Ein Buch, das mich schon auf den ersten 30 Seiten zum Weinen gebracht hat. Und das passiert mir selten…
Working Class GirlWorum geht’s? In ihrer Autobiografie erzählt Katriona O’Sullivan von ihrem Aufwachsen in Großbritannien/Irland geprägt von Klassismus, Armut, Diskriminierung und dem ständigen Wegschauen der Gesellschaft. ...
Worum geht’s?
In ihrer Autobiografie erzählt Katriona O’Sullivan von ihrem Aufwachsen in Großbritannien/Irland geprägt von Klassismus, Armut, Diskriminierung und dem ständigen Wegschauen der Gesellschaft. Der Titel „Working Class Girl“ ist dabei für meinen Geschmack noch viel zu harmlos - ein absolutes Understatement.
Wenn das Leben ein Computerspiel wäre, dann hätte Katriona auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gespielt!
Eltern abhängig von Drogen und Alkohol, völlige Verwahrlosung, Armut, Gewalt, kaum Liebe oder Geborgenheit. Und trotzdem bzw. vielleicht auch gerade deswegen schreibt sie mit einer beeindruckenden Klarheit über ihr Leben.
Das Buch ist schonungslos ehrlich, ohne jede Romantisierung. Katriona reflektiert ihr Leben mit einem Blick, der weder Selbstmitleid noch Sentimentalität kennt. Wir begleiten sie durch all die Stationen ihres Lebens – erleben Zurückweisung, aber auch Begegnungen mit Menschen, die ihr helfen. Und genau diese Momente haben mich am meisten berührt: Die, die selbst kaum etwas haben, teilen, was sie können. Während andere wegsehen oder nur helfen, um sich moralisch überlegen zu fühlen.
Ich habe mitgelitten, mich mitgefreut und hätte an manchen Stellen am liebsten laut geschrien, wenn sich die nächste Katastrophe anbahnte.
Fazit:
Ein absolut bewegendes Buch mit einer klaren, wichtigen Botschaft:
Wir werden nicht alle mit den gleichen Chancen geboren. Und es wird Zeit, dass wir das endlich anerkennen und hinschauen, wo die Probleme wirklich liegen!
Denn so viele Menschen fallen durchs Raster, nicht weil sie zu wenig können, sondern weil ihnen schlicht die Mittel fehlen, überhaupt anzufangen.
Und btw: Wieder einmal ein Buch aus dem @kjona.verlag, das mich komplett umgehauen hat.
Großartige Arbeit – und ein großes Danke für diese Veröffentlichung.