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Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas langatmig

Nur ein Tag
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Allyson ist 18 und steht total unter der Fuchtel ihrer dominanten Mutter Ellie. Da bekommt sie von den Eltern eine dreiwöchige Europatour geschenkt,die sie zusammen mit einer Gruppe, zu der auch Freundin ...

Allyson ist 18 und steht total unter der Fuchtel ihrer dominanten Mutter Ellie. Da bekommt sie von den Eltern eine dreiwöchige Europatour geschenkt,die sie zusammen mit einer Gruppe, zu der auch Freundin Melanie gehört, verbringt. Kurz vor Ende der Tour lernt Allyson den Schauspieler Willem kennen, der mit einer Schauspielgruppe , die Shakespeare spielt, unterwegs ist. Willem überredet Allyson mal auszubrechen, etwas Verrücktes zu tun und die beiden reisen für einen Tag nach Paris. Am nächsten Morgen wacht Allyson auf und Willem ist verschwunden. Sie reist zurück in ihr altes Leben ...doch dieser Tag hat ihr ganzes Leben verändert.Zudem kann sie Willem nicht vergessen.

Dieser Band ist der erste Teil eines Roman Duos und da ich eigentlich Reihen oder nachfolgende Bände, die man kaufen muss als Verkaufsstrategie ablehne, weiss ich noch nicht, ob ich mir den zweiten Band nicht doch noch kaufe. Eigentlich könnte ich es auch gut so sein lassen...denn das Ende war für mich schlüssig , zwar offen, doch ich bin eigentlich zufrieden mit dem was Allyson erreicht hat.
Ich habe vor allem den Start ins Buch als etwas langatmig und zäh empfunden...Allyson ist da sehr unreif und mutterfixiert.Klar habe ich mit der Zeit realisiert,dass genau das der Reiz der Story ausmacht, dass sie so sein musste, damit man als Leser die Verwandlung verfolgen kann.Trotzdem habe ich damit viele Seiten gebraucht um mich in sie einfühlen zu können. Willem ist ein Herzensbrecher, und damit eigentlich das ganze Buch über mir unsympathisch.
Der Schreibstil ist jugendlich frisch und hat mir sehr gefallen.Teilweise plätschert die Handlung etwas dahin und viele Gefühle von Allyson werden haarklein beschrieben...das wurde mir etliche Male etwas viel und langweilig.
Ein Auge zudrücken muss man als Leser ein, zwei mal ,wenn Zufälle die Story weiter treiben.Gestört hat mich das weniger , doch ich habe es zur Kenntnis genommen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr authentisch

Die Annäherung
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Als der 96 jährige Theo nach einem Schwächeanfall, der sich als gravierender als gedacht entpuppt, ins Krankenhaus eingeliefert wird, spürt er, dass sein Lebensende nah ist. Er denkt über sein Leben nach, ...

Als der 96 jährige Theo nach einem Schwächeanfall, der sich als gravierender als gedacht entpuppt, ins Krankenhaus eingeliefert wird, spürt er, dass sein Lebensende nah ist. Er denkt über sein Leben nach, über die schwierige Beziehung zu seiner Tochter Frieda und die Liebe zu seiner zweiten Frau Berta, die 17 Jahre jünger als Theo ist.
Das Undenkbare wird wahr und Theo freut sich sehr: Er darf noch einmal nach Hause zurückkehren,unterstützt von Berta und der engagierten, ukrainischen Pflegerin Ludmilla.
Mit Ludmilla spricht er offen über seine erste, verstorbene Frau Wilma,den Grund für das Zerwürfnis mit Frieda und die Beziehung zu Berta. Immer mehr wird Ludmilla dadurch zu seiner Verbündeten....

Erst hat mich das Thema dieser Geschichte etwas abgeschreckt. Wer setzt sich schon gern mit Tod, älter werden und alt sein auseinander? Noch dazu aus der Sicht eines 96 jährigen Mannes?
Doch Anna Mitgutsch ist auf fesselnde Weise gelungen, was ich nicht für möglich gehalten hätte.

Nach wenigen Seiten hat sie geschafft, dass ich das Gefühl hatte, die Figuren so gut zu kennen,dass Theo ein naher Verwandter sein könnte. Durch diese Verbundenheit mit den Figuren wird zwar das Thema nicht weniger bedrohlich, doch fühlt man viel mehr mit und wird nachdenklich ...
Abwechselnd wird aus der Perspektive von Theo und seiner Tochter Frieda erzählt. Das Zerwürfnis, die Hoffnung kurz vor dem Tod sich zu versöhnen,aus zwei Perspektiven!Interessant und sehr intensiv!
Man kann durch die berührende Schreibweise der Autorin die körperlichen Grenzen , die Schwäche , die Angst vor dem Tod,aber auch die beschriebene Depression von Berta sehr gut nachvollziehen.
Authentisch von Beginn bis zum Schluss!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sachbuch?

Club der Töchter
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Natasha Fennell und Roisin Ingle wollen mehr über Mütter-Töchterbeziehungen erfahren und gründen den Club der Töchter. in regelmässigen Abständen treffen sie sich mit 7 Frauen in unterschiedlichen Lebensumständen ...

Natasha Fennell und Roisin Ingle wollen mehr über Mütter-Töchterbeziehungen erfahren und gründen den Club der Töchter. in regelmässigen Abständen treffen sie sich mit 7 Frauen in unterschiedlichen Lebensumständen und tauschen sich über ihre Beziehungen zu ihren Müttern aus.

Dieses Buch wird als Sachbuch gehandelt...doch ich bin mir nicht sicher, ob das die richtige Einteilung ist.
Kurz nacheinander und immer wieder im Wechsel erzählen alle neun Frauen,auch die Autorinnen, ihre Mutter -Tochter Geschichte.Teilweise gingen mir die Geschichten sehr unter die Haut, wie z.b diejenige von Debbie,deren Mutter an Alzheimer erkrankt ist und Stück für Stück von ihrer Mutter Abschied nehmen muss.
Teilweise haben sie mich aber auch über mein eigenes Verhältnis zu meiner Mutter nachzudenken lassen...wie Maeve,die sich auch mal hinter dem Sofa versteckt, wenn ihre Mutter wieder unangemeldet zu Besuch kommt.
Die Storys hatten zeitweise auch etwas von Kurzgeschichten, die sich jedoch durch den Club verbinden.
Der Schreibstil ist toll und mitreissend .... Natürlich habe ich nicht mit allen Frauen gleich mitgefühlt,das kam ganz auf die jeweilige Situation der Frauen an.Doch das Buch hat sicher erreicht, dass ich meine Beziehung zu meiner Mutter überdacht habe !Aber auch die zu meiner Tochter!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Langatmig ab der Mitte

Das Kleid meiner Mutter
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Madrid im Jahre 2012:Die Stadt ist gezeichnet von Arbeitslosigkeit,die vor allem die Jugendlichen der Stadt betrifft.Ana, genannt Anita ist eine davon. Eigentlich Vorschullehrerin, lebt sie notgedrungen ...

Madrid im Jahre 2012:Die Stadt ist gezeichnet von Arbeitslosigkeit,die vor allem die Jugendlichen der Stadt betrifft.Ana, genannt Anita ist eine davon. Eigentlich Vorschullehrerin, lebt sie notgedrungen immer noch bei ihren Eltern Oscar und Blanca.Bruder Angel ist vor der Arbeitslosigkeit nach Deutschland geflüchtet und Anita vermisst ihn sehr.
Als die Eltern von Anita unerwartet sterben, flüchtet sie in andere Rollen,verkleidet sich mal als Blanca, dann wieder als Angel. Völlig in ihrer neuen Welt gefangen, driftet sie in die Vergangenheit ab und entdeckt, dass Etliches bei ihren Eltern nur Fassade war.

Toll.Habe ich mir gedacht.Eine Geschichte, die die Jugendarbeitslosigkeit thematisiert. Noch dazu in meinem Lieblingsland Spanien...doch leider wurde dieses Thema zwar zu Beginn auf eindrückliche Weise thematisiert, doch gegen Mitte fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel.
Statt dessen driftet Anita völlig in den Wahnsinn ab.Sie lebt in ihren Verkleidungen das Leben der Mutter bzw. versucht die zarte Liebe zwischen Angel und seiner Freundin zu kitten. Wie das funktionieren soll, dass Anita ohne von dieser Freundin oder den Bekannten und Nachbarn der Eltern erkannt zu werden in andere Rollen schlüpft ,ist die grosse Frage, die ich mir auch nach Beendigung des Buches noch stelle. Zudem sind die toten Eltern, in der Hitze des Sommers in Madrid wochenlang im Schlafzimmer...und niemand riecht das?Weitere Baustelle!In Sachen Logik steht die Geschichte auf wackeligen Füssen.
Anita wühlt in den Briefen und dem Smartphon ihrer Mutter und schreibt sogar Rezensionen an Stelle ihres Vaters um deren Tod zu vertuschen. Diese Briefe/Berichte und die Rezension sind seitenweise wieder gegeben und hier hat sich bei mir leider Langeweile eingestellt.
Leider verliert sich die Autorin immer wieder in Nebengeschichtchen, deren Sinn ich nicht einordnen konnte und die die Story sehr langatmig machen.
Schade, ein bisschen weniger reingedrückte Themen(Jugendarbeitslosigkeit, Vergangenheit Eltern, Liebe zu Literatur, Bruder in Deutschland, in andere Rollen schlüpfen,Adoption einer Schildkröte,...) und das Buch hätte mich mehr gefesselt.Dazu kommt noch das total unbefriedigte
Ende!!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich in den Bann gezogen...

Herzvirus
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Eine junge Frau muss von ihrer Mutter Abschied nehmen .Nach deren Tod räumt sie ihre Sachen und reist 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.
Aufgewachsen ohne Vater, mit 2 Brüdern ,war ihre Kinder- und ...

Eine junge Frau muss von ihrer Mutter Abschied nehmen .Nach deren Tod räumt sie ihre Sachen und reist 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.
Aufgewachsen ohne Vater, mit 2 Brüdern ,war ihre Kinder- und Jugendzeit geprägt von der Zuwendung ihrer Mutter.Diese war sehr liebevoll, doch sie ging auch sehr unkonventionell mit ihren Kindern um. Egal ob die Feuerwehr an einer Geburtstagsfeier auftaucht,weil die Mutter ihren Kindern erlaubt mit Feuer zu spielen, oder in Gedanken Briefkästen in die Luft sprengt...das Leben der Familie ist sehr bunt. Und wird gleichzeitig auch beeinflusst von den Zwängen,wie die Kontrollsucht ob der Herd ausgeschaltet ist oder die Angst vor Keimen der Mutter.

Die Geschichte um die Protagonistin, die das ganze Buch über nicht mit dem Namen angesprochen wird, hat mich in den Bann gezogen.Was mit einer glücklichen Kindheit beginnt , gipfelt schlussendlich in einem unvorhersehbaren Höhepunkt. Die Geschichte ist so gestaltet, dass Erinnerungen, Episoden aneinander gereiht wurden,dass in rascher Reihenfolge und meist ohne erkennbaren ,roten Faden die Geschichte der Familie erzählt wird. Nach und nach begreift man als Leser, dass die Protagonistin zwar eine liebevolle doch auch schwierige Kind und Jugendzeit hatte.
Der Schreibstil ist abgehackt, kurz und eher detailarm. Da die Geschichte in der Schweiz spielt ,werden ab und zu Ausdrücke in Schweizer Dialekt wie beispielsweise "gstabig" benutzt.Teilweise werden die Namen der Dörfer mit A. oder S. bezeichnet...hat mich etwas gestört....die Autorin hätte ja auch fiktive Namen einsetzen können.
Eine fesselnde Geschichte, die mir persönlich etwas zu arm an Details war. Gerne hätte ich mehr über die Protagonistin, wie Namen und jetzige Lebensumstände erfahren.