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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2020

Gruseliges Debüt!

Das Dorf der toten Seelen
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In dieser düsteren und unheimlichen Geschichte will Alice, die gerade ihr Studium an der Filmhochschule in Stockholm beendet hat, einen Dokumentarfilm über den seit Jahrzehnten verlassenenen schwedischen ...


In dieser düsteren und unheimlichen Geschichte will Alice, die gerade ihr Studium an der Filmhochschule in Stockholm beendet hat, einen Dokumentarfilm über den seit Jahrzehnten verlassenenen schwedischen Ort Silvertjän, nahe einem abgelegenen Grubenort in Norrland drehen. Dort verschwand plötzlich die gesamte Bevölkerung spurlos. Sie hat auch ein persönliches Interesse an der Geschichte dieses Ortes, da ihre Großmutter dort lebte und kurz vor diesem merkwürdigen Ereignis dort fortzog.

Camilla Sten schafft über das gesamte Buch hinweg, eine beklemmende und gruselige Stimmung zu erzeugen, die mir manchmal Gänsehaut bereitet hat. Sie beschreibt sehr anschaulich die verlassenen und mit Gräsern übersäten einsamen Straßen und die teilweise sehr baufälligen Gebäude. Besonders abends und nachts vermag sie schaurige Momente hervor zu zaubern. Kein Ort, an dem ich sein wollte. Ihr Team merkt recht schnell, dass etwas an und in diesem Ort nicht stimmt. Das heraus zu finden ist nun eure Aufgabe. Zwischendurch gibt es immer wieder interessante und vertiefende, die Story fortführende Rückblenden aus der Zeit kurz vor dem Verschwinden der Bewohner. Der Prolog hat es in sich und spannt den Leser auf die Folter.

Insgesamt ein gelungenes Debüt, dem ich sehr gerne 4 von 5 Sternen gebe.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2020

Spannender und unterhaltsamer Krimi!

Ostseegruft
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Die Lübecker Kommissarin Pia Korittki nimmt am Begräbnis ihrer ehemaligen Freundin Kirsten teil, die sie zwei Jahre zuvor auf Ihrer Hochzeit zuletzt gesehen hatte. Sie kam angeblich bei einem Unfall ums ...

Die Lübecker Kommissarin Pia Korittki nimmt am Begräbnis ihrer ehemaligen Freundin Kirsten teil, die sie zwei Jahre zuvor auf Ihrer Hochzeit zuletzt gesehen hatte. Sie kam angeblich bei einem Unfall ums Leben. Als am Grab von Kristen ein unbekannter Mann lauthals verkündet, es läge kein Unfall vor, horcht Pia einige Personen aus der Trauergemeinde aus und hat den Verdacht, dass möglicherweise doch kein Unfall vorliegt. Binnen zwei Tagen muss sie so viele Ergebnisse liefern, dass der Fall vom Vorgesetzten wieder neu aufgerollt werden kann….
Mittlerweile hat Eva Almstädt mit „Ostseegruft“ bereits ihren 15.Krimi um Pia Korittki abgeliefert. Für mich war es die erste sehr unterhaltsame Begegnung.
Die Handlung beginnt recht harmlos mit dem oben beschreiben Begräbnis und steigert sich im Laufe dieses Buchs in eine sehr rasante und spannungsgeladene Geschichte mit einer recht eindrucksvollen und unerwarteten Wendung im Geschehen. Es geht nämlich nicht nur um die Aufklärung der Umstände, die zu Kirstens Tod geführt haben. Auch eine ältere Mordgeschichte kommt ans Tageslicht und scheint mit Kirstens Tod zusammen zu hängen. Auch dass Kirstens Vater vor 15 Jahren spurlos verschwunden ist, verzwickt diesen Plot ungemein. Es tauchen immer mehr verschiedene Personen aus dem persönlichen Umfeld von Kirsten auf. Der Ehemann, Familienmitglieder, Schwiegereltern und andere Personen aus dem Dorf werden nach und nach vernommen und jede einzelne Person scheint ein Motiv zu haben und verdächtig zu sein. Immer wieder führt Eva Almstädt die Leser und mich gekonnt aufs Glatteis. Der letzte Abschnitt des Krimis hat es wahrlich in sich. Es gibt eine sehr intensive und anschauliche Tatortrekonstruktion und die Geschichte nimmt einen unglaublichen Spannungsverlauf. Die Auflösung dieses Krimis ist für mich absolut nachvollziehbar, auch wenn einige Fragen offen geblieben sind, die jedoch nicht so relevant waren.
Neben den eigentlichen Ermittlungen kommt auch das Privatleben von Pia als allein erziehende Mutter eines elfjährigen Jungen nicht zu kurz. Sehr geschickt wird die Zwickmühle dargestellt, einerseits alles für den Job zu geben, andererseits aber sich voll und ganz ihrem Sohn widmen zu müssen. Dass dann auch noch ein Mann aus früherer Zeit auftaucht, gibt diesem Teil der Handlung noch eine weitere pikante Note hinzu. Pia ist durch die persönliche Betroffenheit sehr sympathisch und emotional dargestellt. Der Schreibstil ist absolut flüssig und das Tempo abwechslungsreich.
Dieser Krimi von Eva Almstädt hat mich von Anfang an eingenommen und in seinen Bann gezogen und mich voll überzeugt. Einige kleinere Fragen sind offen geblieben. Ich gebe dem Krimi daher sehr verdiente 4,5 von 5 Sternen und freue mich auf weitere Krimis von ihr.

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  • Geschichte
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Veröffentlicht am 30.10.2025

Solide Fortsetzung der Grenzfallreihe

Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen
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Die Grenzfallreihe von Anna Schneider hat nun 5 Bände, in denen grenzüberschreitend zwischen Deutschland und Österreich ermittelt wird. Diesmal geht es um heiße und brennende Ermittlungen kurz vor den ...

Die Grenzfallreihe von Anna Schneider hat nun 5 Bände, in denen grenzüberschreitend zwischen Deutschland und Österreich ermittelt wird. Diesmal geht es um heiße und brennende Ermittlungen kurz vor den traditionellen Sonnenwendfeuern im Karwendel. Bei Bad Tölz kommt es zu einem Verkehrsunfall, bei dem der Fahrer verbrennt. Weitere tödliche Brandanschläge folgen....Zufall oder Brandstiftung oder doch was Anderes?

Oberkommissarin Alexa Jahn nimmt mit ihrem Kollegen Huber die zähen und anfangs recht erfolglosen Ermittlungen auf. Mit ihrem eindrucksvollen Schreibstil schafft es Anna Schneider, Alexa Jahn sehr detailliert zu beschreiben und das Innere so darzustellen, dass ich das Gefühl hatte, sie schon jahrelang zu kennen. Gleiches gilt für die ruhige und differenzierte Darstellung der weiteren Geschehensabläufe, ohne dabei langatmig oder zu ausführlich zu sein. Man konnte gut in die Geschichte eintauchen.

Neben der weiteren Storyentwicklung kommt die Autorin immer wieder auf die Geschehnisse in den vorherigen Bänden zurück. Das war so geschickt, dass ich auch ohne Vorkenntnisse ein Gefühl dafür bekam, was vorher passierte und wie sich die Fäden der Vergangenheit bis in die Gegenwart gezogen haben. Dennoch empfehle ich, wer die Reihe kennenlernen möchte, mit Band eins zu beginnen.

Was mir auch gut gefallen hatte, war, dass die Autorin immer wieder zwischendurch kurze knackige Statements zu Themen wie Wohnungspolitik, Ausländerfeindlichkeit oder Wohlstandsverwahrlosung in den Die Grenzfallreihe von Anna Schneider hat nun 5 Bände, in denen grenzüberschreitend zwischen Deutschland und Österreich ermittelt wird. Diesmal geht es um heiße und brennende Ermittlungen kurz vor den traditionellen Sonnenwendfeuern im Karwendel. Bei Bad Tölz kommt es zu einem Verkehrsunfall, bei dem der Fahrer verbrennt. Weitere tödliche Brandanschläge folgen....Zufall oder Brandstiftung oder doch was Anderes?

Oberkommissarin Alexa Jahn nimmt mit ihrem Kollegen Huber die zähen und anfangs recht erfolglosen Ermittlungen auf. Mit ihrem eindrucksvollen Schreibstil schafft es Anna Schneider, Alexa Jahn sehr detailliert zu beschreiben und das Innere so darzustellen, dass ich das Gefühl hatte, sie schon jahrelang zu kennen. Gleiches gilt für die ruhige und differenzierte Darstellung der weiteren Geschehensabläufe, ohne dabei langatmig oder zu ausführlich zu sein. Man konnte gut in die Geschichte eintauchen.

Neben der weiteren Storyentwicklung kommt die Autorin immer wieder auf die Geschehnisse in den vorherigen Bänden zurück. Das war so geschickt, dass ich auch ohne Vorkenntnisse ein Gefühl dafür bekam, was vorher passierte und wie sich die Fäden der Vergangenheit bis in die Gegenwart gezogen haben. Dennoch empfehle ich, wer die Reihe kennenlernen möchte, mit Band eins zu beginnen.

Was mir auch gut gefallen hatte, war, dass die Autorin immer wieder zwischendurch kurze knackige Statements zu Themen wie Wohnungspolitik, Ausländerfeindlichkeit oder Wohlstandsverwahrlosung in den Ring wirft.

Weiter kam ich sehr gut mit der Figur des österreichischen Chefinspektor Bernhard Krammer zurecht, dem die Autorin eine angenehme Tiefe verleiht. Man erfährt über ihn auch immer wieder, was zuvor passiert ist und wie ihn das berührt. Die menschliche Seite kommt gut zur Geltung.

Allerdings hätte ich mir an manchen Stellen ein wenig mehr Spannung gewünscht. Das ist aber eine rein subjektive Empfindung.

Mit einem klaren Krimikonzept, tollen Figuren und des guten Schreibstils kann ich diesen Krimi allen empfehlen, die sich für das Genre Krimi begeistern können.





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Veröffentlicht am 20.10.2025

komplexer und spannender Politthriller

Seidenstraße
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Dieser Politthriller hat mir wirklich gut gefallen.

Eine hochrangige chinesische Delegation kommt nach Deutschland, um einen großen Anteil des Hamburger Hafens zu übernehmen. Das bleibt nicht ohne massive ...

Dieser Politthriller hat mir wirklich gut gefallen.

Eine hochrangige chinesische Delegation kommt nach Deutschland, um einen großen Anteil des Hamburger Hafens zu übernehmen. Das bleibt nicht ohne massive Proteste der Gruppe Stoppt China. Max Oster, Sicherheitschef am Hamburger Hafen, gerät mitten hinein in eine gewaltsame Demo. Innen- und Außenministerium haben unterschiedliche Interessen und beeinflussen die Bundeskanzlerin. Es brodelt in der Bevölkerung. Die Sache scheint zu eskalieren, als eine chinesische Unternehmensberaterin in Hamburg ermordert wird. Oster, der am Abend des Mordes mit ihr ausging, gerät schnell unter Verdacht. In Berlin stirbt ein Bundestagsabgeordneter unter merkwürdigen Umständen. Die junge Journalistin Laura Schneider, eben erst beurlaubt, glaubt an einen Mord im Zusammenhang mit dem chinesischen Besuch.

Mit dem kantigen, aber ehrlichen Sicherheitschef und ehemaligen BND-Agenten Max Oster hat der Autor einen interessanten Charakter geschaffen. Er ist geschieden und getragen von Schuldgefühlen aufgrund früherer Auslandseinsätzen, bei dem sein bester Freund ums Leben kam. Nun muss er seine Unschuld beweisen. An seiner Seite kommt die Journalistin Laura Schneider ins Bild, die manchmal naiv, aber unerschrocken Oster begleitet. Gerade eben gefeuert, sucht sie eine fette Story, um sich zu beweisen. Durch Zufall stoßen die beiden bei ihren eigenen Ermittlungen aufeinander und unterstützen sich fortan gegenseitig bei ihren Ermittlungen.

Es tauchen eine Menge Personen im Laufe des Geschehens auf, sodass man leicht den Überblick verlieren könnte. Weitere interessante Personen sind Tobias Wellen, Staatssekretär im Auswärtigen Amt und die ermittelnde Kommissarin Frida Kramer. Dennoch schafft es Lackner, alleine dieses Personengeflecht gut zu vermitteln. Polizei, Verfassungsschutz, BND und Wirtschaftsunternehmen spielen eine grosse Rolle in dem Umfeld aus Wirtschaftsspionage, Intrigen und Verschwörungen. Mitten drin Oster und Schneider, auf die alle Jagd machen und die oft mit mehr Glück als Verstand die ein oder andere brenzlige Situation meistern.

Dank des flüssigen Schreibstils und der kurzen Kapitel hat man das Buch mit seinem 376 Seiten schnell gelesen. Trotz seiner Komplexität des Themas bringt Lackner eine gewisse Leichtigkeit und Klarheit in die Geschehensabläufe. Die Grundspannung war von Anfang an vorhanden und steigert sich bis zum Ende hin.

Der Name des Titels ist dabei auch perfekt gewählt, erinnert er doch an die alten Handelswege zwischen China und Europa.

Hier ist ein wirklich guter und kurzweiliger Politthriller entstanden, der an einen realen wirtschaftlichen Hintergrund anknüpft und ihn fiktiv weiter erzählt. Zahlreich auftretende Personen gestalten die Handlung komplex, aber interessant.

4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 07.10.2025

gefährliche KI-Dominanz im Hochhaus

Der Tower
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Nach erfolgloser Wohnungssuche in Berlin kann Nova es gar nicht glauben, dass sie aufgrund eines Gewinnspiels ein Jahr kostenlos im luxuriösen Pramtower wohnen darf. KI-gesteuert, Smart-Home-Funktionen ...

Nach erfolgloser Wohnungssuche in Berlin kann Nova es gar nicht glauben, dass sie aufgrund eines Gewinnspiels ein Jahr kostenlos im luxuriösen Pramtower wohnen darf. KI-gesteuert, Smart-Home-Funktionen und hoher Luxus lassen keine Wünsche offen. Doch nachdem sie erfährt, dass ihre Vormieterin gestorben ist und sie Fragen stellt, entwickelt sich das Ganze völlig unerwartet und Nova bekommt Probleme mit den Mitbewohnern und der KI ...

Die Story beginnt recht harmlos. Doch die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, die erfreulich kurz sind und mit wohl dosierten Cliffhangern enden. Der Schreibstil ist flüssig und klar und ermöglicht ein wirklich rasantes Lesen.

Die Idee, dass die KI das Leben von Nova bestimmt, und zwar in allen Lebensbereichen, ist sehr gut umgesetzt. Mit der Zeit fieberte ich mit Nova mit und fragte mich ständig, welche Möglichkeiten sie noch hat, dem Tower zu entkommen. Immer spannender entwickelt sich die Story mit zahlreichen Wendungen, die einen aufs Glatteis führen.

Leider hatte ich nicht so sehr den Zugang zu Nova und den anderen Beteiligten. Sie blieben mir manchmal zu sehr oberflächlich und ihr Verhalten nicht ganz nachvollziehbar.

Das Ende hat mich wahrlich überrascht. Nicht weil ich den ein oder anderen Ausgang erwartet hatte, sondern weil sich der Autor was Besonderes hat einfallen lassen.

Mir hat insbesondere das Thema Künstliche Intelligenz und die möglichen Gefahren, die von ihr ausgehen könnten, gut gefallen.

Ich kann diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen.

4 von 5 ⭐️

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