Temari-Lieder
Die Spatzenmorde von OnikobeDer Privatdetektiv Kosuke Kindaichi möchte im Sommer 1955 Urlaub machen und sein Freund Kommissar Isokawa empfiehlt ihm ein Badehaus in dem Bergdorf Onikobe. Vielleicht hatte der Kommissar einen kleinen ...
Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi möchte im Sommer 1955 Urlaub machen und sein Freund Kommissar Isokawa empfiehlt ihm ein Badehaus in dem Bergdorf Onikobe. Vielleicht hatte der Kommissar einen kleinen Hintergedanken, denn in Onikobe gab es vor etwas über zwanzig Jahren einen Mord, an dessen Ermittlungen der Kommissar beteiligt war. Mit dem Ergebnis der Ermittlungen hatte er sich nie wohl gefühlt. Er hofft deshalb, dass Kosuke, der als gewiefter Ermittler bekannt ist, nochmal einen neuen Blick auf die Sache wirft. Kurz nach Kosukes Ankunft verschwindet der alte Dorfvorsteher und damit werden die Ereignisse in Gang gesetzt.
Dies ist der fünfte Band der Reihe um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi, der auf Deutsch veröffentlicht wird. Im japanischen Original ist die Reihe umfangreicher, da die Fälle in sich abgeschlossen sind, ist das eher unerheblich. Kosuke Kindaichi fühlt sich gleich angekommen in Onikobe, deshalb hilft der dem alten Dorfvorsteher auch beim Verfassen eines Briefes. Als der ältere Herr, der sich nach dem Versenden des Briefes auf Besuch freute, verschwindet, ist Kosukes Neugier geweckt. Er ist allerdings auch besorgt. Kosuke beginnt, sich über die Vergangenheit und die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Familien in Onikobe Gedanken zu machen.
Mit Kosuke Kindaichi haben wir einen klassischen Ermittler, dessen Erfinder Seishi Yokomizo leider bereits verstorben ist. Die Romane sind daher eher ruhig und der Ermittler muss sich auf seine Beobachtungsgabe, seine Kombinationsgabe und seine geschickte Fragestellung verlassen. Das macht Kindaichi ganz hervorragend. Und das wiederum macht die Lektüre sehr spannend. Gleichzeitig verschlägt es Kosuke Kindaichi häufig in unterschiedliche Gegenden Japans, so dass man beim Lesen auch etwas über die unterschiedlichen Landschaften, aber auch über Sitten, Gebräuche und Legenden erfährt. Auch hier geht es um Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Familien, die teils als höhergestellt gelten, teils auch nicht. Wie die Menschen selbst ihre Stellung empfinden führt manchmal zu Handlungen, die dann ungeahnte Konsequenzen haben. Den Verwicklungen zu folgen, macht sich Kosuke Kindaichi zur Aufgabe und damit sind die Berichte des Kommissars sehr unterhaltsam, informativ und fesselnd.