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Veröffentlicht am 22.03.2018

Der Aufstieg zum König der Gaukler

Der König der Gaukler
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"Der König der Gaukler" ist ein historischer Roman von Andreas Otter. Dabei erzählt er die Geschichte von Simon, der sich einer Gauklergruppe anschließt um der größte Feuerspucker zu werden. Parallel dazu ...

"Der König der Gaukler" ist ein historischer Roman von Andreas Otter. Dabei erzählt er die Geschichte von Simon, der sich einer Gauklergruppe anschließt um der größte Feuerspucker zu werden. Parallel dazu trifft er auf das Mädchen Mirjam, die mit ihrem kleinen Bruder flüchten musste wegen der Judenverfolgungen. Damit ihre Herkunft unentdeckt bleibt schließt sie sich ebenfalls der Gauklergruppe unter falschem Namen an und erlernt die Kunst des Kartenlesens. Von nun an ziehen sie gemeinsam durch die Städte um vor den Leuten aufzutreten und im Laufe der Zeit entwickelt sich eine innige liebe zwischen den beiden. Sie leben in einer grausamen Zeit, die Menschen sind gebeutelt von der Pest. Egal wo sie hinkommen, überall treffen sie auf die Seuche und ihre Opfer. Die Menschen haben die Juden als Schuldige und Seuchenbringer identifiziert und daher werden diese überall verfolgt und getötet. Mirjam muss daher sehr vorsichtig sein und ihre wahre Identität verschleiern. Die Gauklergruppe wird immer besser und Simon gelingen Kunststücke, die einzigartig sind. Ihre hohe Kunst bringt sie schließlich bis zu König Karl und sie steigen in den Gauklerolymp auf. Aber am Höhepunkt schlägt das Schicksal ein weiteres Mal zu und trifft die Gruppe hart. Andreas Otter beschreibt im wesentlichen zwei Themen des 14. Jahrhunderts in Deutschland. Zum einen das Wüten der Pest, zum anderen die Judenverfolgung. Inmitten dieser Geschehnisse bewegen sich seine Protagonisten. Simon ist getrieben seine Kunst des Feuerspuckens immer mehr zu perfektionieren und überschreitet dabei Grenzen. Dadurch steigt er zum "König der Gaukler" auf, zahlt aber letztendlich einen hohen Preis dafür. Auch flechtet der Autor immer wieder jüdische Begriffe in die Geschichte ein. Diese sind zwar am Ende des Buches übersetzt, zwangen mich aber oft zum Blättern. Dadurch war ich an den Stellen immer ein wenig in meinem Lesefluss unterbrochen. In Summe hat mir "Der König der Gaukler" aber gut gefallen. Als Leser wurde man auf die Reise im Planwagen der Gaukler mitgenommen und ihr hartes Leben am Rand der Gesellschaft war für mich gut nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Die verschwundene Freundin im steirischen Thermenland

Steirerquell
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"Steirerquell" ist der achte Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher und das von mir erste gelesene Buch der Autorin. Dabei war es für mich kein Problem in die Reihe einzusteigen ohne bisher ...

"Steirerquell" ist der achte Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher und das von mir erste gelesene Buch der Autorin. Dabei war es für mich kein Problem in die Reihe einzusteigen ohne bisher die Vorgängerbände zu kennen. Gemeinsam mit ihrem LKA Kollegen Bergmann begibt sich Sandra Mohr auf die Suche nach ihrer verschwundenen Freundin. Ein Notruf auf ihrer Mailbox hatte sie alarmiert und als sie vor Ort in der Steiermark noch auf eine Brandleiche treffen, befürchtet sie das Schlimmste. Doch die Tote ist eine andere Frau und so arbeiten die beiden Kriminaler gegen die Zeit auf der Suche nach Sandras Freundin. Flüssig im Schreibstil und dem nötigen Lokalkolorit zeichnet Claudia Rossbacher hier einen Krimi, den man als Leser gut nachvollziehen kann. Zänkische Nachbarn, Getratsche am Ort und Lokalsheriffs, denen Sandra erst mal die Schneid abkauft - all das bereitet den ein oder anderen Schmunzler ohne dabei Spannung vermissen zu lassen. Die Sorge um die vermisste Freundin kann man der Protagonistin jederzeit nachvollziehen. Dabei hat mir auch das Ermittlerduo gefallen, ein wenig nach dem Motto "Was sich liebt, das neckt sich". Bergmann und Mohr, von den beiden werde ich sicher noch mehr lesen. Einzig das eigentliche Motiv des Täters hätte ich mir gern ein wenig mehr ausgearbeitet gewünscht. Das ging mir am Ende ein wenig zu überhastet. In Summe aber ein gelungener Lokalkrimi.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Was verbirgt sich hinter der Fassade einer Sicherheitsfirma?

Das dunkle Netz
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"Das dunkle Netz" ist der zweite Band aus der Mark-Becker-Reihe von Silvia Stolzenburg. Ein ehemaliger Bundeswehr-Kollege von Mark wird ermordet, doch vor seinem Tod hat er dem Feldjäger noch eine mysteriöse ...

"Das dunkle Netz" ist der zweite Band aus der Mark-Becker-Reihe von Silvia Stolzenburg. Ein ehemaliger Bundeswehr-Kollege von Mark wird ermordet, doch vor seinem Tod hat er dem Feldjäger noch eine mysteriöse Nachricht hinterlassen. Dadurch ergibt sich wieder eine Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Kripo in Form von der bereits aus dem ersten Band bekannten Lisa Schäfer. Die ist davon erst mal nicht so begeistert, denn Mark Becker hatte sie schon im letzten Fall mit seinen Alleingängen zur Weißglut gebracht. Und auch diesmal hält sein Versprechen dies zu unterlassen nicht lange an. Doch das Terrain, auf das er sich begibt ist dünnes Eis. Eine Sicherheitsfirma scheint mehr als nur Personenschutz anzubieten und so geraten Lisa und Mark ebenfalls schnell ins Visier und müssen um ihr Leben fürchten. Auch in diesem zweiten Band ist der Autorin ein temporeicher und spannender Krimi gelungen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und als Leser flog ich nur so über die Seiten. Mark Becker als Figur gefällt mir gut, obwohl ich mir bei einem Feldjäger in der Realität nicht all diese Alleingänge vorstellen kann. Aber hier in der Story ist es eine gute Kombination zu Lisa Schäfer, die er damit immer wieder in knifflige Situationen bringt oder sich und andere leichtsinnig gefährdet. Aber die beiden entwickeln sich im zweiten Band immer mehr zu einem guten Team und als Leser bin ich gespannt, wie sich deren Zusammenarbeit in weiteren Bänden gestaltet. Das Setting, das Silvia Stolzenburg für diesen Krimi gewählt hat, hat mir gut gefallen und ist auch jederzeit vorstellbar. Mit "Das dunkle Netz" ist ihr auch diesmal wieder ein actionreicher und spannender Roman gelungen, der sogar den Leser mit einem Cliffhanger am Ende nochmal sehr neugierig macht, wie es wohl mit Mark Becker weitergeht.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Das Ende der Rosenkriege und der Beginn einer neuen Zeit

Der Thron der Dornen
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"Der Thron der Dornen" ist der erste Band einer neuen Reihe von Robyn Young. Die Geschichte ist angesiedelt im 15. Jahrhundert gegen Ende der Rosenkriege zwischen den englischen Adelshäusern York und Lancaster. ...

"Der Thron der Dornen" ist der erste Band einer neuen Reihe von Robyn Young. Die Geschichte ist angesiedelt im 15. Jahrhundert gegen Ende der Rosenkriege zwischen den englischen Adelshäusern York und Lancaster. Jack Wynter, der Bastardssohn von Thomas Vaughan, ist von seinem Vater nach Sevilla mit einer geheimen Schriftrolle geschickt worden und diese zu schützen. Doch in der Heimat überschlagen sich die Ereignisse. Edward IV ist gestorben und sein erst 12-jähriger Sohn soll den Thron besteigen. Aber dessen Onkel Richard spinnt eine Intrige und übernimmt als Richard III selbst den Königsthron. Gleichzeitig geht er gnadenlos gegen Anhänger der Familie Woodville vor und lässt erst William Hastings enthaupten und kurz darauf Earl Rivers, Richard Grey und Thomas Vaughan ebenfalls hinrichten. Jack kehrt nach England zurück um den Tod seiner Familie zu rächen und gerät dabei in die Wirren um die Macht im Hause Plantagenet. Und mit Henry Tudor, der im französischen Exil lebt, bringt sich dabei schon der nächste Gegner um den englischen Thron in Stellung. Nach der Aufstandstrilogie um Robert Bruce im 13. Jahrhundert begibt sich Robyn Young diesmal rund 200 Jahre später auf Zeitreise. Auch diesmal mischt sie wieder wahre Geschichte und Personen mit Fiktion. Während Thomas Vaughan real ist, ist sein Sohn Jack ihr erdachter Protagonist. Gerade um die gefangenen Prinzenbrüder im Tower hat sie sehr gut ein mögliches Szenario erschaffen. Bis heute bietet hier ja die Historie sehr viel Raum für Spekulationen und Möglichkeiten. Auch die geheime Karte, die Jack bewachen soll, und die Beteiligung seines Vaters an der von Cosimo de' Medici gegründeten "Akademie" stellt für mich einen gelungenen Teil des Buches dar. Viele Autoren haben schon über die Rosenkriege geschrieben, aber dieser Ansatz mit dem Ende der Rosenkriege hat mir gut gefallen. Hier bin ich echt neugierig, wie sich dieser Handlungsstrang in den nächsten Büchern der neuen Trilogie fortsetzen wird. Auch mit dem Beginn ihrer dritten Trilogie konnte mich Robyn Young als Leser begeistern.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Der Tod kommt mit der Tätowiernadel ...

Der Giftzeichner
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"Der Giftzeichner" ist der elfte Band aus der Lincoln-Rhyme-Reihe von Jeffery Deaver. Diese Reihe lese ich seit Beginn an und in all den Jahren hat sie mir gut gefallen. Auch in diesem Fall entwickelt ...

"Der Giftzeichner" ist der elfte Band aus der Lincoln-Rhyme-Reihe von Jeffery Deaver. Diese Reihe lese ich seit Beginn an und in all den Jahren hat sie mir gut gefallen. Auch in diesem Fall entwickelt Deaver wieder einen spannenden Plot. Der querschnittsgelähmte Lincoln Rhyme und seine Partnerin Amalia Sachs haben es mit einem ungewöhnlichen Mörder zu tun. Er kommt durch die Versorgungstunnel von New York, betäubt seine Opfer um sie danach zu tätowieren. Nicht nur das er anscheinend ein Meister seines Faches ist, er injiziert ihnen dabei mit der Tätowiermaschine Tinte, die mit Pflanzengiften angereichert ist. Er tötet dadurch seine Opfer auf grausame Weise und hinterlässt auf ihnen Zahlentattoos, die es für Rhyme und Sachs richtig zu interpretieren gilt. Parallel dazu scheint "der Uhrmacher" (bekannt schon beginnend mit Band 7 der Reihe) im Gefängnis gestorben zu sein, doch Rhyme lässt dieses alte Duell mit dem raffinierten ehemaligen Gegner nicht los. Immer wieder baut der Autor dabei Brücken zu früheren Fällen bzgl. dem Uhrmacher oder dem Knochenjäger, doch manchmal empfand ich das als sehr erzwungen. Der eigentliche Plot wäre für sich spannend und schlüssig gewesen, aber ich hatte den Eindruck das auf den letzten 150 Seiten es noch Füllmaterial benötigte. So kam eine Wendung nach der anderen, die Rhyme zwar alle mühelos löste, diese aber für mich als Leser nicht alle schlüssig nachvollziehbar waren. Hier hätte etwas weniger dem Thriller gut getan. In Summe ist "Der Giftzeichner" aber ein guter Thriller, bei der diese Reihe noch wenig Abnutzungserscheinungen zeigt. Man kann daher auf Folgebände noch gespannt sein.