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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2025

Das Vögelchen im Gefängnis

To Cage a Wild Bird
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Sobald jemand Tribute von Panem erwähnt, springe ich. Ich liebe diese Reihe, allerdings sind die Erwartungen dementsprechend hoch, sobald ein Buch damit verglichen wird.

"To Cage A Bird" passt inhaltlich ...

Sobald jemand Tribute von Panem erwähnt, springe ich. Ich liebe diese Reihe, allerdings sind die Erwartungen dementsprechend hoch, sobald ein Buch damit verglichen wird.

"To Cage A Bird" passt inhaltlich auf jeden Fall zu der Reihe, denn hier gibt es tödliche Jagden im Gefängnis Endlock, in welches Verbrecher gebracht werden. Höher gestelle Individuen der Gesellschaft können sie dann gegen einen Preis jagen und schließlich töten. Raven, die eigentlich als Kopfgeldjägerin arbeitet und dem Gefängnis somit quasi die Ware für die Jagden verschafft, stellt sich mit Absicht selbst, um ihren Bruder Jed aus Endlock zu befreien. Dort angekommen, hat es ihr vor allem ein Wachmann sehr angetan.

Ich mochte den Start in die Geschichte sehr, da es sofort spannend startete und man alle Charaktere sowie das System Stück für Stück kennenlernte. Hier ist auf jeden Fall vieles auf den ersten Blick nicht so, wie es scheint. Raven war außerdem schlagfertig und hatte so einige Dämonen, die sie umtrieben. Das Gefängnis wiederum war zunächst recht brutal, aber auf Dauer kam mir vieles zu einfach vor. Rückblickend denke ich, dass es vor allem am Schreibstil lag. Dieser liest sich sehr gut, aber ist für manche der brutalen und traurigen Szenen für mich zu einfach gehalten. Dadurch wurde ich auf Dauer nicht in die Geschichte gesogen und die Spannung ebbte Stück für Stück ab.

Auch das Finale blieb so ein wenig blass. Nichtsdestotrotz möchte ich die Reihe weiterlesen, vor allem weil es mich interessiert, wie es mit Raven, Jed und all den anderen nun weitergeht - ans Herz wachsen sie einem auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 20.11.2025

Tödliche Academy mit spannendem Magiesystem

Silver Elite
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Silver Elite konnte mich vollkommen mitreißen, da hier ein spannendes Magiesystem auf eine gut erzählte, knisternde Beziehung trifft und Wren als Protagonistin knallhart, aber nicht unfehlbar ist.

Die ...

Silver Elite konnte mich vollkommen mitreißen, da hier ein spannendes Magiesystem auf eine gut erzählte, knisternde Beziehung trifft und Wren als Protagonistin knallhart, aber nicht unfehlbar ist.

Die Geschichte startet rasant. Wren und ihr Onkel werden von der Company ins Visier genommen, woraufhin Wren im Folgenden die Ausbildung zur Silver Elite antritt. Um nicht zu viel zu verraten: Der Einstieg startet mit einem Knall und hier wurde ich bereits das erste Mal überrascht, was sich später noch mehrmals wiederholen sollte. Und auch wenn ich verstehe, dass manche Entwicklungen gleich zu Beginn sehr vorhersehbar sind, konnten mich andere wiederum vollkommen überraschen. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin selbst nicht wusste, dass die eine Offenlegung für die Lesenden keine allzu große Überraschung sein wird.

Aber zurück zur Geschichte: Wrens Leben innerhalb des Trainingsprogramms ist absolut spannend. Es gibt mehrere Etappen und Aufgaben, denen sie sich stellen muss und Wren ist zunächst halbherzig dabei, was mich manchmal schon ein wenig verrückt gemacht hat, weil sie es ja eigentlich total drauf hatte! Aber im Verlauf zeigt sie noch, wie badass sie ist - und wie sehr ihre Fähigkeiten sie gleichzeitig innerlich zerreißen.

Die Liebesgesgeschichte zu Cross mochte ich total! Das Kribbeln war sofort da, es gab hitzige Diskussionen und eine nachvollziehbare Entwicklung. Cross war ein perfekter Gegenpart zu Wren, da beide mit ihrer Willensstärke und ihrem Mut überzeugen konnten.

Der Schreibstil hat das alles perfekt umrahmt. Spannende Momente wechselten sich mit ruhigen Gesprächen ab und dazwischen gab es immer wieder überraschende Entwicklungen. Die Welt selbst empfand ich zunächst als etwas undurchsichtig, mit der Zeit sah ich aber immer mehr durch.

Vor allem das Ende hatte es dann wieder in sich! Ich hätte am liebsten gleich weitergelesen, freue mich dafür aber umso mehr auf Band 2.

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Veröffentlicht am 20.09.2025

Ein zutiefst berührender Roman

Lost Girls − Breathing for the First Time
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Ich weiß gar nicht genau, was ich bei "Lost Girls" erwartet hatte - eine emotionale Geschichte auf jeden Fall, aber dass sie mir so sehr unter die Haut gehen würde, wohl eher weniger. Dabei lebt der Roman ...

Ich weiß gar nicht genau, was ich bei "Lost Girls" erwartet hatte - eine emotionale Geschichte auf jeden Fall, aber dass sie mir so sehr unter die Haut gehen würde, wohl eher weniger. Dabei lebt der Roman von vielen stillen, erzählerischen Momenten, in denen Situationen schmerzhaft genau beschrieben werden und man genau die Gedankengänge der Protagonistin mitverfolgt. Normalerweise liebe ich spritzige Dialoge, doch der sanfte Ton dieses Romans hat mich trotzdem vollkommen gefesselt und war ebenso wichtig.

Darcys Leben ist ein Albtraum. Ihr Ehemann Jason ist ein berühmter NFL-Spieler und daher nahezu unangreifbar. Hinter geschlossenen Türen unterdrückt er Darcy, bestimmt ihr Leben und isoliert sie von der Außenwelt. Darcy wiederum versucht verzweifelt, der Beziehung zu entkommen und als nichts anderes zu helfen scheint, beschließt sie, ihren eigenen Tod vorzutäuschen.

In diesem neuen Lebenn lernt sie Freunde kennen und begegnete auch Ellies wieder, der einzige, der sie in ihrem "vorherigen Leben" kannte. Hier bahnt sich eine sanfte Liebesgeschichte an. Doch ihr Ex-Mann Jason gibt nicht so schnell auf ...

Hier bekommt man auf jeden Fall einen Mix aus tiefgründigen Charakteren, emotional aufgearbeiteten Szenen und einem eindringlichen Schreibstil. Der Roman schafft es, die perfekte Balance zwischen realistischer Erzählweise und bewegenden Szenen zu schaffen, ohne zu sehr ins Detaill zu gehen. Manches lässt die Autorin bewusst offen, doch man kann sich denken, was Darcy erlebt haben muss.

In ihrem neuen Leben am Frauen-College begegnen ihr wunderbare Frauen, die sie unterstützen. Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband und habe eine gewisse Ahnung, um wen es hier gehen könnte. Auch Ellies ist ein herzerwärmender, sanfter Gegenpart zu Jason. Wie erfrischend es einfach war, hier keinen muskelbepackten Bockboyfriend zu haben, sondern einen "Normalo", der mit seiner Warmherzigkeit und Schlagfertigkeit, also kurzum mit seinem Charakter, überzeugt. Bitte, bitte mehr davon!

Ich glaube, diese Geschichte hat mir einiges an Futter gegeben und wird mich noch eine Weile begleiten. Ich freue mich schon (und habe große Ehrfurcht, denn der Titel der Reihe lässt erahnen, dass auch die anderen Frauen der WG ein schweres Päckchen zu tragen haben), in diese Welt zurückzukehren.

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Veröffentlicht am 11.09.2025

Zwischen Abgründen und der eigenen Sinnfindung

Katabasis
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Nach Babel ist Katabasis nun mein zweites Buch der Autorin und die Vorfreude war groß, da Babel noch immer nachklingt und ich mich gerne an die Lesestunden erinnere - auch wenn sie mit viel Konzentration ...

Nach Babel ist Katabasis nun mein zweites Buch der Autorin und die Vorfreude war groß, da Babel noch immer nachklingt und ich mich gerne an die Lesestunden erinnere - auch wenn sie mit viel Konzentration und einigen Fragezeichen verbunden waren.

Auch Katabasis it eine Reise für sich und ich habe das Buch sogar noch mehr als Babel gemocht, da die Autorin hier ihren akadmischen Schreibstil mit viel Sarkasmus durchbricht. Alice und Peter machen sich also in die Hölle auf, um ihren verstorbenen Professor aus der Hölle zu befreien. Dabei steckt deutlich mehr hinter der Geschichte, die sich Stück für Stück offenbart. Stichwörter: Sexismux, ungesundes Arbeitssetting, Missgunst und vieles mehr erwartet einem in diesem Buch.

Die viele (unter anderem philophischen) Konzepte sind manchmal schwer greifbar und machen das Buch zu einem recht anspruchsvollen Leseerlebnis. Nicht alles habe ich verstanden, aber das geht Protagonistin Alice ebenso, weshalb es sich für mich nicht so schlimm angefühlt hat. Manche Sachen habe ich dann eigenständig recherchiert und konnte einiges beim Lesen lernen, andere habe ich so hingenommen. Das Magiekonzept war auf jeden Fall spannend, es gab hier einige Grenzen, die es Alice und Peter durchaus schwer gemacht haben.

Die beiden haben sich auf jeden Fall in mein Herz geschlichen. Peter hat es mit seinem stets freundlich-charamanten Charakter leichter, aber eben das ist auch der Knackpunkt, auf den Kuang hinauswill. In Alice hat sie eine nicht immer sympahtische, aber durch und durch echte Protagonistin gezeichnet, was ich so grandios fand! Sie traut sich hier, auch unangenehme Charakterzüge aufzuzeigen, real zu bleiben, und ich hab es ihr (und Alice) einfach durchweg abgekauft.

Das Konzept der Hölle beziehungsweise die Ideen, die dahinterstanden, wurden mir durch das Buch ebenfalls deutlich und das ein oder andere wird mir noch eine Weile hängen bleiben. Es gibt auch unerwartete Wendungen und Charaktere, die neu auftauchen und die man so zunächst nicht auf dem Schirm hatte. Diese Verwirrungen brachten viel Spannung mit rein und ergaben zum Schluss ein großes Bild.

Bleibt noch Grimes selbst, den Professor, den es zu retten gilt. Die Hintergründe hierzu waren sehr komplex und für mich und meinen Hintergründen nicht immer verständlich, aber aus Alice Perspektive sehr nachvollziehbar dargestellt. Hier ergibt sich auch eine Entwicklung in Alice selber, die so wahrscheinlich nur in der Hölle durchlebt werden kann.

Also - große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 07.09.2025

Hinter einer steinernen Fassade lauert eine magische Welt voller Intrigen

The Knight and the Moth
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Auch nach diesem Buch kann ich nur meinen Hut vor der Autorin Rachel Gillig ziehen. Diese Geschichte, dieses Buch konnte mich von der ersten bis zu letzten Seite absolut verzaubern. Die Art, wie sie schreibt ...

Auch nach diesem Buch kann ich nur meinen Hut vor der Autorin Rachel Gillig ziehen. Diese Geschichte, dieses Buch konnte mich von der ersten bis zu letzten Seite absolut verzaubern. Die Art, wie sie schreibt und Bilder im Kopf erschafft, ist für mich einzigartig. "The Knight and the Moth" mutet dabei ähnlich düster wie ihre vorherige Dilogie an, ist aber von deutlich mehr Humor durchzogen, weshalb ich dieses Buch fast noch ein wenig mehr mochte.

Erzählt wird die Geschichte von "sechs", die einer der Weissagerinnen in Aisling ist. Seit ihrer Kindheit muss sie ertrinken, um die Zukunft von verschiedenen, meist reichen Menschen ihres Landes vorauszusagen. Als sie auf Ritter Rory trifft und gleichzeitig die anderen Weissagerinnen verschwinden, offenbart sich Stück für Stück eine andere Wahrheit als die, die ihr ihr Leben lang erzählt wurde. Eine Reise durch das Land Traum beginnt, bei denen Kämpfe, Plottwists und Liebe an der Tagesordnung stehen.

Sechs ist dabei als Protagonistin wunderbar mutig, stark, aber hinterfragt auch immer wieder sich selbst und handelt nie perfekt, sondern fehlerhaft, was sie nur noch sympathischer macht. Rory ist als grummiges Gegenstück perfekt und zusammen erschaffen die beiden witzige, liebevolle Schlagabtausche, die mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln gebracht haben. Am liebsten jedoch hatte ich definitiv den Gargoyle mit seiner liebevollen, kindlichen Art, der Weisheit und den witzigen Versprechern. Ich hab ihn so sehr in mein Herz geschlossen, weil er so liebenswürdig und humorvoll zugleich war!

Die Handlung selber war für mich durchweg spannend. Es gab Action, es gab ruhigere Momente, es gab immer wieder neues Wissen, das auch schon zu Beginn der Geschichte eingestreut wurde, was mich einfach an den Seiten hat kleben lassen. Diese Mischung aus Humor, Banter, Spannung, Emotionen, Wissen, Drama und Kämpfen war einfach rundum gelungen. Und um das Ganze perfekt zu machen, war dieser Teil bereits wundervoll rund und schließt zufriedenstellend ab, erschafft aber gleichzeitig ein spannendes Ende für den nächsten Band, den ich kaum erwarten kann.

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