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Veröffentlicht am 08.02.2018

✎ Melanie Raabe - Die Wahrheit

DIE WAHRHEIT
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Den Einstieg in 'Die Wahrheit' fand ich recht gelungen. Die bedrückende Stimmung ist gut eingefangen und man kann sich in Sarah hineinversetzen. Dadurch, dass ein Großteil aus ihrer Sicht erzählt wird, ...

Den Einstieg in 'Die Wahrheit' fand ich recht gelungen. Die bedrückende Stimmung ist gut eingefangen und man kann sich in Sarah hineinversetzen. Dadurch, dass ein Großteil aus ihrer Sicht erzählt wird, hat man immer eine Verbindung zu ihr.

Dies zieht sich tatsächlich fast durch den gesamten Psychothriller, sodass immer eine unterschwellige Anspannung vorhanden ist. Die kann man auch nicht abschütteln. Man überlegt die ganze Zeit fieberhaft, was genau gespielt wird und wie das Ganze enden soll.

Leider hat mich das Ende dann total enttäuscht. Es bleiben zu viele Fragen offen und zu viele Situationen ungeklärt. Es gibt Ereignisse, die ich an den Haaren herbeigezogen finde.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfach zu lesen. Dieser machte es leicht, der Geschichte zu folgen. Auch die Cliffhanger sind gut gesetzt, sodass man schwer davon abkommt, das Hörbuch doch mal zur Seite zu legen. Und dies ist vor allem auch den Sprechern zu verdanken.

Von mir bekommt das Hörbuch durch die genannten (Kritik)Punkte nur eine bedingte Hörempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 27.01.2018

✎ Kristin Harmel - Heute fängt der Himmel an

Heute fängt der Himmel an
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Kristin Harmel wird dem ein oder anderen sicher bekannt sein. Ich hatte bisher noch keines ihrer Bücher gelesen und konnte mich somit ohne große Erwartungen an das vorliegende begeben.

Ihr Schreibstil ...

Kristin Harmel wird dem ein oder anderen sicher bekannt sein. Ich hatte bisher noch keines ihrer Bücher gelesen und konnte mich somit ohne große Erwartungen an das vorliegende begeben.

Ihr Schreibstil ist leicht und beschwingt, sodass man manchmal das Gefühl hatte, durch die Seiten zu fliegen. Gleichzeitig kommt er jedoch teilweise ein wenig langweilig daher, sodass ich nicht immer große Lust verspürte, meinen Kobo in die Hand zu nehmen.

Besonders interessant fand ich die Vergangenheit von Emilys Großmutter. Dort erfuhr ich einige Details, die mir bisher nicht bekannt waren. Dieser Zweig war sehr emotional und mit den Charakteren habe ich wirklich mitgelitten.

Die Gegenwart hingegen füllte die Autorin mir stellenweise mit zu viel Kitsch. Nicht immer waren mir die Beweggründe klar. Nicht immer wollte sich bei mir ein stimmiges Bild einstellen. Ich empfand es am Schluss einfach als zu überladen. Happy Ends sind grundsätzlich absolut mein Ding - aber in einem gesunden Maße.

Ich mag Familiensagen und Dramen, ich mag Geschichten, die auf mehreren (Zeit)Ebenen spielen, aber hier war es mir vereinzelt einfach zu viel ... Ich gebe daher nur eine bedingte Leseempfehlung.

©2018

Veröffentlicht am 22.01.2018

✎ Margit Auer - Die Schule der magischen Tiere 1 Die Schule der magischen Tiere

Die Schule der magischen Tiere 1: Die Schule der magischen Tiere
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Nachdem ich zuerst Band 6 gehört hatte und es dafür von mir eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung gab, habe ich mir direkt Band 1 besorgt, um zu erfahren, wie das Ganze mit der magischen Schule begann.

Das ...

Nachdem ich zuerst Band 6 gehört hatte und es dafür von mir eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung gab, habe ich mir direkt Band 1 besorgt, um zu erfahren, wie das Ganze mit der magischen Schule begann.

Das Buch ist leider wenig spannend. Zudem sehr vorhersehbar und stellenweise unglaubwürdig. (Kleinen) Kindern könnte es gefallen, aber als Erwachsene würde ich (zumindest diesen Band) meinem Kind nicht unbedingt vorsetzen.

Die Idee, dass Kinder einen Freund an ihre Seite bekommen, finde ich grundsätzlich interessant. Es gibt viele Kleine, die irgendeine Angst mit sich herumschleppen und gerne jemanden an ihrer Seite haben, denen sie etwas anvertrauen können und durch die sie vielleicht ein wenig mehr Selbstbewusstsein bekommen.

Leider ist die Umsetzung dessen nicht wirklich gut gelungen. Die Geschichte ist nichtssagend. Man weiß oft bereits im Vorfeld, was geschehen wird. Und der Inhalt ist (pädagogisch) auch nicht immer ganz korrekt. Es ist zwar ein Buch, eine fiktive Geschichte, aber gerade in diesem Alter orientieren sich Heranwachsende schon mal mehr danach. Und das kann ich nicht gutheißen, denn die Werte, die in dieser Lektüre teilweise vermittelt werden, sind nicht die, die ich vermittle.

Aufgrund der Kritikpunkte bekommt dieser Teil von mir eine bedingte Hörempfehlung. Um zu erfahren, wie das Konzept 'magische Schule' zustande kam, kann man ihn sich anhören. Auch, um zu wissen, wer die ersten magischen Tiere bekommt und was es für welche sind. (wobei der Klappentext hier mal wieder einiges verrät) Ansonsten kann man sich Band 1 auch sparen.

©2018

Veröffentlicht am 18.01.2018

✎ Antje Babendererde - Libellensommer

Libellensommer
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Dies war mein erstes (Hör)Buch von Antje Babendererde. Obwohl sie bereits einige Titel herausgebracht hat, hatte ich vorher noch nie etwas von ihr gehört.

Die Sprache ist sehr einfach gehalten. Ist es, ...

Dies war mein erstes (Hör)Buch von Antje Babendererde. Obwohl sie bereits einige Titel herausgebracht hat, hatte ich vorher noch nie etwas von ihr gehört.

Die Sprache ist sehr einfach gehalten. Ist es, weil die Autorin generell ein Buch mit wenig Anspruch schreiben wollte? (was nicht verkehrt ist) Oder traut sie den Leser(inne)n nicht allzu viel zu? Ich denke, wenn man schaut, wer die Zielgruppe ist - nämlich mittlere Jugendliche -, dann kann man schon eine gewisse Anforderung haben.

Es werden wirklich viele wichtige Themen angesprochen - Umwelt, Rassismus, (erste) Liebe, ... -, aber keines wird tiefgründig genug behandelt. Da wurde einiges an Potenzial verschenkt. Zumal Ereignisse geschehen, die man meiner Meinung nach so nicht einfach im Raum stehen lassen kann. (und das nicht nur einmal) Jugendliche möchten bestimmt nicht belehrt werden, aber eine gewisse Verantwortung hat ein Schriftsteller schon - zumindest in diesem Bereich.

Zu viel hingegen waren mir die Klischees, die in dieser Geschichte Verwendung fanden. Ein bisschen mehr Einfallsreichtum hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle gewünscht. Zudem war die Handlungsweise der Charaktere sehr vorhersehbar. Und auch nicht immer nachvollziehbar.

Die Landschaftsbeschreibung, die ihren Platz finden, sind dagegen sehr gut gelungen. Ich denke, Frau Babendererde weiß, wovon sie schreibt.

Die Sprecherin fand ich für Jodie gut gewählt. Sie hat eine junge Stimme, welche sehr gut passte. An anderer Stelle war es nicht immer einfach, die Stimme mit den handelnden Personen überein zu bringen. Ich würde ihr jedoch nochmals zuhören wollen.

Ich gebe eine bedingte Hörempfehlung. Ein paar Informationen waren sehr interessant, aber es hat auch sehr viel gefehlt. Ich weiß nicht, auf was beim Hörbuch verzichtet wurde und kann daher nicht sagen, ob das geschriebene Exemplar ein wenig ausführlicher ist.

©2018

Veröffentlicht am 16.01.2018

✎ Tanja Fuchs-Hemstege - Tod, wir kennen deinen Stachel

Tod, wir kennen deinen Stachel
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Dieses Buch macht es mir ein wenig schwer, das wiederzugeben, was ich empfunden habe. Denn: Wer bin ich, solche Zeilen "beurteilen" zu dürfen? Wie weit darf man gehen, persönlich Erlebtes zu "bewerten"?

Da ...

Dieses Buch macht es mir ein wenig schwer, das wiederzugeben, was ich empfunden habe. Denn: Wer bin ich, solche Zeilen "beurteilen" zu dürfen? Wie weit darf man gehen, persönlich Erlebtes zu "bewerten"?

Da vordergründig Tanja Fuchs-Hemstege den letzten Weg Jonas' geschildert hat, versuchte mein Unterbewusstsein sich auch stets in ihre Lage zu versetzen - von Fastmama zu Mama. Emotional blieb aber einiges auf der Strecke. Obwohl die Mutter am meisten "sprach", konnte ich am wenigsten mit ihr mitfühlen. Betroffen hat mich vor allem der eine Bruder gemacht. Er hat ganz klar geschildert, wie es ihm mit dieser Situation ging und dabei auch kein Blatt vor den Mund genommen, auch wenn es manchmal, nein, eigentlich oft unfair erschien. Aber er war menschlich, authentisch, echt. Das hat mir imponiert.

Die Schilderungen von Frau Fuchs-Hemstege hingegen hätte ich manchmal gerne ein wenig überschlagen. Sie hat einfach die E-Mails, die sie damals an Freunde und Familie geschrieben hat, abgetippt. Das fand ich schon teilweise beschwerlich zu lesen. Klar schilderten sie den Alltag mit und um Jonas, aber in diesem Moment war es einfach zu viel und nicht interessant. Die Passagen hätte man locker kürzen können.

Auch waren sicher andere Personen öfter mit Jonas in Kontakt, die man hätte zu Wort kommen lassen können. Das fehlte hier total. Es wurde rein auf die kleine Familie beschränkt.

Bilder von Jonas, die er gemalt hat und von denen ständig die Sprache gewesen ist, wären schön gewesen. So hätte man sich sicher verbundener zu ihm gefühlt und er wäre nicht nur jemand gewesen, über den andere sprechen. So blieb er sehr blass, obwohl er immer gegenwärtig war.

Zum Schluss gibt es nochmals ein paar Worte von den Brüdern und der Mutter. Wo sind die des Vaters? Das fehlte ebenfalls komplett.

Ich glaube schon, dass diese Lektüre aufzeigt, wie es (mit solch einer Diagnose) gehen kann. Sie macht Mut, zeigt jedoch deutlich auf, wo die Grenzen liegen. Und wie man mit ihnen umgehen kann. Dennoch war es mir trotz der persönlichen Schilderung teilweise zu unpersönlich.

©2018