Wahre Geschichte literarisch gut umgesetzt
28 Tage langDie Thematik der NS-Zeit ist immer schwierig. Viele Opfer haben sich Jahre später selbst zu Wort gemeldet, die Gräueltaten lassen sich nur schwerlich verarbeiten. Saphier greift hier einen Aspekt dieser ...
Die Thematik der NS-Zeit ist immer schwierig. Viele Opfer haben sich Jahre später selbst zu Wort gemeldet, die Gräueltaten lassen sich nur schwerlich verarbeiten. Saphier greift hier einen Aspekt dieser Zeit auf, der häufig in Vergessenheit gerät: einen Aufstand der Verfolgten gegen die Deutschen. Explizit beschreibt der Autor hier den Warschauer Ghetto Aufstand, die Schwierigkeiten dabei und die wahrscheinlichen Zwiespälte der Kämpfenden. Saphier regt zum Nachdenken an und lässt einen sein eigenes Handeln in Frage stellen. Wie hätte man selbst reagiert? Als Opfer oder als Mitmensch in der Nachbarschaft?
Sehr gut gefällt auch, dass Saphier neben den fiktiven Hauptcharakteren viele historisch belegte Personen mit eingebaut hat. In einzelnen Figuren wird auch deutlich, dass auch mancheTäter sich teilweise mit manchen Gegebenheiten schwer getan haben. Andere wiederum zeigten viel Freude daran, Gewalt anzuwenden.
Das Buch lässt sich trotz der schweren Thematik sehr gut lesen, ich hatte es mit Tränen in den Augen innerhalb eines Tages durch. Sehr empfehlenswert!