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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Tagebuch einer angehenden Hexe

Zwischen den Welten
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Nach dem Unfalltod ihrer Eltern zieht Lucy zu ihrer Tante Fiona. Während sie sich in der Schule und bei der Tante langsam einlebt, gibt es einige überraschende Erlebnisse, die sie nicht einordnen kann. ...

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern zieht Lucy zu ihrer Tante Fiona. Während sie sich in der Schule und bei der Tante langsam einlebt, gibt es einige überraschende Erlebnisse, die sie nicht einordnen kann. Warum nur riecht es immer wieder so seltsam, wenn Fiona in der Küche arbeitet? Weshalb reagiert Lucy so überraschend auf Aaron? Lucy wird noch einige seltsame Erlebnisse haben, bis sie endlich den Grund für all diese Vorkommnisse erfährt.

Die Autorin Ela Feyh lässt ihre Protagonistin aus der Leere nach dem plötzlichen Wechsel in ihrem Leben eine ganz neue Wende erleben: Denn Lucy erlebt Übersinnliches, sie wird einen ganz neuen Sinn in ihrem Leben finden. Dieses Buch ist der Auftakt zu einer Reihe um Lucy, der Leser wird wie die Protagonistin selbst allmählich zu den Erklärungen über all die seltsamen Ereignisse geführt (auch wenn er durch den Titel bereits einen Vorsprung gegenüber der Protagonistin hat).

Besonders begeistert hat mich die Atmosphäre des Buches wie auch die fantastischen Ereignisse, die Lucys Alltag begleiten. Von mir deshalb vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die sich auf eine „Hexengeschichte“ einlassen wollen.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Spannende Exkursion zur Kultur der Inka

Geheimakte / Geheimakte Inkarrí
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Universitätsprofessor Crichton bricht mit fünf Studenten zu einer Exkursion nach Peru auf, auf der Suche nach der legendären Inka-Stadt Paititi, zusammen mit einem peruanischen Expertenteam. Doch sie geraten ...

Universitätsprofessor Crichton bricht mit fünf Studenten zu einer Exkursion nach Peru auf, auf der Suche nach der legendären Inka-Stadt Paititi, zusammen mit einem peruanischen Expertenteam. Doch sie geraten in Lebensgefahr. Da scheint jemand auf der Suche nach Reichtümern zu sein, während andere Verfolger die Expeditionsteilnehmer daran hindern möchten, sich auf die Spuren der Inkas zu begeben.

Dieses Buch ist Teil einer Reihe um den Studenten Max Falkenburg, dessen Eltern berühmte Archäologen waren. Dennoch lässt sich die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse lesen, sie ist in sich abgeschlossen. Allerdings erschließen sich wohl einige Feinheiten besser, wenn man die verschiedenen Bände miteinander verknüpfen kann.

Bereits der Einstieg in die Geschichte ist spannend gestaltet, der Spannungsbogen bleibt konstant hoch bis zum Show-Down zum Ende der Geschichte. Die historischen Hintergründe um die Kultur der Mayas sind sorgfältig recherchiert und gut aufbereitet in diese Geschichte eingearbeitet, so dass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Mythologisches Wissen wird gekonnt aufgepeppt mit eigenen Ideen, daraus entstanden ist eine spannende Mischung, die bis zum Schluss zum Mitfiebern und Miträtseln einlädt. Überraschende Wendungen bringen zusätzlich Würze in die Geschichte.

Eine spannende Abenteuergeschichte nach Indiana-Jones-Art, mit geschichtlich fundiertem Wissen veredelt – das hat mir spannende Lesestunden beschert, deshalb von mir eine Leseempfehlung mit vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Ein Buch mit vielen Facetten

All die Jahre
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21 Jahre alt ist Nora, als sie 1957 zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Theresa nach Amerika auswandert. Dort trifft sie ihren Verlobten Charlie, sie hoffen auf eine bessere Zukunft als in ihrem Dorf ...

21 Jahre alt ist Nora, als sie 1957 zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Theresa nach Amerika auswandert. Dort trifft sie ihren Verlobten Charlie, sie hoffen auf eine bessere Zukunft als in ihrem Dorf in Irland. Doch dann wird Theresa schwanger, und ihre Pläne werden völlig über den Haufen geworfen. Fünfzig Jahre später ist Theresa Priorin eines Nonnenklosters und Nora die Mutter von vier Kindern. Da stirbt ihr Ältester bei einem Autounfall. Nora und Theresa, jahrelang ohne Kontakt zueinander, müssen sich überlegen, ob sie aufeinander zugehen.

Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin J. Courtney Sullivan, wie die beiden Schwestern mutig und erwartungsvoll in ihrem neuen Leben ankommen, die eine hat bisher die Mutterrolle der Jüngeren übernommen, da die Mutter selbst sehr früh gestorben war. Die Innigkeit der beiden Schwestern, ihre Verbundenheit kommen glaubwürdig herüber, um so unverständlicher erscheint es, dass der Kontakt der beiden irgendwann abbricht. Nach und nach lüftet die Autorin den Schleier des Familiengeheimnisses, das zu diesem Zerwürfnis geführt hat, fasst die Gedanken beider Frauen in Worte, so dass der Leser die Geschehnisse nachvollziehen kann. Wobei das Geheimnis selbst sehr schnell erraten ist, es geht eher darum, wie es zwangsläufig zu der Distanz zwischen den beiden Schwestern geführt hat.

Es sind die leisen Töne, die in diesem Buch berühren, die Zweifel, was das Richtige, Bessere gewesen wäre in der Situation, mit den Gegebenheiten der damaligen Zeit. Der kapitelweise Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit verbindet „all die Jahre“ miteinander. Sehr gut gelungen finde ich die Rückblenden in die Jugendjahre der Protagonistinnen, der Autorin gelingt es sehr gut, ein authentisches Bild der Einwanderergesellschaft speziell im irischen Milieu darzustellen.

Ein Buch mit vielen Facetten, das noch eine Weile nach dem Lesen nachwirkt. Von mir gibt es deshalb überzeugte vier Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Stück für Stück zu sich selbst zurückfinden

Endlich bin ich ich
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Inken ist am Ende ihrer Kräfte. Ihr Mann Lars unterstützt sie gegen ihren Chef, doch erst eine Auszeit hilft ihr, aus ihrem Burn Out herauszukommen. Mit Simone, ihrer Freundin aus alten Zeiten, bucht sie ...

Inken ist am Ende ihrer Kräfte. Ihr Mann Lars unterstützt sie gegen ihren Chef, doch erst eine Auszeit hilft ihr, aus ihrem Burn Out herauszukommen. Mit Simone, ihrer Freundin aus alten Zeiten, bucht sie ein Haus in Dänemark und erlebt nach und nach, wie ihre Freude am Leben zurückkommt. Bald stellen sich auch Zukunftspläne ein. Stück für Stück findet sie zu sich selbst zurück.

Das Thema Burn Out ist wichtig angesichts der Arbeitssituation, in der Menschen austauschbar sind und schnell ersetzt werden, wenn sie nicht mehr die erwünschte Leistung bringen, aus welchen Gründen auch immer. Die Autorin Inken Ibsen benennt ihre Protagonistin mit ihrem eigenen Namen, auch wenn es sich nicht um eine Autobiographie handelt. Sehr eindrücklich schildert sie Inkens Überforderung, die auf Unverständnis im Arbeitsleben stößt, und lässt ihre Protagonistin einen ganz eigenen Weg finden – sie darf sich einen Kindheitstraum erfüllen. Der Weg dahin ist sehr spannend geschildert, es gibt einige Stolpersteine für sie. Doch es ist herzerwärmend und befreiend, wie Inken sich eine Nische finden kann, in der sie tatsächlich sie selbst sein kann. Man würde jedem, der sich mit einem Burn Out herumschlagen muss, wünschen, dass er so schnell eine solch passende Lösung für sich finden kann.

Auch wenn es sich hierbei nicht um eine Autobiographie handelt, scheint mir das Buch sehr persönlich geraten zu sein. Wer sich hier hineindenken möchte, findet eine wunderschöne Geschichte vor über eine Selbstfindung, die einen Traum verwirklichen lässt. Dabei kann man sich sehr gut nach eigenen Träumen fragen – und überdenken, welche davon es vielleicht wert sind, sie intensiver zu verfolgen. So wie es auch die Protagonistin Inken getan hat.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Die große Liebe für Julias Sekretär

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
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Glenn Dixon ist auf der Suche nach der wahren Liebe, sie scheint ganz nahe zu sein. Seit Jahren unterrichtet er „Romeo und Julia“ an der Abschlussklasse seiner Schule, da entschließt er sich, für zwei ...

Glenn Dixon ist auf der Suche nach der wahren Liebe, sie scheint ganz nahe zu sein. Seit Jahren unterrichtet er „Romeo und Julia“ an der Abschlussklasse seiner Schule, da entschließt er sich, für zwei Wochen nach Verona zu gehen: Dort gibt es den „Club der Julias“, die alle Briefe an Julia beantworten, und er wird für eine Weile als „Julias Sekretär“ dabei mitmachen. Wird er seine wahre Liebe finden?

Humorvoll verbindet der Autor Glenn Dixon seine Suche nach der Liebe seines Lebens mit der großen Liebesgeschichte der Weltliteratur, lässt seine Schüler die Geschichte von Romeo und Julia entdecken und findet sich ein bei der universellen Frage nach der eigenen Liebe. Dabei darf der Leser seine Hoffnungen auf seine große Liebe miterleben und mit ihm mitfiebern, was daraus wird. Keine Sorge, der Buchtitel verspricht ja schon, dass er seine große Liebe findet, doch der Weg dahin ist durchaus lesenswert…Manche Verknüpfung zwischen den Jugendlichen am Anfang ihrer Suche nach der großen Liebe, den Erwachsenen mittendrin in ihrer Suche und den Liebenden Julia und Romeo am Ende ihrer Suche wird dabei wahrlich philosophisch. Ich habe hier zum ersten Mal vom „Club der Julias“ erfahren, eine wahrlich schöne Idee.

Insgesamt eine schöne Liebesgeschichte, mal etwas anders erzählt, der ich vier Sterne vergeben möchte sowie eine Leseempfehlung für alle mit romantischer Veranlagung.