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Veröffentlicht am 10.02.2018

Kommt leider nicht an Zeitreise mit Hamster heran

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist
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Allgemeines:

Was niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist ist das zweite Buch von Ross Welford. Von ihm ist bereits Zeitreise mit Hamster beim Coppenrath Verlag erschienen. Welford ist ursprünglich ...

Allgemeines:

Was niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist ist das zweite Buch von Ross Welford. Von ihm ist bereits Zeitreise mit Hamster beim Coppenrath Verlag erschienen. Welford ist ursprünglich Journalist und Fernsehproduzent, aber inzwischen widmet er sich vollständig dem Schreiben. Sein Debütroman Zeitreise mit Hamster war und ist ein sehr erfolgreiches Kinderbuch. Meine Rezension zum ersten Band findet ihr hier. Man kann die Bücher vollständig unabhängig voneinander lesen, es gibt keine Verbindungen innerhalb der Geschichten.

Zeitreise mit Hamster habe ich als „liebevoll gestaltetes Gesamtkunstwerk“ bezeichnet. Bei der Gestaltung von Was niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist wurden die genau entgegengesetzten Farben verwendet. So stimmig wie Welfords Debütroman sieht das neue Buch jedoch nicht aus. Der Titel hat mich persönlich nicht so sehr angesprochen wie bei Zeitreise mit Hamster. Aber da ich vom ersten Roman des Autoren so begeistert war, entschied ich mich natürlich dafür, auch seinen zweiten Kinderroman lesen zu wollen.

Inhalt:

„Eigentlich wollte Esther nur etwas gegen ihre vielen Pickel unternehmen. Stattdessen wird sie – nach der Einnahme eines dubiosen chinesischen Tranks aus dem Internet und einem ausgiebigen Nickerchen auf einer altersschwachen Sonnenbank – plötzlich unsichtbar! Für andere ein Herzenswunsch, für Esther zunächst der absolute Albtraum. Als die Wirkung nach ein paar Stunden wieder nachlässt, ist sie zutiefst erleichtert. Das wird ihr nicht noch einmal passieren! Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Esther erkennt: Nur wenn sie sich ein weiteres Mal in dieses unfassbare Abenteuer stürzt, kann sie sich endlich gegen die miesen Knight-Zwillinge zur Wehr setzen, kann sie ihrem nerdigen Kumpel Boyd eine echte Freundin sein … und nur so kann sie das größte Geheimnis überhaupt aufdecken: Wer sie wirklich ist.“ (Quelle: Coppenrath Verlag)

Meine Meinung:

„Bevor ich einschlief, konnte ich mich noch sehen. Ich war sichtbar vom Kopf bis zu den Füßen und wusste genau, wer ich war. Vorher.“ (S. 7)

Meine Erwartungen an das neue Kinderbuch von Ross Welford waren hoch. Mein abschließendes Fazit zu Zeitreise mit Hamster lautete schließlich:

„Ein besonderes Kinderbuch, das viele Erwachsene von heute gerne einmal in die Hand nehmen und verinnerlichen sollten.“

Selbstredend ist es schwer für jeden Autor, die Erwartungen eines absoluten Fans zu erfüllen. Manchmal gelingt dieses Kunststück und manchmal leider nicht. Ein anderer Leser würde Welfords neustes Kinderbuch vielleicht ganz anders bewerten als ich. Aber ihr lest diese Rezension ja, weil ich dieses Buch bewerte. Also möchte ich natürlich ehrlich sein – wie immer.

Was niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist ist ein Buch:

für Kinder. Als Erwachsene fühlte ich mich in der Geschichte nicht wohl. Sie hat mich nicht unterhalten, war zu vorhersehbar und ja, tatsächlich an vielen Stellen flach gehalten. Und das sage ich, obwohl ich von Zeit zu Zeit sehr gerne Kinderbücher lese.
,das aufwändig gestaltet ist. Sowohl von außen als auch von innen ist das Buch mit kleinen passenden Details versehen. Durch diese Kleinigkeiten weckte die Gestaltung immer wieder meine Aufmerksamkeit. Obwohl ich mich inhaltlich nicht gut unterhalten fühlte, spornte mich die Gestaltung zum Weiterlesen an. Kapitel 37 besteht beispielsweise lediglich aus den Worten:

„Tropf. Tropf. Tropf.“ (S. 158)

Neugier geweckt, oder?

voller Abenteuer. Diese Abenteuer sind für mich – wie bereits erwähnt – zu vorhersehbar ausgegangen.
über das Kindsein und die Suche nach der eigenen Identität. Und darüber, wie schwer diese beiden Dinge doch eigentlich für jedes Kind sind.
erzählt aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Esther. Manchmal spricht Esther die Leser direkt an, man fühlt sich dadurch stärker involviert.
mit Listen. Beispielsweise gibt es eine durchaus witzige Liste mit 11 Dingen, die Esther gegen ihre Akne ausprobiert hat. Natürlich waren sie alle wirkungslos.
mit zwei Bösewichten, die in meinen Augen aber gar nicht so böse waren.
,das mit Sicherheit zum Vorlesen geeignet ist. Ich kann mir vorstellen, dass es in dieser Hinsicht eher Mädchen als Jungen begeistern wird. Typische mädchenhafte Themen werden von Welford aufgegriffen und auf eine Art und Weise behandelt, die Jungen in meinen Augen zu „kicherig“ sein wird.
,das nicht an die Großartigkeit von Zeitreise mit Hamster herankommt.

Fazit:

Was niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist kommt leider nicht an Zeitreise mit Hamster heran. Ein Kinderbuch für zwischendurch, das mit Sicherheit gut vorgelesen werden kann, mich persönlich inhaltlich aber nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch. Schade!

Everflame 3. Verräterliebe
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Es ist schon ein wenig her, dass ich euch If you fail you burn auf Zeilenliebes_Bilderzeilen gezeigt habe. Obwohl ich das Buch bereits in den Weihnachtsferien gelesen habe, sind mir für die Rezension nicht ...

Es ist schon ein wenig her, dass ich euch If you fail you burn auf Zeilenliebes_Bilderzeilen gezeigt habe. Obwohl ich das Buch bereits in den Weihnachtsferien gelesen habe, sind mir für die Rezension nicht sofort die passenden Worte eingefallen. Manche Bücher entfalten ihre Wirkung erst nach und nach und die Rezension entsteht mit der Zeit. Und so ging es mir mit dem finalen Band der Everflame-Trilogie.

Für alle, die die ersten beiden Bände nicht kennen: Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Bänden. Um die Reihe zu verstehen, sollte man die vorhergehenden Bände gelesen haben – sonst ergibt alles wenig Sinn.

Allgemeines:

2014 erschien der erste Band der Trilogie Everflame – Feuerprobe in Deutschland. Und nicht allzu lange Zeit später erschien er mit verändertem Cover und anderem Titel erneut. Nun heißt der erste Band I am a witch and witches burn. Genau wie auf dem zweiten Band, Witches do not die quietly (Rezi HIER), ist auf dem Cover aber noch der Hinweis Everflame zu finden.

Die Taschenbuchausgabe des finalen Bandes If you fail you burn – Everflame ist im Dezember 2017 in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen und hat 448 Seiten. Bereits in der Rezension des zweiten Bandes habe ich angemerkt, dass ich die neuen Titel zwar mag, aber finde, dass die alten Cover hätten bleiben können. Die neuen Cover sprechen meiner Meinung nach auch eine jüngere Leserschaft an, eine deutliche inhaltliche Diskrepanz, diese Reihe ist nichts für zu junge Leser. Was sagt ihr dazu? Altes oder neues Cover? Verkauft sich ein Buch nicht gut und wird dann in ein völlig neues Kleid gehüllt? Eindeutig schade für die Leser, die dann unterschiedliche Versionen in den Regalen stehen haben.

Inhalt:

„Lily Proctor ist nicht mehr das allergiegeplagte und komplexbehaftete Mädchen, das sie einmal war. Sie ist über sich hinaus gewachsen und zu einer unglaublich mächtigen Hexe geworden. Und sie hat innerhalb kurzer Zeit viel mehr über sich herausgefunden, als sie sich jemals erträumt hätte. Aber das Schlimmste steht Lily noch bevor: der Kampf gegen ihr Alter Ego Lillian und damit gegen sich selbst. Das Finale der Everflame-Trilogie. Ein mitreißender Pageturner voller Magie und großer Gefühle. Eine Heldin zwischen zwei Männern, zwei Welten und zwei Identitäten!“

Meine Meinung:

Anders als sonst möchte ich diese Rezension mit meinem größten Kritikpunkt beginnen. Das bedeutet, dass ich am Ende der Geschichte, am Ende der Trilogie beginnen muss. Denn dieses Ende ist nicht gut ausgearbeitet. Im Gegensatz zu den Bänden, die ich bisher gelesen habe, wirkt es zu offen, zu plump und zu wenig ausgefeilt. Offene Enden können durch die Fantasie des Lesers mit Details gefüllt werden. Ich denke mir gern das ein oder andere Detail dazu und überlege, wie es bestimmten Protagonisten ergangen sein könnte. Manchmal sehe ich auch darüber hinweg, dass der Autor mir meine Fragen nicht beantwortet hat. Aber ein so offenes Ende, das die Trilogie eigentlich gar nicht beendet, sondern Hoffnung auf einen vierten Band macht (, der nicht kommen wird), empfinde ich als unbefriedigend. Könnt ihr das nachvollziehen?

Wäre dieses Ende nicht gewesen, dann hätte ich das Buch besser bewertet. Josephine Angelini hat mich unterhalten. Mir ist es auch nach einer so langen Zeit nicht schwergefallen, erneut in die Welt von Lily einzutauchen. Und ich war gerne dort. Anders, als man durch den Klappentext denken könnte, ist Everflame keine Reihe, die sich an zu junge Leser wendet. Auch steht die erwähnte Entscheidung zwischen den beiden Männern nicht im Vordergrund der Geschichte (wieso wird damit eigentlich immer Werbung gemacht?). Nein, die Ereignisse spitzen sich zu. Sowohl bei Lily als auch bei Lillian geht es um Leben und Tod. Lily macht dabei eine erstaunliche Entwicklung durch. Lillian bleibt ein Charakter, der mich zwar fasziniert, Josephine Angelini liefert mir aber zu wenig Antworten zu ihr als Person. Ihre Geschichte hat mich von Anfang an neugierig gemacht, wurde in meinen Augen aber zu wenig beleuchtet.

Während ich die Vorgängerbände verschlungen habe, fiel mir die Lektüre von If you fail you burn zunehmend schwerer. Obwohl die Ereignisse sich überschlagen, ist es Angelini nicht gelungen, an das von ihr hoch angesiedelte Niveau anzuknüpfen. So fühlte ich mich zwar unterhalten und war gerne noch einmal in der Hexenwelt, aber wurde nicht von ihr gefesselt.

Fazit:

Leider konnte mich der finale Band der Everflame-Trilogie vor allem zum Ende hin nicht von sich überzeugen. Insgesamt ist der dritte Band der schwächste Teil der Reihe. Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch. Schade!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Nicht überzeugend

Luna
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Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, der weiß, dass ich gerne Kinderbücher lese. Aus genau diesem Grund hat Luna – Im Zeichen des Mondes von Anne Buchberger mein Interesse geweckt.


Allgemeines:

Anne ...

Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, der weiß, dass ich gerne Kinderbücher lese. Aus genau diesem Grund hat Luna – Im Zeichen des Mondes von Anne Buchberger mein Interesse geweckt.


Allgemeines:

Anne Buchberger ist eine junge deutsche Autorin, die 1995 in Heidelberg geboren worden ist. Luna – Im Zeichen des Mondes ist ihr erster Roman und auch der erste Band der Mondvogel-Saga. Der zweite Band Aqua – Im Zeichen des Meeres wird im Juni 2018 erscheinen.

Luna – Im Zeichen des Mondes ist am 2.10.2017 bei you and ivi, dem Imprint des Piper Verlags für junge Bücher, erschienen. Es ist gebunden und hat 368 Seiten. Ich bin auf Anne Buchbergers Debütroman aufmerksam geworden, weil er ganz besonders gestaltet ist. Ist das Cover nicht wirklich ein Hingucker? Nach wie vor schaue ich das Buch gerne an und bin hingerissen von der optischen Gestaltung und dem Zusammenspiel von Mustern und Farben.

Inhalt:

„An ihrem dreizehnten Geburtstag erhält Analina, Kronprinzessin von Arden, eine Nachricht, die ihr bisheriges Leben verändert: Auf Befehl ihrer Mutter soll sie ihrer Heimat den Rücken kehren und Schülerin an der Akademie des Meeres werden, um sich für den kommenden Krieg gegen die mysteriöse Schwarzmagierin Gwenda ausbilden zu lassen, die im Sumpfgebiet Ardens ihre Fäden spinnt. Mit ihren engsten Freunden tritt Analina eine Reise durch das Reich ihrer Vorfahren an, um das zu schützen, was sie in sich trägt – die Seele des Mondvogels, jenes magischen Geschöpfs, das Analinas Erbe retten soll. Doch nicht nur die Königin der Sümpfe hat Geheimnisse, von denen Analina nichts ahnt …“ (Quelle: Piper)

Meine Meinung:

Obwohl der Prolog spannend begann, hatte ich während des Lesens von Luna so ein Gefühl. So ein Gefühl, dass mich die Geschichte einfach nicht mitreißen konnte. Und das, obwohl ich sehr motiviert in die Lektüre gestartet war. Der Mondvogel war etwas – etwas Mystisches und Neues, das mich faszinierte. Und… die Akademie des Meeres, wie toll klingt das denn bitte?
Aber genau dieses Gefühl, nicht von der Geschichte mitgerissen zu werden, ist leider während der fortschreitenden Lektüre nicht verschwunden. An keinem Punkt der Geschichte hatte ich das Bedürfnis, mehr über alles erfahren zu wollen. Alle Geheimnisse zu ergründen oder die Wahrheit über Analina zu erfahren. Doch wodurch entstand dieser (natürlich vollkommen subjektive) Leseeindruck?

Zum einen rührt dieses Gefühl daher, dass ich laut des Klappentextes ein Buch in Händen halte, in dem Protagonistin Analina, die eines Tages (natürlich) das gesamte Reich retten wird, auf ihrem Weg in die Akademie des Meeres ist und sich dort ausbilden lassen soll. In Wahrheit begleiten wir Analina jedoch lediglich auf ihrer recht unspannend und doch stark konstruiert anmutenden Reise zu ebendieser Akademie. Vermutlich wurden bei mir aufgrund der Beschreibung des Klappentextes schlicht und ergreifend falsche Erwartungen geschürt. Ich wollte etwas darüber lesen, wie Analina sich in der Akademie des Meeres für den Kampf gegen die dunkle Magierin Gwenda ausbilden lässt – genau wie es mir der Klappentext versprach. Kennt ihr dieses Mysterium, dass Klappentexte Erwartungshaltung schüren, die sich nicht erfüllen?

Eine weitere Erwartung, die ich durch die Beschreibung und den Titel des Buches hatte, war, ein Kinderbuch in Händen zu halten. Doch dieses vermeintliche Kinderbuch möchte eigentlich gar kein Kinderbuch sein. Es möchte ein Buch für ältere Fantasyleser sein, ja eigentlich ein All Age-Roman. Diesen Anspruch kann es aber nicht durchgängig erfüllen und wirkt dadurch an vielen Stellen eher unstimmig.

Anne Buchberger ist es nicht gelungen, die Gruppe, die Analina auf ihrer Reise zur Akademie des Meeres begleitet, kontinuierlich gleichermaßen im Mittelpunkt stehen zu lassen. An einigen Punkten der Geschichte wusste ich eigentlich gar nicht mehr so genau, wer denn nun Analina begleitet. Teilweise spielten Charaktere eine große Rolle – einige Kapitel später habe ich mich dann plötzlich gefragt, ob ich mir das eingebildet habe, weil sie kaum noch vorkamen oder gar nicht mehr erwähnt worden sind. Später tauchen sie dann einfach wieder auf.

Fazit:

Ein Buch, das durchaus seine lesenswerten märchenhaften Passagen hat. Insgesamt gesehen konnte es mich jedoch nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Endgame - Die Entscheidung

Endgame
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Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Auf Zeilenliebes_Bilderzeilen habe ich euch Anfang des Monats gezeigt, dass ich gerade Endgame – Die Entscheidung lese. Und ...

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Auf Zeilenliebes_Bilderzeilen habe ich euch Anfang des Monats gezeigt, dass ich gerade Endgame – Die Entscheidung lese. Und heute möchte ich euch meine Meinung zu diesem abschließenden Band einer Trilogie vorstellen. Bitte bedenkt, dass ich das Wissen um die ersten beiden Bände voraussetze – der folgende Text kann also Spoiler enthalten.

„Alles, was geblieben ist, ist die gefallene Festung der Harrapa im Himalaya, sind die Spieler und Aislings Freunde. Alles, was geblieben ist, ist ihre Angst und ihre Wut und ihre Verwirrung. Und ihre Waffen. Die aufeinander gerichtet sind.“ (S. 15)


Allgemeines:

Endgame – Die Entscheidung ist im Oktober 2017 als Taschenbuch bei Oetinger erschienen. 424 Seiten hat das broschierte und ab 16 Jahren empfohlene Jugendbuch. Die Altersempfehlung sollte definitiv ernst genommen werden – in Endgame geht es von der ersten Seite des ersten Bandes an blutig zu.

Auch in diesem abschließenden Band der Trilogie des US-amerikanischen Autors James Frey sind Kryptorätsel versteckt. So gehyped wie zum Erscheinen des ersten Bandes, der zu einer großen Goldsuche aufrief, werden sie bei Die Entscheidung jedoch nicht mehr. So ist das ja oft mit neuen Elementen, die irgendwann zwar noch besonders, aber nicht mehr völlig unbekannt sind.

Inhalt:

„Wenn das Gewissen stärker ist als der Hass …

Die Katastrophe war nicht zu verhindern, Abbadon trifft auf die Erde, tötet 100 Millionen Menschen und verändert den Planeten für immer. Nun ist es an der Zeit, den gewagten Plan in die Tat umzusetzen: Mit Sarahs Hilfe will die Allianz der Spieler die Menschheit endgültig von Leid und Gewalt befreien. Aber kepler 22b schickt zwei mächtige Wesen auf die Erde, um sie zu stoppen.“ (Quelle: Verlagsgruppe Oetinger)

Meine Meinung:

Obwohl mich der Auftaktband von Endgame fasziniert, ja beinahe verblüfft hat, empfand ich bereits den zweiten Band als weniger perfekt, weniger zufriedenstellend. Meine Rezension des zweiten Bandes findet ihr hier. Doch die Frage ist ja eigentlich, wie mir der Abschluss der Trilogie gefallen hat?

Gestaltung: Fand man im zweiten Band von Endgame noch viele verschiedene Gestaltungselemente wie zum Beispiel Illustrationen, Bilder, Fernsehberichte oder andere Elemente, die nicht zum Fließtext des Buches gehören, so ist man vom dritten Band eventuell etwas enttäuscht. Noch immer gibt es vor den Kapiteln Bilder. Oft haben diese aber leider nicht viel mit den folgenden Kapiteln zu tun. Der Sinn eines jeden Bildes hat sich mir nicht erschlossen, ich empfand sie mit Fortschreiten der Geschichte eher als störend.

Inhalt: James Frey gelingt es erneut, nicht an das inhaltliche Niveau des Auftaktbandes heranzukommen. Ihm ist es mit seinem Schreibstil und seiner genialen Grundstory gelungen, mich zu fesseln und dem Ende dieser ungewöhnlichen Trilogie entgegenzufiebern. Mit dem tatsächlichen, eher ernüchternden Ende kann er mich dennoch nicht überzeugen. Viele Fragen bleiben trotz spannender Passagen nach wie vor ungeklärt. Viele Dinge, die im Auftaktband den Reiz des Buches ausmachten, die man als Leser unbedingt beantwortet sehen wollte, werden nicht mehr erwähnt oder aufgelöst. Kein Autor muss alle Fragen beantworten. Es ist schön, wenn man sich als Leser eigenständige Gedanken machen kann und soll. Ganze Mysterien und grundlegende Fragen einer Trilogie sollten jedoch zumindest ansatzweise entschlüsselt werden. Sonst entsteht beim Leser schnell das Gefühl, dass eine Geschichte zu plötzlich beendet wurde, was häufig einen unbefriedigten Leser zurücklässt. Vor allem, da Endgame als Reihe immer darauf ausgelegt war, als Leser erfahren zu wollen, wie alles endet. Diese Erwartungshaltung wurde bewusst kreiert. Dann abschließend so wenig aufzulösen, das frustriert enorm.

Charaktere: Einer tot. Der nächste tot. Dann sympathisiert man mit dem übernächsten. Auch tot. Diese Beschreibung ist leider nicht überspitzt oder übertrieben. Ich habe den dritten Band als brutal empfunden, aber nicht als ebenso brutal wie die Vorgängerbände. Dieser Eindruck mag subjektiv sein, ich habe ihn jedoch als positiv eingestuft. James Frey bringt immer noch mit Vorliebe die Charaktere um, die man gerade ins Herz geschlossen hat. Aber mit etwas weniger Blut.

Fazit:

Ein durchaus lesenswerter, brutaler und in großen Teilen spannender Reihenabschluss, der mich jedoch unbefriedigt und mit vielen Fragen zurückgelassen hat.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Ein Reif von Eisen

Ein Reif von Eisen
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Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Von Rowohlt Polaris habe ich den Auftaktband einer neuen Reihe des deutschsprachigen Autoren Stephan M. Rother ...

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Von Rowohlt Polaris habe ich den Auftaktband einer neuen Reihe des deutschsprachigen Autoren Stephan M. Rother zur Verfügung gestellt bekommen. Die Königschroniken – Ein Reif von Eisen ist am 20.10.2017 als Paperback mit 448 Seiten erschienen. Mir waren bisher weder der Name des Autoren noch von ihm bisher geschriebene Bücher, hauptsächlich Thriller, ein Begriff. Habt ihr bereits etwas von ihm gelesen?

Inhalt:

„Der Kampf um die Macht hat begonnen.
Im Kaiserreich der Esche herrscht Unruhe. Die Blätter des heiligen Baumes beginnen zu welken – ein Machtwechsel steht kurz bevor.
Stammesfürst Morwa sucht in der düsteren Zeit die Völker des Nordens unter seinem Banner zu einen. Nur einen Stamm gilt es noch zu besiegen. Eile ist geboten, er spürt sein Ende nahen. Einzig die Kräfte einer geheimnisvollen Sklavin erkaufen ihm eine letzte Frist. Doch welchem seiner Söhne soll er den Reif des Anführers anvertrauen? Die falsche Entscheidung könnte die Welt in Dunkelheit stürzen.
Zur selben Zeit will die junge Leyken aus dem Oasenvolk des Südens einen Schwur erfüllen: Sie begibt sich auf die Suche nach ihrer Schwester Ildris und fällt dabei in die Hände von Söldnern. Kurz darauf findet sie sich in der kaiserlichen Rabenstadt im Netz höfischer Intrigen wieder.
In der längsten und kältesten Nacht des Jahres spitzen sich die Ereignisse zu, das Schicksal der Welt liegt in den Händen dreier Frauen: Ildris’, die ein Geheimnis mit sich trägt, der ehrgeizigen Leyken und Morwas unehelicher Tochter Sölva. Kann eine von ihnen das Land aus der Dunkelheit führen?“ (Quelle: Rowohlt Polaris)

Meine Meinung:

Die Königschroniken – Ein Reif von Eisen ist ein Buch, bei dem ich nicht weiß, wie ich meine Rezension beginnen soll. Es ist ein Buch, das mich sehr zwiegespalten zurückgelassen hat, und bei dem ich nicht weiß, ob ich den zweiten Band, Ein Reif von Bronze, der im Januar 2018 erscheinen wird, lesen werde.

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte nicht nur schwer, nein, ich habe das Buch zu Beginn sogar mehrfach weggelegt, weil ich nicht mit dem Schreibstil des Autoren zurechtgekommen bin. Ich habe schlichtweg einiges nicht verstanden, musste sogar Passagen mehrfach lesen. Und das kann doch nicht gewollt sein? Ich habe bereits recherchiert, auch in einigen ansonsten absolut positiven Rezensionen wird genau dieser Eindruck geschildert. Ich frage mich, wie man dann eine Bewertung mit fünf Sternen geben kann. Aber wieder zurück zu meiner eigenen Rezension: Nach einiger Zeit habe ich mich mit der Wortwahl des Autoren arrangiert, muss aber sagen, dass mir der Schreibstil von Stephan M. Rother nicht zusagt.

Ein weiteres Element, was für mich entscheidend dazu beigetragen hat, diese Reihe eher nicht weiter zu verfolgen ist die gewollte Komplexität. Nun fragt man sich vielleicht, was denn zum Teufel gewollte Komplexität ist. Ich liebe komplexe Bücher. Bücher, bei denen ich als Leser gefordert werde, die mich zunächst möglicherweise überfordern, mich langsam die Welt und ihre Verbindungspunkte entdecken lassen. Rother ist diese Verbindung jedoch nicht gelungen. Er will Komplexität, holt den Leser dabei aber nicht ab und lässt ihm zu wenige Einblicke in die Zusammenhänge des Ganzen. Auch das vorhandene Namensregister, das ich erst spät entdeckte, da es vor dem Nachwort versteckt war, hat mir in dieser Hinsicht nicht geholfen, Licht ins Dunkel zu bringen. Viele Fragen bleiben auch nach der Lektüre ungeklärt. Das Gefühl, eigentlich nur eine Einleitung und keinen ersten Band gelesen zu haben, ist entstanden.

Nun fragt ihr euch vermutlich, wieso ich schreibe, dass ich zwiegespalten bin – eigentlich klingt hier ja alles negativ oder? Mich hat das Potential der Geschichte beeindruckt. Rother hat trotz all meiner Kritik gute Ideen. Fantasy und Spannung ist in großem Ausmaß vorhanden. Leider hapert es an der Umsetzung.

Fazit:

Ich werde diese Reihe vermutlich nicht weiter verfolgen – zu gewollt komplex hat dieser Trilogieauftakt auf mich gewirkt.