Tod an der Lembecksburg
Nacht über FöhrIn seinem historischen Küstenkrimi führt Volker Streiter den Leser auf die Nordseeinsel Föhr. Es ist das Jahr 1845. Die Insel ist zweigeteilt. Westerlandföhr steht unter der Herrschaft vom Königreich Dänemark ...
In seinem historischen Küstenkrimi führt Volker Streiter den Leser auf die Nordseeinsel Föhr. Es ist das Jahr 1845. Die Insel ist zweigeteilt. Westerlandföhr steht unter der Herrschaft vom Königreich Dänemark und Osterlandföhr gehört zum Herzogtum Schleswig. An der Lembecksburg wird der vierzehnjährige Ingwer tot aufgefunden mit seltsam eingeritzten Zeichen an den Armen und Waden. Als Pana, ein seit langen Jahren auf der Insel lebender Südseeinsulaner, bei der Leiche angetroffen wird, ist für die meisten Bewohner klar, dass er der Täter ist. Gern würde man Pana schnell verurteilen, um die Badegäste nicht zu verschrecken. Nicht nur Laura, die Schwester von Ingwer, glaubt an die Unschuld von Pana, sondern auch der Reiseschriftsteller Johann Georg Kohl, der ein Buch über Föhr schreiben will, ist dieser Ansicht. Stück für Stück versucht Johann Georg Kohl die Mordtat aufzuklären und kann den Leser einige Male überraschen.
Es ist leicht sich in die Vergangenheit hinein zu versetzen. Der Autor hat einen flüssigen Erzählstil und die Sprache ist der historischen Zeit angepasst. Interessant fand ich auch die politischen Zusammenhänge, die mir bisher nicht bekannt waren Sehr klar kamen auch die Gegensätze zwischen den Armen und der gehobenen Gesellschaft auf der Insel heraus. Mir hat auch die bildhafte Sprache gefallen, da ich Föhr kenne, so dass ich gut die beschriebenen Wege nachvollziehen konnte. Für Nichtkenner der Insel gibt es am Anfang eine Übersichtskarte, die hilfreich ist sowie am Ende ein Personenverzeichnis mit fiktiven Figuren und wahren historischen Persönlichkeiten, die in die Geschichte mit integriert wurden.
Ein historischer Krimi, der etwas leiseren Art, der bis zum Schluss aber Raum für Spekulationen lässt bis alle offenen Details geklärt sind.