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Veröffentlicht am 29.03.2018

Erneut ein spannender Krimi mit Pia Korritki

Ostseerache
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Bei Ostseerache handelt es sich schon um den dreizehnten Band mit der Kommissarin Pia Korritki. Auch dieser Fall ist in sich abgeschlossen und man muss die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben, um hier ...

Bei Ostseerache handelt es sich schon um den dreizehnten Band mit der Kommissarin Pia Korritki. Auch dieser Fall ist in sich abgeschlossen und man muss die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben, um hier mitzukommen. Andeutungen und Hinweise auf frühere Ereignisse oder Fälle werden meistens kurz erklärt. Das macht Eva Almstädt übrigens sehr geschickt, denn die Erklärungen sind so kurz und prägnant, dass Neueinsteiger was damit anfangen können, die Serienleser aber nicht gelangweilt sind.

Flora Laubner kehrt nach 12 Jahren in ihr Heimatdorf zurück, um sich um ihre Mutter zu kümmern, die einen Herzinfarkt hatte. Sie ist in dem Dorf nicht gern gesehen, denn ihr wird die Schuld an dem Tod ihres Spielkameraden vor 12 Jahren gegeben. Flora kam damals in ein psychatrisches Heim und anschließend zu Pflegefamilien. Der Vater beging Selbstmord mit seiner Dienstpistole und die Mutter brach den Kontakt zu Flora ab. Als es im Dorf zu einem erneuten Todesfall kam, gerät Flora wieder in den Mittelpunkt der Ermittlungen.

Wie schon gewohnt schreibt Eva Almstädt sehr fesselnd und vor allen Dingen sehr bildhaft. Viele verschiedene Fährten ließen mich bis zum Schluss mitfiebern und rätseln. Es fiel mir schwer, das Buch zwischendurch zur Seite zu legen, was aufgrund der Leserunde notwendig war.

Ich mag es, wenn in Krimis auch das Privatleben der Ermittler einen Anteil in der Geschichte bekommt. Bei den Ostseekrimis gibt es auch immer einen gesunden Mix von Privat- und Berufsleben. Mir ist Pia im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen und ich verfolge gerne die Entwicklung dieses Charakters.

Lediglich ein seit einigen Bänden immer wieder auftauchender Erzählstrang, der für mich keinerlei Bedeutung für diesen Fall hat und auch zu keinem Ende geführt wird, „nervte“ mich und bringt einen Punktabzug.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 16.03.2018

Was Astrologie mit Mord zu tun hat oder Mord mit Astrologie

Planetenpolka
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Mit Planetenpolka beginnt Lotte Minck eine neue Reihe von Ruhrpott-Krimödien mit der Astrologin Stella Albrecht als Hauptakteurin. Als begeisterter Fan der Loretta-Reihe war ich gespannt auf das Debüt ...

Mit Planetenpolka beginnt Lotte Minck eine neue Reihe von Ruhrpott-Krimödien mit der Astrologin Stella Albrecht als Hauptakteurin. Als begeisterter Fan der Loretta-Reihe war ich gespannt auf das Debüt von Stella. Ich bin einerseits mit hohen Erwartungen aber andererseits auch mit einer Portion Skepsis an das Buch heran gegangen. Meine größte Sorge war, dass ich ständig Vergleiche zwischen Loretta und Stella anstellen würde.

Zum Glück ist Stella jedoch eine ganz andere Persönlichkeit und auch die anderen Protagonisten wie der Journalist Ben Glaeser (Stellas bester Freund) und der Kommissar Arno Tillikowski haben wenig Ähnlichkeit mit den Darstellern in den Loretta-Büchern. Ich denke mit diesen drei Personen werden wir es zukünftig überwiegend zu tun bekommen.

So sympathisch mir die oben genannten Personen sind, so unsympathisch werden die Gegenspieler dargestellt. Es ist relativ schnell klar, dass der Mörder im Kreis der Erben zu suchen ist. Nur welcher der drei Geschwister war es? Motive und Anzeichen gibt es viele.

In die Riege der unsympathischen Personen reiht sich noch Holger von Aalen – ebenfalls Astrologe – ein. Er gehört im Gegensatz zu Stella aber zu den Scharlatanen dieser Branche und ist nur darauf aus, möglichst viel Profit zu machen.

Insgesamt verläuft die Handlung recht unaufgeregt bis zum fulminanten Finale, das bei mir zu einem erhöhten Pulsschlag führte.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und bevor man sich versieht, ist man am Ende angekommen. Wie gewohnt bei der Autorin ist die Geschichte gespickt mit Situationskomik und sehr unterhaltsam.

Stella und Co. sind nicht zu vergleichen mit Loretta und ihren Mitstreitern, brauchen meiner Meinung nach aber einen Vergleich nicht zu scheuen. Ich bin sicher, dass mir die Protagonisten ebenso ans Herz wachsen werden, denn wir sind ja erst am Beginn unserer Bekanntschaft.

Was ich ein wenig vermisst habe, waren mehr Dialoge im typischen Ruhrpottslang. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Nicht nur ein Krimi, sondern Genuss für alle Sinne

Château Mort
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Eine nie dagewesene Hitzewelle sucht die Bewohner des Aquitaine heim. Trotzdem treffen sich Läufer aus aller Welt zum weltberühmten Marathon du Médoc, der vorbei führt an den schönsten Schlössern der Gegend. ...

Eine nie dagewesene Hitzewelle sucht die Bewohner des Aquitaine heim. Trotzdem treffen sich Läufer aus aller Welt zum weltberühmten Marathon du Médoc, der vorbei führt an den schönsten Schlössern der Gegend. Während des Laufs stirbt ein angesehener Winzer der Gegend und ausgerechnet der Freund des ermittelnden Kommissars gerät in Verdacht.
Für mich war es die erste Begegnung mit dem sympathischen Kommissar Luc Verlain. Für den aktuellen Fall stellte das meistens kein Problem dar, aber ich empfehle doch vorher Band 1 zu lesen. Gerade im privaten Bereich des Kommissars wird dadurch manches verständlicher.
Alexander Oetker nimmt uns mit in das schöne Aquitaine und führt uns ein in die umfassende Materie des Weinanbaus. Ich fand die äußerst geschickt in die Geschichte eingebauten Fakten darüber sehr interessant.
Selten habe ich mich bei einem Krimi so wohl gefühlt oder wurden so viele Sinne angesprochen. Das lag nicht nur an den anschaulichen und sehr detaillierten Ortsbeschreibungen sondern auch an der Beschreibung wie sich Sonne und Wind auf der Haut anfühlen, welche Empfindungen der Genuss von prallen Weintrauben auslöst und ganz zu schweigen von dem leckeren Essen und den Weinen, die es (gefühlt ständig) gibt. Bei der Erinnerung läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen Luc Verlain ist ein Genussmensch keine Frage und das bezieht sich nicht nur auf kulinarische Köstlichkeiten.
Man könnte meinen, dass dabei der Krimianteil ganz ins Hintertreffen gerät, was aber nicht der Fall ist. Es werden Spuren gelegt, die den Leser natürlich erstmal auf die falsche Fährte führen oder verwirren sollen. Da sich mir erst ziemlich zum Schluss (und dann noch mit einer Überraschung) erschloss wer der Täter ist, blieb es auch spannend.
Die Protagonisten sind lebendig beschrieben, wobei für mein Empfinden die Charakterzüge teilweise etwas überzogen waren. Zum Täter hätte ich mir etwas mehr Einblicke gewünscht.
Der Schreibstil ist lebendig und sehr anschaulich, so dass man sich mitten im Geschehen fühlt.
Da am Ende einige wichtige Fragen offen bleiben, fiebere ich Band 3 der Serie entgegen. Die Zeit werde ich nutzen und Band 1 nachholen.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Ein wichtiger Teil der Geschichte Portugals in Kombination mit der landschaftlichen Schönheit des Landes

Nelkenliebe
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Es ist der letzte Wunsch des Vaters, den Katharina mit ihrer Reise nach Portugal erfüllen will. Sie soll die große Liebe ihres Vaters wiederfinden – Marisa, die ihn in den Siebzigerjahren ohne Erklärung ...

Es ist der letzte Wunsch des Vaters, den Katharina mit ihrer Reise nach Portugal erfüllen will. Sie soll die große Liebe ihres Vaters wiederfinden – Marisa, die ihn in den Siebzigerjahren ohne Erklärung verließ. Da Katharina ihren Vater über alles liebt, macht sie sich umgehend auf den Weg nach Portugal und die Suche. Noch ahnt sie nicht wie sehr diese Reise ihr Leben beeinflussen wird.

Aufgeteilt ist die Geschichte in zwei Erzählsträngen. Zum einen werden wir mitgenommen in das Portugal Anfang der siebziger Jahre. Wir erfahren von der Unterdrückung des Volkes durch die anhaltende Diktatur und der Lebensumstände der Bevölkerung. Dieser Teil ist sehr anschaulich und interessant anhand des Schicksals von Marisa geschildert.

Der andere Strang spielt in der Gegenwart und hier bekommt der Leser einen Eindruck von der landschaftlichen Schönheit Portugals und der besonderen Schönheit Lissabons mit seiner sehenswerten Altstadt. Die Schilderungen machen Lust, Land und Leute einmal selbst kennen zu lernen.
Verbunden werden die beiden Stränge durch die Liebesgeschichte von Gerd und Marisa. Wie so oft bei Romanen ist auch hier bei den aktuellen Geschehnissen einiges vorhersehbar.
Unter den Protagonisten befinden sich ziemlich viele „Gutmenschen“ (ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll), was mir manchmal zu viel wurde. Gefallen hat mir, dass Katharina sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und stellt keine große Herausforderung an den Leser.

Das Ende hat mir nicht wirklich gefallen auch wenn ich Bücher mit Happyend mag, aber die Geschehnisse fand ich zu übertrieben. Aber aufgrund der wirklich anschaulich beschriebenen geschichtlichen Vorgänge im Portugal der siebziger Jahre und der bildhaften Schilderung der Schönheit des Landes und insbesondere Lissabons vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Wenn niemand einem Glauben schenkt

Woman in Cabin 10
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Die Journalistin Lo hat aufgrund der Schwangerschaft ihrer Chefin die Gelegenheit, an einer exklusiven Kreuzfahrt teilzunehmen. Direkt in der ersten Nacht wird sie Zeugin eines Mordes, aber niemand glaubt ...

Die Journalistin Lo hat aufgrund der Schwangerschaft ihrer Chefin die Gelegenheit, an einer exklusiven Kreuzfahrt teilzunehmen. Direkt in der ersten Nacht wird sie Zeugin eines Mordes, aber niemand glaubt ihr. Auf den ersten Blick ist es nicht verwunderlich, dass ihren Ausführungen kein Glauben geschenkt wird, denn aufgrund eines nächtlichen Einbruchs in ihrer Wohnung einige Tage vor der Abreise liegen ihre Nerven noch blank. Außerdem schluckt sie Tabletten und hat ein Alkoholproblem.

Die anderen Mitreisenden interessieren sich nur für den gebotenen Luxus und Verbesserung ihres geschäftlichen Netzwerkes. Lediglich ein ehemaliger Kollege scheint ihr zur Seite zu stehen.

Mit der Protagonistin konnte ich nicht warm werden. Aufgrund ihres ganzen Benehmens und Gehabes war sie mir einfach unsympathisch.

Ein psychologischer Thriller, der megaspannend beginnt, in der Mitte einige Längen aufweist, um dann ein fulminantes Ende hinzulegen. Er weist einige unerwartete Wendungen auf, so dass man als Leser am Ball bleibt.

Bei dem flüssigen Schreibstil hat mir die Einfügung von E-Mails oder Facebook-Eintragungen als Stilmittel gut gefallen.

Insgesamt hat mir das Buch einige unterhaltsame und durchaus spannende Stunden beschert – auch wenn mir der letzte Kick gefehlt hat.