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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2018

Die Reihe wird immer besser

Schwiegerzorn - Konrad von Kamms 4. Fall
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Konrad von Kamm hat nicht nur einen kniffeligen Fall zu lösen, sondern steht auch vor mehr als einer schwerwiegenden Entscheidung, die sein Leben sowohl beruflich als auch privat sehr verändern könnte. ...

Konrad von Kamm hat nicht nur einen kniffeligen Fall zu lösen, sondern steht auch vor mehr als einer schwerwiegenden Entscheidung, die sein Leben sowohl beruflich als auch privat sehr verändern könnte.

Zurück aus dem Urlaub muss er sich direkt mit dem Mord an einem jungen Mann auseinandersetzen, dem bald darauf ein weiterer Todesfall folgt – haben die beiden Taten etwas miteinander zu tun? Möglich ist es, denn die beiden Toten lebten auf demselben Campingplatz. Wie gut, dass von Kamms neue Kollegin Ilga Richter Erfahrung im Campen hat.

Antonia Günder-Freytags Krimireihe lese ich schon von Anfang an, mittlerweile sind wir beim vierten Fall angekommen. Für mich hat sich die Reihe von Band zu Band gesteigert und der Protagonist ist mir immer mehr ans Herz gewachsen. Immer gab es interessante Settings, packende Fälle und mittendrin Konrad von Kamm mit seinem schwierigen Privatleben – all das bietet auch der neue Band.

Der Roman lässt sich durchaus auch lesen, wenn man die Reihe noch nicht kennt, es ist aber sicher unterhaltsamer, hat man die Vorgängerbände gelesen und die Entwicklungen mitverfolgt, die es dort gab. Der Protagonist gefiel mir von Band zu Band besser, obwohl er sicher kein einfacher Mensch ist. In diesem Band mag ich vor allem die neue Kollegin und hoffe, von ihr zukünftig noch mehr lesen zu können.

Der Fall lädt wieder zum Mitraten ein, was mir immer gut gefällt, und hält eine zufriedenstellende Auflösung bereit. Bis dahin hat man einige vergnügliche Lesestunden, ist manchmal dezent, manchmal auch erheblich geschockt, amüsiert oder ärgert sich über so manches Verhalten, und auch das Kopfkino bekommt zu tun, vor allem bei den Szenen auf dem Campingplatz. Dieses Setting gefällt mir übrigens ausgesprochen gut.

Der Titel des Romans ist Programm, Schwiegerkinder/-eltern-Probleme gibt es gleich in mehrfacher Ausführung, und man kann sich überlegen, ob diese auch für den Fall relevant sein könnten.

Die Entscheidungen, die von Kamm hier zu treffen hat, könnten sich zudem auch auf die Reihe an sich auswirken … Am Ende muss man sich fragen, ob es weitergehen wird oder nicht.

Ich kann nicht nur diesen Roman, sondern auch den Rest der Reihe empfehlen, und vergebe gute 4 Sterne. Wer Kriminalromane mag, bei denen das Privatleben der Ermittler nicht nur am Rande erwähnt wird, die aber trotzdem spannende und interessante Fälle bieten, ist hier sicher nicht verkehrt.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Der Auftakt der neuen Reihe von Lotte Minck macht Lust auf mehr

Planetenpolka
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Astrologin Stella Albrecht hatte vor kurzem den Auftrag bekommen, ein Horoskop für Cäcilie von Breidenbach zu erstellen, jetzt ist die Patriarchin tot, und Stella ist auf Grund der Umstände sicher, dass ...

Astrologin Stella Albrecht hatte vor kurzem den Auftrag bekommen, ein Horoskop für Cäcilie von Breidenbach zu erstellen, jetzt ist die Patriarchin tot, und Stella ist auf Grund der Umstände sicher, dass es sich um Mord handelt. Kommissar Tillikowski hat nichts für Horoskope und Astrologie übrig und schickt Stella wieder nach Hause. Doch dann kommt er ins Grübeln und auch Stellas Gedanken schweifen immer wieder zu der Toten.

Fans der Autorin konnten Stella bereits im letzten Loretta-Luchs-Roman kennen lernen, jetzt ist endlich ihr erster eigener Roman erschienen, und bereits das tolle, umlaufende Cover, das wieder Ommo Wille beigesteuert hat, erhöht bei Lotte Minck Fans die Vorfreude.

Schon das Figurenensemble der neuen Reihe ist gelungen, Stella lebt mit ihrer Oma, „Madame Phytia“ und ihrer „aus der Art geschlagenen“ Mutter in einer Villa, und schon mit diesen Dreien ergeben sich einige komische Szenen, denn auch diese Reihe besteht wieder aus Krimödien, also einer Mischung aus Krimi und Komödie. Arno Tillikowski, der so gar nichts mit Horoskopen am Hut hat, gefällt mir ebenfalls sehr gut, er ist clever und handfest, und Stellas Jugendfreund Ben, der Reporter, ergänzt die Riege perfekt. Dass Astrologie eine Rolle spielt, hat mir, als in dem Bereich Ungläubiger, gut gefallen und ich bin gespannt, welche Fälle uns zukünftig erwarten.

Die Mitglieder der Familie Breidenbach sind dagegen alle etwas eigenartig, alle geben bestes Verdächtigenmaterial ab. Versierten Krimilesern könnte bereits vor der, nachvollziehbaren, Auflösung klar sein, wer hinter allem steckt, aber es ist ja auch schön, wenn der eigene Verdacht sich bestätigt. Am Ende gibt es dann noch den typischen Ein-Protagonist-in-Verdacht-Handlungsstrang, der hier aber durchaus passt und bei mir kein Genervtsein auslöste.

Mir hat der Auftakt der neuen Reihe gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Bände. Wer Krimödien mag, gerne Krimireihen liest, bei denen auch die Entwicklung der Protagonisten und ihr Privatleben eine Rolle spielen, und in eine neue Reihe hineinschnuppern möchte, ist hier richtig. 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.03.2018

Goethe und Schiller als Ermittler!

Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)
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1797: In des Großherzogs von N. Besitz befindet sich ein vermeintlich vom Fluch befallener Ring, Geheimrat von Goethe soll den Großherzog beruhigen und macht sich mit seinem Freund, Hofrat Schiller, auf ...

1797: In des Großherzogs von N. Besitz befindet sich ein vermeintlich vom Fluch befallener Ring, Geheimrat von Goethe soll den Großherzog beruhigen und macht sich mit seinem Freund, Hofrat Schiller, auf den Weg. Doch offenbar steckt mehr hinter dem Fluch, als zunächst gedacht, denn bald gibt es Tote zu beklagen und die beiden Dichter stecken mitten in turbulenten Ermittlungen.

Goethe und Schiller als Ermittler – eine grandiose Idee, deren Aufführung mich tatsächlich gut unterhalten hat. Bereits optisch macht der Roman viel her, mir gefallen vor allem die Silhouetten der beiden berühmten Dichter.

Der Autor lässt Friedrich Schiller selbst in Ich-Form erzählen, in altertümlicher Schreibweise, die der Geschichte zusätzlich Authentizität verleiht, aber problemlos zu lesen ist. Erzählt wird in kurzen, teils sehr kurzen Kapitel und mit viel Humor. Allein die Personenbeschreibungen lassen oft schmunzeln, Schillers Ausführungen sind oft ziemlich respektlos, aber auch sehr bildhaft.

Der Fall zeigt sich äußerst rätselhaft, mit typischen Mysterien, wie etwa dem von innen verschlossenen Tatort, klären sich aber am Ende alle zufriedenstellend und zum Teil erstaunlich einfach auf. Bis dahin gibt es eine Menge Verwirrungen, einiges an Action (für mich ein bisschen zu viel, ich hatte eine eher geistreiche Aufklärung erwartet) und manche überraschende Wendung. Als Leser erhält man die Möglichkeit mitzuraten, allerdings nicht unbedingt die, den Fall tatsächlich aufzuklären. Am Ende erscheint mir manches doch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und unnötig überladen.

Goethe und Schillers erster Fall hat mich, schon wegen der genialen Idee und des Humors, gut unterhalten, war mir aber etwas zu überzogen gestaltet. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne historische Kriminalromane lesen und die beiden Dichter auch einmal als Ermittler erleben wollen. Mittlerweile ist bereits ein zweiter Band erschienen, auf den ich mich schon freue.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Spannender vierter Teil, in dem die Drachen im Vordergrund stehen

Das dunkle Archiv
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Irene Winters wird von einer Drachenlady angesprochen, doch deren Wunsch kann sie nicht erfüllen, im Gegenteil, sie muss die Bibliothek darauf aufmerksam machen, dass deren Neutralität in Gefahr ist – ...

Irene Winters wird von einer Drachenlady angesprochen, doch deren Wunsch kann sie nicht erfüllen, im Gegenteil, sie muss die Bibliothek darauf aufmerksam machen, dass deren Neutralität in Gefahr ist – am Ende findet Irene sich mit einem Auftrag wieder, der ihr alles abverlangt.

Der vierte Teil der Reihe führt Irene in eine Welt, die den Zwanzigerjahren in Nordamerika ähnelt, Gangerbosse haben das Sagen, Prohibition wird unterlaufen und es wimmelt nur so von Pistolen und umherfliegenden Kugeln. Mir gefällt diese Welt recht gut, wenn ich auch den fantastischeren den Vorzug gebe. Die Fantasie der Autorin kann man auf jeden Fall immer wieder bewundern.

Da Drachen dieses Mal im Vordergrund stehen, hat das Abenteuer für Irenes Lehrling Kai eine besondere Relevanz und am Ende auch eine gewisse Konsequenz, die die Spannung auf den nächsten Band noch erhöhen wird.

Mir hat vor allem der Einstieg in den Roman sehr gut gefallen sowie das letzte Viertel, hier kam mein Kopfkino voll auf seine Kosten. Im Mittelteil gab es für mich stellenweise etwas zu viel Hin und Her, aber das Problem hatte ich auch schon im Vorgänger. Sehr gut gefällt mir der Humor, der die Erzählung begleitet, in Irenes Fall oft Galgenhumor, denn sie gerät immer wieder in gefährliche Situationen und man kann sich oft kaum vorstellen, wie sie daraus entkommen soll.

Etwas verwirrend finde ich den Titel, ein „dunkles Archiv“ konnte ich im Roman nicht ausmachen, allerdings heißt der Roman im Original auch anders. Schade, ein passenderer Titel hätte mir besser gefallen.

Der Roman ist ein würdiger und unterhaltsamer vierter Band der Reihe, den ich gerne weiter empfehle, wobei es sicher am sinnvollsten ist, die Reihe mit Band 1 zu starten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.02.2018

Reihenauftakt mit zwei sehr unterschiedlichen Ermittlern

Totenweg
5

Die Polizistin Frida Paulsen muss unerwartet zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch, ihr Vater wurde niedergeschlagen und ringt mit dem Tod. Doch nicht nur das macht Frida zu schaffen, denn Erinnerungen ...

Die Polizistin Frida Paulsen muss unerwartet zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch, ihr Vater wurde niedergeschlagen und ringt mit dem Tod. Doch nicht nur das macht Frida zu schaffen, denn Erinnerungen an ihre beste Freundin Marit, die 18 Jahre zuvor ermordet wurde, werden in ihr wach.

Auch Bjarne Haverkorn hat den Mord an Marit nicht vergessen, da es ihm bis heute nicht gelungen ist, ihn aufzuklären. Der Anschlag auf Fridtjof Paulsen bringt auch ihn zurück in die Elbmarsch und eröffnet ihm eine weitere Chance darauf, Marits Mörder zu finden.

Romy Fölck startet mit diesem Roman eine neue Reihe um die beiden sehr unterschiedlichen Polizisten. Bjarne ist schon viele Jahre bei der Kriminalpolizei, bis zu seiner Pensionierung sind es nur noch ein paar Jahre. Frida dagegen war einige Jahre Streifenpolizistin und ist nun auf dem Sprung zur Kriminalpolizei. Treffen sie sich hier noch zufällig am selben Fall, in den Frida außerdem persönlich involviert ist, kann man gespannt sein, wie sich die beiden als Team machen werden.

Sowohl Frida als auch Bjarne gehören zum Typ Ermittler mit schwierigem Privatleben. Vor allem Bjarne hat es nicht leicht, seine Ehe ist schwierig und mit seinem Selbstwertgefühl steht es nicht zum besten. An Frida sind die Erlebnisse rund um den Mord an Marit nicht spurlos vorbeigegangen, manches wird sie noch aufarbeiten müssen. Man darf gespannt sein, wie sich das Privatleben der beiden entwickeln wird. Während ich Bjarnes Handlungen und Gedanken im wesentlichen nachvollziehen kann, habe ich mit Frida so meine Probleme. Sie ist schon länger Polizistin und sollte manche Verhaltensmuster verinnerlicht haben. Vor allem ihre Alleingänge stören mich.

Der Fall bietet eine Menge Möglichkeiten zum Mitraten und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Für mich waren es ein paar Überraschungen zu viel, vor allem auch ein oder zwei unnötige – so etwas mag ich nicht so gern, das wirkt in meinen Augen zu aufgesetzt. Die Auflösung am Ende ist aber okay.

Besonders gut gefällt mir das Setting. Über die Elbmarsch wusste ich vorher nichts, jetzt habe ich Lust, einmal dorthin zu fahren.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen. Von Romy Fölck kannte ich bisher nur Kurzgeschichten, sie konnte mich nun auch mit einer längeren Form überzeugen. Wer gerne deutsche Kriminalromane mit Lokalkolorit liest, vor Ermittlern mit Privatproblemen nicht zurückschreckt und gerne miträt, könnte an diesem Roman Gefallen finden. Von mir gibt es hoffnungsvolle 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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