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Veröffentlicht am 17.03.2018

Goethe und Schiller als Ermittler!

Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)
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1797: In des Großherzogs von N. Besitz befindet sich ein vermeintlich vom Fluch befallener Ring, Geheimrat von Goethe soll den Großherzog beruhigen und macht sich mit seinem Freund, Hofrat Schiller, auf ...

1797: In des Großherzogs von N. Besitz befindet sich ein vermeintlich vom Fluch befallener Ring, Geheimrat von Goethe soll den Großherzog beruhigen und macht sich mit seinem Freund, Hofrat Schiller, auf den Weg. Doch offenbar steckt mehr hinter dem Fluch, als zunächst gedacht, denn bald gibt es Tote zu beklagen und die beiden Dichter stecken mitten in turbulenten Ermittlungen.

Goethe und Schiller als Ermittler – eine grandiose Idee, deren Aufführung mich tatsächlich gut unterhalten hat. Bereits optisch macht der Roman viel her, mir gefallen vor allem die Silhouetten der beiden berühmten Dichter.

Der Autor lässt Friedrich Schiller selbst in Ich-Form erzählen, in altertümlicher Schreibweise, die der Geschichte zusätzlich Authentizität verleiht, aber problemlos zu lesen ist. Erzählt wird in kurzen, teils sehr kurzen Kapitel und mit viel Humor. Allein die Personenbeschreibungen lassen oft schmunzeln, Schillers Ausführungen sind oft ziemlich respektlos, aber auch sehr bildhaft.

Der Fall zeigt sich äußerst rätselhaft, mit typischen Mysterien, wie etwa dem von innen verschlossenen Tatort, klären sich aber am Ende alle zufriedenstellend und zum Teil erstaunlich einfach auf. Bis dahin gibt es eine Menge Verwirrungen, einiges an Action (für mich ein bisschen zu viel, ich hatte eine eher geistreiche Aufklärung erwartet) und manche überraschende Wendung. Als Leser erhält man die Möglichkeit mitzuraten, allerdings nicht unbedingt die, den Fall tatsächlich aufzuklären. Am Ende erscheint mir manches doch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und unnötig überladen.

Goethe und Schillers erster Fall hat mich, schon wegen der genialen Idee und des Humors, gut unterhalten, war mir aber etwas zu überzogen gestaltet. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne historische Kriminalromane lesen und die beiden Dichter auch einmal als Ermittler erleben wollen. Mittlerweile ist bereits ein zweiter Band erschienen, auf den ich mich schon freue.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Spannender vierter Teil, in dem die Drachen im Vordergrund stehen

Das dunkle Archiv
1

Irene Winters wird von einer Drachenlady angesprochen, doch deren Wunsch kann sie nicht erfüllen, im Gegenteil, sie muss die Bibliothek darauf aufmerksam machen, dass deren Neutralität in Gefahr ist – ...

Irene Winters wird von einer Drachenlady angesprochen, doch deren Wunsch kann sie nicht erfüllen, im Gegenteil, sie muss die Bibliothek darauf aufmerksam machen, dass deren Neutralität in Gefahr ist – am Ende findet Irene sich mit einem Auftrag wieder, der ihr alles abverlangt.

Der vierte Teil der Reihe führt Irene in eine Welt, die den Zwanzigerjahren in Nordamerika ähnelt, Gangerbosse haben das Sagen, Prohibition wird unterlaufen und es wimmelt nur so von Pistolen und umherfliegenden Kugeln. Mir gefällt diese Welt recht gut, wenn ich auch den fantastischeren den Vorzug gebe. Die Fantasie der Autorin kann man auf jeden Fall immer wieder bewundern.

Da Drachen dieses Mal im Vordergrund stehen, hat das Abenteuer für Irenes Lehrling Kai eine besondere Relevanz und am Ende auch eine gewisse Konsequenz, die die Spannung auf den nächsten Band noch erhöhen wird.

Mir hat vor allem der Einstieg in den Roman sehr gut gefallen sowie das letzte Viertel, hier kam mein Kopfkino voll auf seine Kosten. Im Mittelteil gab es für mich stellenweise etwas zu viel Hin und Her, aber das Problem hatte ich auch schon im Vorgänger. Sehr gut gefällt mir der Humor, der die Erzählung begleitet, in Irenes Fall oft Galgenhumor, denn sie gerät immer wieder in gefährliche Situationen und man kann sich oft kaum vorstellen, wie sie daraus entkommen soll.

Etwas verwirrend finde ich den Titel, ein „dunkles Archiv“ konnte ich im Roman nicht ausmachen, allerdings heißt der Roman im Original auch anders. Schade, ein passenderer Titel hätte mir besser gefallen.

Der Roman ist ein würdiger und unterhaltsamer vierter Band der Reihe, den ich gerne weiter empfehle, wobei es sicher am sinnvollsten ist, die Reihe mit Band 1 zu starten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.02.2018

Reihenauftakt mit zwei sehr unterschiedlichen Ermittlern

Totenweg
5

Die Polizistin Frida Paulsen muss unerwartet zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch, ihr Vater wurde niedergeschlagen und ringt mit dem Tod. Doch nicht nur das macht Frida zu schaffen, denn Erinnerungen ...

Die Polizistin Frida Paulsen muss unerwartet zurück in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch, ihr Vater wurde niedergeschlagen und ringt mit dem Tod. Doch nicht nur das macht Frida zu schaffen, denn Erinnerungen an ihre beste Freundin Marit, die 18 Jahre zuvor ermordet wurde, werden in ihr wach.

Auch Bjarne Haverkorn hat den Mord an Marit nicht vergessen, da es ihm bis heute nicht gelungen ist, ihn aufzuklären. Der Anschlag auf Fridtjof Paulsen bringt auch ihn zurück in die Elbmarsch und eröffnet ihm eine weitere Chance darauf, Marits Mörder zu finden.

Romy Fölck startet mit diesem Roman eine neue Reihe um die beiden sehr unterschiedlichen Polizisten. Bjarne ist schon viele Jahre bei der Kriminalpolizei, bis zu seiner Pensionierung sind es nur noch ein paar Jahre. Frida dagegen war einige Jahre Streifenpolizistin und ist nun auf dem Sprung zur Kriminalpolizei. Treffen sie sich hier noch zufällig am selben Fall, in den Frida außerdem persönlich involviert ist, kann man gespannt sein, wie sich die beiden als Team machen werden.

Sowohl Frida als auch Bjarne gehören zum Typ Ermittler mit schwierigem Privatleben. Vor allem Bjarne hat es nicht leicht, seine Ehe ist schwierig und mit seinem Selbstwertgefühl steht es nicht zum besten. An Frida sind die Erlebnisse rund um den Mord an Marit nicht spurlos vorbeigegangen, manches wird sie noch aufarbeiten müssen. Man darf gespannt sein, wie sich das Privatleben der beiden entwickeln wird. Während ich Bjarnes Handlungen und Gedanken im wesentlichen nachvollziehen kann, habe ich mit Frida so meine Probleme. Sie ist schon länger Polizistin und sollte manche Verhaltensmuster verinnerlicht haben. Vor allem ihre Alleingänge stören mich.

Der Fall bietet eine Menge Möglichkeiten zum Mitraten und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Für mich waren es ein paar Überraschungen zu viel, vor allem auch ein oder zwei unnötige – so etwas mag ich nicht so gern, das wirkt in meinen Augen zu aufgesetzt. Die Auflösung am Ende ist aber okay.

Besonders gut gefällt mir das Setting. Über die Elbmarsch wusste ich vorher nichts, jetzt habe ich Lust, einmal dorthin zu fahren.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen. Von Romy Fölck kannte ich bisher nur Kurzgeschichten, sie konnte mich nun auch mit einer längeren Form überzeugen. Wer gerne deutsche Kriminalromane mit Lokalkolorit liest, vor Ermittlern mit Privatproblemen nicht zurückschreckt und gerne miträt, könnte an diesem Roman Gefallen finden. Von mir gibt es hoffnungsvolle 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 11.02.2018

Des Staffelfinales erster Teil und ein böser Cliffhanger

Man trifft sich stets zweimal (Teil 1)
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Susanne Krause ist aus der Haft entkommen. für Janna ein Schock, denn das Zusammentreffen mit der Psychopathin hätte sie beinahe das Leben gekostet. Auch das Institut nimmt die Sache sehr ernst und so ...

Susanne Krause ist aus der Haft entkommen. für Janna ein Schock, denn das Zusammentreffen mit der Psychopathin hätte sie beinahe das Leben gekostet. Auch das Institut nimmt die Sache sehr ernst und so muss Markus sich undercover in die Organisation einschleusen, der Susanne Krause angehört – ein Einsatz, der ihn und Janna an ihre Grenzen bringen wird.

Janna ist mittlerweile nicht mehr nur Hilfskraft des Instituts, sie bekam einen Vertrag angeboten. als Markus' Partnerin in einer neu gegründeten Abteilung zu arbeiten. Markus, der es zunächst ablehnte, mit ihr zu arbeiten, hat sie inzwischen nicht nur als Partnerin akzeptiert, sondern auch ihre Freundschaft. Mir gefällt es sehr, wie Markus, aber auch Janna sich seit dem ersten Band entwickelt haben. Sehr gut gefallen hat mir eine Szene, die sowohl in Markus', als auch in Jannas Vergangenheit reicht.

Mila Roths „Vorabend“-Reihe geht hiermit bereits in die elfte Folge und endet mit einem großen Knall, der es mehr als schwer macht, nicht sofort weiter lesen zu können. Die Autorin läutet das Staffelfinale wirklich erstklassig ein.

Der erste Teil des Staffelfinales ist der Autorin wirklich gut gelungen, ich bin gespannt, wie es weiter geht. Fans der Reihe werden auch diesen Band lesen wollen (und sollten sich schon mal Taschentücher bereit legen), alle anderen sollten mit Band 1 anfangen (es lohnt sich!).

Veröffentlicht am 05.01.2018

Empfehlenswerte Ergänzung zur Buchreihe

Das Lächeln des Todes
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Bei einem Spaziergang mit Tochter Scout und Hund Stan findet Max Wolfe einen Toten, Vic Masters, einem alten Kriminellen, der in der Vergangenheit für berüchtigte Gangerbosse gearbeitet hat, wurde ein ...

Bei einem Spaziergang mit Tochter Scout und Hund Stan findet Max Wolfe einen Toten, Vic Masters, einem alten Kriminellen, der in der Vergangenheit für berüchtigte Gangerbosse gearbeitet hat, wurde ein Lächeln, ein sogenanntes „Chelsea Smile“ ins Gesicht geschnitten. Auch wenn es nicht Wolfes Fall ist, fühlt er sich verpflichtet, zu ermitteln …

Der Kurzroman aus der Reihe um Detective Max Wolfe spielt unmittelbar vor Band 3 der Reihe („Wer Furcht sät“) und informiert den Leser auch über das Schicksal eines Kollegen von Max, der während eines Einsatzes schwer verletzt wurde. Der Roman fügt sich gut in die Reihe ein und nimmt den Leser zudem auf eine kleine Reise in die Vergangenheit mit. Wie aus der Reihe gewohnt, geben sich Beruf und Privates die Hand und Max hält sich nicht immer an die Regeln.

Wer die Reihe mag, kommt um diese Geschichte eigentlich nicht herum, sie ist keine Stand-alone-Erzählung, sondern gehört mit in das Gesamtkonzept der Reihe. Ich fand es spannend, Max' Ermittlungen zu verfolgen und ein bisschen über die berüchtigten Kriminellen Londons in den 60er Jahren zu erfahren. Auch die Auflösung ist gelungen.

Die empfehlenswerte Ergänzung der Buchreihe erhält von mir 4 Sterne.