Cover-Bild Die Geschichte des verlorenen Kindes
Band 4 der Reihe "Neapolitanische Saga"
(31)
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 614
  • Ersterscheinung: 02.02.2018
  • ISBN: 9783518425763
Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes

Band 4 der Neapolitanischen Saga (Reife und Alter) | Das perfekte Geschenk zum Muttertag
Karin Krieger (Übersetzer)

Elena ist schließlich doch nach Neapel zurückgekehrt, aus Liebe. Die beste Entscheidung ihres ganzen Lebens, glaubt sie, doch als sich ihr nach und nach die ganze Wahrheit über den geliebten Mann offenbart, fällt sie ins Bodenlose. Lila, die ihren Schicksalsort nie verlassen hat, ist eine erfolgreiche Unternehmerin geworden, aber dieser Erfolg kommt sie teuer zu stehen. Denn sie gerät zusehends in die grausame, chauvinistische Welt des verbrecherischen Neapels, eine Welt, die sie Zeit ihres Lebens verabscheut und bekämpft hat.

Bei allen Verwerfungen und Rivalitäten, die ihre lange gemeinsamen Geschichte prägen – Lila und Elena halten einander die Treue, und fast scheint das Glück eine späte Möglichkeit. Aber beide haben sie übersehen, dass ihre hartnäckigsten Verehrer im Lauf der Jahre zu erbitterten Feinden geworden sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2021

Finalband der Neapolitanischen Saga

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Auch in Teil 4 dieser Saga über die Leben von Elena und ihrer Freundin seit Kindertagen Lila kann die eine nicht ohne die andere. Es geht auch hier um die Liebe, Familie und Kinder. Was oberflächlich betrachtet ...

Auch in Teil 4 dieser Saga über die Leben von Elena und ihrer Freundin seit Kindertagen Lila kann die eine nicht ohne die andere. Es geht auch hier um die Liebe, Familie und Kinder. Was oberflächlich betrachtet wie ein Frauenroman anmutet ist aber vielmehr. Geht es doch auch um Politik und den Status als Frau in einer noch immer männerdominierten Gesellschaft. Dabei ist der Schreib- und Erzählstil so überzeugend, dass die Emotionen und das Erlebte der beiden Hauptcharaktere so echt und gut beschrieben sind, dass es sich fast nach einer Autobiografie als einem fiktiven Roman anfühlt. Ein bisschen traurig bin jetzt schon, dass ich mich von Elena und Lila verabschieden muss, waren sie mir doch sehr ans Herz gewachsen. Für alle die die Beiden erst noch kennelernen möchten, empfehle ich diese Saga in der richtigen Reihenfolge zu lesen, aber auch keinen Teil auszulassen. Ich empfehle also nicht nur diesen 4. Teil sondern in diesem Fall die gesamte Neapolitanische Saga und vergebe für diesen letzen Teil 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Letzter Teil – leider mit Längen

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Ich habe mich mit dem vierten und letzten Band der Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante etwas schwer getan. Für mich hatte dieser letzte Abschnitt der Geschichte von Elena und Lila seine Längen. Obwohl ...

Ich habe mich mit dem vierten und letzten Band der Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante etwas schwer getan. Für mich hatte dieser letzte Abschnitt der Geschichte von Elena und Lila seine Längen. Obwohl (für mich) wohl die Luft in der Geschichte etwas raus war, ist der Abschluss der Saga aber natürlich ein Muss, wenn man die bisherigen Bände gelesen hat. Wer sie bisher nicht gelesen hat, sollte die Bücher der Reihe nach lesen, angefangen mit "Meine geniale Freundin" - die ausschließliche Lektüre des letzten Bandes macht in meinen Augen wenig Sinn.
Ich möchte garnicht viel verraten über die Handlung - vor allem nicht darüber, was es mit dem titelgebenden verlorenen Kind auf sich hat. Die Handlung setzt an den dritten Band an und spielt in den 1980'er und 1990'er Jahren. Enthalten sind Dramatik, Lebenskrisen, Liebesgeschichten (inkl. -kummer), Freundschaft, familiäre Konflikte und einiges mehr - also wieder eine vielschichtige Geschichte mit umfangreichen Personal. Trotzdem schien die Geschichte für mich manchmal etwas auf der Stelle zu treten - wenn ich die zufriedenen oder sogar begeisterten Rezensionen anderer Leserinnen lese, bin ich da aber wohl alleine (was ok ist).

Erzählt wird die Geschichte von der Autorin wie gewohnt ruhig und sehr angenehm zu lesen.

Trotz meiner Kritik: es ist kein schlechtes Buch und mein Gesamteindruck ist ein positiver. Insgesamt kann ich die vierbändige Neapolitanische Saga besten Gewissens empfehlen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Am Ende des Weges

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„Längst wusste ich, dass jeder sich seine Erinnerungen zurechtlegt, wie es ihm passt, noch immer ertappe ich mich dabei, dass auch ich es tue. Aber es verstörte mich, dass man dahin kommen kann, den Fakten ...

„Längst wusste ich, dass jeder sich seine Erinnerungen zurechtlegt, wie es ihm passt, noch immer ertappe ich mich dabei, dass auch ich es tue. Aber es verstörte mich, dass man dahin kommen kann, den Fakten eine Ordnung zu geben, die sich gegen die eigentlichen Interessen richtet.“


Inhalt


Elena beschließt, nach Neapel zurückzukehren, denn als erfolgreiche Autorin sucht sie nun wieder die Nähe zur Heimat und hofft, den üblen Machenschaften endgültig die Stirn bieten zu können und sich als gebildete, weltgewandte Frau von den Streitigkeiten vor Ort distanzieren zu können. Mit ihren zwei Töchtern zieht sie in das gleiche Haus, in dem ihre Jugendfreundin Lila lebt und fortan verbindet sie wieder eine bereits verloren geglaubte Freundschaft, die sich durch die gemeinsame Erfahrung einer zeitgleichen Schwangerschaft noch verstärkt. Elena erwartet von ihrer großen Liebe ein drittes Kind, von dem Mann, mit den schönen Händen, dem bereits so viele Frauen verfallen sind. Doch kaum ist die gemeinsame Tochter Imma geboren, muss sie feststellen, dass Nino sich niemals auf sie festlegen wird, weder in nächster noch in ferner Zukunft. Seine Liebe ist universell, lässt sich nicht auf eine Frau beschränken und zeigt Elena, dass sie eigene Wege gehen muss, wenn sie wieder glücklich werden will. Lila hilft ihr dabei und hält ihr den Rücken frei, bis eines Tages ein Unglück geschieht, dem sich keine der Frauen entziehen kann und welches ihre Freundschaft erneut auf eine harte Probe stellt.


Meinung


Ich habe ihn sehnlichst erwartet, den vierten Band der Neapolitanischen Saga, der mich ein letztes Mal zu den beiden Freundinnen führen sollte, die auf ihrem bisherigen Lebensweg eine Art Hass-Liebe verband, die zwischen aufrichtiger Bewunderung und nagender Eifersucht schwankte. Nachdem ich insbesondere vom zweiten und dritten Band hellauf begeistert war, freute ich mich nun zu erfahren, wie sich das Leben der beiden im späteren Erwachsenenalter entwickelt und ob es ihnen gelingt, endlich eine tiefere, neidlose, bedingungslose Freundschaft aufzubauen, nach der sie sich zwar gesehnt haben, die ihnen aber bisher nicht möglich war. Der vorliegende Abschlussband fällt, wie ich finde aber wieder etwas von seiner umfassenden Beleuchtung der Befindlichkeiten ab und konnte mich ebenso wie der Auftakt der Tetralogie nicht ganz überzeugten, obwohl ich das Gesamtwerk durchaus als lesenswert und interessant einstufe – insbesondere was die Entwicklung einer lebenslangen Frauenfreundschaft anbelangt. Mit Elena und Lila führt uns die Autorin zwei gegensätzliche Individuen vor, die einander wie Magnete anziehen und sich zeitlebens immer wieder abstoßen, die einander die Welt bedeuten, nur um kurz darauf ein mühseliges Kopfschütteln hervorzurufen. Es ist der zwischenmenschliche Faktor begleitet durch die diversen Schicksalsschläge und persönlichen Verfehlungen zweier starker Frauen, die trotz ihrer differenzierten Sicht auf die Dinge eine gemeinsame, unwiderrufliche Vergangenheit haben und die Kontakt pflegen, weil sie ahnen, dass der Verlust der einen bei der anderen eine nicht zu füllende Lücke hinterlassen würde.


Die Besonderheit des vorliegenden Buches, oder besser der Geschichte in ihrer Gesamtheit ist die einseitig gewählte Erzählperspektive, die den Leser zwar immer wieder zeigt, welche Gedanken Elena als Ich-Erzählerin durch den Kopf gehen, die dennoch ihre Freundin Lila ins Zentrum des Geschehens stellt. So bekommt der Leser einen Eindruck von dieser Frau, die zwischen herzlicher Zuneigung, absoluter Aufrichtigkeit und bitteren Vorwürfen schwankt. Die trotz ihrer unprätentiösen Herkunft viel Ansehen erlangt hat und sich in der Armut ihrer Heimat einen festen Platz erarbeitet hat. Elena hingegen wirkt auf mich trotz ihrer Bildung und eines einigermaßen geradlinigen Lebensweges immer etwas Abseits, nie zollt sie ihrer eigenen Person den gebührenden Respekt und immer scheint sie die Antwort der Freundin zu brauchen, bevor sie bereit ist eigene Entscheidungen zu treffen. Besonders auffallend tritt dieses Unvermögen im vorliegenden Band auf. Gemeinsam mit Elena geht der Leser durch die Höhen und Tiefen ihres Privatlebens und vieles wirkt nicht nur übertrieben, sondern wird direkt als Drama inszeniert. Dieses emotionale Auf und Ab, hat mich hier etwas gestört, weil ich mir erhofft hatte, das mit zunehmenden Alter auch ein innerlicher Reifeprozess eintritt. Doch so sehe ich auch am Ende der Saga nach wie vor zwei individuelle Charaktere, die sich ihrem Leben unterschiedlich genähert haben und dennoch irgendwie auf der Stelle treten.


Fazit


Ich vergebe gute 4 Lesesterne für den vorliegenden 4. Band der Neapolitanischen Saga, die ich in der Gesamtheit noch etwas besser bewerte als im Einzelnen. Es ist eine andauernde, für mich durchaus italienische Erzählung über die Wertigkeit einer lebenslangen Freundschaft mit all ihren Fallstricken. Der Autorin ist mit dem Gesamtwerk ein interessanter Wurf gelungen, den man sicher auch noch einmal lesen kann, weil er so intensiv und ausführlich über die allseits bekannten Belange eines Menschenlebens spricht. Zwei Frauen, die sich fanden, umeinander Halt zu geben, die sich um den gleichen Mann stritten, die Fehler und Zugeständnisse machen mussten und denen die andere immer wie ein Spiegel vorkam, ein Vorbild, welches nicht erreichbar aber immer im Herzen blieb – die andere Seite der Medaille, die nur so lange so schön glänzt, wie sie gemeinsam brillieren konnten. Ich empfehle die Lektüre in erster Linie Frauen, die auch eine so herausfordernde Beziehung kennen und um ihren unschätzbaren Wert wissen.


Veröffentlicht am 05.03.2018

Spannender Abschluss

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Ich habe die Geschichte um die beiden ungleichen Freundinnen Elena und Lila und um ihr Viertel Rione in Neapel vom ersten bis zum vierten Band genossen. Der Band vier „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ ...

Ich habe die Geschichte um die beiden ungleichen Freundinnen Elena und Lila und um ihr Viertel Rione in Neapel vom ersten bis zum vierten Band genossen. Der Band vier „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ ist ein wirklich großartiger Abschluss der Saga, die mich Anfang dieses Jahres vom ersten bis zum letzten Band begleitet hat.
Das ist übrigens etwas, das ich nicht uneingeschränkt empfehlen kann - alle vier Bände in einem Rutsch zu lesen, denn dann ist es stellenweise ein bisschen viel Neapolitanische Lebensart gezuckert mit Italienischer Telenovela, weswegen ich mit meiner Rezension dieses Band etwas Zeit verstreichen ließ.

Der letzte Band der Saga spielt wieder großteils in Neapel, im alten Viertel Rione, in das Elena als erfolgreiche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin zurückkommt und in dem auch Lila wieder wohnt. Die beiden Freundinnen wohnen direkt übereinander und teilen ihr Leben mit Kindern, sind sich wieder nahe und Elena findet in ihrer Heimatstadt zu sich selbst, findet durch Lila Inspiration und lebt in relativer Ruhe. Bis das verlorene Kind wieder alles verändert für beide Frauen und ihre Familien.

Elena Ferrante nimmt in diesem letzten Band Fäden aus den vorangegangenen Büchern auf, verknüpft sie geschickt. Man erfährt von allen Begleitern aus der Kindheit und Jugend, wie es ihnen im Rione und außerhalb erging, und das mit Spannung erzählt und in gewohnter Manier völlig ohne Zuckerguss. Die Geschichte ist verknüpft mit gesellschaftlich-politisch wichtigen Ereignissen, die Italien in dieser Zeit bewegten. Mafiöse Strukturen, Terrorismus und politische Machtkampf mit unmittelbarer Beteiligung der Figuren spielen ebenso wie das Erdbeben 1980 in der Irpinia eine wichtige Rolle für die Geschichte.
Im Vordergrund steht, wie bereits in allen drei Vorgängerbänden, die Freundschaft der beiden Frauen Elena und Lila, die geprägt ist vom Schwanken zwischen Liebe und Hass, Manipulation und der Hoffnung Elenas nach Ruhe und Frieden. Ohne Erfüllung bleiben oft nach wie vor die Erwartungen auf der Strecke. Nie öffnen sich die beiden Freundinnen bedingungslos, immer schwingt ein Geheimnis in der vermeintlichen Vertrautheit mit und am Ende steht häufig Frustration und Enttäuschung.

Wie schon der erste Band ist auch der Abschluss der Saga eine Hommage an Neapel, besonders an sein altes Viertel mit Blick auf den Vesuv. Das Buch lockt, dorthin zu reisen und sich die Stadt mit eigenen Augen anzusehen, und auch wenn eine neue Stufe der Gewalt und des Verbrechens gegenüber Band eins deutlich zu spüren ist, sprüht Elenas und Lilas Liebe zu ihrer Heimatstadt aus dem Text.

Mir hat dieser letzte Band sehr gut gefallen, und auch wenn ich zugegebenermaßen beim Zuklappen des Buches zunächst froh war, dass mein Lesemarathon des gesamten monumentales Werkes zum Ende gekommen war, ist es mit etwas Abstand betrachtet eine wirklich fesselnde und großartige Geschichte zweier Frauen und ihrer Entwicklung, die im Band vier perfekt zum Abschluss gebracht wird und die insgesamt sehr lesenswert ist.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Würdiger Abschluss

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Das Ende einer Saga - obwohl Elena Ferrante diesen Begriff selbst nicht für ihre Romanreihe verwenden möchte, finde ich ihn durchaus angemessen. Die Verstrickung so vieler Haupt- und Nebencharaktere über ...

Das Ende einer Saga - obwohl Elena Ferrante diesen Begriff selbst nicht für ihre Romanreihe verwenden möchte, finde ich ihn durchaus angemessen. Die Verstrickung so vieler Haupt- und Nebencharaktere über vier dicke Bände ist ein kleines Meisterwerk!
So war der vierte Band "Die Geschichte des verlorenen Kindes" sicherlich der Brutalste der vier Romane, aber auch ein würdiger Abschluss. Wie immer habe ich kleine Kritikpunkte, denn gerade gegen Ende wechselten sich Spannung und teilweise doch recht ausführliche und etwas deplatziert erscheinende Schilderungen der neapolitanischen Geschichte ab. Elena Ferrantes Stil ist sehr detailliert und dadurch durchaus teilweise etwas anstrengend, die spannende Erzählung hält mich aber stets bei der Stange.
Ich finde es sehr schade, dass wir uns jetzt von Elena und Lina verabschieden müssen. In der Mitte des Buches gibt es einen Zeitsprung, bei dem ich erst Angst hatte, dass uns Vieles verloren geht - letztendlich wird aber doch alles ausreichend aufgearbeitet.
Für mich ein würdiger Abschluss der Reihe - ich bin gespannt, wann mich das nächste Mal eine mehrbändige Geschichte so fesseln kann!