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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2018

Hier sind Korruption und Brutalität ein trauriger Teil des Alltags ...

Kammerflimmern
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Diesmal brauchte ich doch das erste Viertel um so richtig in den Fall einzutauchen. Vielleicht lag es auch daran, dass die Pause zwischen Band 1 und diesem Band 2 ein wenig zu lang war? Egal, als ich mich ...

Diesmal brauchte ich doch das erste Viertel um so richtig in den Fall einzutauchen. Vielleicht lag es auch daran, dass die Pause zwischen Band 1 und diesem Band 2 ein wenig zu lang war? Egal, als ich mich eingelesen hatte, fand ich es doch mal wieder sehr beeindruckend, wie Kommissar Paul Lenz sein berufliches und auch privates Leben in Einklang zu bringen versucht. Mit dieser Geschichte ist er in einen Fall involviert, der eine Spur des Todes nach sich zieht und auch vor der Familie seiner Geliebten Maria nicht Halt macht. Wie viel Korruption selbst in uns bekannten Unternehmen wie der Industrie- und Handelskammer steckt ist auf jeden Fall erschreckend und von der russischen Mafia, der „Abschtschjak“ hatte ich bis heute noch nie gehört. Puzzleteilchen für Puzzleteilchen setzen Lenz und seine Truppe das große Ganze zusammen, doch auch er ist vor Schüssen und Erpressungen nicht gefeit. Kann er sein Doppelleben weiterhin aufrechterhalten? Mir gefällt der Schreibstil des Autors, der seine berufliche Karriere ursprünglich mit dem Aufbau eines Motorradgeschäfts begann, inzwischen aber verdient er sich sein Geld seit ca. 2009 als hauptberuflicher Autor.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Manchmal ist weniger mehr ...

Die Vergessenen
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Die Autorin Ellen Sandberg, besser bekannt unter dem Namen Inge Löhnig, hat es mit diesem Buch prima verstanden eine spannende Mischung aus Krimi und Familiengeschichte zu kreieren. Nach dem recht zu Anfang ...

Die Autorin Ellen Sandberg, besser bekannt unter dem Namen Inge Löhnig, hat es mit diesem Buch prima verstanden eine spannende Mischung aus Krimi und Familiengeschichte zu kreieren. Nach dem recht zu Anfang geschehen Mord verschlägt es den Leser/Hörer recht schnell in zwei dunkle Kapitel der deutschen Vergangenheit, zum einen die deutsche Besatzung Griechenlands und zum anderen das Thema Euthanasie. Geschickt verwebt Frau Sandberg die Fäden und führt somit Manolis und Vera, die Nichte Kathrin Mändlers, zusammen, auch wenn diese zuerst gar nichts davon merkt. Sehr offen wird über die Gräueltaten in Griechenland und auch in Deutschland gesprochen aber alles in allem war mir das fast ein bisschen zu viel. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Autorin auf eines der beiden Ereignisse konzentriert hätte. Jedes für sich ist eine eigene Geschichte wert, so wirkt es fast ein bisschen „too much“. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, selbst die bekannte Schlüsselfigur Kommissar Dühnfort durfte hier einen kleinen Abstecher machen. Das ließ mich schmunzeln.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Mütterchen Russland schickt Grüße ...

Die Zarentochter (Die Zarentöchter-Saga 2)
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Da ich gerade den Film „Victoria und Abdul“ im Kino gesehen hatte, war ich mitten drin im royalen Geschehen und konnte mich wunderbar in dieses Buch reindenken. Es ist wirklich erstaunlich, welche Aufgaben ...

Da ich gerade den Film „Victoria und Abdul“ im Kino gesehen hatte, war ich mitten drin im royalen Geschehen und konnte mich wunderbar in dieses Buch reindenken. Es ist wirklich erstaunlich, welche Aufgaben einer royalen Familie zuteilwerden und wie wenig sie oft einfach nur Mensch sein dürfen. Hier wird nicht mal eben aus Liebe geheiratet, hier wird man reingeschubst ins große Heiratskarussell und wer aus der Reihe tanzt, erfährt Konsequenzen. Doch hat das royale Leben auch seine schönen Seiten, besonders wenn man Zareneltern hat, die versuchen so normal wie möglich mit ihren Kindern umzugehen. Man spürt eine gewisse Wärme ja schon allein daran, dass alle Kinder einen liebevollen Kosenamen haben, der sie ihr Leben lang begleiten wird.
Petra Durst-Benning versteht es in diesem zweiten Teil ihrer Trilogie ein ausdrucksvolles Bild der Zarenfamilie zu schaffen, das einen als Leser direkt ins Palastleben katapultiert. Es muss schon ziemlich prunkvoll zugegangen sein damals, was dem gemeinen Volk, das oft unter großer Armut litt, recht sauer aufgestoßen sein muss um es mal milde auszudrücken. Russland, das große, kalte, weite Land, hier bekommt man einen guten Eindruck davon. Nun freue ich mich auf den letzten Teil, der Olga nach Deutschland schicken wird.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Junge Kraft will Mut beweisen, Heißes Spiel Olympia!

Als der Himmel uns gehörte
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Nicht so wirklich sportbegeistert war ich fast ein wenig skeptisch, was mich erwarten würde. Da ich den Roman in Gemeinschaft, nämlich einer spannenden Leserunde, genießen durfte, wurden meine Zweifel ...

Nicht so wirklich sportbegeistert war ich fast ein wenig skeptisch, was mich erwarten würde. Da ich den Roman in Gemeinschaft, nämlich einer spannenden Leserunde, genießen durfte, wurden meine Zweifel aber schnell zerstreut.
Während mir die Gegenwartsgeschichte um Jennifer und Gregory erst ein wenig unglaubwürdig erschien, hat mich die Geschichte der Vergangenheit absolut überzeugt. Mal wieder erlebt man als Leserin hautnah, wie glücklich man sich schätzen kann im hier und jetzt zu lesen. Die Vergangenheit, genauer gesagt die 30er/40er Jahre waren nicht einfach für eine emanzipierte Frau. Doch Jennifers Urgroßmutter Alberta kämpft, zusammen mit vielen anderen, um ihr Recht, wenn sie auch feststellen muss, dass sie nicht auf allen Schauplätzen als Siegerin hervorgeht. Alberta schafft es auf jeden Fall ihre Enkelin in die richtige Richtung zu bugsieren und hat meine ungeteilte Bewunderung verdient.
Die Autorin hat mit ihrem angenehmen Schreibstil einfach eine sehr sympathische Art ihre Romane an den Leser zu vermitteln. Einen kleinen Abzug gibt es von mir lediglich, weil mir das Ende sehr gerafft vorkam. Fast hatte ich ein wenig das Gefühl, dass die Luft raus war und man nun unbedingt fertig werden wollte. Charlotte Roth hat es aber bei mir dennoch auf die Liste der Lieblingsschriftstellerinnen geschafft, und ich freue mich auf weitere spannende Geschichten mit ihr.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Im Strudel der Großsstadt lebt es sich gefährlich ...

Der weiße Affe
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Genauso rasant wie der Klappentext, ist auch das Buch geschrieben. Man bewegt sich als Leser in zwei verschiedenen Lesesträngen. Als sei er nicht von dieser Welt, erzählt ein zunächst namenloser Junge ...

Genauso rasant wie der Klappentext, ist auch das Buch geschrieben. Man bewegt sich als Leser in zwei verschiedenen Lesesträngen. Als sei er nicht von dieser Welt, erzählt ein zunächst namenloser Junge seine Geschichte. Nein, das wäre falsch ausgedrückt … in wirren Gedankengängen, scheinbar wie im Rausch, lässt er uns an seinem gequälten Leben teilhaben. Im wahren Leben dagegen merkt der junge Kommissar Spiro sehr schnell, dass sein verschlafenes Wittenberge weit von Berlin entfernt ist und das nicht nur in Kilometern! Man kann nur hoffen, dass das Abenteuer ihm nicht zum Verhängnis wird …
Der Autorin Kerstin Ehmer gelingt mit diesem Debutroman ein toller Einstieg in die düstere weite Krimiwelt. Sie schildert uns ihr Berlin in den schillerndsten Farben aber auch in den miesesten Abgründen. Sie zeigt uns Glitz und Glamour, scheut aber auch nicht davor zurück auch noch den letzten Schuppen und Hinterhof auszuleuchten. Ihr Schreibstil ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich eingelesen hat, fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ein paar Bemerkungen am Ende lassen auf eine Fortsetzung hoffen, ich bin gespannt.