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Veröffentlicht am 01.05.2018

Das Mädchen, das in der Metro las

Das Mädchen, das in der Metro las
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Handlung:
Auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit vergräbt Juliette ihre Nase entweder in ein Buch oder beobachtet die anderen Fahrgäste in der Metro. Damit versucht sich Juliette nicht nur von ihrer langweiligen ...

Handlung:
Auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit vergräbt Juliette ihre Nase entweder in ein Buch oder beobachtet die anderen Fahrgäste in der Metro. Damit versucht sich Juliette nicht nur von ihrer langweiligen Arbeit abzulenken, sondern sie liebt die Vorstellungen, dass gebrauchte Bücher nicht nur die niedergeschrieben Geschichte erzählen, sondern auch die Geschichte der Leser.
Spontan beschließt Juliette an einem verregneten Tag, an einer anderen Metro-Station auszusteigen und auf dem Weg zur Arbeit kommt die junge Frau an dem Lädchen von Soliman vorbei, der mit seiner Tochter zusammen lebt und mit dieser die Liebe zu Büchern teilt.
Dabei taucht Juliette auch in eine neue Welt ein. Soliman glaubt daran, dass Bücher die Macht besitzen, das Leben von Menschen zu verändern und ihnen bei Entscheidungen zu helfen. Bei dieser Tätigkeit helfen ihm Boten, die die ausgewählten Bücher an die passenden Personen vermitteln. Auch Juliette wird schließlich zu einer Botin und bemerkt die wirkliche Kraft von Büchern.

Meinung:
Das Buch liegt sehr gut in der Hand und hat eine sehr angenehme Größe. Für ein Hard-Cover ist es recht klein und durch die geringe Seitenanzahlt wirkt es sehr niedlich.
Das Cover finde ich wunderschön, es hat mich von der ersten Sekunde an begeistert und diesen Eindruck habe ich auch nach Tagen noch. Es ist schlicht gehalten und bildet einen perfekten Einklang mit dem Inhalt des Romans. Einige der kleinen Bücher auf dem Cover existieren wirklich, darauf sind Titel und Autor vermerkt. Hierbei ist die Verbindung zu dem Roman, dass genau diese Werke u.a. auch Erwähnung in dem Buch finden oder teilwese sogar zitiert werden.

Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gefallen. Er war an vielen Stellen in dem Roman fast schon poetisch und ließ sich einfach wunderbar lesen. An vielen Stellen musste ich innehalten und den gerade gelesenen Satz wiederholt lesen, da er wunderschön klang und häufig auch einen tieferen Sinn hatte, den ich erst beim zweiten Lesen entdeckt habe.

Es tauchen im Verlauf des Romans recht wenige Protagonisten auf, die Autorin hat diese stark beschränkt, was mir gut gefallen hat, anhand der geringen Seitenzahl. Hierbei fand ich es schade, dass lediglich Juliette richtig ausgearbeitet war, bei fast allen anderen Charakteren fiel es mir schwer, sie als Personen wahrzunehmen und definieren.
Besonders große Probleme hatte ich mit der Person des Soliman. Er war teilweise sehr präsent und erschien mir stänidg nur als ein Schatten, der sich aber nicht näher definieren lässt. Das fand ich sehr schade, da er eine wichtige Rolle in dem Roman einnimmt und für mich daher gerne eine stärkere Persönlichkeit hätte sein können.

Auf den Roman war ich sehr gespannt, da mich nicht nur das Cover direkt angesprochen hat, sondern auch die Inhaltsangabe und die Leseprobe. Ich hatte richtig große Hoffnungen, dass mich das Buch von den Socken hauen würde und ein großes Highlight werden würde. Auch wenn ich ungefähr ab der Hälfte des Romans die Hoffnung darauf aufgegeben hatte, wollte ich dem Buch bis zur letzten Seite die Chance geben, mich doch noch vollkommen zu überzeugen.
Leider ist dies nicht gelungen. Es ist durchaus ein zauberhafter Roman, der streckenweise richtig toll ist und meiner Meinung nach noch viel mehr Potenzial hätte. Jedoch haben mir Emotionen gefehlt und teilweise war mir die erzählte Welt als zu unreal dargestellt.
Auch das Ende hat mich nicht wirklich überzeugt und mich darin bestärkt, dass der Roman meiner Meinung nach kein großes Highlight war, so wie anfangs erwartet. Es bleiben letztendlich leider zu viele Fragen offen, sodass ich gerne noch mehr Seiten gelesen hätte, um ausführlichere Beschreibungen zu bestimmten Dingen und Situationen gehabt hätte.

Die urpsüngliche Idee, Menschen nach einiger Beobachtungszeit das für sie passende Buch zu überreichen finde ich klasse. Leider hat es mir in dem Roman gefehlt, dass es nicht wirklich Beschreibungen gibt, weshalb ein Buch dieser Person zugeordnet wurde und ich hätte mir hier gewünscht, dass es am Ende mehr Rückmeldungen gegeben hätte, inwiefern den Menschen das Buch wirklich weitergeholfen hat. Es gibt lediglich zwei Beispiele, hier wäre vielleicht auch Kapitel aus der Sicht der Personen interessant gewesen, die das Buch erhalten haben und was sie am Ende damit anfangen.
Leider ist dieser Aspekt, der laut Klappentext die Hauptrolle in dem Roman einnimmt, zu knapp abgehandelt wurden, es gab viel mehr Details über die Umgebung und das Leben von Juliette.

Fazit:
Die Grundidee des Romans ist einfach wundervoll und verspricht eine märchenhafte und tiefgründige Reise. Leider wurde dies nicht so umgesetzt, wie von mir erwartet, weshalb ich dem Buch leider keine 5-Sterne Bewertung geben kann.
Besonders zauberhaft an dem Roman fand ich die Sprache, sie hat von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt und wird für mich das große Highlight in dem Roman bleiben. Ich glaube, dem Buch hätten ein paar mehr Seiten gut getan und würden vielleicht auch schon meine Meinung zu dem Roman ändern.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Die Arznei der Könige

Die Arznei der Könige
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Handlung:
Lüneburg im 14. Jahrhundert
Die verwitwete Jakoba lebt in einem Kloster, wo sie kurz davor steht, endgültig als Nonne aufgenommen zu werden. Jakoba ist dort recht glücklich, besonders da sie ...

Handlung:
Lüneburg im 14. Jahrhundert
Die verwitwete Jakoba lebt in einem Kloster, wo sie kurz davor steht, endgültig als Nonne aufgenommen zu werden. Jakoba ist dort recht glücklich, besonders da sie ihrer Bestimmung nachgehen kann und als Krankenpflegerin agieren kann.
Eines Tages erscheint Jakoba´s Bruder und will, dass sie eine neue Ehe eingeht. Zu ihrem Unwillen und unter großem Drang willigt die junge Frau in die Ehe ein und bereut dies schon bald. Ihr Mann geht äußerst brutal mit ihr um, misshandelt und schlägt sie. Als er einem Unfall zum Opfer fällt, sieht Jakoba nur einen Ausweg: soweit wie möglich von Lüneburg zu fliehen.
Unterwegs trifft sie den Theriak-Krämer Arnold und seine Frau Mona. Jakoba schließt sich ihm an und während der Reise erfährt sie nicht nur einiges weiteres über die Heilung von Erkrankungen und Verletzungen, sondern sie kommt auch dem Rezept des Theriaks in Berührung, der „Arznei der Könige“. Jakoba erlangt schnell einen guten Ruf als Heilerin, jedoch gibt es auch Feinde, die nachc Jakoba suchen.


Meinung:
Das Cover finde ich ansprechend, besonders gefällt mir, dass schon auf den ersten Blick erkennbar, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Mir gefallen die Farbtöne, die gemischt wurden, sie passen sehr gut zusammen und machen das Gesamtbild rund. Besonders toll finde ich die Stickereien auf dem Kleid, sie sehen wunderschön aus und sind ein Blickfang.
Toll finde ich auch die kleine angedeutet Stadt im Hintergrund, sie geben dem Cover einen nostalgischen Charme und machen es erst richtig perfekt.

Positiv ist mir direkt aufgefallen, dass es ein Personenverzeichnis gibt, in dem nicht nur gekennzeichnet wurde, welche Personen historisch verbürgt sind, sondern es wurden auch die Orte dazugeschrieben, in denen ein Charakter jeweils auftaucht.

Mit den Protagonisten habe ich mich teilweise schwer getan. Jakoba selbst ist ein sehr interessanter Charakter und eine tolle Persönlichkeit, ich habe sie gern begleitet und im Verlauf des Romans großen Respekt für die junge Frau entwickelt. Des weiteren ist es der Autorin sehr gut gelungen, Jakoba lebendig und authentisch darzustellen, sodass sie für mich greifbar war.
Ihre Reisegfähren Mona und Arnold fand ich auch sehr toll gezeichnet, die restlichen Charaktere fand ich teilweise sehr unscharf dargestellt, sie wirkten steif und konnten mich entweder gar nicht oder erst nach vielen Kapiteln überzeugen.
Es wurden historisch verbürgte Personen in den Roman einbezogen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass noch ein paar mehr aufgetaucht wären, um den Roman noch authentischer wirken zu lassen. So war zwar beim Lesen deutlich bemerkbar, dass die Autorin sich in die Geschichte gut eingelesen hat und dieses Wissen auch an den Leser übertragen kann, jedoch tauchten mir zu viele fiktive Charaktere auf.

Während des Verlaufs des Romans reist Jakoba durch weite Teile des Kaiserreichs, als auch durch Frankreich und Italien. Um sich die Reiseabschnitte besser vorstellen zu können war die Karte im Buchumschlag sehr hilfreich.

Der Roman lässt sich sehr angenehm lesen, es gab eine gelungene und nicht zu häufige Einbeziehung von mittelalterlichen Begriffen und Dialekten. Diese haben dazu beigetragen, dass der Roman authentischer und auch greifbarer wurden.
Die Spannungskurve war durchweg sehr hoch, mir fiel es sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich am liesten immer sofort weitergelesen hätte und erfahren wollte, was Jakoba als Nächstes erleben wird. Es gab jedoch auch immer mal wieder einen Abschnitt, der ruhiger war und wo man ein bisschen Luft holen konnte und sich auf weitere Hürden und Geschehnisse einstellen konnte.


Fazit:
Erzählt wird die eindrucksvolle Geschichte von Jakoba, einer Heilerin aus dem Mittelalter und die Geschichte des Theriaks. Von Beidem habe ich bisher noch nie etwas gehört und dadurch konnte ich durch den Roman einiges lernen.
Eine sehr interessante Geschichte, die noch kleine Verbesserungspunkte hat, mir jedoch zu großen Teilen sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Olga

Olga
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Handlung:
Olga Rinke wird früh zu einer Waise und wächst daraufhin in ärmlichen Zuständen bei ihrer Großmutter auf, die das Enkelkind auf Abstand hält. Während dieser Jahre ist es Olga stets ein Trost, ...

Handlung:
Olga Rinke wird früh zu einer Waise und wächst daraufhin in ärmlichen Zuständen bei ihrer Großmutter auf, die das Enkelkind auf Abstand hält. Während dieser Jahre ist es Olga stets ein Trost, sich in Bücher zu vertiefen und ihr Wissen zu erweitern. Trotzdem wird es der jungen Frau versagt, eine höhere Schule zu besuchen, da dieses Privileg fast ausschließlich nur Jungen zukam. Olga kämpft für ihren Wunsch, überwindet Hürden und schafft es schließlich, Lehrerin zu werden.
In ihrer Kindheit hat Olga Herbert, den Sohn des Gutsherrn, kenngelernt, mit dem sie erst eine lange und innige Freundschaft verbunden hat und später auch eine starke und lang anhaltende Liebe. Doch dem jungen Paar stehen einige Hindernisse im Weg, allen voran gesellschaftliche Schranken.
Zusätzlich kann Herbert dem Drang nicht wiederstehen, die Welt zu entdecken und verschiedene Länder zu bereisen. Wird ihre Liebe standhalten und all die Trennungen überwinden.

Meinung:
Besonders gefallen hat mir der Schreibstil. Das Buch war unglaublich angenehm zu lesen, es ließ sich durchweg flüssig lesen. Häufig wirken Beschreibungen fast poetisch an und laden richtig dazu ein, sich in den Beschreibungen zu verlieren.

Eingeteilt wurde der Roman in drei Teile. Während die ersten beiden Teile noch jeweils in Kapitel gegliedert, während der letzte Teil von Briefen dominiert wurde. Dadurch erhielt man verschiedene Sichtweisen auf das Geschehen und besonders auf Olga und Herbert. Dieses Konzept wurde nicht nur gut umgesetzt, sondern hat mir auch richtig gut gefallen. In dieser Form habe ich lange kein Buch gelesen und es war daher auch für mich eine gute Abwechslung. Mein persönlicher Lieblingsteil war hierbei der erste Teil, ich fand den Einblick in das Leben der jungen Olga und des jungen Herberts sehr interessant und habe gerade diesen Teil fast verschlungen.

Das Buch erstreckt sich über mehr als 90 Jahre, angefangen mit Olga´s Geburt bis hin zu ihrem Ruhestand, schließlich ihren Tod und zu guter letzt begleitet man als Leser noch einen guten Freund Olga´s auf Spurensuche. Dabei herrschen während des Romans unterschiedliche Erzählperspektiven. Der erste Teil des Buches wird von einem allwissenden Erzähler dargestellt, mit den Geburten von Olga und Herbert, ihrer Kindheit, Jugend und ihrem Erwachsenenleben.
Im zweiten Teil lernt man Ferdinand kennen, den Ich-Erzähler von diesem Teil, wie er Olga kennengelernt hat und welche Rolle sie in seinem gesamten Leben spielt. Über den dritten Teil, welcher in Briefform niedergeschrieben ist, will ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern.

Mir fiel es schwer, mir Olga oder auch Herbert darzustellen. Obwohl es kleine Details zu ihrem Äußeren gibt und man sich besonders durch Gedanken und Gefühle ein Bild von ihnen machen kann, sind sie mir durchweg fremd geblieben. Ich konnte zu ihnen einfach keine Bindung aufbauen oder sie als sympathisch oder unsympathisch einschätzen. Im Grunde sind sie mir auch nach dem Beenden des Buches vollkommen egal.

Olga ist als Hauptcharakter des Buches trotzdem eine interessante und vor allem starke Frau. Sie hat so viele Hürden in ihrem Leben überwunden und immer einen Weg gefunden, ihr Ziel letztendlich zu erreichen. Sei es auf der Schule oder in ihrer späteren Berufslaufbahn. Dafür hat sie meinen Respekt verdient, sie hat sich nicht leicht unterkriegen lassen und auch nie den Kopf hängen lassen, obwohl nicht alles in ihrem Leben rund lief.

Wie schon erwähnt, erstreckt sich die Handlung des Buches über einen langen Zeitraum. Hierbei hat es mich gestört, dass es nicht wirklich eine zeitliche Einordnung gibt, anhand derer man als Leser einschätzen kann, wie viel Zeit seit Beginn des Buches vergangen ist, sondern auch um Olga vom Alter schätzen zu können. Dies hätte mir wohl auch geholfen, eine Bindung zu ihr aufzubauen, da sie so für mich durchweg jung blieb.

Fazit:
Ein toller Roman, den ich innerhalb von einem Tag durchgelesen hatte. In besonders guter Erinnerung wird mir hierbei die Schreibweise von Bernhard Schlink bleiben, die mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat. Das Buch erzählt die Geschichte von Olga, einer unglaublich starken Frau, die für ihre Wünsche kämpfen musste und an ihrer einzigen Liebe ihr ganzes Leben lang festgehalten hat.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Das Leben ist ein Seidenkleid

Das Leben ist ein Seidenkleid
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Handlung:
Maja, eine junge Frau, die ein großes Talent dafür besitzt, sich Kleidungsstücke vorzustellen und diese auch später nach ihren Vorstellungen zu nähen, arbeitet in einem Kaufhaus,eine Tätigkeit, ...

Handlung:
Maja, eine junge Frau, die ein großes Talent dafür besitzt, sich Kleidungsstücke vorzustellen und diese auch später nach ihren Vorstellungen zu nähen, arbeitet in einem Kaufhaus,eine Tätigkeit, die sie absolut nicht erfüllt und unglücklich macht. An ihren Wochenenden fährt sie zusätzlich Mittagessen für Senioren aus. Eines Tages lernt sie dabei Leonard kennen, einen sehr charismatischen Rentner, kennen. Beide empfinden von dem ersten Zusammentreffen an Sympathie füreinander und freunden sich an. Sie verbringen viele Stunden zusammen und schließlich erlaubt ihr der Rentner auch, das Ankleidezimmer seiner verstorbenen Frau Louise zu betreten. Eine Welt voller Kleidungsstücke, die Maja begeistern und in ihr den Wunsch wecken, die Sachen nachzunähen. Doch schon bald muss Maja feststellen, dass vieles nicht nach ihren Wünschen verläuft und sie mit ihrem Leben nicht vollkommen zufrieden ist.

Meinung:
Das Cover gefällt mir unheimlich gut, es wirkt unbeschwert und frühlingshaft, und gerade bei diesen eiskalten Temperaturen wunderbar anzusehen, da es Hoffnungen auf wärmere Temperaturen macht.
Sehr schön, dass der Titel und Inhalt des Buches schon auf dem Cover Erwähnung findet, durch die Modepuppe im Schaufenster des niedlichen Ladens. Mir gefallen die frischen Farben sehr, sie wirken wie eine Verheißung auf einen lockeren, tollen Roman.

Die Schreibweise des Romans fand ich durchweg sehr angenehm zu lesen und war mein Highlight im ganzen Roman. Das Buch war leicht und locker geschrieben, dazu gab es immer mal ein paar Szenen zum schmunzeln und auch Szenen, die sehr herzlich geschildert wurden. Dadurch konnte ich den Roman sehr flüssig und schnell lesen, besonders hervorragend fand ich die Schilderung von Louise´s Näh- und Ankleidezimmer. Von dem Zimmer gab es eine genaue und wundervolle Beschreibung, vieles konnte ich mir leicht vorstellen und habe mich beim Lesen teilweise selbst so gefühlt, als würde ich mit in dem Raum stehen.

Die Protagonisten waren klar gezeichnet, wodurch es sehr einfach war, sich von ihnen ein Bild zu machen. Es gab eine große Vielfalt von verschiedenen Typen, die alle ihre Eigenarten hatten und in das Gesamtbild der Figuren gepasst haben. Trotzdem waren sie recht stereotyp und einfach, niemand hat sich wirklich durch etwa besonderes hervorgetan.
Ich fand es etwas schade, dass es eine konkrete Aufteilung vonseiten der Autorin gab, welche Personen positiv und negativ gezeichnet wurden. Auch wenn es ein Stück weit zu dem Roman gepasst hat, fand ich dies nicht gut, da man als Leser zu sehr beeinflusst wurde. Hier hätte ich mir eine neutralere Beschreibung gewünscht, sodass man frei entscheiden kann, ob man einen Protagonisten sympathisch oder unsympathisch findet.
Teilweise hatte es für mich den Anschein, als würden die Protagonisten nicht wirklich zielstrebig sein, besonders Maja war mit ihrer Lebenssituation vollkommen unzufrieden und benötigte viel Zuspruch, um etwas daran zu ändern. Das war mir persönlich zu traumtänzerisch und das hat mich auch im Verlauf des Romans immer wieder gestört.
Zudem fand ich es teilweise sehr gewöhnungsbedürftig, dass Maja fast nur Rentner als Freunde hatte, als Personen ihres Alters gab es lediglich zwei Protagonisten, bei denen ein freundschaftliches Verhältnis zu finden war. Zudem war die Freundschaft zu Leo einerseits schön zu lesen, jedoch auch gleichzeitig fand ich es gewagt, den Herrn nach nur wenigen Tagen schon als „Besten Freund“ zu bezeichnen.

Das Ende ging mir dann ein bisschen zu schnell und war mir zu kurz geschildert. Es ging alles Schlag auf Schlag und es gab für den Leser keine Verschnaufpause dazwischen, wo der Roman wieder etwas ruhiger wurde.

Der Roman an sich war angenehm, teilweise hätte ich mir mehr Tiefgang oder Variabilität bei den Protagonisten gewünscht, jedoch war er recht nett zu lesen. Mir fehlt jedoch noch das gewisse Etwas, der den Roman zu etwas besonderem machen würde und mir dadurch in besonderer Erinnerung bleiben würde. So fand ich ihn nett zu lesen, jedoch wird er mir nicht ewig im Gedächtnis bleiebn, wie z.B.: „Madame Cléo und das grosse kleine Glück“ von der Autorin. Hier fehlt mir die Magie, die mich vollkommen an den Roman fesseln würde.

Fazit: Leider konnte mich der Roman diesmal nicht so fesseln, wie der erste Roman der Autorin, hierfür hat mir die Magie gefehlt, die den ersten ausgezeichnet hat. Trotzdem war die Geschichte nett zu lesen und eine gute Ablenkung zum Alltag, jedoch gab es einige Feinheiten, die mir persönlich nicht gefallen haben.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Handlung:
Paris 1919:
Coco Chanel hat es erfolgreich geschafft, das Modeimperium Chanel aufzubauen. Ihre Kreationen sind weit bekannt und die Kundinnen reißen sich um die Kleider. Auch privat läuft es ...

Handlung:
Paris 1919:
Coco Chanel hat es erfolgreich geschafft, das Modeimperium Chanel aufzubauen. Ihre Kreationen sind weit bekannt und die Kundinnen reißen sich um die Kleider. Auch privat läuft es rund für die Französin, zusammen mit ihrem Geliebten Arthur Chapel, Spitzname Boy, lebt sie glücklich zusammen, auch wenn immer der Schatten auf der Beziehung liegt, dass er verheiratet ist. Es ist ein riesengroßer Schock für Coco, als sie von dem Tod ihres Geliebten erfährt, sie fällt in tiefe Trauer. Der Gedanke, ihm ein Parfüm zu widmen, verleiht ihr neue Tatkraft. Während der Herstellungsphase, trifft Coco verschiedene Persönlichkeiten, u.a. den Komponisten Igor Strawinsky und Dimitri Romanov. Sie reist durch Frankreich, um den perfekten Duft zu finden und geht in dieser Zeit einige Romanzen ein.

Meinung:
Wie bei den anderen Künstler-Biographien aus dem Aubau- Verlag, ist auch dieses Cover ein Traum. Mir gefällt es nicht nur, dass die Cover verschwommen und somit recht altmodisch aussehen, sondern ich finde es auch klasse, welchen Wiedererkennungswert die Bücher haben. Wie wunderschön müssen nur all die Bücher der Reihe nebeneinander im Regal aussehen...
Wie schon erwähnt, finde ich das Cover schön. Es ist verträumt und gleichzeitig auch etwas märchenhaft, mir gefällt besonders gut die blassrosa Schriftfarbe, die sich perfekt in das Gesamtbild eingliedert. Ein passendes Detail ist die Umrandung des Covers in dem zarten rosa, eine Hommage an die Verpackung des Parfüms No 5 .

Die Schreibweisen fand ich von der ersten Seite an sehr angenehm, die Handlung wurde sehr interessant dargestellt und dazu hat auch die genutzte Sprache beigetragen. Sie war nicht umgangssprachlich, aber auch nicht zu hochtrabend und gestelzt. Sehr angenehm zu lesen und hilft bei einem flüssigen Lesen.
Zusätzlich gibt es noch eine vereinzelte Streuung von französischen Begriffen, die sich perfekt in den Gesamttext einfügen, sowie dem Buch und auch der Schreibweise Charme verleihen. Hierbei finde ich es sehr gut gewählt, dass die Begriffe so gewählt wurden, dass auch Menschen, die des Französischen nicht mächtig sind, den Kontext verstehen und der Lesefluss dadurch nicht unterbrochen wird, indem der Leser erst die Bedeutung des Wortes nachschlagen muss.

Im Roman wurden immer mal wieder kurze zeitliche Rückblicke eingefügt, die durch Kursivschrift besonders hervorgehoben wurden. Dadurch erhielt man spezielle und wichtige Einblicke in die Vergangenheit und konnte manche Situationen besser einschätzen, sowie verstehen.

Ich weiß immer noch nicht ganz, was ich von der Coco Chanel aus dem Roman halten soll. Einerseits fand ich sie fantastisch dargestellt, genau so, wie ich sie mir charakterlich immer vorgestellt habe. Auf der anderen Seite hätte ich mir von ihr mehr Launen gezeigt, sie hat zwar auch im Buch um Boy getrauert und ihre anchdenkliche Seite gezeigt, ich hätte es aber schön gefunden, wenn sie auch mal ihre Emotionen vollkommen gezeigt hätte, z.B.: einen Wutausbruch. So wirkte Coco auf mich etwas zu beherrscht und auch zu stereotyp.
Während des Romans sind viele historische Persönlichkeiten aufgetaucht, die alle eine zeitlang eine große Rolle gespielt haben. Ich fand es sehr interessant zu lesen, was sich für Kreise und Bekanntschaften entwickelt haben, sowie die ganzen Liebschaften, die geherrscht haben. Dadurch entstand auch für mich viel Abwechslung, da die ganzen Protagonisten vollkommen unterschiedlich dargestellt wurden und somit viel Abwechslung geboten haben.

Die Geschichte rund um die Entstehung des Parfüms Chanel No 5 war stets präsent. Ich fand es sehr spannend zu lesen, wie dieses entstanden ist und wie viele Zufälle hier gewirkt haben. Es war spannend, Coco während des Prozesses zu begleiten, mit ihr durch verschiedene Orte zu reisen und Menschen kennenzulernen, die ihr alle mit der Herstellung geholfen haben.

Fazit:
Die Autorin erzählt eine teilweise fast unwirklich anmutende Geschichte über das Parfüm Chanel No 5, bei dessen Herstellung viele Faktoren zufällig entstanden sind. Besonders gut gefallen hat mir natürlich die Enstehungsgeschichte des Parfüms, aber auch der Schreibstil, der mir ein sehr flüssiges Lesen ermöglicht hat. Sehr eindrucksvoll ist außerdem der Bekanntenkreis von Chanel in Paris dargestellt, mit vielen unterschiedlichen Künstlern, z.B.: Pablo Picasso und Igor Stawinsky. Mein größter Kritikpunkt ist die teilweise für mich zu einfach gehaltene Figur der Coco Chanel, die für mich gerne mehr Vielfalt hätte zeigen können.