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Veröffentlicht am 06.04.2018

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4)
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Die Geschichte beginnt ohne große Einleitung, jedoch hatte ich trotzdem keine Probleme damit mich in Bellas Welt zurechtzufinden, da genug Erklärungen geliefert werden und ich die grobe Handlung aufgrund ...

Die Geschichte beginnt ohne große Einleitung, jedoch hatte ich trotzdem keine Probleme damit mich in Bellas Welt zurechtzufinden, da genug Erklärungen geliefert werden und ich die grobe Handlung aufgrund der Filme noch etwas in meinem Kopf hatte. Obwohl es anfangs nur um Alltägliches wie Hochzeitsvorbereitungen und Flitterwochen geht, war es spannend zu lesen, da die Autorin so dramatisch und mitfühlend davon erzählt. Tatsächlich verfiel ich der Welt im ersten Teil des Buch aus Bellas Sicht und wollte immer nur weiterlesen.
Der zweite Teil wird aus Jacobs Sicht erzählt und ist auch ohne viel Ereignisse spannend zu lesen. Es geht in diesem hauptsächlich um die schmerzhafte Schwangerschaft von Bella, allerdings werden auch andere Konflikte ausgetragen und besonders gut gelungen finde ich die Annäherung von Edward und Jacob, die aufgrund der Angst um Bella eintrifft. Diese Szenen sind gut dargestellt und waren amüsant zum lesen.
Im dritten Teil übernimmt wieder Bella die Erzählsicht und es geht langsam auf das große Finale zu. Es wird immer enger und enger und damit auch spannender. Das alles neben großen Gefühlen. Stephenie Meyer weiß wirklich wie man Emotionen erzeugt und den Leser einfängt. Das Finale ist weniger mitreißend als erwartet, aber liefert dennoch einen guten Abschluss.
Im Gegensatz zum ersten Teil, den ich am liebsten nach der Hälfte abgebrochen hätte, langweilte mich der letzte Tell nicht im Geringsten. Das liegt vor allem daran, weil die Konflikte immer ernster werden und Unerwartetes fernab von bekannten High-School - Dramen geschieht.

Die Charaktere werden alle vorstellbar beschrieben. Über Bella war ich anfangs enttäuscht, weil sie sich dort nach wie vor als naives unsicheres Mädchen zeigt, das an Edward hängt und ohne ihn nichts zu sein scheint. Für mich stellt sie leider in keinster Weise ein Vorbild dar und ihre Einstellung zum College finde ich auch fragwürdig, weil sie sich mehr als einmal als zu dumm dafür bezeichnet und wieder in die eintönige Rolle von Edwards Freundin begibt, die ohne ihn nichts in ihrem Leben zu schaffen scheint. Sie repräsentiert damit irgendwie ein veraltetes Rollenbild und am liebsten würde ich sie manchmal wachrütteln. Ihre Entscheidung für die Schwangerschaft beweist für mich auch nicht die große Selbstständigkeit, sondern unterstützt viel mehr die altmodische Rolle, in die sie gezwungen wird - immerhin sind lediglich ihre Muttergefühle so stark und nicht der alleinige Glauben an den Erfolg der Schwangerschaft. Erst nach ihrer Vampirverwandlung wird sie mir sympatischer, da sie dann zum ersten Mal Stärke zeigt.
Edward ist für mich okay, auch wenn ich ihn weniger interessant als Jacob finde, da er mich mit seinem ständigen und übertriebenen Beschützerinstinkt eher aufregte als etwas anderes. Seine anschließend perfekte Rolle als Ehemann war mir auch zu eintönig und zu perfekt. Er ist einfach der gute und perfekte Freund über den man nicht viel nachdenken muss.
Jacob bekam dafür mehr Tiefe. Zwar finde ich, dass Edward besser zu Bella passt und er wirklich jemand besseren als Bella verdient hat, aber sein Leid ist dennoch plausibel dargestellt. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, er würde im vierten Teil und vor allem aufgrund der Hochzeit nicht immer noch so sehr an Bella hängen, sondern endlich nach vorne blicken.
Die weiteren Charaktere mochte ich alle. Ich bin froh darüber, dass keiner von Bellas High - School - Freunden in diesem Teil eine Rolle spielt, weil ich diese im ersten Teil extrem nervig fand.
Vor allem Alice, die damals die einzige war, die ausstehen konnte, punktet hier wieder mit ihrem einzigartigen Charakter. Charlie finde ich auch realistisch beschrieben und Rosalie bietet einen vielschichtigen Charakter, der einem zum nachdenken bringt. Jacobs Blondinenwitze ihr gegenüber haben mich sehr aufgeregt und ich finde es toll, dass sie trotz der ganzen Vorurteile ihr gegenüber so selbstsicher bleibt.
Renesmee habe ich sofort ins Herz geschlossen und könnte mir vorstellen, dass wenn es eine Reihe zu ihr geben würde, sie viel mehr Stärke und Eigenständigkeit als Bella beweisen würde. Schade, dass keine zu ihr folgen wird, denn sie hat die Geschichte zum Ende hin sehr getragen und für viel Spannung gesorgt.
Wie man sieht, hat mir dieser Teil sehr viel besser als erwartet gefallen und ich muss zugeben, dass ich es nicht bereue ihn gelesen zu haben, sondern tatsächlich froh darüber bin. Trotz einiger Charakterschwächen, ist er nämlich spannend zu lesen und liefert große Gefühle und Emotionen, die den Leser mitreißen und alles weitere vergessen lassen. Stephenie Meyer kann schreiben und das sogar ziemlich gut.
Trotz all dem, muss ich hier mein Hauptproblem mit dem letzten Teil erwähnen und das ist in gewisser Weise der Inhalt. Dieser erscheint nämlich teilweise sehr absurd, was man während dem Lesen von knapp 800 Seiten auf einer langen Autofahrt schnell vergisst, aber dennoch erwähnt werden sollte.
Dass Bella für mich kein Vorbild ist, habe ich bereits erwähnt. An der Hochzeit mit achtzehn möchte ich nichts aussetzen, aber die Reaktion ihrer Mutter darauf ist für mich unbegreiflich. Es ist unrealistisch, dass diese so locker darauf reagiert und ich konnte nur den Kopf darüber schütteln. Normalerweise würden Eltern ihrer Tochter in dem Alter zu Unabhängigkeit und zum College oder einer Ausbildung raten, vor allem wenn sie so wie Bellas Mutter selbstständig leben.
Dann wären da die Flitterwochen, in denen Bella plötzlich nur noch Körperliches will und Edward sie durch anstrengende Ausflüge tagsüber und Riesenportionen von Essen zum Ermüden und Vergessen ihrer Wünsche bringen will. Das zeigt einfach nichts von großer Liebe, da man in einer Beziehung normalerweise - Vampir hin oder her, auf die Einstellungen des anderen eingeht ohne solcher Methoden. Dass sie nicht offen darüber reden können, hat in mir nicht den Glauben an die große Liebe stark gemacht.
Die Schwangerschaft ist zwar wichtig für den Verlauf der Geschichte, aber sie hätte verhindert werden können. Das sage ich vor allem im Hinblick darauf, dass das eine Jugendbuchreihe ist und damals bei mir in der sechsten Klasse alle anfingen die Bücher zu lesen. Wenn ich jetzt zurückblicke, finde ich es äußerst fragwürdig einer Elf - oder Zwölfjährigen das Buch in die Hand zu drücken, weil die Werte, die präsentiert werden fern der Realität liegen. Mit achtzehn schwanger zu werden und zu heiraten bedeutet in den wenigsten Fällen nämlich die große Liebe am Ende. Das erscheint vor allem leicht absurd, wenn man daran denkt in wie vielen Jugendbücher, die heute entstehen beim Erzählen extra darauf geachtet wird, dass keine Schwangerschaft eintrifft. Da sie notwendig für den Schluss ist, möchte ich das Ganze jetzt aber nicht total schlecht machen. Ich finde nur, man sollte die Sache mit offenen Augen betrachten. Das Argument, dass sie nicht damit hätten rechnen können, weil Edward ein Vampir ist, zählt für mich nicht. Immerhin ist Bella nach wie vor ein normaler Mensch und da sollte Sicherheit vorgehen.
Ich habe gehofft, dass ich durch das Lesen des Buchs etwas mehr Verständnis für die Sache mit Renesmee und Jacob aufbringen könnte. Das kann ich aber nicht und tatsächlich ist eher das Gegenteil eingetroffen. Zwar liefert die Autorin damit ein Happy-End, aber ehrlich gesagt, ist es für mich unbegreiflich wie Jacob sich darauf einlassen kann, wenn er doch eher als Onkel als als Liebhaber von Renesmee in der Geschichte durchgeht. Wieder werden vor allem an junge Leser falsche Werte vermittelt. Ein Happy - End wäre auch ohne diese Sache möglich gewesen, wenn Jacob und Edward sich nach den Sorgen um Bella angefreundet hätten und Jacob endlich aufgehört hätte Bella hinterherzutrauern. Cassandra Clare hat das auch mit Simon in "Chroniken der Unterwelt" geschafft, der am Ende keine romantischen Gedanken mehr an Clary verschwendet, also sieht man, dass es möglich ist ein weniger mulmiges Ende für Jacob und Renesmee zu schaffen.
Abgesehen von diesen kleinen Punkten, die ich fragwürdig finde und bei denen ich mich bis heute frage, wie die Autorin guten Gewissens darauf nur kommen konnte, ist die Geschichte aber wirklich gut und spannend erzählt. Und wie bereits erwähnt, taucht man so in das Buch ein, dass man während dem Lesen diese Sachen tatsächlich vergisst und erst nach Beenden des Buchs wieder darüber nachdenkt. Auf jeden Fall ist dieser Teil sehr viel besser als der erste Teil und bin ich froh darüber, dass ich mit diesem Buch einen Schlusstrich für mich und die Welt ziehen kann und mit etwas positiveren Gefühlen als früher Bella und Edwards Welt nun verlassen kann.

Fazit: Trotz einiger fragwürdiger inhaltlicher Punkte liefert Stephenie Meyer hier eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zudem zeigt der letzte Teil eine große Steigerung zum ersten Teil.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Eine wundervolle Geschichte

Ich hab dich im Gefühl
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Cecelia Ahern hat es wieder geschafft! Mit einer ungewöhnlichen Idee, viel Herz und liebenswerten Charakter trifft auch dieser Roman mein Herz und konnte mich verzaubern.
Man wird beim Lesen sofort in ...

Cecelia Ahern hat es wieder geschafft! Mit einer ungewöhnlichen Idee, viel Herz und liebenswerten Charakter trifft auch dieser Roman mein Herz und konnte mich verzaubern.
Man wird beim Lesen sofort in Joyces und Justins Leben hineingeworfen. Allerdings bereitet das keine Schwierigkeiten und man findet sich trotzdem schnell in diesen zurecht. Das liegt vor allem an den so gut beschriebenen Charakteren. Man hat sofort ein Bild von Joyce und Justin vor sich und die beiden wirken so real, dass sie aus dem echten Leben entsprungen sein könnten.
Auch die Nebencharaktere werden liebevoll beschrieben. Joyces Freundinnen sorgen für einige humorvolle Momente. Und die Vater-Tochter - Beziehung von ihr ist so liebevoll beschrieben, dass man gerne Szenen der beiden liest und richtig mitfühlt.
Auch an Spannung fehlt es dem Roman nicht. Anfangs sucht man noch nach den Ursachen für die Veränderungen im Leben der beiden Hauptpersonen, doch schon bald fiebert man mit ihnen mit, da sie sich unbedingt einmal begegnen müssen und viel zu oft verpassen.
Da es so viele lustige Szenen gibt, die einen zum lächeln bringen und die Geschichte durch unerwartete Momente unterstützt wird, wird es auch in der Mitte des Buchs nicht langweilig.
Am Ende lässt die Autorin den Leser noch einmal ungeduldig werden, aber dann bekommen Joyce und Justin doch noch das Ende, das sie verdient haben.
Als Leser verlässt man diesen Roman mit einem warmen Gefühl.

Fazit: Eine ungewöhnliche Idee, tolle Charaktere, humorvolle Momente, viel Gefühl und ein perfektes Ende - dieser Roman sorgt für viel Unterhaltung.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Eine interessante Geschichte mit einem unerwarteten Ende

Die längste Nacht
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Die Geschichte beginnt sofort spannend und es wird dem Leser leicht gemacht sich in Vitas Leben zurechtzufinden. Das liegt vor allem an Isabel Abedis so flüssigem Schreibstil. Gleichzeitig merkt man auch ...

Die Geschichte beginnt sofort spannend und es wird dem Leser leicht gemacht sich in Vitas Leben zurechtzufinden. Das liegt vor allem an Isabel Abedis so flüssigem Schreibstil. Gleichzeitig merkt man auch gleich zu Beginn, dass mit ihrer Familie etwas nicht ganz stimmt. Allerdings kommt man nicht gleich darauf was es damit auf sich hat, weil die Autorin das Geheimnis bis zum Schluss gut verpackt.
Sobald der Europa - Trip der Freunde losgeht, steigt die Spannung und die mysteriöse Atmosphäre von Viagello zieht den Leser sofort in den Bann, so, dass man nur noch mehr darüber wissen möchte.
Überrascht hat mich der Aufbau der Geschichte, da Vita ziemlich schnell bemerkt, dass etwas passiert ist und auch schnell an das Geheimnis kommt. Was man jedoch nicht ahnt, ist, dass das nur die halbe Wahrheit ist, so, dass es am Ende nochmals zu einer großen Überraschung kommt. Das Geheimnis, das am Ende gelüftet wird ist so unerwartet, das man sofort davon mitgenommen wird.
Die Charaktere finde ich alle gut gelungen und vorstellbar. Vor allem mit Vita kann man sich gut anfreunden und sie beweist trotz all dem was sie erfahren muss viel Stärke. Luca besitzt zwar nicht ganz so viel Tiefe, aber passt gut zu Vita. Die großen Gefühle zwischen den beiden haben mir etwas gefehlt, allerdings finde ich es gut, dass die Autorin diese nicht in den Fokus stellt, da sonst der Hauptaspekt der Geschichte verloren gegangen wäre.
Somit ist "Die längste Nacht" eine wirklich gute Geschichte mit einem sehr überraschendem Ende.

Fazit: Eine spannende Geschichte mit einem unerwarteten Ende, mit dem man nicht rechnet.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Eine einzigartige Geschichte mit starken Protagonisten

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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"The Ivy Years - Bevor wir fallen" hat mich vor allem aufgrund des Themas angesprochen, da die Geschichte nicht wie eine gewöhnliche New Adult - Geschichte klingt und das war sie glücklicherweise auch ...

"The Ivy Years - Bevor wir fallen" hat mich vor allem aufgrund des Themas angesprochen, da die Geschichte nicht wie eine gewöhnliche New Adult - Geschichte klingt und das war sie glücklicherweise auch nicht, denn in dem Buch werden noch mehr Themen als nur die Liebe behandelt.
Die Charaktere haben mir gut gefallen. Vor allem Corey konnte ich schnell ins Herz schließen, da sie eine so starke Persönlichkeit besitzt und sich nicht unterkriegen lässt. Während sich andere durch solch einen Unfall in ein Loch stürzen lassen würden, bleibt sie selbstbewusst und traut sich ihren eigenen Weg zu gehen. Mit der Zeit merkt man zwar, dass sie mehr an der Situation zu leiden hat als sie zeigt, aber dies finde ich realistisch und verständlich dargestellt. Auf jeden Fall ist Corey eine bewundernswerte Person.
Auch Adam konnte ich schnell ins Herz schließen, weil er so real wirkt. Es ist wirklich schön mit anzusehen wie gut er sich um Corey kümmert ohne irgendwelche Vorurteile ihr gegenüber zu haben. Er ist ein wirklich guter Freund mit einem liebenswerten Charakter. Man merkt jedoch auch, dass er etwas mit sich herum trägt und im Bezug auf seine Vergangenheit erfährt man Überraschendes, das man so nicht erwartet hätte.
Seine Freundin Stacia war mir dafür aufgrund ihrer eingebildeten Art unsympathisch und sie sorgt für einige Aufregmomente in dem Buch.
Dafür schließt man aber auch die weiteren Nebenpersonen wie Coreys Mitbewohnerin Dana schnell ins Herz, die die Geschichte gut unterstützen.
Die Idee des Buchs ist einzigartig und etwas anderes weshalb ich allein dafür Sarina Bowen sehr viel Lob aussprechen muss. Besonders gut gefallen hat mir, dass man der Autorin anmerkt, dass sie sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, da in dem Buch immer wieder Stellen kommen, in denen das Thema Rollstuhl realistisch behandelt wird.
Mich stört es in New Adult - Romanen immer, wenn sich alles zu schnell entwickelt. Aus diesem Grund finde ich es toll, dass Corey und Adam dafür Zeit gegeben wird und zwischen beiden sich alles in einem normalen Tempo entwickelt und erst mit Freundschaft anfängt. Es gibt vor allem während dieser Zeit einige süße Momente zwischen den beiden wie zum Beispiel das gemeinsame Videospielen.
Man fiebert mit den beiden wirklich mit und hofft darauf, dass sie bald zusammen kommen, weil es ihnen in dieser Hinsicht nicht leicht gemacht wird. Das Ende rundet dafür alles perfekt ab und hinterlässt beim Leser ein mehr als gutes Gefühl.
Das Einzige was mir etwas gefehlt hat, waren stellenweise die großen Gefühle und Emotionen.. Manchmal kam das Beschreiben dieser aufgrund der Zeitsprünge nämlich etwas zu kurz. Jedoch kann man leicht darüber hinweg sehen, weil die Geschichte insgesamt so gut erzählt wird.

Fazit: Eine einzigartige Geschichte mit starken Protagonisten und einer einmaligen Idee, die toll umgesetzt wird.

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Veröffentlicht am 24.03.2018

Eine tiefgründige Geschichte, die süchtig macht

Stepbrother Dearest
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"Stepbrother Dearest" konnte mich begeistern und bot damit wieder eine positive Überraschung für mich in dem New Adult - Genre, welchem ich immer kritisch gegenüberstehe.
Die Geschichte ist in zwei Teile ...

"Stepbrother Dearest" konnte mich begeistern und bot damit wieder eine positive Überraschung für mich in dem New Adult - Genre, welchem ich immer kritisch gegenüberstehe.
Die Geschichte ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt von Elecs Einzug mit siebzehn Jahren während der zweite Teil Jahre später spielt.
Zunächst erwartete ich eine gewöhnliche New Adult - Geschichte, doch "Stepbrother Dearest" übertraf all meine Erwartungen.
Die Protagonisten waren mir alle sympatisch. Greta ist ein Mensch, der wirklich für andere da ist und auch ein gutes Verhältnis zu Elec anstrebt, was er ihr schwer macht. Natürlich lässt sie sich von seinem guten Aussehen einnehmen, aber im Gegensatz zu anderen weiblichen Protagonisten wird sie nicht komplett davon geblendet und verwandelt sich nicht in ein naives unsicheres Mädchen. Stattdessen bleibt sie trotzdem noch sich selbst treu und reflektiert ihre verbotenen Gefühle für ihren Stiefbruder. Und das auf einer so guten Weise, dass man mit ihr mitfühlt und auch ihren inneren Konflikt begreift.
Elec begegnet einem zu Beginn wie der typische Bad Boy, doch schnell ändert sich dieses Bild, wenn man hinter seine Fassade blickt. Gretas Stiefbruder versteckt nämlich sehr viel Schmerz und hat keine einfache Vergangenheit. Durch Gretas Zuneigung schafft er es auch sich ihr zu öffnen und ich hatte wirklich viel Mitgefühl für ihn. Dass war er durchmachen musste, ist nämlich sehr hart. Das was ich toll finde ist, dass Elec nicht komplett dem Klischee des typischen Bad Boys entspricht. Oft haben diese einfach nur ein schweres Verhältnis zu ihrem Vater, doch bei ihm geht es noch viel weiter und es steckt sehr viel Tiefgründiges darin. Man merkt, dass die Autorin nicht irgendeinen gut aussehenden Jungen zum Schwärmen schaffen wollte, sondern einen wirklich tiefgründigen Charakter, den man verstehen möchte.
Die Handlung entwickelt sich in einem guten Tempo und nichts passiert zu schnell. Es ist sehr gut geschildert wie Greta es langsam schafft hinter die Fassade ihres Stiefbruders zu blicken. Ich finde es vor allem toll zu sehen wie die beiden sich schrittweise näher kommen. Die Szenen mit dem gemeinsamen Videospielen und Gretas selbstgemachten Eis sind mehr als süß.
Der zweite Teil beginnt mit einer großen Schocknachricht und trotz des Zeitsprungs kann man Greta problemlos folgen. Auch wenn ich den zweiten Teil etwas schwächer als den Ersten fand, gefiel mir auch dieser sehr gut. Elecs und Gretas Wiedersehen wird nachvollziehbar beschrieben und man merkt wie viel noch zwischen den beiden steht. Vor allem aber wie sehr Elec Greta braucht, da sie die Erste war, die sich Mühe dafür machte hinter seine Fassade zu blicken und in ihm mehr als nur einen attraktiven jungen Mann sieht.
Die Handlung verspricht zudem mehr Spannung als man erwarten würde. Tatsächlich ist "Stepbrother Dearest" einer der spannendsten New Adult - Romane, die ich gelesen habe und bietet eine Geschichte, die wortwörtlich süchtig macht.
Etwas, das mich aber am meisten begeistern konnte, war, dass man in diesem Roman einfach nicht weiß was als nächstes passiert. Handlungsmäßig entfernt sich die Autorin nämlich von den meisten Klischees. Oft war es so, dass ich mir sicher war, dass etwas passieren würde, weil das am Besten passen würde, es aber dann doch nicht geschah. Das war toll, weil es in diesen Situationen oft das Realistischste und Vernünftigste war.
Auch gefühlsmäßig ist der Roman top, da die Geschichte sehr emotional beschrieben wird und man mit den Protagonisten mitfühlt. Vor allem mit Elec, wenn man von dem ganzen Schmerz erfährt, den er versteckt.
Das Ende könnte nicht schöner sein, auch wenn der Epilog für meinen Geschmack etwas zu kitschig geraten ist. Dafür verlässt man dieses Buch mit einem guten Gefühl und es ist eines, das mir sicher lange in positiver Erinnerung bleiben wird.

Fazit: Eine emotionale Geschichte mit tiefgründigen Charakteren, die süchtig macht. Ein wirklicher Stern in dem Genre.