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Veröffentlicht am 09.04.2018

Gute-Laune-Buch mit karibischem Flair

Mit Hanna nach Havanna
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„Aber ich genieße jede Sekunde Glück, denn ich weiß ja nicht, wie viele ich davon noch haben werde.“ (Zitat S. 230 Ende 1. Absatz)


Weder Heiratsantrag noch Beförderung oder Auszeichnung – stattdessen ...

„Aber ich genieße jede Sekunde Glück, denn ich weiß ja nicht, wie viele ich davon noch haben werde.“ (Zitat S. 230 Ende 1. Absatz)


Weder Heiratsantrag noch Beförderung oder Auszeichnung – stattdessen die Zwangsversetzung zum Seniorenprogramm.

Für Moderatorin Katrin tut sich ein Abgrund auf, denn ihre Arbeit ist ihr Leben.

Über einen Leserbrief lernt sie die fast 80-jährige Hanna kennen. Diese schätzt ihre journalistischen Fähigkeiten und möchte sie für eine Reise nach Kuba gewinnen, um dort ihre großen Liebe Julius aufzuspüren. Obwohl Katrin sich weder für Land und Leute begeistern kann sieht sie für sich doch eine Möglichkeit, ihrem Karriereknick entgegenzuwirken.


Mit den beiden Frauen treffen zwei Personen aufeinander, die gegensätzlicher gar nicht sein könnten, aber gerade diese Kombination macht die Reise erst spannend. Katrin, verbohrtes Arbeitstier und dröge Wissenschaftlerin, für die Gefühle ein Fremdwort sind und nur die Logik zählt und Hanna, lebenslustig, weltoffen und Genußmensch in jeder sich bietenden Situation. Es folgt ein Roadtrip durch Kuba der besonderen Art, der bestens unterhält und das nicht nur aufgrund des rosa Cadillacs. Es gibt natürlich einige spektakuläre Vorfälle; insbesondere bei der Urwaldrallye habe ich mit Katrin und Hanna Blut und Wasser geschwitzt und jede Bodenwelle mitgenommen.


Im Laufe der Fahrt lernt man ganz im „Vorbeifahren“ viel über Land und Leute.


„Sieh dir das an! Wir sind mitten in einer Fototapete!“ (Zitat S. 189 oben)


Wundervollen Landschaftsbeschreibungen folgen kleine Städtetrips, aber vor allem spürt man diese herzliche und entspannte Lebenseinstellung der Kubaner und hört zwischen den Seiten förmlich den Rhythmus des Salsa. Man merkt deutlich die Faszination, die diese Insel bei der Autorin, Theresia Graw, während ihres Urlaubs hinterlassen hat. Und wer sich beim oder nach dem Lesen etwas kubanischen Flair holen möchte kann das mit Hilfe der Rezepte in fester oder flüssiger Form erledigen.


Wer nun wissen möchte, ob Hannas Suche erfolgreich ist und was sich sonst noch so ereignet hat, sollte das Buch unbedingt selbst lesen. Es ist lebendig, humorvoll, romantisch und immer für eine Überraschung gut, ein absolutes Gute-Laune-Buch, das mir im Winter ein bisschen Sonne ins Herz gebracht hat.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Wohlfühlbuch, das Inselsehnsucht weckt

Die kleine Inselbuchhandlung
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Greta, eine gestresste Flugbegleiterin, nimmt sich nach einer Panikattacke eine Auszeit und besucht ihre Tante Hille auf einer Nordseeinsel. , um die Akkus wieder aufzuladen.

Dort darf sie sich um Hilles ...

Greta, eine gestresste Flugbegleiterin, nimmt sich nach einer Panikattacke eine Auszeit und besucht ihre Tante Hille auf einer Nordseeinsel. , um die Akkus wieder aufzuladen.

Dort darf sie sich um Hilles Bücherflohmarkt kümmern, den sie recht erfolgreich anschiebt . Gretas Gespür für jede Person das passende Buch auszusuchen spricht sich schnell auf der Insel herum und der Kundenstrom wächst zusehends und nach reichlicher Überlegung auch Gretas Idee, ihr Leben komplett zu ändern, auf der Insel zu bleiben und die kleine Inselbuchhandlung zu eröffnen. Leider scheint dieser Plan nicht jedem zu gefallen..

Schon beim Anblick des Covers denkt man sofort an Urlaub, Auszeit, Lesestunden mit Meerblick – das richtige Plätzchen dafür wäre das für mich auf jeden Fall.

Ich habe schon viele Bücher von Janne Mommsen gelesen und war nicht überrascht, dass die Kapitel wieder nur so dahin flogen. Lust auf Urlaub hatte ich bisher bei jedem seiner Bücher, dieses jedoch hat eine „Inselsehnsucht“ in mir wachsen lassen. Am liebsten hätte ich die Koffer gepackt…

Die Landschaftsbeschreibungen, die tolle Atmosphäre, die mitunter kauzigen, aber dennoch liebenswerten InsulanerInnen und natürlich die Bücherberge haben durchaus dazu beigetragen. Ich hatte beim Lesen wieder das Gefühl, dabei zu sein. Natürlich passiert noch jede Menge mehr in dieser Geschichte – es werden alte Freundschaften wieder belebt und neue geknüpft, ein gut gehütetes Familiengeheimnis wird entdeckt und natürlich kommen auch Romantik und Liebe nicht zu kurz.

Für mich war dieses Buch wieder ein Wohlfühlroman zur Entschleunigung, zum Genießen, und zum Wegträumen – weg vom Alltag hin zur Insel mit ihrer kleinen Inselbuchhandlung mit Meerblick –der leider viel zu schnell beendet war.

"Warum ging das Schöne nur immer so schnell vorbei?" (Kapitel 24, Seite 211) , das frage ich mich auch gerade, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung . Und bis dahin pflege ich meine „Inselsehnsucht“ und werde mich jetzt sicherlich in jedem Urlaubsort an der See auf die Suche machen nach der kleinen Inselbuchhandlung.

Veröffentlicht am 03.10.2020

Wintermeereszauberschön

Wintermeer und Dünenzauber
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Ich habe bereits sowohl Sommer- als auch Winterromane von Tanja Janz gelesen und sie schafft es immer wieder in kürzester Zeit, eine Wohlfühlatmosphäre entstehen zu lassen. Dieses Mal entsteht sie in St. ...

Ich habe bereits sowohl Sommer- als auch Winterromane von Tanja Janz gelesen und sie schafft es immer wieder in kürzester Zeit, eine Wohlfühlatmosphäre entstehen zu lassen. Dieses Mal entsteht sie in St. Peter-Ording im eigentlich schmuddeligen Novembergrau, das sich aber über Nacht in eine schimmernde Winterlandschaft verwandelt mit schneeüberpuderten Dünen.

Jana kehrt nach einigen Jahren im sonnigen Süden wieder in ihren Heimat- und Herzensort zurück, um mit ihrer Freundin Pütti ein ganz besonderes Lädchen zu eröffnen: das MeerGlück. Ein Meer völler Düfte wartet dort auf die Besucher und ich habe an dieser Stelle das erste Mal bedauert, dass es noch keine Duftbücher gibt.

Die Charaktere sind wie immer durchweg sympathisch und man wäre auch gerne mit ihnen befreundet. Natürlich läuft nicht immer alles glatt und es gibt einige Pleiten und Pannen, nicht nur beim gerade eröffneten Laden. Auch in Herzensdingen erwartet Jana eine kleine Achterbahnfahrt.

Ich habe überlegt, ob dieses Buch bei Außentemperaturen von 20 Grad überhaupt die richtige Winterstimmung aufkommen lassen kann - es hat geklappt. Tanja Janz schreibt so realistisch, dass man die verschneite Landschaft direkt von Augen hat und den frisch gefallenen Schnee unter den Schritten der Protagonistin knirschen hört. Mir hat diese zauberhafte Geschichte schöne Lesemomente geschenkt.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Rückblick in die Vergangenheit

Schweigende See
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Eine verkohlte Leiche inmitten der idyllischen Sylter Dünenlandschaft bringt nicht nur den sympathischen Ermittler John Benthien in seinem 6. Fall zum Schwitzen. Mit seinem bewährten Team muss er sich ...

Eine verkohlte Leiche inmitten der idyllischen Sylter Dünenlandschaft bringt nicht nur den sympathischen Ermittler John Benthien in seinem 6. Fall zum Schwitzen. Mit seinem bewährten Team muss er sich auf Spuren-, Verdächtigen- und Motivsuche machen, und davon gibt es mehr als genug.
Parallel zu den Ermittlungen verläuft ein weiterer Handlungsstrang in kürzeren Rückblenden in Form von Tagebucheinträgen eines jungen Mädchens in den 60er Jahren. Die Zusammenhänge zu den gegenwärtigen Ereignissen werden im Laufe der Geschichte sichtbar, und nach und nach fügen sich immer mehr Puzzleteilchen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.
Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und hält sich beständig bis zum Ende. Es gibt wieder jede Menge falscher Spuren und gelungener Ablenkungsmanover der Autorin, die die Tätersuche erschweren. Mich hat das Ende überrascht und wieder einmal gezeigt: ein guter Krimi muss nicht blutig sein!
Sehr gut gefallen hat mir auch die gute Balance zwischen Informationen zum Beruf und Privatleben der Ermittler.
Die Personenliste am Anfang und Ende des Buches fand ich bei der Fülle der Mitwirkenden sehr hilfreich und ich habe gerne darauf zurückgegriffen.

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  • Cover
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  • Geschichte
Veröffentlicht am 21.05.2018

Sommerroman mit Wohlfühlfaktor

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Im Mittelpunkt steht dieses Mal Annika, eine 27-jährige Lehrerin für Geographie und Musik an einem Vorzeigegymnasium, die an eine Brennpunktschule zwangsabgeordnet wird. Gegen ihren Willen ihre schulische ...

Im Mittelpunkt steht dieses Mal Annika, eine 27-jährige Lehrerin für Geographie und Musik an einem Vorzeigegymnasium, die an eine Brennpunktschule zwangsabgeordnet wird. Gegen ihren Willen ihre schulische Wohlfühlzone zu verlassen um sich künftig mit unerzogenen Schülern mit schlechten Ruf abgeben zu müssen passt nicht in ihr Lebensmodell und so schmiedet sie sofort Pläne, wie sie dies schnellstmöglichst ändern kann. Mithilfe der neu grgründeten Musical-AG muss der erste Preis in einem Schülerwettbewerb her, koste es, was es wolle.
In diesem Roman gibt es natürlich auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, aber für mich stand die ganze Zeit die Entwicklung von Annika im Vordergrund. Von der verwöhnten, arroganten Lehrerin, die sich auch im Berufsleben nicht mehr anzustrengen brauchte, da ihre Schüler sehr pflegeleicht waren, und nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht war, mausert sich Annika zu einer Lehrerin mit Herz und Interesse an den Sorgen und Nöten ihrer mitunter arg gebeutelten Schützlinge, lernt, sich auch mit unangenehmen Dingen auseinanderzusetzen und wächst an ihren Aufgaben. Hierbei werden auch ernstere Themen wie Mobbing oder häusliche Gewalt angesprochen. Dadurch gibt es immer wieder Momente, die zum Nachdenken anregen, ohne aber den Unterhaltungswert der Geschichte zu schmälern.
Nicht nur Annika, auch alle anderen Charaktere sind wieder lebensnah und überwiegend sympathisch beschrieben und sind mitunter tiefgründiger, als sie zunächst erscheinen. Viele davon haben auch eine eigene Geschichte, die hier aber nur am Rande angerissen wird. Leider! Denn so liebevoll, wie sie beschrieben sind, hätten sie mehr Aufmerksamkeit verdient.
Und wie auch schon in den anderen Büchern von Petra Hülsmann trifft man zwischen den Seiten „alte Bekannte“ aus den vorherigen Romanen wieder.
Durch den lockeren Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Ich habe beim Lesen oft gelacht, denn es gibt immer wieder aberwitzige Situationen und herrliche Einfälle (ich sage nur William), noch öfter geschmunzelt, hatte aber auch des Öfteren einen dicken Kloß im Hals und es sind auch ein paar Tränchen geflossen.
Ja, die Handlung ist an vielen Stellen vorhersehbar und ja, es werden auch einige Klischees bedient, aber insgesamt ist die Geschichte rund es fügt sich alles zu einem harmonischen Ganzen. Mich hat sie bestens unterhalten und ich wünsche mir noch mehr davon.

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