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Veröffentlicht am 15.04.2018

Schnell zu lesen

Die 100
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Die 100 ist das Debüt der US-amerikanischen Autorin und Lektorin Kass Morgen. Bereits vor Erscheinen des ersten Buches konnten die Rechte der Serienverfilmung verkauft werden. Und als Serie ist die Geschichte ...

Die 100 ist das Debüt der US-amerikanischen Autorin und Lektorin Kass Morgen. Bereits vor Erscheinen des ersten Buches konnten die Rechte der Serienverfilmung verkauft werden. Und als Serie ist die Geschichte sicher besser angelegt, denn das Buch ist nett für zwischendurch, meist spannend, aber Details und Tiefe sucht man vergeblich.

Lange lange lag das Buch bei mir rum und ich konnte mich nie so recht dazu aufraffen es zu lesen. Nach den ganzen negativen Rezensionen zum vierten Band konnte ich mir nicht vorstellen, dass mir die Reihe gefallen könnte. Mit ganz niedrigen Erwartungen heran gegangen bin ich jetzt positiv überrascht vom Auftakt der 100-Reihe.

300 Jahre nach einem Atomkrieg
Nach einem Atomkrieg ist die Erde unbewohnbar und ein paar Menschen können sich ins Weltall retten. Auf drei Raumschiffen lebt die Bevölkerung in totalitären Zuständen. Obwohl sie eigentlich zusammenhalten sollten, gibt es ein extremes Wohlstandsgefälle auf den Schiffen.

Hier fehlen mir viele Informationen. Die Autorin legt ihr Augenmerk auf die Charaktere und die aktuelle Handlung. Hintergründe zur Enstehung dieser Gesellschaft oder auch nur Beschreibungen der Umgebung fehlen.

100 jugendliche Straftäter werden zur Erde geschickt
Im Zentrum der Handlung stehen die Jugendlichen Clarke, Bellamy, Wells und Glass. In jedem Kapitel steht ein anderer Charakter im Mittelpunkt. Alle kommen aufgrund verschiedener Taten in die Arrestzelle. Anstatt aber wie sonst an ihrem 18. Geburtstag zum Tode verurteilt zu werden, sollen sie gemeinsam mit 96 anderen Jugendlichen zur Erde fliegen, um zu testen, ob die Erde nach über 300 Jahren wieder bewohnbar ist.

„Das Beste war die Stille. Auf dem Schiff war es nie vollkommen ruhig gewesen, immer hatte es dort leise Hintergrundgeräusche gegeben: dröhnende Generatoren, das Summen der Beleuchtung, hallende Schritte auf den Korridoren.“ (S. 149)

Ich fand alle Charaktere ganz spannend und gut umgesetzt. In einer Mischung aus aktueller Handlung und gedanklichen Rückblenden erfährt man viel über die einzelne Person, deren Intentionen und Gefühle. Ich fand die Figuren authentisch und habe ihre Handlungen nachvollziehen können.

Leichte Kost für zwischendurch
Das Buch ist sehr einfach geschrieben und der Handlung mangelt es an Details, aber ich habe die Geschehnisse gespannt verfolgt und bin jetzt neugierig auf die gleichnamige Serie.

Der fiese Cliffhanger hat es letztendlich geschafft, dass ich die Reihe sicher weiterlesen werde. Für alle Fans von Science-Fiction ein nettes Buch für zwischendurch.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Schön zu lesen

Wait for You
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Ein College weit weg zu Hause, eine schmerzhafte Vergangenheit und ein heißer Typ mit einer Schildkröte – der perfekte Stoff für einen 0815-New-Adult-Roman. Warum die Geschichte in „Wait for you“ aber ...

Ein College weit weg zu Hause, eine schmerzhafte Vergangenheit und ein heißer Typ mit einer Schildkröte – der perfekte Stoff für einen 0815-New-Adult-Roman. Warum die Geschichte in „Wait for you“ aber gar nicht so 0815 ist und ich ab sofort bei knallenden Mundgeräuschen lachen muss, lest ihr in meiner Rezension.

Wait for you ist der erste Band der gleichnamigen Reihe von J. L. Armentrout, welche sie unter dem Pseudonym J. Lynn veröffentlicht. Bisher sind sieben Bücher erschienen.

Alex (Young Adult – New Adult – Romance) und Melina (Thousand Pages of a Fangirl) haben mir das Buch ans Herz gelegt – nein, sie haben mich quasi beschworen, es zu lesen. Also habe ich es getan und kann den Hype zwar nachvollziehen, mich diesem aber nicht ganz anschließen.

Der Plot der Geschichte ist schnell erzählt: Avery hat sich für eine Uni am anderen Ende des Landes entschieden, weil sie ganz weit weg von ihrem zu Hause sein möchte. Man kann sich denken, dass es einen Grund für diese Entscheidung gab. Cam ist der heißeste Typ der Uni und interessiert sich aber nur für Avery. Die beiden verlieben sich, müssen sich aber auch ihrer Vergangenheit stellen, wodurch die Beziehung ins Wanken gerät.

Das klingt wie eine 0815-New-Adult-Geschichte, aber dank der wunderbaren Charaktere hat mir die Geschichte selbst gefallen und sie besonders gemacht.

Cam – der Buchcharakter, den man im realen Leben daten möchte
Cam ist mein absoluter Liebling. Er ist einfach mal keiner dieser typischen Bad-Boys, die alles um sich herum bespringen müssen. Er ist liebenswert, höflich und vor Allem geduldig. Er hat sich in Avery verliebt und setzt sich richtig ins Zeug, um ihr zu gefallen. Mit seinem übergroßen Selbstbewusstsein und Humor hat er mich immer wieder zum Lachen gebracht. Und er hat eine Schildkröte!

Avery fand ich zwar nicht ganz so toll wie Cam, aber ich konnte zumindest ihre Gedankengänge nachvollziehen. Eigentlich habe ich die ganze Zeit mit ihr nur Cam angehimmelt.

Die Geschichte der beiden, ist auf eine besondere und hebt sich vom Einheitsbrei anderer New Adult Romane ab. Ich mag es, dass die Charaktere auf Augenhöhe agieren und sich respektieren. Es ist schön zu lesen, wie die beiden zueinander finden und für eine gemeinsame Zukunft kämpfen müssen.

Der Punkt der „schmerzhaften Vergangenheit“ war mir zu wenig ausgearbeitet. Lange Zeit ist dieses Thema in Averys Gedanken präsent, aber zum Ende hin sehr schnell abgearbeitet.

Mieser Schreibstil oder miese Übersetzung?
Und nun kommt noch das große ABER. Ich weiß nicht, ob es der Schreibstil der Autorin ist oder eine schlechte Übersetzung, aber zumindest im Lektorat hätte das doch auffallen müssen, oder? Es gibt Rechtschreibfehler ohne Ende (und ich gehöre eigentlich nicht zu den Menschen, denen sowas auffällt), immer wiederkehrende Formulierungen und teilweise auch eine echt seltsame Wortwahl.

Die Beschreibungen der erotischen Szenen fand ich anfangs noch ganz schön zu lesen, aber irgendwann fällt auf, dass immer wieder ähnliche Aussagen verwendet werden, so dass die Szenen an Reiz verlieren. Außerdem empfand ich es als nervig, dass man die intimen Körperteile nicht beim Namen nennen kann.

Und dann sind da Sätze, wo sich bei mir die Nackenhaare aufstellen:

„Sie schloss mit einem vernehmbaren Knall den Mund und trat einen Schritt zurück.“ (S. 420)

Äh was? Wie soll das bitte gehen? Immerhin haben die Menschen bei Twitter ein paar interessante Ideen für die besonderen Fähigkeiten.

https://twitter.com/YvonneDieckmann/status/957871649960943616

So verfalle ich zwar nicht in Begeisterungsstürme, wenn es um dieses Buch geht, aber ich habe es gern gelesen und werde auch die nachfolgenden Bände lesen.

Im nächsten Teil „Trust in me“ geht es um Cam und da ich ihn hier so mochte, hoffe ich, dass mich das Buch mehr umhaut.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Voller Klischees

Save Me
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Save Me ist Kastens neuestes Werk und spielt an einem renommierten College voller reicher Sprösslinge, bei denen Ansehen und Macht an erster Stelle stehen. Und mittendrin ist eine schüchterne Stipendiatin, ...

Save Me ist Kastens neuestes Werk und spielt an einem renommierten College voller reicher Sprösslinge, bei denen Ansehen und Macht an erster Stelle stehen. Und mittendrin ist eine schüchterne Stipendiatin, die sich aus Versehen den mächtigsten der Sprösslinge angelt. Klingt nach haufenweise Klischees? Ja und Mona Kasten hat sie alle.

Ich habe mich riesig gefreut, als ich hörte, dass ein neuer Roman von Mona Kasten erscheinen würde. Leider hält sich die Freude nach dem Lesen nicht mehr.

Save Me ist der Auftakt der Maxton Hall Trilogie. Maxton Hall ist ein College an dem Geld und Macht regieren. Ruby hat es nur dank eines Stipendiums dorthin geschafft und versucht ihren Mitschülern soweit es geht, aus dem Weg zu gehen um ihren Abschluss zu machen.

Das geht nach hinten los, als sie dem reichen Beaufort-Sprössling James auffällt.

Am Anfang wirklich nett zu lesen
Der Beginn der Geschichte hat mir noch gut gefallen. Ruby war mir mit ihrer ordnungsliebenden Art sympathisch. Ich fand es super, dass Mona Kasten das aktuelle Thema „Bullet Journaling“ integriert hat.

In Perspektivenwechseln lernt man die gegensätzlichen Welten von Ruby und James kennen. Beide sind auf ihre eigene Art und Weise interessant und bieten schnell ausreichend Potenzial für Konflikte.

Es hätte so schön werden können.

Gewollt überdramatisch
Das Thema dieser High Society und ihrer Abgründe ist an und für sich ja wirklich interessant. Leider wurde mir die Geschichte aber zu übertrieben dramatisiert.

Die gesamte Handlung ist ein Mix aus Rubys langweiligem Alltag und einem Feuerwerk an Offenbarungen, Geheimnissen (die Ruby scheinbar sammelt) und dergleichen. Wenn man in einem Moment noch denkt, das war jetzt genug Drama, haut Mona Kasten noch einen raus. Es ist überhaupt nicht schlimm, dass diese Sachen passieren, aber sie hätten in der Geschichte mehr verteilt werden können. Dann wäre die gesamte Handlung vielleicht auch spannender geworden.

Ruby – intelligente junge Frau oder doch zickiger Teenager?
War mir Ruby auf den ersten Seiten noch sympathisch, fand ich sie irgendwann nur noch nervig. Ihr Charakter bleibt sich selbst einfach nicht treu.

Zuerst wird sie als zielstrebige, ehrgeizige und schüchterne Person beschrieben, deren Lebensziel es ist, nach Oxford zu gehen. Aber als sie dann auf James trifft, wird sie zur zickigen Dramaqueen, deren Vorbild Beauforts unterkühlte Mutter ist (die sie im Übrigen gefühlte 20 Sekunden gesehen hat).

Daneben fand ich ihre strickte Trennung von Familie und Schule so albern. Mal ganz davon abgesehen, dass es unglaubwürdig ist, dass ihre Eltern die Verschwiegenheit so kommentarlos hinnehmen, hat mich der Grund dafür wirklich fassungslos gemacht. In einer Szene wird so deutlich, dass sich Ruby für ihre nicht wohlhabenden Eltern schämt. Wirklich? Was macht eine Ruby dann bitte erst nach ihrem Oxford-Abschluss? Ihre Eltern nur noch Inkognito besuchen?

Dass James und Ruby zueinander finden ist kein Geheimnis. Dass das dargestellte Drama aber als Liebesbeziehung verkauft wird, ist erschreckend. Er behandelt sie wie Dreck und sie fühlt sich trotzdem zu ihm hingezogen. Selbstachtung Fehlanzeige!

Die Handlung ist einfach voller Klischees und zu viel Drama. Glücklicherweise ist Mona Kastens Schreibstil so lockerleicht, dass man quasi trotzdem durch die Seiten fliegt. Bei der Handlung selbst sind bei mir des Öfteren die Augenbrauen nach oben gewandert und ich bin mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiterlesen möchte.

Wer eine wirklich gute Reihe von Mona Kasten lesen will, der sollte sich lieber die Again-Reihe vornehmen. Die war super!

Veröffentlicht am 08.08.2017

Gute Idee, mehr leider nicht

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung
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In den letzten Wochen wurde für „Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ in den sozialen Netzwerken reichlich Werbung gemacht. Ich war sehr gespannt auf mein erstes Buch von Stefanie Hasse, aber ...

In den letzten Wochen wurde für „Schicksalsbringer – Ich bin deine Bestimmung“ in den sozialen Netzwerken reichlich Werbung gemacht. Ich war sehr gespannt auf mein erstes Buch von Stefanie Hasse, aber leider hat es mir überhaupt nicht gefallen.

Die Idee dahinter ist sehr interessant. Die Verzweigung von Mythologie und heutiger Zeit hat mir gefallen. Stefanie Hasse hat sich die aus der römischen Mythologie bekannte Glücks- und Schicksalsgöttin Fortuna ausgesucht und daraus eine eigene, moderne Geschichte gemacht. Die Idee der Schicksalsfäden und Schicksalsbringer ist mir besonders im Kopf geblieben. Ich fand die Beschreibung dieser wunderbar bildlich.

Trotz dessen fand ich die Geschichte über weite Strecken langatmig, die Figuren blass und den Schreibstil holprig.

Und täglich grüßt das Murmeltier
Der Klappentext suggeriert eine atmosphärische Geschichte voller Geheimnisse und Romantik. Doch atmosphärisch fand ich da gar nichts. Viel zu lange erlebt man den Alltag von Protagonistin Kiera an ihrer Highschool in Seattle. Man erfährt, wen sie mag und wen nicht, dass sie in einer Band spielt und Pizza liebt – es war ein bisschen wie in dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Die spannendsten Stellen waren für mich die, in denen es Informationen zu dem Schicksalsthema gab.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive Kieras erzählt. Ich wurde mit ihr einfach nicht warm. Sie hatte nichts an sich, dass sie mir hätte sympathisch machen können. Ich fand ihre Gedanken eintönig und ihre Reaktionen teilweise nervig. Genauso ging es mir mit allen anderen Charakteren Cody, Phoenix und Hayden.

Seltsame Formulierungen
Der Schreibstil hat mir wohl die größten Probleme bereitet und die Geschichte madig gemacht. Die Geschichte liest sich leicht und dank der kurzen Kapitel auch sehr schnell. Es gibt aber so viele Wortwiederholungen und teilweise wirklich seltsame Formulieren, dass ich das Buch immer wieder zur Seite gepackt habe.

„Deshalb wollte ich mich von dir fernhalten“, flüsterte er in mein Ohr und schlug die Arme fest um mich. (Pos. 244/336)

Zum Schluss wollte ich das Buch einfach nur fertig lesen und bin froh, es beendet zu haben. Die Schicksalsbringer-Dilogie wird definitiv ohne mich weitergehen.