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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2018

Schwarzer Freitag für Frieda

Mörderischer Freitag
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In der Themse treibt ein Toter. Das Patientenarmband an seinem Handgelenk gehört seiner Ex-Lebensgefährtin, der Psychiaterin Frieda Klein. Sie war früher mal Beraterin der Polizei, aber nun genießt sie ...

In der Themse treibt ein Toter. Das Patientenarmband an seinem Handgelenk gehört seiner Ex-Lebensgefährtin, der Psychiaterin Frieda Klein. Sie war früher mal Beraterin der Polizei, aber nun genießt sie einen schlechten Ruf, weil sich um sie herum die Todesfälle häufen, man ihr jedoch nichts nachweisen kann. Weil die Polizei nur noch einseitig in ihre Richtung ermittelt und eine Verhaftung zu erwarten ist, taucht Frieda unter, um auf eigene Faust Nachforschungen zu betreiben.

Ich finde diese Story, wie immer bei Nicci French, superspannend aufgebaut mit vielen losen Enden und Verdächtigen. Frieda Klein erscheint anfangs durch ihre schroffe Art sehr verdächtig, doch bald wird sie zum Sympathieträger der Handlung. Der Leser versteht, warum sie einige verlässliche Freunde hat, die ihr Abtauchen erst möglich machen, so dass sie undercover eine Spur nach der anderen abhaken kann. Das Ende ist überraschend und lässt keine Fragen offen.

In der Hörbuchversion:

Die Sprecherin Nicole Engeln ist die perfekte Besetzung für die Rolle. Sie verkörpert perfekt die Emotionen von Frieda Klein, bringt atemlose Spannung in den Verlauf und verleiht jeder sprechenden Person einen unverwechselbaren Charakter.

Veröffentlicht am 07.04.2018

Pütt

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Bei dem Anblick einer schrecklich zugerichteten Leiche bricht der katholische Polizeidekan Vaals mit Herzinfarkt zusammen. Sein evangelischer Kollege Martin Bauer organisiert die Bergung und merkt an den ...

Bei dem Anblick einer schrecklich zugerichteten Leiche bricht der katholische Polizeidekan Vaals mit Herzinfarkt zusammen. Sein evangelischer Kollege Martin Bauer organisiert die Bergung und merkt an den undeutlichen Äußerungen Vaals, dass dieser einen wie auch immer gearteten Bezug zu diesem Verbrechen hat. In Vaals frühere Gemeinde munkelt man von einer ungebührlichen Nähe zum Kinderchor, aber Bauer weigert sich, diesem Gerede Glauben zu schenken. Er ermittelt auf eigene Faust, sehr zum Missfallen der Kommissarin Dohr, die ihrerseits in ihrer Abteilung einen schweren Stand hat, weil gewisse Kollegen schon an ihrem Stuhl sägen.

Ein ungewöhnlicher Mord, ein ungewöhnlicher Mörder und eine ebenso ungewöhnliche Ermittlungsarbeit machen diesen Krimi lesenswert. Die Mordmotive bleiben langen im Dunklen, manches ist auch recht unappetitlich. Die kurzen Abstecher ins komplizierte Familienleben von Bauer halten die Spannung aufrecht und runden das Persönlichkeitsbild des Seelsorgers ab. Besonders gut hat mir die wirklichkeitsnahe Darstellung des Ruhrpotts gefallen, ein nebeneinander von Dorfidylle, Kleinstadt, Industrie und Kohlerevier. Es bleibt zu hoffen, dass das Autorenduo Gallert Reiter schon den nächsten Fall für Bauer in der Schublade liegen hat!

Veröffentlicht am 07.04.2018

Seelenfrieden

Die Magnolienfrau
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In ein enges Gipskorsett gezwängt wächst die kleine Sabrina in den ersten drei Lebensjahren heran. Sie kann nur ihre Gedanken auf Wanderschaft schicken. Später holt sie alles nach, entwickelt einen unbändigen ...

In ein enges Gipskorsett gezwängt wächst die kleine Sabrina in den ersten drei Lebensjahren heran. Sie kann nur ihre Gedanken auf Wanderschaft schicken. Später holt sie alles nach, entwickelt einen unbändigen Lebenshunger. Trotzdem übernimmt sie früh die Verantwortung für ihr eigenes Leben, ist erfolgreich im Beruf und unglücklich in Liebesdingen. Eine innere Unruhe treibt sie in exotische Länder. Ganz radikal ändert sie ihre Lebensweise. Der letzte große Schritt führt sie nach Indien, wo sie als Schülerin eines charismatischen Gurus endlich die ersehnte Ruhe und das wahre Lebensglück findet. Leider, beziehungsweise zum Glück, ist dem Roman kein kitschiges Happyend bestimmt, denn Sabrina kommt noch einmal durch verbrecherische Intrigen in allergrößte Not und Gefahr. Zwar ist das Buch in sich abgeschlossen, aber nachdem man all die vielen, ergreifenden Seiten lang den inneren und äußeren Lebensweg dieser autarken jungen Frau begleitet hat, wünscht man sich doch noch eine Fortsetzung. Stoff gibt es genug, allein schon die Aufklärung der Verschwörung ergäbe sicherlich einen halben Roman, von der Liebesgeschichte einmal ganz abgesehen. Wollen wir hoffen, dass die Autorin Sabrina De Stefani schon den zweiten Band in Arbeit hat, denn ihr Stil ist einfach klasse: mitreissend, spannend und tiefgründig zugleich.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Wie das Leben so spielt

Versuchen wir das Glück
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In meinen Augen ist "Versuchen wir das Glück" der perfekte Liebesroman schlechthin. Schnörkellos und modern erzählt er in zwei Zeitebenen die Liebesgeschichte von Helene und Ludwig. Als Teenager sind sie ...

In meinen Augen ist "Versuchen wir das Glück" der perfekte Liebesroman schlechthin. Schnörkellos und modern erzählt er in zwei Zeitebenen die Liebesgeschichte von Helene und Ludwig. Als Teenager sind sie unangepasst, furchtlos und neugierig aufs Leben, doch während Ludwig trotz eines körperlichen Handicaps in die Welt hinausziehen will, Abenteuer erleben und als Journalist davon berichten, möchte Helene ein kleines häusliches Glück aufbauen, sie strebt nach Sicherheit. Auf Dauer kann das nicht gut gehen, und so zerbricht eine große Liebe. Jahrzehnte treffen die beiden zufällig wieder aufeinander. Helene ist in sicheren Beziehungen nicht glücklich geworden, Ludwig hat seine Abenteuerlust gestillt. Die Zeichen stehen auf Neuanfang. Barbara Leciejewski lässt den Leser tief in die Seele ihrer Hauptpersonen blicken. Man hat Verständnis für jede Seite, kann die Entwicklung mitverfolgen und wird am Ende noch einmal richtig überrascht. Mir hat eigentlich alles an dem Roman gefallen, das Cover, das handliche Format und natürlich der mitreißende Inhalt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Immerwährender Alptraum

Strandmord
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Die Kommissarin Romy Baccare muss sich in ihrem neuesten Mordfall mit der grausam zugerichteten Karola Thiel befassen. Der Modus Operandi ähnelt sehr einem alptraumhaften Fall aus Romys Münchner Zeit, ...

Die Kommissarin Romy Baccare muss sich in ihrem neuesten Mordfall mit der grausam zugerichteten Karola Thiel befassen. Der Modus Operandi ähnelt sehr einem alptraumhaften Fall aus Romys Münchner Zeit, bei dem sie als Lockvogel dem Täter unangenehm nahe gekommen ist. Ein reputierter Kinderarzt ist die letzte Person, die Karola lebend gesehen hat. Doch Recherchen ergeben, dass zwischen den beiden eine gefährliche Beziehung bestanden hat. Fast zeitgleich geschieht, von der Polizei vorerst unbemerkt, ein fast identisches Verbrechen. Nur wird Ina, das Opfer, von einer pensionierten Polizistin versteckt. Zum dramatischen Ende verbinden sich die Handlungsstränge zu einem grandiosen Showdown, bei dem der Leser um Romys Leben fürchten muss. Für mich ist "Strandmord" der vorerst beste Krimi aus der Feder von Katharina Peters, weil der Plot gut ausgedacht ist und sehr spannend erzählt wird.