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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2018

Leser braucht langen Atem

In tödlicher Stille (Ein Alice-Quentin-Thriller 5)
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Beim Joggen werden Clare Riodan und ihr elfjährige Sohn Mikey gekidnappt. Während Mikey fliehen kann, bleibt Clare verschwunden. Wer hat die beiden entführt? Wo wird Clare versteckt? Lebt sie überhaupt ...

Beim Joggen werden Clare Riodan und ihr elfjährige Sohn Mikey gekidnappt. Während Mikey fliehen kann, bleibt Clare verschwunden. Wer hat die beiden entführt? Wo wird Clare versteckt? Lebt sie überhaupt noch?
Mikey steht durch die Tat so traumatisiert, dass er nicht mehr spricht und sich völlig in sich selbst zurückgezogen hat. Darum wird Kriminalpsychologin Dr. Alice Quentin hinzugezogen und soll versuchen Mikeys Vertrauen zu gewinnen und ihm gegen sein Trauma zu helfen.
Auch in diesem Fall arbeiten Alice Quentin und Don Burns gemeinsam an dem neuen Fall. Nachdem ich zuvor „Eismädchen“ gelesen habe, was mir ausgesprochen gut gefallen hat, fand ich diesen Krimi streckenweise recht langatmig. An einigen Stellen ist die Handlungsweise von Alice in meinen Augen recht unprofessionell aus beruflicher Sicht. Großen Raum nehmen auch die Beschreibungen von Alices Zweifeln bezüglich ihrer Liebe zu Don, ihrer Bindungsängste ein. Das tat der Spannung beim Lesen nicht gut.
Besser gelungen fand ich dagegen, dass die Autorin das Täterpaar immer nur mit der Mann oder die Frau bezeichnet hat. Da kann der Leser lange rätseln, wer hinter dem Ganzen steckt. Ich hatte jedenfalls bis fast zum Schluss seine Ahnung.
Von mir erhält dieser Krimi 3,5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 01.03.2018

nichts für schwache Nerven

Der Menschen-Präparator
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Vor sechs Jahren, während der Baseler Fastnachtszeit werden konservierte, präparierte Leichen im Fastnachtstreiben zur Schau gestellt. Die Polizei steht vor einem Rätsel, kann den Täter nicht ermitteln. ...

Vor sechs Jahren, während der Baseler Fastnachtszeit werden konservierte, präparierte Leichen im Fastnachtstreiben zur Schau gestellt. Die Polizei steht vor einem Rätsel, kann den Täter nicht ermitteln. Sechs Jahre später werden Auszüge aus Memoiren unter der Fanpost an die TV-Köchin Tessa geschickt. Sie lassen Rückschlüsse auf einen Zusammenhang zu den alten Fastnachtsmorden zu…
Anja Berger entwickelt hier sehr brutale, bis ins Detail beschriebene Morde und die anschließende „Verwertung“ der Leichen. Obwohl ich mich für hart im Nehmen halte, waren mir diese Schilderungen etwas zu abschreckend und zu widerlich. Mein Kopfkino ist da voll angesprungen. Aber manch anderer mag es vielleicht?!
Etwa in der Mitte des Thrillers waren mir dann die Schilderungen des Präparators bzw. die Memoiren des Künstlers etwas zu langatmig, die Spannung flachte ab. Einzig der Drang wissen zu wollen was und wer dahintersteckt, hat mich zum Weiterlesen animiert. Denn der Autorin gelingt es sehr gut den Leser über die Identität des Täters und die wahren Hintergründe seiner Taten im Unklaren zu lassen. Und das Ende finde ich sehr gelungen. So hätte ich so nie erwartet… Das hat dem Krimi nochmal etwas „Pfiff“ gegeben. Von mir erhält dieser Thriller 3,5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 08.10.2017

manchmal ist Streit heilsam

Der Duft von Pinienkernen
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Seit Kindesbeinen verbindet Katrin und Greta eine innige Freundschaft. Das geht sogar so weit, dass beide in einer WG zusammen wohnen und gemeinsam ein Nudelrestaurant betreiben. Das geht so lange gut, ...

Seit Kindesbeinen verbindet Katrin und Greta eine innige Freundschaft. Das geht sogar so weit, dass beide in einer WG zusammen wohnen und gemeinsam ein Nudelrestaurant betreiben. Das geht so lange gut, bis Greta Katrin den leidenschaftlichen Kuss mit deren Freund gesteht. Alles Aufgebaute und sicher gewähnte zerbricht ….
Emily Bold erzählt hier sehr einfühlsam den Bruch einer Frauenfreundschaft. Dabei lässt sie die Hauptperson ganz langsam erkennen, dass dieses bisher enge Leben mit Katrin für Greta auch den Verzicht auf Eigenständigkeit, eigenes Glück, persönliche Freiheit und Individualität bedeutet hat. Am Anfang fand ich die Beschreibungen zu Gretas Gewissensbissen noch recht unterhaltsam. Aber in Laufe des Buches wurden mir die ständig gleichen Bedenken und Zweifel zu viel. Zum anderen fand ich die Beschreibung der Person Greta – einmal italienisches Temperament, dann aber in sich gekehrte zweifelnde Frau, die nicht zu ihren Gefühlen steht – irgendwie nicht glaubhaft.
Wesentlich besser gefallen hat mir Christopher (Chris), der als Fotograf mit Greta ein italienisches Kochbuch zusammenstellen soll und ihr dabei auch freundschaftlich immer näherkommt. Seine unkonventionelle Kleidung, seine Zurückhaltung, seine scharfe Beobachtungsgabe, aber auch seine auf den Punkt treffenden Einschätzungen von Gretas Problemen, machen ihn in meinen Augen glaubhaft und unheimlich sympathisch. Sehr gut gelungen finde ich die Beschreibungen der Gerichte. Das hat beim Lesen richtig Appetit gemacht.
Insgesamt betrachtet ist dies ein sehr gefühlvoll geschriebenes Buch, das zum Teil sehr langatmig wirkt und dem ich daher nur 3 Lese-Sterne gebe.

Veröffentlicht am 25.04.2024

zu wenig Dramatik

Die Kranichfrauen
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Die Geschichte führt an den Ammersee kurz nach Kriegsende. Hier ist nichts mehr so wie früher. Der von Paula so heiß geliebte „Yachtclub Ammersee“ ist von den amerikanischen Besatzern konfisziert und der ...

Die Geschichte führt an den Ammersee kurz nach Kriegsende. Hier ist nichts mehr so wie früher. Der von Paula so heiß geliebte „Yachtclub Ammersee“ ist von den amerikanischen Besatzern konfisziert und der Stolz der Familie, die Rennyacht Kranich, ist auch in Händen der Amerikaner und in erbärmlichen Zustand. Nun plant Captain Bill, Verantwortlicher der Yachtclubanlagen, hier auf dem Gelände eine Begegnungsstätte für die Jugend einzurichten. Hier sollen Sport und Frohsinn einziehen. Paula und ihre segelerfahrene Freundin Anna sollen dabei helfen den Ort zu einer wirklichen Begegnungsstätte herzurichten. Einem Ort, an dem die Jungen und Mädchen gerne Zeit verbringen und sich wohl fühlen.
Das dabei so einige Hürden zu nehmen sind, wird von der Autorin sehr anschaulich verdeutlicht. Die größte Sorge besteht allerdings darin, die Kranich davor zu schützen, dass sie bei den oft unter Alkohol stehenden Soldaten und ihren laienhaften Segelkenntnissen zu Schaden kommt. Aber es kommt noch schlimmer, Captain Bill will sie als Kriegsbeute mit in seine Heimat Maryland nehmen.
Paula und Anna schmieden einen sehr riskanten Plan wie Rennyacht zu retten ist und erhalten Hilfe von unerwarteter Seite. Mir ist es leichtgefallen in die Geschichte einzusteigen. Nur leider fand ich sie, als Urlaubslektüre sicher sehr unterhaltsam, doch zum tiefen Eintauchen einfach nicht spannend genug. Ich fand die Entwicklung vorhersehbar und hätte mir auch größere Dramatik gewünscht. Zwar gibt es auch böse Charaktere, aber die kommen in meinen Augen nicht so richtig zur Geltung. Irgendwie entwickelt sich immer alles zu Positiven. Insgesamt gebe daher auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Buch hat mich nicht überzeugt

Böse Mädchen sterben nicht
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Im Buch lernt der Leser drei Frauen, unabhängig voneinander, kennen. Allen dreien stehen Prüfungen bevor, die ihr Leben und ihr Tun auf eine harte Probe gestellen.
Die Erste, Celia, wacht in einem Haus ...

Im Buch lernt der Leser drei Frauen, unabhängig voneinander, kennen. Allen dreien stehen Prüfungen bevor, die ihr Leben und ihr Tun auf eine harte Probe gestellen.
Die Erste, Celia, wacht in einem Haus auf, das ihr völlig unbekannt ist, ein fremder Mann behauptet er sei ihr Ehemann und ein kleines Mädchen will ihre Tochter sein. Das ist doch nicht ihr Leben, Celia kann sich nicht erinnern, die beiden zu kennen. Sind da Drogen im Spiel?
Ich habe mich sehr schwer getan einen Sinn in den Beschreibungen um Celia abzuleiten. Ohne hier Licht ins Dunkel meiner Gedanken zu bringen, geht die Autorin zur nächsten Person über, Allison. Allie will ihren Geburtstag mit ihren beiden einzigen Freundinnen feiern, lässt sich aber überreden zum geplanten Wochenendausflug auch deren Freunde mitzunehmen. Was ein schöner Tag am Strand werden sollte, endet nun im Wald in einer einsamen Hütte. Eine Hütte, die keine Schlösser hat und irgendwie unvollendet wirkt.
Als dritte ist Maggie gefordert, wenn sie ihre Tochter lebend wiedersehen will. Es beginnt für sie ein Wettlauf gegen die Zeit auf brandgefährlichen Wegen…
Die Erlebnisse der drei Frauen kamen mir wie eigeständige Kurzgeschichten vor. Wobei der Grusel- und Schockcharakter von der Autorin immer mehr gesteigert wird. Doch leider hat sie mich mit diesen Horrorszenarien als Leser nicht einfangen können. Ich empfand es als Aneinanderreihung bedrohlicher Erlebnisse und in meinen Augen wurden die Frauen zu oberflächlich beschrieben. Einzig die für die jeweilige Situation und deren Überleben notwendigen Eigenschaften wurden näher erläutert. Sympathien und Spannung konnte ich dadurch nicht aufbauen bzw. spüren. Selbst die Auflösung am Schluss konnte meinen Gesamteindruck vom Buch nicht aufwerten. Mehr als 3 Lese-Sterne gebe ich daher nicht.

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