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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2018

Nicht nur Rache

Gleis der Vergeltung
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Lynn befindet sich auf dem Gleis der Vergeltung und kann nicht mehr stoppen. Eine ihr unbekannte Frau hat ihr mitgeteilt, wer den Tod ihres Verlobten vor sieben Jahren verschuldet hat. Die Unbekannte hat ...

Lynn befindet sich auf dem Gleis der Vergeltung und kann nicht mehr stoppen. Eine ihr unbekannte Frau hat ihr mitgeteilt, wer den Tod ihres Verlobten vor sieben Jahren verschuldet hat. Die Unbekannte hat ihr auch gleich einen Racheplan präsentiert, den Lynn nun tatsächlich durchziehen will. Die drei Schuldigen sollen ebenso leiden wie sie, indem sie ihre geliebten Partner verlieren.
Geschickt werden Lynns Geschichte, die Gegenwart und noch andere Rückblenden zu einem hochspannenden Thriller verknüpft. Lynns Schicksal zieht viel weitere Kreise, als zuerst gedacht. Zu Beginn harmlos anmutende Familienstreitereien zeigen Abgründe auf, in die man gar nicht schauen will. Die verschiedenen Zeitebenen ergeben am Ende ein erschreckendes Gesamtbild.
Die Charaktere sind in all ihren Facetten glaubwürdig dargestellt. Der Leser kann sich selbst ein Urteil bilden, inwieweit die Handlungen moralisch oder menschlich zu rechtfertigen sind.
Astrid Korten greift sehr harte Themen auf, die oft verschwiegen werden. Das Buch hinterlässt den Leser wirklich sprachlos und tief erschüttert und zeigt auf, zu welchen unsagbaren Grausamkeiten Menschen tatsächlich fähig sind.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Irische Familiensaga

Die Töchter von Tarlington Manor
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Casey ist Angestellte in einem Coffeeshop und träumt von einem Urlaub in Irland. Da sie irische Vorfahren hat, ist sie schon immer bezaubert von der grünen Insel. Als eines Tages der Ire Brayden, der für ...

Casey ist Angestellte in einem Coffeeshop und träumt von einem Urlaub in Irland. Da sie irische Vorfahren hat, ist sie schon immer bezaubert von der grünen Insel. Als eines Tages der Ire Brayden, der für die Beerdigung seiner Tante zu Besuch ist, im Coffeeshop mit ihr flirtet, wächst ihre Sehnsucht ins Unermessliche. Von ihrem Großvater erfährt sie, dass es ein Tagesbuch einer irischen Vorfahrin namens Aeryn gibt, das er vor Jahren dem Museum gestiftet hat. Casey schafft es, eine Kopie vom Tagebuch zu bekommen und ist fasziniert von der dramatischen Geschichte Aeryns. Wie weit sie selbst mit Aeryn verbunden ist, ahnt Casey dabei noch nicht.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, im Pennsylvania der Jetztzeit und im Irland zu Zeiten der großen Hungersnot im Jahre 1846. Aeryns Geschichte wird wie ein Tagebuch aus ihrer eigenen Perspektive erzählt. Ihre Schilderungen sind sehr authentisch und spiegeln die damaligen Zustände gut wieder.
Mir haben beide Protagonistinnen sehr gut gefallen. Beide sind sehr starke Charaktere, jede auf ihre Weise. Beide haben mit Problemen zu kämpfen und nehmen ihr Schicksal in die eigene Hand.
Tanja Bern hat einen tollen, mitreißenden Schreibstil, der einen die Zeit beim Lesen vergessen lässt. Die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen sind das I-Tüpfelchen.
Die Story ist herzzerreißend und romantisch und für Irland-Fans auf jeden Fall zu empfehlen.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Schöne Schwedische Familiensaga

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Agnetas Erbe ist der erste Teil der Löwenhof-Trilogie von Corina Bomann. Der Roman spielt in den Jahren 1913/1914.
Agneta lebt ein selbstbestimmtes Leben als Kunststudentin in Stockholm. Mit ihren adligen ...

Agnetas Erbe ist der erste Teil der Löwenhof-Trilogie von Corina Bomann. Der Roman spielt in den Jahren 1913/1914.
Agneta lebt ein selbstbestimmtes Leben als Kunststudentin in Stockholm. Mit ihren adligen Eltern hat sie sich überworfen, da sie sich nicht den herrschenden Konventionen und Traditionen beugen, sondern selbst über ihr Leben bestimmen will. Der tragische Tod ihres Vaters und ihres geliebten Bruders wirft alle ihre Pläne über den Haufen. Da Agneta die offizielle Hoferbin ist, kehrt sie zurück auf den Gutshof und erfüllt nun doch ihre familiäre Pflicht. Sie opfert viel dafür, aber sie will den Hof nicht im Stich lassen. Außerdem hatte sie dies ihrem Bruder auf dem Totenbett versprochen.
Es ist nicht einfach für eine Frau, in der damaligen Zeit ein unabhängiges und freies Leben zu führen. Agneta gelingt die Gratwanderung, trotz einiger Rückschläge und der Einmischung ihrer konservativen Mutter.
Corina Bomann hat einen sehr schönen Erzählstil, der den Leser in die Vergangenheit entführt. Ich habe die Entwicklung von Agneta von der aufsässigen Kunststudentin zur souveränen und selbstbewussten Gräfin Lejongard sehr gern mit verfolgt. Natürlich ist der Roman Fiktion und einige Aspekte sind sicher ein wenig weichgezeichnet, aber trotzdem wird ein relativ realistisches Zeitbild gezeichnet.
Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht und ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Rache des Paten

Der Pate von Glasgow
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DCI Jim Daley ist Chef des Polizeireviers vom kleinen Küstenort Kinloch. Er beginnt sich immer mehr einzuleben und auch seiner Frau scheint es hier gut zu gefallen. Umso mehr schockt es ihn, dass die Geister ...

DCI Jim Daley ist Chef des Polizeireviers vom kleinen Küstenort Kinloch. Er beginnt sich immer mehr einzuleben und auch seiner Frau scheint es hier gut zu gefallen. Umso mehr schockt es ihn, dass die Geister der Vergangenheit in seine langweilige, aber heile Welt einbrechen. Der Pate von Glasgow – James Machie – hatte ihm nach seiner Verurteilung Rache angedroht. Doch Machie wurde vor Jahren ermordet. Wie kann es sein, dass er plötzlich einen nach dem anderen seiner damaligen Verräter brutal ermordet und ganz offen auf den Überwachungsvideos posiert?
Es geht wirklich Schlag auf Schlag. Denzil Meyrick legt ein hohes Erzähltempo vor, dem man sich kaum entziehen kann. Die Spannung bleibt dadurch die ganze Zeit auf sehr hohem Niveau. Fast jeder verbirgt Geheimnisse und es gibt immer wieder spannende Wendungen. Daley ist eine sympathische Figur, mit dem man mitfiebert und auch mitleidet. Das schottische Flair kommt nicht zu kurz und die Eigenarten der „Eingeborenen“ runden die rasante Story ab.
Der Krimi lässt Luft für eine Fortsetzung, da noch nicht alle Geschichten zu Ende erzählt sind. Ich gebe eine klare Leseempfehlung und bin schon gespannt auf den nächsten Teil um DCI Daley.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Mystische Atmosphäre

Dornengrab
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Dornengrab entführt den Leser ins Jahr 1371 nach Worms. Der Fleischerssohn Hartmuth hat es in seinem Leben weit gebracht. Durch die Heirat mit der reichen Kaufmannstochter Margarete hat er finanziell ausgesorgt ...

Dornengrab entführt den Leser ins Jahr 1371 nach Worms. Der Fleischerssohn Hartmuth hat es in seinem Leben weit gebracht. Durch die Heirat mit der reichen Kaufmannstochter Margarete hat er finanziell ausgesorgt und könnte ein sorgenfreies Leben führen. Doch sein bequemes Leben gerät aus der Bahn, als Elsslin, seine heimliche Geliebte, schwanger wird und seiner Frau alles beichten will, wenn er nicht mit ihr durchbrennt. Hartmuth tut das einzige, was ihm in dieser Situation richtig erscheint – er tötet Elsslin und lässt ihre Leiche verschwinden. Warum findet er aber überall weiße Rosenblätter, früher einst die Zeichen ihrer Liebe. Ist Elsslin doch nicht tot?
Die Novelle wird aus der Perspektive von Hartmuth erzählt. Der Leser kann an all seinen finsteren und verzweifelten Gedanken teilhaben. Man spürt seine aufsteigende Panik förmlich mit, als würde man direkt in seinem Kopf stecken.
Der Schreibstil von Aikaterini Maria Schlösser ist wirklich außergewöhnlich. Die düstere und mystische Stimmung des Mittelalters nimmt einen sofort gefangen. Es kommt einem vor, als würde man sich selbst durch die stinkenden Straßen bewegen und durch den Dreck waten.
Die unheilvolle Atmosphäre baut sich bis zum Finale immer weiter auf und steigert die Spannung ins unermessliche.
Diese mystische Novelle ist absolut lesenswert! Eine klare Leseempfehlung!