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Veröffentlicht am 28.08.2018

Film ab!

Dating you, hating you - Hoffnungslos verliebt
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Mit der erfolgreichen "Beautiful"-Reihe ist das amerikanische Autoren-Duo Christina Lauren in Deutschland bekanntgeworden. Nun legt es seinen neuen Roman "Dating you - hating you" vor, der wieder auf ...

Mit der erfolgreichen "Beautiful"-Reihe ist das amerikanische Autoren-Duo Christina Lauren in Deutschland bekanntgeworden. Nun legt es seinen neuen Roman "Dating you - hating you" vor, der wieder auf die bewährte Mischung von Erotik- und Liebesroman setzt.

Im Mittelpunkt steht die Schauspielagentin Evie, die sich ausgerechnet in den attraktiven Carter verliebt. Denn nach einer heißen Nacht mit ihm erfährt sie, dass ihre Firmen fusionieren sollen – was sie zu erbitterten Konkurrenten macht. Liebe wird somit umgehend vom Speiseplan gestrichen – jetzt helfen nur noch gezielte Sabotageakte. Evie hat nicht umsonst so lange für ihre Karriere geschuftet: Jetzt ist Krieg! Aber jeden Tag wird ihre Sehnsucht nach Carters heißen Küssen stärker...

Das Cover hat mich nicht überzeugt. Es ist nicht so stilvoll wie die Bände der "Beautiful"-Reihe und zeigt den typischen gut aussehenden Mann in einem modischen Anzug, der eine selbstbewusste Pose eingenommen hat und seine Wirkung auf Frauen testen will. Der kurze, knackige Titel bleibt im Gedächntis haften und weckt eine gewisse Erwartungshaltung beim Leser.

Der Plot verspricht eine schwungvolle Geschichte, und das Setting in der Traumfabrik Hollywood ist perfekt gewählt. Das Geschehen wird aus zwei wechselnden Perspektiven, nämlich von Evie und Carter, dargestellt. Carter ist 26 Jahre alt, kann die ersten Erfolge in dem hart umkämpften Business vorweisen und klettert gerade die Karriereleiter hinauf. Dagegen ist die fünf Jahre ältere Evie lange im Geschäft und überzeugt durch ihre konstant guten Leistungen. Die Protagonisten sind einander ebenbürtig, zeigen sich als aalglatte Geschäftsleute und schenken sicht nichts.

Leider wirken alle anderen Charaktere flach und oberflächlich und bedienen gängige Klischees, die wir aus amerikanischen Soap Operas kennen. Dem Leser bleiben weder eine durch Schönheitsoperationen aufgepimpte Barbie noch die willige Büro-Matratze oder der hinterhältige Boss erspart, der eine bemerkenswerte kriminelle Energie unter Beweis stellt.

Das bewährte Autoren-Duo Christina Lauren will seinen Lesern einen kleinen Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik Hollywood ermöglichen und gibt sich viel Mühe, den stressigen Alltag von Schauspielagenten in einer großen Agentur glaubhaft darzustellen. Leider verlieren sie die eigentliche Liebesgeschichte etwas aus den Augen, und die Lektüre wird mitunter etwas zäh und langatmig. Erst im letzten Drittel des Romans kommt wieder Spannung auf, und das packende Finale ist wie ein überzeugender Action-Film gestaltet worden.

Insgesamt gesehen hat mich der Roman "Dating you - hating you" des Erfolgs-Autoren-Duos Christina Lauren etwas enttäuscht. Von den amerikanischen Schrifststellerinnen hatte ich wesentlich mehr Esprit und Pep erwartet. Aus diesem Grunde kann ich nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Über den Wolken

Liebe in Reihe 27
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"Liebe in Reihe 27" ist das literarische Debüt von Eithne Shortall, einer irischen Journalistin. Ihre Protagonistin Cora hat den Glauben an die Liebe aufgegeben. Zumindest was sie selbst betrifft. Deshalb ...

"Liebe in Reihe 27" ist das literarische Debüt von Eithne Shortall, einer irischen Journalistin. Ihre Protagonistin Cora hat den Glauben an die Liebe aufgegeben. Zumindest was sie selbst betrifft. Deshalb versüßt sie sich ihren Job am Check-in-Schalter des Londoner Flughafens damit, Singles hoch über den Wolken zu verkuppeln. Mithilfe der glamourösen Flugbegleiterin Nancy macht Cora die Reihe 27 zu einem Liebeslabor. Dort findet sich bei jedem Flug ein Passagier ganz unverhofft neben seinem potenziellen Traummann oder seiner Traumfrau wieder. Die Verwicklungen sind vorprogrammiert, auch mit Vielflieger Aidan, der nicht so durchschaubar ist, wie er scheint. Wird Cora selbst irgendwann wieder auf Wolke (2)7 schweben?

Das Cover ist gut auf den Inhalt des Romans abgestimmt worden. Es wirkt beschwingt und heiter, nimmt die Motive "Flugzeug" und Herz" auf und spielt direkt auf eine Reise ins Glück an. Auf diese Weise wird jeder Betrachter in eine fröhliche Urlaubsstimmung versetzt. Am unteren Rand des Covers finden sich landestypische Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm oder Big Ben, die auf beliebte Reiseziele hindeuten. Auch der eingängige Titel ist gut gewählt und in einer auffälligen roten Schrift in Szene gesetzt worden.

Der Plot klingt interessant, und das Setting an dem beliebten Flughafen Heathrow in London ist perfekt. Leider fällt es mir nicht leicht, die Protagonistin Cora ins Herz zu schließen. Nach einer bitteren Enttäuschung hat sie Liebe aus ihrem Leben gestrichen und konzentriert sich lieber darauf, Amor über den Wolken zu spielen und anderen (wildfremden) Menschen zum großen Glück zu verhelfen. Meiner Ansicht nach nehmen ihre intensiven Recherchen etwas bedenkliche Züge an, wenn sie - in bester Absicht, wohlgemerkt - die Passagiere wie ein krankhafter Stalker in den Sozialen Medien ausspioniert, um möglichst perfekte "Matches" in Reihe 27 zu gestalten.

Der Roman wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Die einzelnen "Background-Storys" sind aufschlußreich und interessant, und sie runden die (vorhersehbare) eigentliche Liebesgeschichte zwischen Cora und einem Passagier gut ab, die für meinen persönlichen Geschmack viel zu kurz kommt und und weiter ausgebaut hätte werden müssen. Eithne Shortall schreibt in einem angenehmen, aber etwas zu sachlichen und unterkühlten Stil. Auf diese Weise können große Gefühle, geschweige denn eine romantische Stimmung in diesem Buch schlecht aufkommen. Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Autorin wichtige Themen wie die Demenz-Erkrankung von nahen Angehörigen oder Diskrimierung von Homosexuellen in der Gesellschaft anspricht, aber sie bleibt leider zu vage und oberflächlich.

Alles in allem hat mich dieser Liebesroman nicht richtig überzeugen können. Aus diesem Grunde kann ich heute nur 3,5 Sterne für eine leichte Urlaubslektüre vergeben, die mich nicht in den siebten (Lese-)Himmel befördern konnte.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Büchermenschen

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
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"Was machen Buchmenschen? Sei empfehlen einander Bücher, immer wieder, gerne die eigenen Lieblingsbücher."

Besser als Ebba, die erfahrene Buchhändlerin in dem Roman "Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg" ...

"Was machen Buchmenschen? Sei empfehlen einander Bücher, immer wieder, gerne die eigenen Lieblingsbücher."

Besser als Ebba, die erfahrene Buchhändlerin in dem Roman "Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg" kann man die Liebe zum Buch nicht in Worte fassen. Im Mittelpunkt steht aber die erfahrene Journalistin Frieke, die eigentlich ihre Zelte in Deutschland abbrechen, in die USA ziehen und nur kurz für eine Reportage auf der malerischen Insel Spiekeroog bleiben wollte. Doch dann will ihr Vater, dem sie seit Jahrzehnten erfolgreich aus dem Weg geht, plötzlich an ihrem Leben teilhaben. Der Forscher, den sie über eine seltene Vogelart interviewen soll, entpuppt sich als äußerst charmant, und in der Inselbuchhandlung erinnert sie sich an ihren längst vergessenen Lebenstraum: Menschen mit Büchern glücklich zu machen. Und wenn das Glück am Strandweg hinter den Dünen liegt?

Das Cover des Romans ist entzückend. Der Betrachter sieht eine hübsche Buchhandlung, die in einer malerischen Landschaft angesiedelt ist. Die warmen Farben üben eine einladende Wirkung aus; man kann sich gut vorstellen, den gemütlichen Laden zu betreten und hier länger zu verweilen. Auch der ansprechende Titel fällt durch seine schwungvolle kursive Schrift ins Auge und übt eine magnetische Anziehungskraft auf.

Der Plot dieses Romans klingt interessant, und das Setting auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog, wo die gestressten Menschen aus den Großstädten zur Ruhe kommen, entschleunigen und tief durchatmen können, gut gewählt. Auch der stille, verhaltene Schreibstil von Julie Peters ist auf ihre Geschichte abgestimmt. Insoweit scheint dieses Buch, das sich in die Masse von Nordsee-Romanen einreiht, die Erwartungen des Lesers zu erfüllen.

Leider krankt dieses Buch an seiner konstruierten, vorhersehbaren Handlung und den schwachen Figuren. Vor allem mit der friesisch herben, unterkühlten Protagonistin Frieke bin ich überhaupt nicht warmgeworden. Aber auch die anderen Darsteller in diesem Roman wirken so blutleer, als ob sie an einem Reißbrett grob skizziert und nicht sorgfältig ausgearbeitet worden wären. Gleichgültig, ob es sich um die durch seine Kriegsberichterstattung entstandenen schweren Traumata von Friekes Partner Harald, die schweren Krebserkrankung ihres leiblichen Vaters Ole oder die krisengeschüttelten Ehe einer Bekannten handelt - alles bliebt nordisch unterkühlt, wird oberflächlich angerissen, nichts wird wirklich vertieft. Mitunter ist mir die Lektüre des Romans etwas langatmig und zäh geworden. Denn für meinen persönlichen Geschmack fehlt es an echten Emotionen, großen Gefühlen oder dramatischen Ausbrüchen, wie sie im "richtigen Leben" typisch sind.

Insgesamt hatte ich wesentlich mehr Anspruch und Tiefe erwartet Deshalb kann ich heute nur 3 Sterne für einen Roman vergeben, der nette Unterhaltung für zwischendurch bietet - mehr nicht.




Veröffentlicht am 23.05.2018

Zu heiß gekocht...

Strandrosensommer
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Als kleines Mädchen habe ich die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm geliebt, und als ich den Roman "Strandrosensommer" von Tanja Janz gelesen habe, fühlte ich mich automatisch an das Märchen "Der ...

Als kleines Mädchen habe ich die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm geliebt, und als ich den Roman "Strandrosensommer" von Tanja Janz gelesen habe, fühlte ich mich automatisch an das Märchen "Der süße Brei" erinnert. Auch in diesem modernen Unterhaltungsroman kehrt dieses bekannte Motiv wieder, auch wenn die Handlung in dem bekannten Nordseeheil- und Schwefelbad Sankt Peter Ording spielt.

Pfahlbauten, kilometerweiter weißer Sandstrand, blühende Strandrosen und das Rauschen vom Meer - fast hätte Inga vergessen, wie schön es in St. Peter-Ording ist. Nachdem ihr Freund sich zur Selbstfindung nach Indien aus dem Staub gemacht hat, ist Inga ebenfalls reif für eine Auszeit. Sie besucht Tante Ditte, die auf einem wunderschönen alten Pferdehof an der nordfriesischen Küste lebt. Doch Inga macht eine böse Überraschung, denn der Hof steht kurz vor der Pleite. Der einzige Ausweg scheint eine zündende Geschäftsidee oder ein mittelgroßes finanzielles Wunder zu sein. Inga krempelt die Ärmel hoch - und das Glück ist mit den Fleißigen …

Das Cover des Romans greift die malerische Kulisse an der Nordsee auf. Der Betrachter blickt direkt auf einen reetgedeckten Gutshof, der nur wenige Meter vom goldgelben Sandstrand entfernt zu sein scheint. Dort steht der praktische VW Bulli "Rosi", welcher der Protagonistin Inga im Laufe der Handlung wertvolle Dienste bei der Beköstigung von Feriengästen leisten wird. Der eher nichtssagende Titel verspicht eine leichte Lektüre, wie man sie sich in seinem Urlaub an einem beliebten Ferienort wünscht.

Leider ist der triviale Plot nichts Neues und wird hier zum wiederholten Male aufgewärmt. Durch diese Vorgehensweise wird die banale Story nicht besser, und auch das Setting an der wunderschönen Nordsee kann nicht mehr viel retten. Das Geschehen wird aus der Perspektive von zwei Protagonisten, nämlich Inga und Tante Ditte, erzählt. Diese zwei Handlungsstränge sind in sich schlüssig und untrennbar miteinander verbunden. Leider plätschert die Handlung ohne große Höhepunkte dahin und hält keinerlei Überraschungen für den Leser bereit.

Die Protagonisten erfüllen alle marktgängigen Klischees und wirken extrem überzeichnet. Dies gilt nicht nur für die fleißige, patente Inga, die den herabgewirtschafteten Friesenhof zu neuem Glanz verhilft und sich mit ihrem selbstgekochten Milchreis eine goldene Nase verdient, sondern vor allem für Tante Ditte, die keineswegs wie eine erfahrene, tüchtige Gutsherrin wirkt, sondern einen naiven, weltfremden Eindruck macht und mit ihren besten Freundinnen einem ausgefallenen Hobby frönt. Für meinen Geschmack werden die spiritistischen Sitzungen im Friesenhof im Laufe des Geschehens überstrapaziert - und ganz ehrlich: das mit den Geisterbeschwörungen verbundene rosarote Happy-End für alle Bewohner des Friesenhofes ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

Aus diesem Grunde kann ich nur drei Sterne für einen leichten, sehr seichten Roman vergeben, den man an einem sonnigen Tag im Strandkorb am Strand in einem Rutsch durchlesen und sofort wieder vergessen kann. Schade

Veröffentlicht am 15.04.2018

Wilde Tiere

NACHTWILD
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Life is a zoo in a jungle.
(Peter de Vries)

Der Thriller "Nachtwild" von Gin Philipps spielt in den USA. Es ist ein herrlicher Tag und Joan besucht mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln den Zoo – da hört ...

Life is a zoo in a jungle.
(Peter de Vries)

Der Thriller "Nachtwild" von Gin Philipps spielt in den USA. Es ist ein herrlicher Tag und Joan besucht mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln den Zoo – da hört sie plötzlich Schüsse. Am Ausgang sieht sie Tote auf dem Boden liegen. Sie weiß nicht, ob die Polizei unterwegs ist, ob der oder die Täter noch in der Nähe sind. Als weitere Schüsse fallen, flüchtet sie mit Lincoln in ein leer stehendes Gehege. Das Leben ihres Sohnes hängt jetzt allein von ihr ab und davon, ob sie einen Weg finden wird, sie beide zu retten. Jedes Geräusch, jede Bewegung kann tödlich sein. Sie muss Entscheidungen treffen und Dinge tun, die sie nie für möglich gehalten hätte.

Das schwarze Cover wirkt sehr zurückhaltend. Der Blick des Betrachters richtet sich sofort auf den Kopf eines Leoparden. Man spürt eine latent bedrohliche Stimmung. Vielleicht weil Rot eine Signalfarbe ist. Oder weil man sofort an Blut denken muss, wenn man diese Farbe sieht. Außerdem ist der Leopard ein gefährliches Raubtier, das man - auch hinter Gittern eines Zoos - nicht unterschätzen darf. Auch der Titel "Nachtwild" klingt vielversprechend und weckt eine gewisse Erwartungshaltung. Dunkler als die Nacht. Wilder als ein Tier. Näher als du glaubst!

Der Plot dieses Thrillers hat mich sofort angesprochen. Auch das Setting in einem Zoo ist gut gewählt. Nicht nur die Tiere sind Gefangene, sondern auch die Menschen können ihn nicht mehr verlassen und werden von unbekannten Tätern zu Tode gehetzt.

Leider ist die Umsetzung nicht gelungen. Echte Spannung will in diesem Buch nicht aufkommen; die (sehr amerikanisch angehauchte) Story wirkt schlecht durchdacht und unausgegoren. Die Darstellung der Menschen-Jagd im Zoo und die Motive der Täter kommen in diesem Buch eindeutig zu kurz. Viele Handlungsstränge werden nur angerissen, aber nicht zu Ende geführt. Das gilt auch für alle auftretenden Personen, die merkwürdig blass und oberflächlich bleiben.

Für meinen Geschmack verschwendet die Autorin Gin Philipps zu viel Zeit auf die Darstellung der engen Beziehung von Joan und Lincoln, den Protagonisten dieses Buches. Trotz aller Anstrengungen schafft man es nicht, mit ihnen warm zu werden. Sie wirken sehr konstruiert; man kann ihre Handlungsweisen nicht nachvollziehen und bleibt häufig ratlos zurück.

Insgesamt hat mich diese Lektüre enttäuscht. Aus diesem Grunde kann ich heute nur 3 Sterne für einen mäßig spannenden Roman vergeben, der meiner Ansicht nach die Bezeichnung "Thriller" nicht verdient.