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Veröffentlicht am 23.05.2018

Sehr softer Liebesroman, der jedoch mit warmherziger Wohlfühlatmosphäre auftrumpfen kann.

Jägerin des verlorenen Schätzchens
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Chloe Bradley Wright entstammt der weiblichen Linie nach einer Familie, die mit einer besonders mystischen Geschichte aufwarten kann. So soll es, der Sage nach, so sein, dass alle Frauen, die in der Nacht ...

Chloe Bradley Wright entstammt der weiblichen Linie nach einer Familie, die mit einer besonders mystischen Geschichte aufwarten kann. So soll es, der Sage nach, so sein, dass alle Frauen, die in der Nacht zu ihrem 25. Geburtstag ein verzaubertes Nachthemd tragen das der Ahnin einst von einer vermeintlichen Hexe zum Dank für deren Rettung überreicht wurde, im Traum dem Mann fürs Leben begegnen. Wenn sie, später im wahren Leben diesem Mann begegnen, wissen sie, dass es ihr Auserwählter ist, mit dem ihnen Liebesglück pur beschieden ist. Heiraten sie jedoch einen anderen, bleibt das Liebesglück aus.

Während Chloe eher recht nüchtern gestrickt ist und keinesfalls an die alte Familiengeschichte glaubt, ist Chloes Adoptivschwester Cassie dagegen ein romantischer, verträumter Typ Frau. Eigentlich nur aus dem Grunde, Cassie eine Freude zu machen, die an dem Familienbrauch glaubt, trägt Chloe dann auch brav ihr Nachthemd in der Nacht vor ihrem Geburtstag.

Und wirklich, sie träumt einen sehr intensiven, erotischen Traum in dem ein Archäologe mit grünen Augen eine bedeutende Rolle spielt. Als Chloe jedoch am nächsten Morgen den Auftrag erhält, den Archäologen Arizona Smith zu treffen, um einen Artikel für ihre Zeitung zu verfassen, ist sie mehr als irritiert, denn Arizona ist der Mann aus ihrem Traum und mehr noch, ein guter Freund von Chloes Tante. Doch obwohl der Mann unverschämt attraktiv ist, ruft Arizona gemischte Gefühle in Chloe hervor- sie will sich keinesfalls verlieben. Zu tief sitzt noch der Verlustschmerz ihrer ersten großen Liebe. Und auch Arizona ist in Sachen Liebe ein gebranntes Kind, auch wenn er Chloe überaus attraktiv findet. Werden die beiden trotzdem zueinander finden?

Die „Indiana Jones“ Anspielung auf Cover und Romantitel, ließen mich neugierig auf den aktuellen Roman von Susan Mallery werden, von der ich bis dato nichts gelesen hatte, obwohl die Autorin ja schon eine Menge an geschriebenen Büchern vorweisen kann. Ich hatte vermutet, dass mich eine softe, warmherzige Liebesgeschichte erwartet, die nicht weh tut und genauso kam es dann letztendlich auch.

Es ist durchaus eine süße Hintergrundstory, die Susan Mallery rund um das Heldenpaar gesponnen hat und natürlich erinnert der Held des Romans, abgesehen von der Optik, in Worten und Taten hier und da an die Filmfigur „Indiana Jones“, was der Story den gewissen Kick verleiht. Die Autorin hat ihrem Heldenpaar zudem einige Beziehungsängste auf den Leib geschrieben, die durchaus für den Leser nachvollziehbar sind, wenn man beispielsweise das noch relativ junge Alter der Heldin und ihren familiären Background bedenkt. Aber auch Arizonas Probleme mit seinem Vater sind absolut verständlich, wenn sich auch dann gegen Ende des Romans bei mir das Gefühl einschlich, dass Susan Mallery wirklich alle Register ziehen wollte, um eine Friede, Freude, Eierkuchenatmosphäre zu schaffen, in dem sie Arizonas Probleme mit seinem Vater, die immerhin jahrelang bestanden haben, mit nur einem Anruf zu klären wusste. Das ging nach meinem Geschmack dann doch etwas zu einfach vonstatten.

Überrascht hat mich zudem beim Lesen die Information, dass Chloes Schwester, nur sechs Monate jünger als die Heldin, bereits jahrelang mit einem Mann ausgeht, ihn auch heiraten möchte, aber bislang noch nicht mit ihm geschlafen hat, was in heutigen Zeiten etwas unglaubwürdig anmutet. Auch bei der Namensfindung des Helden hat die Autorin nicht unbedingt viel Einfallsreichtum bewiesen, fand ich. Zugegeben, die USA hat viele, wohlklingende Bundesstaaten zu bieten, doch Arizona statt Indiana, klingt als Männername dann doch für meinen Geschmack etwas zu platt.
Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten ist „Jägerin des verlorenen Schätzchens“ aber genau das Richtige, wenn man auf der Suche nach leichter Liebesromanlektüre mit Wohlfühlatmosphäre ist.
Wer jedoch etwas mehr Tiefgang erwartet, könnte eventuell ein wenig enttäuscht sein, da Story und Stil schon sehr soft angelegt sind.

Kurz gefasst: Sehr softer Liebesroman, der jedoch mit warmherziger Wohlfühlatmosphäre auftrumpfen kann.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Nicht jeder Frosch wird beim Küssen zum Prinzen, doch manchmal lohnt es sich durchaus das Risiko erneut einzugehen. Modernes Liebesmärchen für Romantiker oder solche die es werden wollen.

Cinderella kann mich mal!
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Darby Quinn hatte bislang nicht unbedingt ein glückliches Händchen für Männer. Im Gegenteil! Schien es, als habe sie endlich den Märchenprinz schlechthin kennen gelernt, wandelte sich dieser in kürzester ...

Darby Quinn hatte bislang nicht unbedingt ein glückliches Händchen für Männer. Im Gegenteil! Schien es, als habe sie endlich den Märchenprinz schlechthin kennen gelernt, wandelte sich dieser in kürzester Zeit zu einer wahren Katastrophe in Männergestalt, was Darby nicht nur langsam aber sicher zu einer Zynikerin in Sachen Dating und Liebe hat werden lassen, sondern zu einem Single mit Überzeugung. Als sie in ihrem Lieblingsrestaurant, einen der Besitzer namens Jake kennen lernt, lässt sie ihn trotz seiner Attraktivität dann auch kurzerhand abblitzen. Doch oh Wunder! Ihre Wege kreuzen sich erneut, denn Jake wohnt auch noch in unmittelbarer Nähe und lässt nicht so leicht locker, denn er hat sich in Darby verguckt, auch wenn Darby nichts auslässt, um Jake in seine Schranken zu weisen. Darbys Furcht davor, wieder einmal mit gebrochenem Herzen zurückzubleiben ist sehr groß, zumal ihre, im Laufe der Jahre angefertigten Fallstudien über ihre verflossenen „Märchenprinzen“, nur einen Schluss zulassen. Es gibt die wahre, einzige Liebe einfach nicht! Kann Jake sie eines Besseren belehren?

Das poppig bunte Cover von Cindi Madsens Debütroman hier in Deutschland, ist ein echter Eyecatcher und suggeriert dem Leser ein, dass er es hier mit einer leichten Liebeskomödie zu tun bekommt. Doch trotz aller Leichtigkeit, versäumt es die Autorin nicht, ihrem Heldenpaar ein wenig mehr charakterliche Facetten auf den Leib zu schreiben. So kann man die Enttäuschung von Darby, die sie im Laufe der Zeit so zynisch und sarkastisch hat werden lassen, durchaus als Leser nachvollziehen. Untermalt werden Darbys Erinnerungen an ihre Exfreunde mit passenden Vergleichen von Prinzen aus der Märchenwelt, was der Geschichte das gewisse Etwas verleiht, da Darbys Vergleiche amüsant und treffend beschrieben sind.

Die Autorin entschied sich dazu, die Geschichte aus Darbys Sicht, in „Ich-Form“ zu schreiben, so dass man nicht nur Darbys schroffe Seite, die sie nach außen hin trägt, kennen lernt, sondern auch ihre Ängste und Unsicherheit in Bezug auf Beziehungen mit Männern. Dass der Leser daher sozusagen ihr Seelenleben frei Haus mitgeliefert bekommt, lässt einen hinsichtlich Darbys Charakter etwas versöhnlicher urteilen, wenn sie Jake sehr ruppig behandelt, obwohl der doch, eigentlich dem Stoff, aus dem Märchenprinzen sind, allzu nahe kommt. Trotz all ihrer Widerborstigkeit hat Darby aber auch eine sympathische und warmherzige Seite, die sie Jake nach und nach ebenfalls offenbart. Ich fand es sehr schön zu lesen, wie es Jake versucht, Darby zu erobern und ihr deren Ängste zu nehmen. Allerdings hat er schon die Geduld eines Engels, was mich beim Lesen zu der Frage führte, ob ich an Jakes Stelle, wohl ebensolche Geduld an den Tag hätte legen können. Trotz der Tatsache, dass ich mir für Jake ein wenig mehr Ecken und Kanten gewünscht hätte, habe ich dennoch viel Spaß beim Lesen dieses Liebesromans gehabt und kann ihn allen Zweiflern, die nicht an die große Liebe glauben, wärmstens empfehlen.

Kurz gefasst: Nicht jeder Frosch wird beim Küssen zum Prinzen, doch manchmal lohnt es sich durchaus das Risiko erneut einzugehen. Modernes Liebesmärchen für Romantiker oder solche die es werden wollen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Liebesromanfans sollten im Vorfeld gewarnt sein, dass sie hier keine romantische Lektüre erwarten dürfen. Wer aber ein schönes, unterhaltsames Buch über eine junge Frau lesen möchte, die am Scheideweg ihres Lebens steht und sehr couragiert daran arbeitet,

Küssen al dente
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Georgias Zukunft verändert sich von einem auf den anderen Tag. Zuerst sorgt ein negativer Zeitungsbericht einer Restaurantkritikerin über ihr zubereitetes Menü dafür, dass sie kurzerhand von ihrem Chef ...

Georgias Zukunft verändert sich von einem auf den anderen Tag. Zuerst sorgt ein negativer Zeitungsbericht einer Restaurantkritikerin über ihr zubereitetes Menü dafür, dass sie kurzerhand von ihrem Chef gekündigt wird, und dann macht ihr Verlobter, nachdem sie Kokain in seinem Besitz gefunden hat, nach ein paar Tagen Bedenkzeit auch noch mit ihr Schluss.

Georgia fühlt sich ungerecht behandelt- vor allem weil es nicht an ihr lag, dass die Restaurantkritik so vernichtend wurde, sondern, weil ihr Chef es nicht unterlassen konnte, zuvor mit der noch minderjährigen Tochter der Kritikerin anzubändeln, nur um sie danach kurzerhand eiskalt fallen zu lassen. Zwar trifft es sie zudem, dass ihr Verlobter nun auch den Schlussstrich gezogen hat, doch da es schon einige Zeit zuvor in ihrer Beziehung gekriselt hat, kann sie diesen Entschluss sogar nachvollziehen.

Da sie aufgrund der Zeitungskritik in New York erstmal keinen Job als Küchenchefin mehr finden wird, muss sie improvisieren. Georgia erinnert sich an ihre schöne, berufliche Zeit in Italien und an Claudia, von der sie damals sehr viel lernte und mailt diese kurz entschlossen an. Und Georgia hat Glück. Claudia bietet ihr einen Job in einem italienischen Restaurant an, dass sie in Bälde eröffnen möchte.

So reist Georgia nach Italien, wird aber, dort angekommen, erst einmal unsanft aus ihren Träumen gerissen, denn sie ist dort nur die Nummer zwei in der Küchenrangliste und keineswegs die Küchenchefin. So sieht sie sich plötzlich Auge in Auge dem knorrigen Bruno gegenüber, der große Zweifel daran hegt, dass sie überhaupt italienische Kochkünste beherrscht…

"Küssen al dente", erzählt die Geschichte der Mitdreißigerin Georgia, die nach zwei Rückschlägen versucht, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Ihre große Leidenschaft ist das Kochen, das eine überwiegende Rolle in dem Roman einnimmt. Daher sollte man schon ein natürliches Interesse daran haben, wenn man sich dieses Buch zu Gemüte führt. Die Heldin bereitet in dieser Geschichte jede Menge an leckeren Speisen zu, die einem als Leser dass Wasser im Munde zusammenlaufen lassen- Rezepte findet man dagegen leider nicht vor, was ich ein wenig schade fand.
Der Schreibstil der Autorin ist solide, sie drückt sich gut aus und es kommt auch keine Langeweile beim Lesen auf. Allerdings gab es ein paar Kleinigkeiten, die mich davon abhielten, eine Bestbewertung zu vergeben.

Obwohl Georgia recht gut beschrieben wird und ich mich sehr gut in die Romanfigur hineinversetzen konnte, fehlte mir ein wenig mehr Tiefe und Emotionalität in manchen Situationen. Die Heldin ist zwar jedes Mal zu Tode betrübt wenn sie etwa ihren Job verliert, oder auch, als ihr Verlobter mit ihr Schluss macht, doch sie nimmt das alles zu klaglos hin.

Georgias Kummer kann man als Leser jedoch kaum ernst nehmen, da sie sich meiner Meinung nach dann plötzlich zu schnell wieder für andere Männer interessiert. Nach einer immerhin siebenjährigen Beziehung fand ich das ein wenig unglaubwürdig inszeniert.
Aber auch alle anderen Romanfiguren sind ein wenig zu plastisch dargestellt. Es fehlten mir mehr Ecken und Kanten; auch die sich anbahnende Liebesgeschichte mit einem Italiener ist eher ein kurzes unromantisches Intermezzo- diese Romanze dient zwar dazu Georgias Lernprozess voranzutreiben, doch war mir ebenfalls ein wenig zu unspektakulär in Szene gesetzt.

Liebesromanfans sollten im Vorfeld gewarnt sein, dass sie hier keine romantische Lektüre erwarten dürfen. Wer aber ein schönes, unterhaltsames Buch über eine junge Frau lesen möchte, die am Scheideweg ihres Lebens steht und sehr couragiert daran arbeitet, wieder auf die Füße zu kommen, dem sei Küssen al dente durchaus empfohlen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Netter Frauenroman...

Fräuleinwunder
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Auf Cosimas 44. Geburtstag kommt es ganz dicke für die geschiedene Frau. Nicht nur stellt ihr Gynäkologe fest, dass sie sich nun in den Wechseljahren befindet, sie ist immer noch ohne feste Beziehung- ...

Auf Cosimas 44. Geburtstag kommt es ganz dicke für die geschiedene Frau. Nicht nur stellt ihr Gynäkologe fest, dass sie sich nun in den Wechseljahren befindet, sie ist immer noch ohne feste Beziehung- ein Umstand, den Cosimas Freundin Bille zu gerne ändern würde, doch bislang hat Cosima sich stets geweigert, auf Billes Kuppelversuche einzugehen.

Doch Billes Geburtstagsgeschenk kann sie nicht zurückweisen und so befindet sie sich knapp einen Tag später bei der Wahrsagerin Frau Nasila die jedoch recht chaotisch wirkt. Und natürlich geht auch alles schief. Statt zu erfahren was die Zukunft für Cosima bereithält, wird sie ins Hamburg der 50er Jahre katapultiert; genauer gesagt ins Jahr 1954.

Deutschland ist gerade Fußballweltmeister geworden, alles feiert, nur Cosima nicht, die sich entsetzt auf den Weg zu ihrem eigentlichen Zuhause macht und dort angekommen feststellen muss, dass dort völlig andere Leute wohnen, die allerdings große Ähnlichkeit mit Freunden und Bekannten aus Cosimas Zeit haben.

Das schlimmste ist jedoch für die moderne, emanzipierte Frau, die Behandlung der Frauen in den 50er Jahren- eine Zeit als die Gleichberechtigung noch in ihren Kinderschuhen steckte.

So macht Cosima das Beste aus ihrer momentanen Situation und will den unterdrückten Ehefrauen helfen- ganz klar, dass sie sich bei den Männern da nicht unbedingt beliebt macht. Auch Paul ein gut aussehender Kriegsheimkehrer, hat da so seine Bedenken, als er Cosima in Aktion erlebt…

"Fräuleinwunder" beginnt als leichter und beschwingter Unterhaltungsroman, gewinnt aber im Laufe der Geschichte immer mehr an Substanz und regt seine Leser zum Nachdenken an. Frauen von heute, die vielleicht erst in den 70ern oder später geboren wurden, werden beim Lesen der Lektüre sicherlich das ein oder andere Mal kopfschüttelnd innehalten, denn es hat sich doch im Laufe der Jahrzehnte in Sachen Gleichberechtigung der Frauen einiges getan.

Die Autorin hat aber abgesehen vom Hauptthema des Romans auch das Flair der 50er Jahre sehr gut eingefangen. Dennoch ist dieser Roman keine trockene Lektüre oder bietet nur trockene Statistik- es macht Spaß dieses Büchlein zu lesen. Allerdings kam mir als kleiner Romantiker die Liebesgeschichte in dieser Geschichte etwas zu kurz und außerdem hätte die Heldin nach meinem Geschmack nicht immer auf ihr Gesundheitsbewusstsein was fettes und kalorienreiches Essen angeht, pochen müssen.

Der Schreibstil von Pia Osterwald ist aber sehr gut und eingängig, die Story selbst, ist unterhaltsam und da mir der Roman ansonsten sehr gut gefallen hat, vergebe ich vier von fünf Punkten.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Humoriger, softer Regionalkrimi, der unterhält!

Mord mit Schnucke
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Da Kommissarin Hanna Petersen es strikt ablehnt durch Beischlaf die Karriereleiter emporzusteigen und das ihrem Arbeitgeber auch recht direkt mitteilt, wird ihr als neue berufliche Wirkungsstätte die Wahl ...

Da Kommissarin Hanna Petersen es strikt ablehnt durch Beischlaf die Karriereleiter emporzusteigen und das ihrem Arbeitgeber auch recht direkt mitteilt, wird ihr als neue berufliche Wirkungsstätte die Wahl zwischen Teufelsmoor und dem idyllischen Hassellöhne mitten in der Lüneburger Heide gelassen. Nachdem selbst Hannas Navi nicht mehr weiter weiß, da Hassellöhne praktisch mitten in der ländlichen Pampa liegt, muss die frischgebackene Hauptkommissarin des Ortes, mehr als nur ihre kriminalistischen Fähigkeiten beweisen, um endlich ans Ziel zu gelangen. Doch auch in Hassellöhne reist ihr Pech nicht ab. Zwar entpuppt sich die rüstige Vermieterin Luise als nette, trinkfeste, alte Dame, doch der Rest des Dorfes ist alles andere als begeistert über die neue Kriminaloberkommissarin und übt sich zunächst im Mobbing.

Hanna würde liebend gerne das malerische Kaff verlassen, doch dann geschieht ausgerechnet im kleinen Örtchen ein Mord. Ein Jäger wurde zum Gejagten und der Dorfadlige, der von allen ehrfürchtig hofiert wird, gerät schnell ins Visier von Hanna. Doch nicht nur weil er sich verdächtig verhält, Hanna würde ihn auch zu gerne als Täter überführen, da er ein Unsympath par excellence ist.
Die Befragung aller Teilnehmer an der Jagd, die ausgerechnet zu dem Zeitpunkt stattfand als der Jäger mit einem gezielten Kopfschuss gerichtet wurde, gestaltet sich dagegen recht schwierig, da sie allesamt recht angesäuselt sind, dank dem selbstgebrannten Holunderschnaps von Luise. Wird Hanna dennoch Licht ins Dunkel bringen, sich mit ihrem Kollegen Fritz Westermann zusammenraufen und die Dörfler schließlich für sich gewinnen können?

Da humorige Regionalkrimis in ländlicher Idylle, seit der TV Serie „Mord mit Aussicht“ momentan stark gefragt sind, wollte ich auch mal in dieses Genre hineinschnuppern und habe mich relativ schnell für „Mord mit Schnucke“ von Brigitte Kanitz entschieden, da ich allein das witzige und peppige Cover sehr ansprechend fand.

Aber auch der Inhalt kann sich sehen lassen. Echte Krimifans sollten jedoch vorgewarnt werden, dass sie hier ein recht leichter und beschwingter Heideroman erwartet, in dessen Fokus definitiv die trinkfesten und schrulligen Dörfler und ihre frischgebackene Hauptkommissarin stehen. Der Kriminalfall an sich ist hier Nebensache, selbst echte Spannungselemente sucht man hier vergebens, was ich aber nicht als Nachteil empfand, da schon das Cover suggeriert, dass es sich hier um witzige Unterhaltungslektüre handelt, die gute Laune versprüht- nicht mehr und nicht weniger. Die Autorin beschreibt recht bildlich und mit einem gewissen Augenzwinkern den Dorfalltag, so dass man als Leser sehr schnell in die Geschichte hineinfindet und gut nachvollziehen kann, wie sehr Hannah, die Städterin zunächst leidet.
Die Kratzbürstigkeit, die Hanna, die Heldin dieses Romans zunächst an den Tag legt, fand ich persönlich zwar hier und da ein wenig übertrieben, doch sie ist ja im Laufe der Geschichte lernfähig. Sehr witzig fand ich dagegen die Marotte von Hannas Kollegen Fritz Westermann, der seiner „Chefin“ immer mal wieder neue, urige Klingeltöne aufs Handy programmiert und diese damit in die Verzweiflung treibt.

Kurz gefasst: Humoriger, softer Regionalkrimi, der unterhält!