Am Ende sind alle Verlierer ...
Justins HeimkehrMan kann nie wissen, wie man selbst mit einer solch schrecklichen Situation umgehen würde, doch der Autor Bret Anthony Johnston versucht es uns Lesern auf eine sehr einfühlsame und eindringliche Art näher ...
Man kann nie wissen, wie man selbst mit einer solch schrecklichen Situation umgehen würde, doch der Autor Bret Anthony Johnston versucht es uns Lesern auf eine sehr einfühlsame und eindringliche Art näher zu bringen. Die Situation nämlich, in der das eigene Kind entführt wird um nach vier aufreibenden Jahren durch Zufall gefunden zu werden.
Es muss eine wahre Achterbahn der Gefühle sein mit der Familie Campbell fertig zu werden versucht. Justin wird therapeutisch betreut, doch wie es den anderen Familienmitgliedern ergeht, muss man als Leser schockiert verfolgen. Der Autor lenkt das Hauptaugenmerk in seinem Roman eben auf diese Familienmitglieder im direkten Umfeld. Er gibt weder Täter noch Opfer eine eigene Stimme sondern versucht in verschiedenen Abschnitten die Gefühle des Vaters Eric und dessen Vater Cecil, der Mutter Laura und die des jüngeren Bruders Griff darzustellen. Von „Himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ erlebt der Leser die Wochen nach der Heimkehr. Die Familie scheint an Justins Rückkehr erneut zu zerbrechen, Kommunikation ist fast unmöglich. Als die Rachegefühle dem Täter gegenüber stärker werden, droht die Situation zu eskalieren.
Die Spannung, die der Autor von Kapitel zu Kapitel aufbaut, ist zeitweise fast nicht zu ertragen und das Ende lässt sich kaum erahnen. Auf eine beeindruckende Art nimmt uns Mr. Johnston an Hand und stellt uns der Familie vor um uns dann aber am Schluss mit vielen Fragen allein zu lassen. Der Kreis schließt sich nur dürftig und hat mich eigentlich etwas unbefriedigt zurück gelassen.