Profilbild von bookloving

bookloving

Lesejury Star
offline

bookloving ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit bookloving über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2018

Nichts als Lügen

Fake
0

INHALT
Während im Nahen Osten Friedensverhandlungen laufen, wird in Syrien ein hochrangiger IS-Kämpfer per Drohnenangriff ausgeschaltet. Als bekannt wird, dass auch die IS- Geisel Catherine Finch zu den ...

INHALT
Während im Nahen Osten Friedensverhandlungen laufen, wird in Syrien ein hochrangiger IS-Kämpfer per Drohnenangriff ausgeschaltet. Als bekannt wird, dass auch die IS- Geisel Catherine Finch zu den Opfern des Anschlags gehört, beginnt für die US-Regierung ein Wettlauf gegen die Zeit. Für eine geheime Vertuschungsaktion wird CIA-Agent Pete Town zurück ins Agentengeschäft beordert. Sein Auftrag: Catherine Finch in den Medien so lange am Leben zu erhalten, bis die Friedensverhandlungen abgeschlossen sind. Ein nahezu unmögliches Unterfangen. Doch das ist nicht sein einziges Problem. Berüchtigte Warlords, die vom Krieg in Syrien profitieren, wollen Catherine Finch tot sehen. Und Town steht ihnen dabei im Weg….
(Quelle: Klappentext Tropen Verlag)
MEINE MEINUNG
Dem unter dem Pseudonym „James Rayburn“ schreibenden, südafrikanischen Autor Roger Smith ist mit „Fake“ ein äußerst action- und temporeicher Geheimdienst-Thriller gelungen, der mich durch seine Realitätsnähe von Beginn an fesseln konnte.
Der Autor hat sich für seinen Page Turner eine rasante und sehr packende Hintergrundstory zu den sehr aktuellen Themen Terrorismus, undurchsichtige Geheimdienstaktivitäten, Manipulation durch Fake-News und skrupellosem Waffenhandel im Nahen Osten ausgedacht. Mit seiner sehr angenehm zu lesenden Geschichte entwirft er ein beklemmendes Machtspiel zwischen unkontrollierbaren Geheimdiensten, geldgierigen Waffenhändlern und scheinheiliger Politik, das keineswegs so weit hergeholt oder unrealistisch erscheint.
Der Autor versteht es hervorragend, so abwechslungsreich und fesselnd zu schreiben, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Hierbei geizt er auch nicht mit recht brutalen, schonungslos beschriebenen Szenen. Schon der rasante, schockierende Einstieg, kurz gehaltene Kapitel mit geschickt gesetzten Cliffhangern und rasche Perspektivwechsel sorgen für eine enorme Spannung. Das extrem hohe Tempo und einige filmreife Actionszenen lassen das Kopfkino schnell anspringen. Darüber hinaus garantieren im Hintergrund agierende finstere Bösewichte und einige unerwartete Wendungen einen packenden, unterhaltsamen Lesespaß mit viel Raum zum Spekulieren. Natürlich bedient sich der Autor bisweilen auch einiger Klischees, die in diesem Genre recht verbreitet sind, sich aber nicht negativ auf die Glaubwürdigkeit seiner Geschichte auswirken.
Der Autor hat mit seinem Protagonisten Pete Town einen faszinierenden, recht glaubwürdigen Charakter geschaffen. Der ehemalige CIA-Agent, der wegen einer Verletzung seinen vorzeitigen Ruhestand genießt, ist eine faszinierende, vielschichtig angelegte Figur, die sehr sympathisch wirkt. Allmählich gibt der Autor aber auch sehr stimmige Einblicke in seine professionelle, recht abgebrühte Vorgehensweise und lässt seine dunkle, skrupellose Seite zum Vorschein kommen. So dauert es auch gar nicht lange, bis Town bei seiner geheimen Mission zwischen alle Fronten gerät und in einem undurchsichtigen Interessenskonflikt seinen eigenen Weg gehen muss. Ein atemberaubendes Verwirrspiel beginnt, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse oftmals verwischen und Ethik und Moral dem Machtspiel um das große Ganze zum Opfer zu fallen drohen. Zum Ende hin gewährt uns der Autor bei der überraschenden Enthüllung seines clever konstruierten Verwirrspiels einige sehr schockierende Einblicke in die Abgründe der menschlichen Existenz und zugleich in die üblen Maschenschaften der Geheimdienste, die angesichts aktueller Vorfälle sogar sehr realistisch erscheinen.
FAZIT
Ein äußerst packender und unterhaltsamer Geheimdienstthriller mit einer glaubwürdigen Hintergrundstory, hohem Tempo, filmreifen Actionszenen sowie unerwartete Wendungen!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Backen ist Liebe

Weil es dir Glück bringt
0

„Gib dir im Leben und beim Backen besondere Mühe.
Das Ergebnis wird es stets wert sein.“
(Grandma Viola Shipman)
INHALT
Samantha hat immer von der großen weiten Welt geträumt. Das Landleben auf dem Hof ...

„Gib dir im Leben und beim Backen besondere Mühe.
Das Ergebnis wird es stets wert sein.“
(Grandma Viola Shipman)
INHALT
Samantha hat immer von der großen weiten Welt geträumt. Das Landleben auf dem Hof ihrer Eltern nahe des Lake Michigan erschien ihr eintönig und beschwerlich. Doch ihr aktueller Job in einer angesagten Patisserie in New York ist nicht so toll, wie sie es erhofft hatte. »Chef Dimple«, wie sich ihr Boss nennen lässt, ist ein eitler Choleriker und aufgeblasener Angeber, der seine Mitarbeiter ausbeutet und keinen Respekt vor Sams Backkünsten hat. Ihm ist es egal, wie die Kuchen seines Ladens schmecken, Hauptsache er sieht im Fernsehen gut damit aus. Als ein Streit mit ihm eskaliert, wirft Sam das Nudelholz für immer hin und fährt nach Hause - sehr zum Bedauern des netten Lieferanten Angelo Morelli.
Sams Familie ist froh über den unerwarteten Besuch. Alle sind schon aufgeregt, denn das 100-jährige Jubiläum des Obsthofs steht bevor, das mit dem 75. Geburtstag von Sams Großmutter zusammenfällt und groß gefeiert werden soll. Sam hilft überall mit, backt mit Mutter und Großmutter Cider-Donuts, Kirschkuchen und Apfeltaschen für den Hofladen und versucht sich über ihre Zukunft klarzuwerden. Das wird nicht leichter, als sowohl Angelo als auch ein neues New Yorker Jobangebot in Michigan eintreffen. Ist sie eigentlich damals vor etwas davon gelaufen, als sie in die Großstadt zog? Wo fühlt sie sich wirklich zu Hause?
Während des Sommers, in dem sie mit den Frauen ihrer Familie zusammenarbeitet, erfährt sie viel über die Generationen vor ihr und findet Trost in den überlieferten alten Rezepten. Mit dreizehn hatte sie genau wie ihre Mutter und ihre Großmutter ein Holzkästchen für die besten geheimen Familienrezepte und den Schlüssel dazu geschenkt bekommen. Wird dieser Schlüssel ihr am Ende Glück bringen?
(Quelle: Klappentext FISCHER Krüger)
MEINE MEINUNG
Mit „Weil es dir Glück bringt“ hat die beliebte Bestseller-Autorin Viola Shipman erneut einen berührenden Roman vorgelegt, der mit seiner wundervollen Geschichte über Familie, Heimat, Beziehungen, Liebe und Identitätssuche sicherlich den Geschmack vieler Leserinnen treffen wird. Als besonderes Highlight stehen in diesem Roman vor allem köstliche Backwaren und ihre Rezepte im Mittelpunkt – ganz nach dem Leitsatz „Backen ist Liebe“.
Shipman hat mit ihrem einfühlsamen Familienroman eine wundervolle Hommage an ihre Großmutter verfasst und zugleich an all die bewundernswerten Frauen, die lebenslang mit ihrer Liebe, Hingabe und großen Erfahrungsschatz so viel Bedeutsames für ihre Familien leisten.
Als Ausgangspunkt für ihren Roman hat Shipman eine hölzerne Rezeptbox mit den besten geheimen Backrezepten gewählt, die Teil einer schönen Familientradition sind und mit liebevollen Erinnerungen verbunden sind. Der Roman ist in elf Teile unterteilt, wobei jeder einem bestimmten Familienrezept gewidmet ist und mit einer stimmungsvollen, thematisch passenden Schwarz-Weiß-Zeichnung eingeleitet wird. Vom Apple Crisp über Dreierlei-Beeren-Galettes bis hin zu Erdbeer-Shortcakes sind hier allerlei Köstlichkeiten vertreten. In Rückblenden erfahren wir Episoden aus dem Leben der Mullins oder bedeutsame Ereignisse rund um den seit Generationen geführten Hof, und allmählich wird jeweils die Bedeutung des Rezepts für die Familiengeschichte enthüllt. Die ausführlichen Rezepte finden sich direkt am Ende eines jeden Teils und regen sofort zum Nachbacken ein.
Geschickt verwebt die Autorin auf diese Weise die Vergangenheit mit der Handlung in der Gegenwart und ermöglicht dem Leser einen aufschlussreichen Einblick in die berührende Familiengeschichte, die interessanten Charaktere und deren Leben. Natürlich darf hierbei auch eine romantische Liebesgeschichte als Nebenhandlung nicht fehlen.
Die unterschiedlichen Figuren in diesem Roman werden von der Autorin zwar nicht ausführlich beschrieben, sind aber dennoch gut gelungen. Sie charakterisieren sich hauptsächlich durch ihr Handeln, so dass dem Leser Raum für seine eigene Fantasie bleibt. Die junge lebenslustige Sam erleben wir als eine sympathische junge Frau, die sich in einer kleinen Lebenskrise befindet, da ihre Lebensträume von einer großen Karriere als Konditorin in New York schwer enttäuscht wurden. Zurück auf dem Obsthof ihrer warmherzigen, liebenswerten Familie wird sie von allen mit offenen Armen aufgenommen. Sehr glaubwürdig wird geschildert, wie Sam beim gemeinsamen Arbeiten und Backen in ihrem wundervollen Familienverbund schrittweise lernt, sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zurückzubesinnen und schließlich über einige Umwege auch den Schlüssel zu ihrem Glück findet. Sofort ins Herz geschlossen habe ich auch die liebenswerte, lebenskluge Grandma Willo, die mit ihren 75 Jahren immer noch die Geschicke der Familie mit großer Umsicht und Lebenserfahrung lenkt.
Viola Shipman hat einen angenehmen, einfach zu lesenden und bildhaften Schreibstil. Viele schön formulierte Lebensweisheiten und Ratschläge -vor allem von Grandma Willo- verleihen dem Roman eine Warmherzigkeit und Eindringlichkeit, die den Leser an so mancher Stelle sehr nachdenklich stimmt. Einige etwas arg kitschig geratene Stellen seien der Autorin verziehen und sind dem Genre geschuldet.
Der Epilog am Ende schlägt auf gelungene Weise den Bogen zum Prolog und lässt die Geschichte sehr berührend und stimmungsvoll ausklingen.
Die an den Roman angehängten „ Anmerkungen“ runden das Buch sehr schön ab. Hierin werden noch einmal sehr ausführlich interessante Hintergründe zu den verschiedenen Rezepten beschrieben, die aus Rezeptsammlungen der eigenen Familie aber auch von Freunden stammen.
FAZIT
Ein unterhaltsamer, feinfühlig erzählter, geradezu köstlicher Wohlfühlroman mit einer gelungenen Mischung aus Emotionen, Romantik und tollen Familienbackrezepten.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Korsische Vendetta

Das korsische Begräbnis
0

INHALT
Ein Mann kommt bei der Wildschweinjagd zu Tode - allerdings nicht durch das Schwein.
Ein Schriftsteller stellt Fragen zu seiner Familie - und gerät dabei in eine jahrhundertealte Blutfehde.
Und ...

INHALT
Ein Mann kommt bei der Wildschweinjagd zu Tode - allerdings nicht durch das Schwein.
Ein Schriftsteller stellt Fragen zu seiner Familie - und gerät dabei in eine jahrhundertealte Blutfehde.
Und er trifft auf eine verschlossene junge Frau, die ihn als einzige vor einem furchtbaren Schicksal bewahren kann ...
Willkommen auf Korsika, mit einer Landschaft so archaisch, so wild und ungezähmt wie seine Menschen. Wo Millionen von Touristen ebenso zum Alltag gehören wie geheimnisvolle Rituale, Vendetta und Gewalt.
(Quelle: Klappentext KNAUR Verlag
MEINE MEINUNG
Mit „Das korsische Begräbnis“ ist dem deutschen Autor Thomas Thiemeyer, der seinen in Korsika angesiedelten Spannungsroman mit dem Pseudonym Vitu Falconi veröffentlicht hat, ein sehr unterhaltsamer, mitreißender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe gelungen, das ich schon bald nicht mehr aus der Hand legen konnte. Er stellt eine interessante und abwechslungsreiche Mischung aus Regionalkrimi, Familienroman dar perfekt gewürzt mit einigen Thrillerelementen, etwas Mystik und einem hervorragend eingefangenen Flair der Insel Korsika mit ihrer traditionsverhafteten Bevölkerung und ihrer wildromantischen Landschaft.
Sehr schön fängt bereits das in warmen Farben gehaltene Cover mit dem weiß getünchten Mausoleum auf einer Anhöhe vor dem etwas düsteren, bedrohlich wirkenden Himmel im Hintergrund eine unheilvolle Gewitterstimmung ein und stimmt uns auf die sehr wechselvolle Geschichte ein.
Schon der schockierende Auftakt, in dem die korsische Mafia mit einem Verräter abrechnet, konnte mich sofort fesseln und führt uns in alte Traditionen Korsikas ein, die bei den Korsen immer noch einen hohen Stellenwert haben. Hierzu zählt auch die Vendetta, die generationsübergreifende Blutrache, die im weiteren Verlauf der Geschichte noch eine besondere Bedeutung erlangen wird.
Die Geschichte lebt vor allem von dem Protagonisten Eric Marchand, ein bekannter französischer Schriftsteller aus Paris, der hofft, auf Korsika seine Schreibblockade zu überwinden und für seinen Krimi ein geeigneten Abschluss zu finden. Zugleich möchte er nach seinen familiären Wurzeln forschen und einem lang gehüteten Familiengeheimnis auf den Grund gehen. Es dauert jedoch gar nicht lange, da gerät der etwas unbedarfte Marchand ins Visier der korsischen Mafia und handelt sich jede Menge Schwierigkeiten ein.
In einem weiteren Handlungsstrang wird ein hochrangiger Politiker Opfer eines spektakulären Bombenattentats, mit dessen Aufklärung Mahmoud Clément, einem Chefinspektor der Police Nationale Ajaccio betraut wird.
Insgesamt ist es dem Autor recht gut gelungen, die unterschiedlichen Figuren authentisch und lebendig auszuarbeiten. Vor allem die verschiedenen, facettenreichen Frauenfiguren konnten mich begeistern. Allerdings waren für mich nicht alle Handlungen des etwas eigenwilligen, hitzigen Marchand nachvollziehbar und wirkten bisweilen etwas unlogisch. Nach einem recht gemächlichen Beginn versteht es der Autor die verschiedenen Handlungsstränge immer mehr zu verflechten und den Spannungsbogen durch unerwartete Wendungen bis zum actionreichen, fesselnden Showdown in den abgeschiedenen Bergen immer mehr anzuziehen. Dieser Roman ist bestens geeignet zum eigenen Spekulieren und Miträtseln; weist allerdings an einigen Stellen auch ein paar unlogische Passagen auf, die den Lesespaß jedoch nur unwesentlich trüben.
Auch wenn die Auflösung des Familiengeheimnisses teilweise vorhersehbar war, ist sie insgesamt in sich schlüssig und nachvollziehbar. Alle Details und Hintergründe des Kriminalfalls werden jedoch nicht beantwortet – durch den Cliffhanger am Ende muss man sich auf eine Fortsetzung gedulden, in der die losen Fäden sicherlich weiter aufgegriffen und die geheimnisvollen Hintermänner entlarvt werden.
Sehr stimmungsvoll, authentisch und anschaulich sind die Beschreibungen der wunderbaren Landschaften und verschiedenen Schauplätze aber auch die gut recherchierten, historischen, politischen und gesellschaftlichen Aspekte auf Korsika wurden vom Autor glaubwürdig in die Handlung eingebracht worden. Man merkt sehr deutlich, dass der Autor Land und Leute hervorragend kennt und sich mit der Insel der Schönheit sehr verbunden fühlt.

FAZIT
Ein spannender, abwechslungsreicher Auftakt zu einer neuen auf Korsika angesiedelten Krimiserie – trotz einiger Schwächen unterhaltsam und thematisch interessant.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Mitreißendes, unterhaltsames Leseerlebnis

Ein Leuchten im Sturm
0

INHALT
Shelby ist erschüttert, als sie nach dem tragischen Unfall ihres Mannes auch noch erfährt, dass Richard ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen hat. Zudem entdeckt sie in seinem Bankschließfach ...

INHALT
Shelby ist erschüttert, als sie nach dem tragischen Unfall ihres Mannes auch noch erfährt, dass Richard ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen hat. Zudem entdeckt sie in seinem Bankschließfach gefälschte Ausweise und Papiere. Der Mann, den sie geliebt hat, ist nicht nur tot – er hat niemals existiert. Shelby flüchtet zu ihrer Familie nach Tennessee und lernt Griffin kennen, der zu einer wichtigen Stütze für sie und ihre Tochter wird. Doch Richards Lügen und Geheimnisse folgen Shelby bis in ihre Heimat – und werden für sie zur tödlichen Bedrohung. (Quelle: Klappentext Diana Verlag)
MEINE MEINUNG
Mit ihrem Roman „Ein Leuchten im Sturm“ hat die amerikanische Autorin Nora Roberts erneut einen wundervoll fesselnden Pageturner verfasst, der mich mit seiner gelungenen Mischung aus romantischer Liebesgeschichte und spannenden Thriller-Elementen völlig in seinen Bann gezogen hat.
In ihrer Geschichte rund um die junge Witwe Shelby und ihrem verzweifelten Versuch ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, nachdem ihr verstorbener Ehemann Richard ihr einen gigantischen Schuldenberg und noch eine Menge anderer Geheimnisse hinterlassen hat, verwebt Roberts die Themen Familie, Liebe, Freundschaft, Verlust und Verrat sehr geschickt miteinander zu einer sehr spannungsvollen Handlung.
Gekonnt entführt uns die Autorin vom winterlich kalten Norden in die beschauliche Kleinstadt in der malerischen Bergwelt von Tennessee, wo Shelby mit ihrer kleinen Tochter Callie von ihrer warmherzigen Familie mit offenen Armen aufgenommen wird. Gebannt verfolgt man, wie es der Protagonistin mit der tatkräftigen Unterstützung ihrer Familie und Freunde schrittweise gelingt, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und sich als kleiner Lichtblick für sie eine wundervolle Liebesromanze entwickelt. Doch auch in dieser vermeintlichen Kleinstadtidylle gibt es natürlich jede Menge Missgunst, Eifersucht und Intrigen, die der wunderschönen, rothaarigen Protagonistin das Leben schwer machen.
Wie man es von Roberts kennt, ist der Roman sehr einfühlsam und mitreißend geschrieben, mit feinem Humor gewürzt und mit seinem personalen Erzählstil angenehm zu lesen.
Sehr lebendig hat die Autorin ihre sympathische Hauptfigur Shelby mit ihrem liebenswürdigen Charakter gezeichnet. Sie beschreibt sehr realistisch und glaubwürdig, wie ihr Leben durch Richards tragischen Tod, den hinterlassenen Schuldenberg und die schrittweise enthüllten Details zu seinem wahren Charakter völlig aus den Fugen geraten ist. Überzeugend hat die Autorin die Wandlung von der jungen, naiven Ehefrau und fürsorglichen Mutter zu einer starken, mutigen Frau herausgearbeitet, der es gelingt, ihre Stärken zu mobilisieren, alle Widrigkeiten zu überwinden und ein neues, besseres Leben für sich und ihre kleine Tochter aufzubauen.
Hervorragend ausgearbeitet sind auch viele der Nebencharaktere, wie die missgünstige und rachsüchtige ehemalige Mitschülerin von Shelby, die herzerfrischende, taffe Grandma, die bezaubernde kleine Callie und natürlich der attraktive, bodenständige Griff, in den man sich einfach verlieben muss. Sie alle gehören zu der äußerst gelungenen Mischung aus facettenreichen, interessanten Charakteren, die den Roman so abwechslungsreich und lesenswert machen.
Neben den wundervoll beschriebenen romantischen Episoden gelingt es der Autorin hervorragend, für zusätzlichen Nervenkitzel und Spannung zu sorgen, indem sie immer häufiger unerklärliche und bedrohliche Geschehnisse in die Alltagsbeschreibungen einfließen lässt. Schließlich überschlagen sich die Ereignisse und gipfeln in einem temporeichen, packenden Showdown, bei dem auch noch so einige Geheimnisse rund um Richard gelüftet werden.
Auch wenn die etwas klischeebehaftete Handlung nicht wirklich neu ist und einige Wendungen recht vorhersehbar sind, hat mich Nora Roberts mit ihrem fesselnden Roman dennoch hervorragend unterhalten können.
FAZIT
Ein wundervoll geschriebener, mitreißender und unterhaltsamer Liebesroman. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre, für alle Nora Roberts Fans und alle, die es noch werden wollen!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Gelungener Krimiauftakt mit Fellingers erstem Fall

Eiskalter Hund
0

INHALT
Fellinger ist ein kerniger Typ: Grantelig und geradeaus. So, wie die Leute eben sind. Dort, wo er lebt. In einer Kleinstadt im Bayerischen Wald. Fellinger wollte immer Polizist werden. Hat nicht ...

INHALT
Fellinger ist ein kerniger Typ: Grantelig und geradeaus. So, wie die Leute eben sind. Dort, wo er lebt. In einer Kleinstadt im Bayerischen Wald. Fellinger wollte immer Polizist werden. Hat nicht geklappt. Sein Knie. Und überhaupt. Jetzt ist er Lebensmittelkontrolleur. Eines Tages beschwert sich ein anonymer Anrufer über das chinesische Restaurant im Bezirk. Vor Ort stellt Fellinger fest, dass die schwarze Soße eklig, aber unbedenklich ist. Ganz anders sieht es da im Kühlhaus aus. Dort hängt ein toter Hund am Haken. Heikel wird die Sache, als sich herausstellt, dass die Halterin verschwunden ist. Fellinger fängt an zu ermitteln … und hört nicht mehr auf!
(Quelle: Klappentext Heyne Verlag)

MEINE MEINUNG
Regionalkrimis gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, da ist es sehr schwierig aus der Masse noch hervorzustechen. Mit „Eiskalter Hund“ ist Oliver Kern dennoch ein überzeugender Krimiauftakt gelungen, der mich köstlich amüsiert und bestens unterhalten hat. Das liegt vor allem an seiner urigen und sympathischen Hauptfigur, dem niederbayerischen Lebensmittelkontrolleur Fellinger, der seinem Freund und Polizisten Lechner etwas auf die Sprünge helfen will und kurzerhand auf eigene Faust Ermittlungen anstellt. Klar, dass er, der eigentlich auch zur Polizei wollte und wegen seines Knies nicht genommen wurde, sich dabei voll reinhängt. Mit seinem richtigen Riecher und untrüglichen „Jucken“ zwischen den Schultern gerät er allerdings auch bald in Gefahr.
Die im Bayerischen Wald angesiedelte Krimihandlung präsentiert sich durchaus komplex und verwickelt, was sicherlich auch an Fellingers nicht ganz konsequenter Vorgehensweise bei seinen Nachforschungen liegt. Der Autor versteht es, in den skurrilen, aber spannenden Fall einige überraschende Wendungen und jede Menge witzige, äußerst unterhaltsame Episoden aus Fellingers Privatleben einzuflechten. Hinzu kommt reichlich Lokalkolorit mit sehr stimmungsvollen und lebendigen Schilderungen der verschiedenen Schauplätze. Besondere Würze und Authentizität erhält das Ganze noch durch den eingeflochtenen, wohl dosierten Dialekt – doch keine Angst, für nicht Bayuwaren ist am Buchende ein kleines Glossar zum Nachschlagen der wichtigsten Begriffen angehängt. Locker und sehr humorvoll geschrieben ist dieser Krimi angereichert mit viel Wortwitz. Neben der sehr gelungen Hauptfigur mangelt es auch nicht an etlichen skurrilen und liebevoll ausgearbeiteten Nebenfiguren, über die man gerne noch mehr erfahren möchte.
Ein besonderes Highlight sind zudem die witzigen Kapitelüberschriften wie „Arschbackentwist“ oder „Celluliteschenkel“, die einfach perfekt zum Inhalt passen.
FAZIT
Ein gelungenes, sehr unterhaltsames Krimidebüt mit einem verzwickten Fall, urigen Figuren, viel Humor und dem richtigen Schuss Lokalkolorit! Ich habe mich bestens amüsiert und freue mich schon auf Fellingers neuen Fall!