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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2018

Gelungener Serienstart

Tod und tiefer Fall
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Kommissar Donner hat es mit einem besonders perfiden Fall zu tun: Jemand versucht, ihm 4 Morde in die Schuhe zu schieben. Und zwar auf sehr intelligente Art und Weise. Doch Donner weiß: Der Hauptverdächtige ...

Kommissar Donner hat es mit einem besonders perfiden Fall zu tun: Jemand versucht, ihm 4 Morde in die Schuhe zu schieben. Und zwar auf sehr intelligente Art und Weise. Doch Donner weiß: Der Hauptverdächtige ist tot. Und hat Donners Tochter mit in den Tod genommen. Gibt es einen Nachahmer?
Bereits der Einstieg ist sehr dramatisch, wenn auch etwas hektisch: Donner steht auf dem Dach eines Hochhauses und muss verhindern, dass sein ehemaliger Kollege Donners Tochter von diesem Dach wirft. Die letzte Szene war berührend, auch wenn man sie noch etwas mehr hätte ausschmücken können.
Donner ist der nächste kaputte Polizist in Serie, wobei er nicht zu Tabletten oder Alkohol greift, manchmal allerdings auch ein wenig überreagiert. Der Fall ist klug aufgebaut, ich mag so Katz- und Mausspiele sehr gerne. Und hier wird das Spiel wirklich auf die Spitze getrieben. Selbst als Leser zweifelt man am Tod des Ex-Kollegen.
Hallers Schreibstil ist flüssig und sehr anschaulich, man ist beim Lesen immer mittendrin, bis zum schrecklichen Finale.
Fazit: Ein gelungener Serienstart, der neugierig auf die nächsten Teile macht.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Tumor ist wenn man trotzdem lacht

Mittendrin ein neuer Anfang
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Gerade als Franka die Diagnose Hirntumor bekommt, trifft sie auf Leon. Leon, der Kellner, Leon, der ihr den Kopf verdreht. Aber auch Leon, der sich nicht meldet und von dem Franka eigentlich gar nichts ...

Gerade als Franka die Diagnose Hirntumor bekommt, trifft sie auf Leon. Leon, der Kellner, Leon, der ihr den Kopf verdreht. Aber auch Leon, der sich nicht meldet und von dem Franka eigentlich gar nichts weiß. Franka beschließt, ihm nichts von ihrer Krankheit zu sagen und einfach zu genießen. Doch so einfach ist das gar nicht, wenn man sein Herz verliert und der Andere irgendwelche Geheimnisse hat.

Ein anrührendes Buch! Wie Franka die Diagnose annimmt, wie ihre Freundinnen ihr da durchhelfen – fast macht es Mut. Doch irgendwann kann auch Franka nicht mehr, vor allem weil Leon ihr so zusetzt und da hätte ich dann beinahe mitgeheult. Doch der Grundton von Melanie Brandls Buch ist eher locker. Sie wagt sich an ein ernstes Thema heran, teilweise inspiriert von einer eigenen Diagnose. Und es gelingt ihr gut, das Ganze umzusetzen. Ihre Charaktere haben mir gut gefallen, bis auf Leon, mit dem konnte ich – auch wenn sich Franka ihn in verliebt hat- nicht viel anfangen. Ihn hätte ich mir transparenter oder romantischer gewünscht.
Sehr gut gefiel mir auch die Herangehensweise an das Thema Familie, Freunde und Umfeld. Wie reagiert man am besten? Mit „Kopf hoch“ ist es nicht getan. Franka halfen am besten die etwas flapsigen Sprüche ihrer Freunde, aber auch wenn jemand einfach zugab, dass er nicht weiß, wie er reagieren soll.
Fazit: schön zu lesender Roman, in dem eine schlimme Krankheit im Vordergrund steht. Die Liebesgeschichte muss (auch weil es kompliziert ist) leider etwas zurückstehen.

Veröffentlicht am 27.05.2018

1831

Die Farbe von Milch
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Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank ...

Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank wird, kommt Mary ins Pfarrhaus, um sie zu pflegen. Mit ihrer aufrichtigen Art erobert sie schnell deren Herz. Doch dann stirbt die Frau des Pfarrers und der fühlt sich einsam.
Mary lernt bei ihm lesen und schreiben und schreibt sich ihre Geschichte von der Seele.

In sehr einfachen Worten ist das Buch gehalten, fast wie ein Schulaufsatz. Aber nichtsdestotrotz sehr bewegend und einfühlsam. Denn Mary hatte kein leichtes Leben. Und sie schreibt auf, wie es ihr in dem Jahr im Pfarrhaus erging. Denn auch dort war es nicht einfach für sie. Das Eingewöhnen in ein völlig neues Umfeld, sich in ihren Äußerungen zurückzuhalten. Aber auch: lesen lernen.
Die Geschichte von Mary wirkt sehr realistisch. Man kann sich als Leser sehr gut in ihre Verhaltensweisen einfühlen und erlebt mit ihr auch die Mühen, die es kostet, einen Tag lang ein Feld zu roden oder Steine zu klauben. Marys Geschichte ist keine Einfache, denn was sie im Pfarrhaus erlebt ist schwer zu verdauen. Auch das Ende des Buches hat es in sich! Denn Mary hat etwas Schlimmes getan. Sie will aber, dass der Leser nicht schlecht von ihr denkt und schreibt deshalb, schonungslos, ihre Geschichte auf.
Fazit: Zwar kurz und prägnant geschrieben, aber überaus lesenswert.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Vorstadtidylle

Truly Madly Guilty
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Clementine und Erika sind seit vielen Jahren beste Freundinnen. Als Erika Clementine bittet, ihr einen großen Wunsch zu erfüllen, ist diese erst einmal entsetzt. Die nachfolgende Gartenparty ist deshalb ...

Clementine und Erika sind seit vielen Jahren beste Freundinnen. Als Erika Clementine bittet, ihr einen großen Wunsch zu erfüllen, ist diese erst einmal entsetzt. Die nachfolgende Gartenparty ist deshalb etwas unentspannt. Und dann passiert auch noch ein Unglück.
Doch über den Wunsch und was beim Gartenfest passiert, wird erst lange herumgeredet und das macht den Leser etwas ungeduldig. Ich wollte doch unbedingt wissen, was da jetzt passiert ist! Konnte ich mir den Wunsch noch einigermaßen denken, der Klappentext verrät hier schon sehr viel, war dann das Unglück eher unvorhersehbar.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: vor (und während) und nach dem Gartenfest. Der Teil nach dem Fest beginnt und dehnt sich leider etwas in die Länge. Thematisiert werden vor allem Clementines Vorspielen und die Vorbereitungen auf das Fest. Hier herrschte noch Harmonie in den Familien. Doch so nach und nach kommt heraus: alle 3 Familien haben ein Geheimnis. Bei allen dreien ist nicht alles Gold, was glänzt. Vor allem Erikas Mutter hat mich hier überrascht. Dem ging nämlich auch ein Gespräch am Anfang voraus, was den Leser neugierig gemacht hat. Aber auch Sams und Clementines Ehe oder Vids Vergangenheit.
So wurde aus der Vorstadtidylle ein mittleres Drama. Aber gut zu lesen, denn Liane Moritaty versteht sich auf die Kunst der leisen Worte und schreibt sehr flüssig. Und auch die Vorwegnahmen, die am Ende alle aufgeklärt werden, machen das Buch spannend. Hier ist auch besonders noch der grummelige Nachbar zu erwähnen, dem noch eine bestimmte Rolle zuteilwird. Aber lest selbst…

Veröffentlicht am 27.05.2018

Barfuß

Unfuck your Feet
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Dieses Buch bricht eine Lanze für die Füße. Wir sollten uns öfter um sie kümmern, so könnten viele Rückenprobleme vermieden werden. Zu Beginn widmet sich das Buch ganz dem Laufen. Joggen, Walking, die ...

Dieses Buch bricht eine Lanze für die Füße. Wir sollten uns öfter um sie kümmern, so könnten viele Rückenprobleme vermieden werden. Zu Beginn widmet sich das Buch ganz dem Laufen. Joggen, Walking, die Industrie der Sportschuhe, die sich darauf einstellt und eigentlich nur teuer verkaufen möchte. Hier geht der Autor auch auf die Evolution ein – die ersten Menschen gingen alle barfuß. Doch mit der Zeit zwängten die Menschen ihre Füße immer wieder in zu enge Schuhe. Der Autor rät: öfter einmal Schuhe aus und barfuß gehen.

Abschließend zeigt das Buch noch Übungen für gesunde Füße. Hierbei sind vor allem auch die passenden gut erklärenden Fotos zu erwähnen.
Fazit. Ein Buch, das wohl eher auf Physiotherapeuten abzielt. Otto Normalgeher ist eher überfordert. Ich habe für mich aber mitgenommen: barfuß gehen ist gesund und sollte öfter praktiziert werden.