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Veröffentlicht am 18.06.2018

Von Träumen und Traumfängern

Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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ArsEdition hat ja immer so wunderschöne Cover, dass ich auch bei diesem Buch gleich aufmerksam wurde. Das Häuschen, der Strand mit den Muscheln und natürlich das "Geheimnis" von Fräulein Apfel haben mich ...

ArsEdition hat ja immer so wunderschöne Cover, dass ich auch bei diesem Buch gleich aufmerksam wurde. Das Häuschen, der Strand mit den Muscheln und natürlich das "Geheimnis" von Fräulein Apfel haben mich magisch angezogen.
Die Geschichte beginnt auch gleich sehr spannend, wenn die Familie am falschen Ort eintrifft, an dem es nicht so ganz mit rechten Dingen zugeht.
Zumindest findet das Joëlle, denn sie macht eine merkwürdige Entdeckung nach der anderen. Ich mochte die Idee rund um die Traumfänger sehr, allerdings konnte es mich leider nicht ganz so packen, wie ich mir das erhofft hatte. Die Figuren sind an und für sich schon interessant, bleiben aber doch irgendwie an der Oberfläche. Ich finde es gut, dass Joëlle "speziell" ist, und das als etwas Besonderes und Gutes dargestellt wird. Dadurch wird deutlich, dass Individualität in Ordnung ist und keinesfalls etwas Schlechtes.
Trotzdem bin ich nicht mit Joëlle oder den anderen Charakteren warm geworden. Vielleicht liegt es daran, dass es erst der erste Teil ist. Sicher erfährt man in Band zwei mehr Hintergründe zu den Personen. Ich würde mir wünschen, z.B. sehr viel mehr über Fräulein Apfel zu erfahren.
Die Handlung ist aber unterhaltsam, es passiert viel und es sind gute Ideen dabei, die mir beim Lesen Spaß gemacht haben. Die Geschichte hat eine interessante Auflösung und macht neugierig auf den zweiten Teil, ohne den Leser mit einem fiesen Cliffhanger auf die Folter zu spannen.

Eine schöne, kurzweilige Unterhaltungslektüre für Kinder ab 9 Jahren.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Ali findet Gott

Der Unsterbliche
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Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst ...

Ali Dini wächst im Iran in Zeiten der Rebellion und des Krieges auf. Er ist viel mit Gewalt konfrontiert und sein Leben wird von Drogen bestimmt. Er verbringt viel Zeit in Gefängnissen und kann selbst danach seine Verbrecherkarriere nicht aufgeben. Es ist das einzige, was er kennt und kann. Und Schuld sind sowieso immer die anderen.
Erst spät in seinem Leben findet ein Umdenken statt, als er im Gefängnis einen Pastor kennenlernt, der ihm von Jesus Christus erzählt.

Die Lebensgeschichte von Ali fand ich sehr interessant, auch wenn sie ganz anders war, als ich es erwartet hatte. Im Klappentext steht "Er radikalisiert sich, tötet im Namen Allahs. Später tötet er um des Tötens willen.". Beide Aussagen finde ich so im Buch nicht wieder. Zwar ist Ali Moslem, aber er ist keineswegs religiös. Er versteht Allah in den meisten Situationen nicht, und beschäftigt sich auch gar nicht damit. Er tötet auch nicht im Namen Allahs, sondern weil er unter gewalttätigen Banden aufwächst und im Drogengeschäft tätig ist. Ferner hat er niemanden vorsätzlich getötet, sondern er war in Kämpfe verwickelt. Er ist ein Krimineller gewesen, aber kein religiös motivierter Killer, wie der Klappentext und der Untertitel vermuten lassen. Dazu kamen immer wieder Rechtschreibfehler, die mich wirklich gestört haben. Die Gestaltung dieses Buches finde ich deshalb wirklich misslungen.

Sehr eindrücklich wurde die Situation im damaligen Iran geschildert, wobei auch etwas Hintergrundwissen vermittelt wird. Die Grausamkeiten des Krieges haben mich stellenweise sehr berührt und es wundert mich nicht, dass Ali Drogen braucht, um sein Leben zu gestalten. Umso schöner liest sich am Ende sein Lebenswandel, wenn er mit der gleichen Leidenschaft im Gefängnis wirkt.

Ein schönes Zeugnis eines Verbrechers, der die Gewalt hinter sich gelassen hat.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Keine Offenbarung

Mindful@work
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Dieser Ratgeber ist dazu gedacht, im Arbeitsalltag Achtsamkeit einzuüben. Dies erfüllt er meiner Meinung nach jedoch nur bedingt.

Den Aufbau des Buches finde ganz gut gelungen: Leicht verständlicher Text ...

Dieser Ratgeber ist dazu gedacht, im Arbeitsalltag Achtsamkeit einzuüben. Dies erfüllt er meiner Meinung nach jedoch nur bedingt.

Den Aufbau des Buches finde ganz gut gelungen: Leicht verständlicher Text und dazu passende Übungen, die auch noch auf einer CD mitgeliefert werden. Diese hat mir leider gar nicht gefallen. Die Stimme ist mir zu hart und unsympathisch. Außerdem ist es mit der Entspannung gleich wieder dahin, wenn ich nach einer Meditationseinheit nicht schnell genug die CD anhalte und mir der nächste Track im Militärston "S.T.O.P." entgegenwirft. Ich empfand das als höchst unangenehm.

Das Buch dagegen bietet einige kleine Tipps, die sich auch gut in den Alltag integrieren lassen. Es geht darum, die Wirklichkeit wahr zu nehmen, wie sie ist, ohne sie zu bewerten. Dazu kann man sich Atemtechniken oder Meditationen bedienen, sich mehr Bewegen und einfach mal nichts tun. All diese Dinge sind jedoch nichts, was man nicht schon weiß, wenn man sich bereits ein wenig mit Achtsamkeit beschäftigt hat. Das Buch ist also in erster Linie für Anfänger gedacht.

Das außergewöhnliche an diesem Achtsamkeitsbuch ist der immer wiederkehrende Bezug auf das "Team", das gemeinsam an diesen Übungen arbeiten soll. Dies ist jedoch für mich nicht umsetzbar und hängt wohl bei jedem auch von den Arbeitskollegen ab.
Dennoch kann ich einige Ideen für mich nutzen und werde sie im Arbeitsalltag ausprobieren. So ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Keine Offenbarung

Mindful@work
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Dieser Ratgeber ist dazu gedacht, im Arbeitsalltag Achtsamkeit einzuüben. Dies erfüllt er meiner Meinung nach jedoch nur bedingt.
Den Aufbau des Buches finde ganz gut gelungen: Leicht verständlicher Text ...

Dieser Ratgeber ist dazu gedacht, im Arbeitsalltag Achtsamkeit einzuüben. Dies erfüllt er meiner Meinung nach jedoch nur bedingt.
Den Aufbau des Buches finde ganz gut gelungen: Leicht verständlicher Text und dazu passende Übungen, die auch noch auf einer CD mitgeliefert werden. Diese hat mir leider gar nicht gefallen. Die Stimme ist mir zu hart und unsympathisch. Außerdem ist es mit der Entspannung gleich wieder dahin, wenn ich nach einer Meditationseinheit nicht schnell genug die CD anhalte und mir der nächste Track im Militärston "S.T.O.P." entgegenwirft. Ich empfand das als höchst unangenehm.
Das Buch dagegen bietet einige kleine Tipps, die sich auch gut in den Alltag integrieren lassen. Es geht darum, die Wirklichkeit wahr zu nehmen, wie sie ist, ohne sie zu bewerten. Dazu kann man sich Atemtechniken oder Meditationen bedienen, sich mehr Bewegen und einfach mal nichts tun. All diese Dinge sind jedoch nichts, was man nicht schon weiß, wenn man sich bereits ein wenig mit Achtsamkeit beschäftigt hat. Das Buch ist also in erster Linie für Anfänger gedacht.
Das außergewöhnliche an diesem Achtsamkeitsbuch ist der immer wiederkehrende Bezug auf das "Team", das gemeinsam an diesen Übungen arbeiten soll. Dies ist jedoch für mich nicht umsetzbar und hängt wohl bei jedem auch von den Arbeitskollegen ab.
Dennoch kann ich einige Ideen für mich nutzen und werde sie im Arbeitsalltag ausprobieren. So ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Verwirrende Zukunft

Hologrammatica
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Als eine Computerexpertin spurlos verschwindet, macht sich Privatermittler Singh daran, sie zu suchen. Das ist in einer Welt, die von einem Holonet verdeckt ist, gar nicht so einfach. Alles scheint schön, ...

Als eine Computerexpertin spurlos verschwindet, macht sich Privatermittler Singh daran, sie zu suchen. Das ist in einer Welt, die von einem Holonet verdeckt ist, gar nicht so einfach. Alles scheint schön, bunt und ordentlich, doch wenn man die passende Brille aufsetzt, sieht man, dass nichts davon wahr ist.
Und nicht nur das: Menschen können sich zukünftig in sogenannten "Gefäßen" zwischenspeichern. Das sind Abbilder ihrer Selbst, aber eben nur Hüllen davon. Aber im Verlauf der Geschichte wird es noch viel komplizierter, wenn Singh sich mit Deathern, Revenants und Hardlights beschäftigen muss.
Da gibt es Todesloops, eine wildgewordene KI und eine Krankheit, die die Hälfte der Menschheit ausgelöscht hat. Es gibt Cogits, Quants und Thans, ... usw.

Für mich war es etwas zu viel des Guten. Einerseits ist dieser Thriller sehr interessant, spannend und kreativ. Andererseits ist die Geschichte auch sehr kompliziert und hat mich durch die Vielzahl an Themen zwischendurch immer mal wieder verloren. Es ist schon anstrengend zu lesen, wenn man alles verstehen will.Der Anfang des Buches hat mich sogar stellenweise gelangweilt, da Singh mir nicht sympathisch war und es nur um ihn ging, statt um den Fall. Er hat merkwürdige Ermittlungsmethoden (sich auf Partys betrinken und andere Männer abschleppen) und leidet anfangs unter Depressionen, die im Fortlauf der Geschichte allerdings verschwunden zu sein scheinen. Zum Glück ändert sich das Verhältnis aber irgendwann und abgesehen von dem Drama um seinen Bruder und den Vater geht es dann aber doch auch um den Fall.

Bei diesem Buch bin ich wirklich zwiegespalten. Ich fand es stellenweise sehr spannend, aber dann auch wieder langweilig. Die Thematik hat mir sehr gefallen, aber es hat mich auch immer wieder verwirrt, bis ich das ganze Durcheinander sortiert bekommen habe. Singh fand ich nie so interessant, dass ich die Details aus seinem Leben gebraucht hätte. Trotzdem war es insgesamt ein gut geschriebenes Buch, das sich mit einer zukünftigen Welt beschäftigt, die unserer gar nicht so fern ist. Es wird besonders eingefleischten Sci-Fi-Fans gut gefallen.