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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2018

Wieder absolut spannend

Fischland-Angst
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Als Kassandra einen Anruf von Matthias Röwer entgegennimmt, ahnt sie noch nicht, was auf sie zukommt. Matthias bittet Paul aus der Biografie über seinen Vater öffentlich zu lesen. Eigentlich sollte das ...

Als Kassandra einen Anruf von Matthias Röwer entgegennimmt, ahnt sie noch nicht, was auf sie zukommt. Matthias bittet Paul aus der Biografie über seinen Vater öffentlich zu lesen. Eigentlich sollte das Greta, seine Ehefrau und Autorin des Buches machen, aber sie ist krank. Kurze Zeit später stellt sich dann heraus, dass Greta nicht krank, sondern entführt wurde. Die vereinbarte Lösegeldzahlung fand statt, aber Greta wurde nicht freigelassen. Im Gegenteil es werden weitere Lösegeldforderungen für die Freilassung von Greta gestellt. Aus Angst und Sorge um Greta bittet Matthias nun Kassandra und Paul statt die Polizei um Hilfe. Beide haben gemeinsam mit einem Netzwerk aus Freunden und Ermittlern schon einige Fälle auf dem Fischland lösen können. Doch die Suche nach vermeintlichen Feinden gestaltet sich schwierig. Und die Zeit drängt, es gibt keine Spur von Greta.

Corinna Kastner hat hier bereits ihren fünften Regionalkrimi über das Fischland Darß veröffentlicht. Mit viel Liebe zum Detail gelingt es ihr, die Örtlichkeiten so anschaulich zu beschreiben, dass man bereits beim Lesen das Gefühl hat dabei zu sein. Liebgewordene Protagonisten, Kassandra Voß und Paul Freese, ermitteln auch wieder in diesem Fall in ihrem Heimatort Wustrow auf dem Darß. Da ich ihre Vorgeschichte bereits aus den vorangegangen Büchern kannte, war es besonders schön zu sehen, wie sie sich in ihrer Beziehung weiter entwickelt haben. Aber auch ohne die Vorgänger gelingt es einem gut in das Buch zu kommen.

Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ich kann ihre Gedankengänge gut nachvollziehen, damit macht sie ihre gesamte Story äußerst lebensecht. Dabei bleibt die Spannung permanent auf einem hohen Level. Und die Autorin schafft es auch noch unerwartete Wendungen einzubauen, mit denen ich so nie gerechnet hätte.

Das Buch konnte voll bei mir punkten und ich vergebe nur zu gerne fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es von Herzen weiter an alle.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Was für ein Buch ....

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Während des Lesens befinden wir uns in Berlin 1831. Es ist damals in Berlin eine völlig andere Zeit. Die Charité ist bereits eine etablierte Einrichtung um Kranke mehr oder weniger zu heilen. Krankenschwestern ...

Während des Lesens befinden wir uns in Berlin 1831. Es ist damals in Berlin eine völlig andere Zeit. Die Charité ist bereits eine etablierte Einrichtung um Kranke mehr oder weniger zu heilen. Krankenschwestern und Krankenpfleger werden Wärter bzw. Wärterinnen genannt. Männer, die ihren Job verloren haben, nehmen diesen Job an um nicht auf der Straße zu landen.
Es ist die Geschichte von Elisabeth, die als Wärterin in der Charité arbeitet, von Professor Dieffenbach einem dortigen Arzt und von vielen anderen Betroffenen zur damaligen Zeit. In Berlin herrscht die Cholera und die Ärzte sind machtlos. Auf der Suche nach Ursachen für diese Epidemie gibt es verschiedenste Theorien, die aus heutiger Sicht natürlich völlig illusorisch sind. Die Patienten liegen mit allen möglichen Krankheiten in großen Krankensälen. Immerhin haben die Patienten eigene Betten. Aber es riecht in den Sälen. Zur Geruchsverbesserung wird aromatischer Rauch in den Krankensälen verströmt. Aber auch der Zustand in den anderen Bereichen der Charité ist verstörend. Patienten, der Irrenanstalt werden, wenn sie nicht beschäftigt werden können, angekettet. Die Charité war zu dieser Zeit das einzige Krankenhaus und platzt offensichtlich aus allen Nähten. Viele heute bekannte Krankheiten werden skizziert und man kann, ohne wissenschaftliche Belehrung, erfahren wie damals verfahren wurde. So wurden Operationen ohne Betäubung durchgeführt. Die Patienten mussten festgehalten werden, um sich lebensrettenden Operationen unterziehen zu können. Und genau diese Handlungsstränge machen das Buch so informativ, interessant und lesenswert. Wunderbar vermischt die Autorin die einzelnen Erzählstränge mit einzelnen Schicksalen die die Handlung vorantreiben.
Besonders lesenswert wird das Buch durch Persönlichkeiten die jeder kennt und die geschickt in die Handlung mit eingebaut wurden. So trifft man beim Lesen auf Heinrich Heine, oder aber auch auf die Humboldt-Brüder. Aber auch die Beschreibungen von Berlin, die Umgebung rund um die Charité in Berlin lassen einen erahnen, wie es damals in und um Berlin ausgesehen haben mag.

Für mich war das ein überaus gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Aus heutiger Sicht ist das eigentlich gar nicht mehr vorstellbar. Umso besser, dass es darüber Bücher gibt, in denen über die damaligen Gegebenheiten berichtet wird. Ich habe sehr viel über die einfache medizinische Behandlung in damaliger Zeit erfahren und die vergeblichen Versuche der Mediziner Menschenleben zu retten. Ich kann allen diesen wunderbar recherchierten, historischen Ausflug in die Zeitgeschichte empfehlen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Unglaublich und faszinierend

Am Seil
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Es ist die Geschichte von Reinhold, Regina und Lucia. Scheinbar verbindet sie nur Freundschaft. Lucias Vater Rudolf und Reinhold Duschka waren schon Mitte der zwanziger Jahre befreundet und so lernte er ...

Es ist die Geschichte von Reinhold, Regina und Lucia. Scheinbar verbindet sie nur Freundschaft. Lucias Vater Rudolf und Reinhold Duschka waren schon Mitte der zwanziger Jahre befreundet und so lernte er auch Regina und Lucia kennen. Mit der Machtübernahme der Nazis ändert sich alles.

Plötzlich ist das Leben von Regina und Lucia in Gefahr. Regina ist jüdischer Abstammung und fürchtet über kurz oder lang um ihr Leben und das von Lucia. Reinhold überlegt gar nicht lange. Er nimmt beide bei sich auf und versteckt sie in seiner Werkstatt. Er schafft es beide den gesamten Zeitraum zu ernähren, obwohl er nur für sich selbst Lebensmittelmarken hat. Er kann beide beschäftigen, ihnen wird damit die Zeit nicht lang. Ihm gelingt es, trotz der Umstände, beiden ein menschenwürdiges Überleben zu sichern. Es ist unglaublich, dass es ihm in dieser Zeit unter diesen Bedingungen und Umständen gelungen ist.

Das Buch ist einfach unglaublich. Als ich anfing zu lesen, dachte ich oh mein Gott- so wunderbar lange Schachtelsätze. Dann habe ich einzelne Stellen laut gelesen und freute mich darüber, wie es dem Auto gelingt, so eine Vielzahl an Informationen, mit allen Wendungen und Nebenschauplätzen, in einen Satz zu packen. Vielleicht ist es diese Ausdrucksform, die das Buch so ausdrucksstark macht.
Die Geschichte ist unglaublich und spannend. Ich war fasziniert.

Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Außergewöhnliches Thrillerdebüt

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Jan Grall und Rabea Wyler, beide Fallanalytiker beim LKA werden bei einem merkwürdigen Fall zu Rate gezogen. Im Gehege eines Wildparks wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Das Auffällige daran ist, ...

Jan Grall und Rabea Wyler, beide Fallanalytiker beim LKA werden bei einem merkwürdigen Fall zu Rate gezogen. Im Gehege eines Wildparks wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Das Auffällige daran ist, dass man ihm auf die Brust mit dunkler Tinte ein "A" tätowiert hat. Auch finden Sie bei den Toten einen Papierschnipsel mit dem Anfangssatz eines Buches. Die Ermittler kommen gar nicht zu großen weiteren Überlegungen, da wird bereits der nächste Tote gefunden. Auf seinem Körper ist ein großes "B" tätowiert. Bei den weiteren Ermittlungen wird die Ähnlichkeit der Berufe der Opfer deutlich. Alle haben irgendwie mit Sprache zu tun. Schnell wird vermutet, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss. Und es werden weitere Opfer gefunden.

Dieser außergewöhnliche Thriller ließ mich beim Lesen kaum mehr los. Von der ersten Minute an spürt man bereits die unterschwellige Bedrohung, die sich am Ende in einem wahrlich schwer verdaulichen Finale entlädt. Interessant sind die beiden Ermittler. Sie fallen durch ihre eigene tragische Vorgeschichte auf, die man sich während des Lesens in kleinen Häppchen erarbeiten muss. Aber durch ihre persönlichen Erlebnisse sind beide geradezu prädestiniert in diesem Fall zu ermitteln. Spannend finde ich auch die eigentlichen Kriminalkommissare, denen die Arbeit der Profiler völlig überflüssig erscheint. Wie und ob es den Akteuren gelingt, auf die richtige Spur zu gelangen um den Mörder zu finden, lest selbst. Es lohnt sich in jedem Fall. Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Starker Auftakt der Löwenhof-Saga

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Für Agneta in Schweden 1913 war ihr Lebensweg schon lange vorherbestimmt. Als Tochter des Hauses Löwenhof würde sie gut verheiratet werden und dann auf dem Gut ihres Mannes leben. So wollte sie jedoch ...

Für Agneta in Schweden 1913 war ihr Lebensweg schon lange vorherbestimmt. Als Tochter des Hauses Löwenhof würde sie gut verheiratet werden und dann auf dem Gut ihres Mannes leben. So wollte sie jedoch auf keinen Fall leben. Agneta bewarb sich an der Kunstakademie in Stockholm um ein selbstbestimmtes und freies Leben als Malerin führen. Auch der passende Mann, Michael ein aufstrebender Rechtsanwalt, scheint gefunden.
Ein Telegramm von zu Hause machte diese Pläne mit einem Mal komplett zunichte. Ihr Vater ist bei einem Brand ums Leben gekommen und auch ihr Bruder kämpft mit Leben und Tod.

Plötzlich steht sie vor der großen Entscheidung, soll sie den Hof und das Gestüt übernehmen oder doch ihre Studien in Stockholm fortsetzen? Die Entscheidung für die Familie und das Gut fällt ihr schwer. Noch schlimmer ist, dass Michael mit dieser neuen veränderten Situation nicht umgehen kann. Für Agneta ist es, als unverheiratete Frau nicht einfach sich in der Männerdomäne als Gutsherrin durchzusetzen. Abhilfe könnte ein Gutsverwalter schaffen, der sie in ihrer Arbeit unterstützt. In Max von Bredenstein scheint sie den geeigneten Kandidaten gefunden zu haben. Und nicht nur das, jedes Mal wenn sie sich begegnen hat sie dieses Kribbel und Herzklopfen.

Gelingt es Agneta trotz ihrer schweren Entscheidung für die Familie glücklich zu werden? Gelingt es einem Mann ihr Herz zu erobern, oder entscheidet sie sich dann doch eher für eine Standesheirat, ganz nach den Wünschen ihrer Mutter? Lest selbst und ihr werdet die Antworten finden.

Corina Bomann hat ein wunderbares Buch über den Landadel in Schweden geschrieben. Wobei es an sich für mich keinen Unterschied gab, ob das Buch nun in Schweden oder in Ostpreußen spielte. Es gab in der Lebensweise der Familien auf den Gütern so viele Gemeinsamkeiten. Corina Bomann gelingt es den Alltag zur damaligen Zeit anschaulich und spannend darzustellen. Je weiter ich im Buch vorankam und so interessanter und spannender wurde es für mich. Auch ihre Protagonisten, allen voran Agneta sind unglaublich menschlich beschrieben. Dabei ist sie als Hauptperson ein sehr starker Charakter. Es war fesselnd zu lesen, wie sie sich in ihren Handlungen weiterentwickelt hat.

In der Ankündigung werden bereits zwei weitere Nachfolger Bücher angekündigt. Ich bin gespannt darauf. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.