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Veröffentlicht am 22.08.2018

Beliebtes Bilderbuch über tierische Hinterlassenschaften!

Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat
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Ein Bilderbuch zu einem Thema, über das Erwachsene nicht gerne reden, das Kinder aber sehr interessiert! Ein Klassiker unter den Bilderbüchern, seit über 25 Jahren. Übersetzt in mehr als 30 Sprachen.

Der ...

Ein Bilderbuch zu einem Thema, über das Erwachsene nicht gerne reden, das Kinder aber sehr interessiert! Ein Klassiker unter den Bilderbüchern, seit über 25 Jahren. Übersetzt in mehr als 30 Sprachen.

Der kleine sehbehinderte Maulwurf ist sauer, jemand hat ihm auf den Kopf gemacht. Wer war das? Er macht sich auf die Suche nach dem Verursacher und will ihn zur Rede stellen. Dabei besucht der kleine Kerl auch große Bauernhoftiere und beweist damit schon ein wenig Mut.

Dieses Buch findet bei Kindern im Alter von 3-5 Jahren besonders großes Interesse, denn sie lernen gerade ihren Körper und auch ihre Ausscheidungen kennen. Wie machen denn wohl Tiere und wie sehen deren Hinterlassenschaften aus? Erstaunt bemerken Kinder, wie unterschiedlich diese sind.

Kein besonders spannendes Thema für Erwachsene, aber bei den Kindern ist es der Brüller. Dabei geht es ihnen gar nicht darum, wie der Maulwurf sich vielleicht rächt, sondern sie möchten nur den Täter mit entdecken. Als der Maulwurf den Übeltäter dann mit einem eigenen, zugegeben klitzekleinen Geschäft überrascht, sind alle Kinder begeistert und lachen sich kringelig.
Kinderbücher sollen Kindern Spaß machen und das ist mit diesem Buch der Fall. Mir haben besonders die tollen Illustrationen gefallen, der Text ist sehr einfach und damit kindgerecht.

Ein heiteres Bilderbuch mit Tieren und deren Ausscheidungen, das Kinder begeistert, Eltern nicht ganz so. Aber die sind ja auch nicht die Zielgruppe.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Bedrückender Krimi über die Abgründe der menschlichen Psyche!

Schreie im Nebel
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Das Debüt von "Tina Schlegel" "Schreie im Nebel" ist ein Regionalkrimi vom Bodensee. Das Buch erscheint im "Emons Verlag".

Im Konstanzer Herbstnebel macht sich eine düstere Stimmung breit. Doch das liegt ...

Das Debüt von "Tina Schlegel" "Schreie im Nebel" ist ein Regionalkrimi vom Bodensee. Das Buch erscheint im "Emons Verlag".

Im Konstanzer Herbstnebel macht sich eine düstere Stimmung breit. Doch das liegt nicht nur am Wetter, Kommissar Sito verlor vor einiger Zeit seine geliebte Frau und muss jetzt auch noch seinen Hund beerdigen.
Leider bleibt ihm keine Zeit zu trauern, ein gräßlich zugerichtetes Mordopfer wird in einer Fabrikhalle gefunden. Die Ermittlungen führen zu Miriam, einer jungen Frau, die Zeichnungen der Leiche angefertigt hat. Bald schon wird eine weitere bizarr angerichtete Tote gefunden. Auch dort führt die Spur zu der jungen Frau. Mit welchen Opfern hat man es hier zu tun und wer steckt hinter dieser grausamen Mordserie?


Es gibt keine Weisheit über den Tod. Er ist grausam und undurchschaubar. Versuche nicht, dir seine Willkür zu erklären, er ist der einzige Zufall im Leben. Zitat Seite 101


Dieser Krimi ist sehr nebulös und hat bezogen auf die Psyche der Charaktere sehr viel Tiefgang. Man wird sofort gefangengenommen von einer düsteren und bedrückenden Stimmung, die zu dieser herbstlichen Landschaft passt. Leider ist von der schönen Gegend am Bodensee nicht viel zu lesen.

Tina Schlegel benutzt wortgewaltige Sätze und Gedankengänge ihrer Protagonisten, der Erzählstil ist flüssig, man wird aber durch die Inhaltstiefe im Lesefluss etwas eingeschränkt.

Die Charaktere sind sehr vielfältig gezeichnet, es gibt einige Personen, in deren Vergangenheit Unregelmäßigkeiten vorkommen. So kann man deren Psyche als problematisch einstufen ist und damit stehen viele potentielle Täter zur Verfügung.

Betrachten wir einmal Kommissar Sito, der als Einzelgänger durchs Leben geht und auch im Beruf ein recht zweifelnder und undurchsichtiger Mensch ist, so wird man aus ihm nicht so recht schlau. Seine Gedankengänge wandern häufig zu Gesprächen mit seinem Vater, die aber mehr verwirren als aufklären. Hier scheint es großen Redebedarf von Seiten Sitos zu geben, allein, sein Vater ist nicht mehr am Leben. Sitos Fragen bleiben unbeantwortet.

Sein neuer Kollege Dr. Enzig ist Psychologe und hat ebenfalls ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater.
Schwer einzuordnen ist auch Miriam, die die Tochter des Chefs von Sito ist und merkwürdigerweise Zeichnungen von den grausam dargestellten Toten angefertigt hat. Was treibt die junge Frau um, dass sie solche brutalen Akte darstellt?

Der Handlungsverlauf ist gespickt mit immer neuen Mordopfern und einer nebulösen Suche nach dem Täter. Das ist spannend, aber auch verwirrend zugleich. Denn die Vielzahl der Personen muss man erst mal richtig zuordnen können und so verschwimmt der Eindruck von Gut und Böse etwas.

Die Täterermittlung ist in diesem Buch nicht der Höhepunkt, als er feststeht, gilt es noch, ihn dingfest zu machen und Geiseln zu retten. Diese Rettungsaktion und das Aufspüren des Täters ist Tina Schlegel schon thrillermäßig gut gelungen und man liest atemlos bis zum bitteren Ende weiter. Hier ist wirklich Spannung angesagt.

Aber mir gingen die Erklärungen des Täters nicht nah, hier war einfach alles von einem kranken Geist gesteuert.

Ein bedrückender Krimi über die Abgründe der menschlichen Psyche. Die Fülle von Personen hat mich verwirrt, das fulminante Ende war recht ausführlich geraten und für ein Debüt ist dieser Krimi sehr gelungen.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Unterhaltsamer, etwas unrealistischer Familienroman

Die Elternsprecherin
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Jen steckt mitten in der Midlife-Crisis. Nur noch Hausfrau und Mutter zu sein füllt sie nicht aus. Der Job als Elternsprecherin kommt da gerade recht. Sie ist unkonventionell, locker und humorvoll und ...

Jen steckt mitten in der Midlife-Crisis. Nur noch Hausfrau und Mutter zu sein füllt sie nicht aus. Der Job als Elternsprecherin kommt da gerade recht. Sie ist unkonventionell, locker und humorvoll und geht voller Tatendrang an die neue Aufgabe. Leider kommen damit nicht alle Eltern klar.



Bei diesem Buch habe ich mich auf den versprochenen Humor gefreut, leider ist der nur unterschwellig in verschiedenen Mails zu finden. Jens Rolle wird ziemlich überspitzt dargestellt. Nun kann das Amt der Elternsprecherin in Amerika anders laufen als hierzulande, aber Partys mit Alkohol zu organisieren, das entbehrt jeder Realität, besonders in Amerika.

Und hier liegt auch meine Kritik. Ich finde diesen Roman einfach etwas langweilig und nicht realistisch. Klar gibt es die Elternfiguren, die speziellen Klischees entsprechen, aber damit muss man umgehen können.

Die dargestellten Eltern haben mich amüsiert, einige habe ich in meiner Elternvertreterzeit auch so kennen gelernt. Nur mit Ich-Erzählerin Jennifer Dixon konnte ich mich nicht so richtig anfreunden, sie trudelt zu sehr in ihrer Midlife-Crisis umher und ist mit ihren sportlichen Aktivitäten beschäftigt.


Der Schreibstil der Autorin gefällt mir recht gut, sie schreibt locker und auch sehr flüssig. Ich kann mir vorstellen, dass sie noch weitere Bücher verfassen wird. Doch dann hoffentlich mit etwas mehr gehaltvollem Inhalt, denn dieses Buch hat mich sehr schnell gelangweilt. Zum Beispiel hätte ich den Badewannensturz im Buch eigentlich gar nicht gebraucht.

Ich vermisse ein realistisches Bild einer Elternsprecherin, wie ich es zur Genüge über Jahre erlebt habe. Wo sind die Klassenkonferenzen über schwierige Schüler? Die Fachkonferenzen und die Beiratssitzungen, ganz zu schweigen von den Protokollen, die man ebenfalls führen muss. Hier geht es irgendwie nur um das Organisieren von Elternabenden, Partys und Schulausflügen und gelangweilte Frauen, die nicht älter werden wollen. Kein Wunder, wenn das amerikanische Schulsystem nicht mit unserem zu vergleichen ist.


Von den Figuren hat mich Max begeistert, er ist ein aufgeweckter Junge und sein Kleidungsstil ist für sein Alter ziemlich extrem, wahrscheinlich wird er mal ein berühmter Designer. Mit Ron hat Jen das große Los gezogen, auch wenn sie das scheinbar immer noch nicht erkannt hat, denn sie träumt immer noch von ihrer alten Schulliebe Don. Jen mag ja durchaus Qualitäten haben, aber sich mit ihrem Alter abzufinden gehört nicht dazu.


Dieser Familienroman unterhält durch den flotten Erzählstil, er zeigt einige Klischees von Eltern, zeichnet ein Bild vom Amerikanischen Schulsystem und speziell einer Mutter in ihrer Midlife-Crisis. Der versprochene Humor hat mir leider gefehlt und dieses Buch wird mir nicht lange in Erinnerung bleiben. Ich vergebe wohlwollende drei Sterne.


Veröffentlicht am 18.07.2018

Ein beschaulicher Landkrimi mit ermittelnden Rentnern

Käthe ermittelt
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Ruhige und landschaftlich beschreibende Regional- und Landkrimis mag ich sehr, besonders wenn die Gegend idyllisch und heimelig dargestellt wird und das Landleben authentisch eingebaut wird.

Der Lokalkolorit ...

Ruhige und landschaftlich beschreibende Regional- und Landkrimis mag ich sehr, besonders wenn die Gegend idyllisch und heimelig dargestellt wird und das Landleben authentisch eingebaut wird.

Der Lokalkolorit bei diesem Krimi hätte noch stärker spürbar sein können, dieses Dorf hatte außer dem Kater von Käthe weder Tiere zu bieten, noch Landschaftsbilder.

Käthe Hansen und Knut Sörensen sind beide recht sympathisch, bei ihnen geht es stets gemütlich zu und als Paar ergänzen sie sich gut. Sie nennen sich gegenseitig "Käthchen" und "Knutchen", das mag ja ganz niedlich klingen, in einem Krimi wertet das die Figuren automatisch ein wenig ab. Man wünscht sich eher starke Persönlichkeiten, diese hier haben mir insgesamt einfach zu wenig Ecken und Kanten.


Als clevere Frau ist Käthe sogar der örtlichen Polizei überlegen, sie erklärt einige Vorgänge so genau, dass man als Leser schon die Augen angesichts dieser Einfältigkeit der Polizisten verdreht. Polizeihauptmeister Geert Feddersen möchte durch Ermittlungserfolge glänzen und nimmt kurzerhand den Landstreicher Strothmann als Mörder fest. Doch daraufhin beginnt Käthe ihre Ermittlungen, denn Strothmann ist vielleicht versoffen, aber absolut harmlos. Immer an Käthes Seite ist ihr Freund Knut, beide ergänzen sich perfekt. Bald haben sie einen Plan, bei dem das ganze Dorf beteiligt wird. So stellt man sich Zusammenhalt auf dem Land vor. Allerdings nutzt Käthe dabei unlautere Mittel, in diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel und sie können damit den Täter überführen.

Wer kein Plattdeutsch versteht, könnte mit diesem Buch so seine Schwierigkeiten haben. Meiner Ansicht nach waren hier eindeutig zu viele plattdeutsche Dialoge enthalten, mit einigen Ausnahmen konnte ich gut folgen, doch es hat meinen Lesefluss regelmäßig unterbrochen.


Zur Spannungskurve sei gesagt, dass sie auf einem soliden Mittelmaß verläuft, es gibt hier keine fesselnde Täterverfolgung, der Fokus liegt auf den Ermittlungen und den involvierten Personen. Es läuft alles eine Spur ruhiger.


Die dargestellten Charaktere werden zwar mit einigen Merkmalen vorgestellt, aber von den meisten Personen konnte ich mir kein Bild machen. Für mich war der Krimi eine Spur zu ruhig. Trotzdem habe ich den Krimi gern gelesen, es ist eine leichte und gute Unterhaltung für zwischendurch.


Wer einen entspannenden und unterhaltsamen Krimi vom Land sucht, das Plattdeutsche liebt, ist hier bestens bedient.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein romantischer, etwas übersinnlicher Roman für Kochbegeisterte

Das geheime Rezept für zweite Chancen
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Lucy Muir ist eine begnadete Köchin, bisland hat sich mit ihren Lorbeeren ihr Mann Leith geschmückt. Als sie mitbekommt, dass er es mit der Treue nicht so genau nimmt, macht sie Schluß. Sie bekommt schneller ...

Lucy Muir ist eine begnadete Köchin, bisland hat sich mit ihren Lorbeeren ihr Mann Leith geschmückt. Als sie mitbekommt, dass er es mit der Treue nicht so genau nimmt, macht sie Schluß. Sie bekommt schneller als gedacht eine zweite Chance auf das ihr persönliches Glück. Sie findet ein leer stehendes Haus in Sydney und startet dort ihren Plan von einem eigenen Restaurant. Ein Rezeptbuch ihres Vorgängers bestärkt sie in ihrem Vorhaben und bringt merkwürdige Dinge ins Rollen.

In Lucys Leben spielt Essen seit jeher eine große Rolle. Mit dem grandiosen Apfelkuchen ihrer Oma fing ihre Kochliebe an und sie hat einfach ein Händchen für wundervolle Rezeptideen und besondere Gerichte.

In diesem Debütroman verarbeitet die Autorin ihre eigenen Vorliebe fürs Kochen. Es geht um Romantik, Kochleidenschaft und den Einfluss von etwas Mystik. Das muss man mögen, denn es gibt der Geschichte einen ungewöhnlichen Touch.

Mit Lucy findet man eine Person, die für ihre Kochleidenschaft lebt und nach der Trennung von ihrem treulosen Mann einen Neuanfang startet. Ohne Geld ein schwieriges Unterfangen, doch mit etwas Glück und der Mithilfe von Freunden gelingt ihr dieser Plan.

Dabei erlebt sie einige besondere Momente mit ihrem ungewöhnlichen Freund Frankie, der gewissermaßen ein Geist ist.

Der Roman ist eine leichte, aber doch charmante Liebesgeschichte mit unterhaltsamen Szenen und vielen eingestreuten Rezepten zu besonderen Gerichten, wobei auch herkömmliche wie die Zubereitung eines Omeletts erklärt werden. Auf jeden Fall ist es ein Buch für Kochbegeisterte, die Lust aufs Nachkochen haben und die eine lockere Unterhaltungslektüre zu schätzen wissen.

Neben Lucy ist die Figur des Frankie eine Hauptfigur, er wurde in den 80er Jahren von Geschäftemachern getötet und geistert nun in seinem früheren Restaurant herum. Lucy gefällt ihm sehr und sie kann ihn sehen. Gemeinsam stehen sie in der Küche, inspirieren sich kochtechnisch und bringen dem Restaurant neuen Glanz. Was es mit dem geheimen Rezept auf sich hat, muss man selbst lesen.


Einige andere ausgefallene Figuren, wie Lucys besondere "Hippie-Mutter" sorgen für weitere humorvolle Leseszenen, die den Roman mit überraschenden Ereignissen untermauern.


Der Schreibstil ist locker, leicht zu lesen und durch die vielen Dialoge unterhaltsam gemacht. Insgesamt fehlte mir jedoch der Tiefgang, Lucys Gefühle hätten durchaus noch intensiver dargestellt werden können.


Romantische Gefühle, Kochrezepte und eine etwas paranormale Handlung sorgen für leichte Unterhaltungslektüre. Die Rezepte verleiten zum Nachkochen, auch wenn einige Zutaten dem hiesigen Angebot angepasst werden müssen.