Schwaches Ende einer Dilogie
Das Herz aus Eis und LiebeNachdem mich der erste Teil "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" trotz ein oder zwei kleineren Mängeln durchaus überzeugen konnte, hatte ich mich sehr auf die Fortsetzung und damit auch das Ende des Zweiteilers ...
Nachdem mich der erste Teil "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" trotz ein oder zwei kleineren Mängeln durchaus überzeugen konnte, hatte ich mich sehr auf die Fortsetzung und damit auch das Ende des Zweiteilers gefreut. Aber "Das Herz aus Eis und Liebe" kann nicht mit dem ersten Band mithalten. Zu viele kleinere und leider auch größere Fehler, die in einer Situation besonders hervortreten, weil auf Marikos Zustand von schlammbesetzten Klamotten und zurückgelassenen Spuren hinweggesehen wurde, als ob die Autorin denkt, dass man dies als Leser nicht mitbekommen würde. Zudem werden teilweise Sachen aus der Vergangenheit aufgeworfen, die kurz erwähnt werden und den Leser mit vielen Fragen zurück lassen und dann nie wieder erwähnt werden. Dafür beantwortet Renée Ahdieh aufgekommene Fragen aus dem ersten Band größtenteils und geht genauer auf die Magie und vor allem die Dämonen ein. Dies war auch sehr wichtig, um dem Leser klar zu machen, wie Okami und Tsuneoki zu ihren dämonischen Begleitern gekommen sind.
Wie aus Band eins bekannt, wechseln die Perspektiven immer mal wieder. In diesem Teil ist dies noch häufiger der Fall, weswegen der Leser immer wieder alles am Rande mitbekommt. An sich ist dies durchaus von Vorteil, andererseits bewegt sich die Story dadurch viel auf der Stelle, während sich das Ende hin fast vollständig überschlägt. Eine gleichmäßigere Verteilung wäre da deutlich besser gewesen, weil das Ende so zu überhastet kommt. Zudem kommt die Story um Mariko und Okami viel zu kurz, weil diese mehr am Rand und nur in wenigen Passagen vorkommt. Aber gerade die beiden machen, meiner Meinung nach, diese Geschichte so interessant. Auch habe ich als Leser das Gefühl, dass einige Dinge fast schon vergessen wurden. So ist Yumi, Tsuneokis Schwester, direkt am Anfang stets mitten in die Handlung eingebunden, aber wird am Ende fast völlig weggelassen und das ist nicht nur bei ihr der Fall.
Der Epilog ist an sich recht schön, allerdings hätte ich mir da einen Sprung von paar Jahren gewünscht, um zu erfahren, wie sich alles entwickelt hat und vor allem, was mit den Charakteren passiert ist, weil das eben - wenn überhaupt - nur kurz angeschnitten wurde.
Alles in allem lässt mich das Buch doch recht enttäuscht zurück, aber durch den guten Schreibstil und da die Storyline an sich immernoch etwas Besonderes ist, werden es immerhin noch drei Sterne.