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Wencke

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2018

herzerwärmend

Ans Meer
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Dieser wunderschöne und kurzweilige Roman erstreckt sich über insgesamt 140 Seiten. Wir lesen von Anton, er ist Busfahrer. Diesen Beruf wollte er schon als Kind ausüben. Viele seiner Fahrgäste, wovon auch ...

Dieser wunderschöne und kurzweilige Roman erstreckt sich über insgesamt 140 Seiten. Wir lesen von Anton, er ist Busfahrer. Diesen Beruf wollte er schon als Kind ausüben. Viele seiner Fahrgäste, wovon auch einige Schulkinder sind, kennt er mit Namen und auch mit der jeweiligen Familiengeschichte. Eines Tages hat Carla eine ungewöhnliche Bitte: Carla weiß, dass sie bald sterben wird. Ihr größter Wunsch ist es, noch einmal das Meer zu sehen. Carla bittet Anton, dass er sie mit seinem Bus ans Meer fährt. Anton kann diese Bitte nicht abschlagen. Mit an Bord sind unter anderem einige Schulkinder und die demenzkranke Frau Prenosil.

Parallel dazu lesen wir von Doris, sie ist Antons Nachbarin, Anton hat sich in sie verliebt, aber irgendwie finden die beiden nicht so richtig zueinander.

Anton ist schon ein spezieller Typ. Auf der einen Seite sehr schüchtern aber unheimlich liebenswert und sympathisch. Anton als Protagonist macht dieses Buch so lesenswert, aber auch die anderen Charaktere sind wunderbar herausgearbeitet und beschrieben.

Insgesamt ist dieses ein wunderschönes Buch mit einer sehr herzerwärmenden Geschichte!

Veröffentlicht am 29.07.2018

Das letzte Viertel des Buches hat mir am besten gefallen und das Ende war richtig gut!

Der Schatten
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Wer "Die Falle" und "Die Wahrheit" von Melanie Raabe kennt und mag, für den ist auch dieses neue Buch etwas.

Der Schreibstil liest sich flüssig und gefällt. Melanie Raabe versteht es Spannung aufzubauen ...

Wer "Die Falle" und "Die Wahrheit" von Melanie Raabe kennt und mag, für den ist auch dieses neue Buch etwas.

Der Schreibstil liest sich flüssig und gefällt. Melanie Raabe versteht es Spannung aufzubauen und zu halten.

Norah ist Journalistin und gerade nach Wien gezogen. Vorher hat sie in Berlin gewohnt, zusammen mit ihrem Freund Alex, von dem hat sie sich getrennt. Gerade in Wien angekommen, wird sie von einer Bettlerin angesprochen, dass sie am 11. Februar einen Mann Namens Arthur Grimm ermorden wird. Norah kennt keinen Arthur Grimm, das Datum lässt ihr quasi das Blut in den Adern gefrieren.

Ihr Neuanfang in Wien läuft nicht so reibungslos, wie sie es sich gedacht hat. Ihr fehlen ihre Freunde und der Kontakt zu den neuen Kollegen fällt ihr nicht leicht. Theresa, die in der Wohnung über ihr wohnt, sucht Norahs Nähe, doch zu Theresa möchte Norah eigentlich keinen nähen Umgang: Theresa hat sehr viel Ähnlichkeit mit jemandem aus Norahs Vergangenheit.

Dann geschehen jede Menge merkwürdiger Dinge: mal ist es eine Zahnbürste, die verschwindet, mal liegt auf einmal ein weißes Plüschkaninchen in Norahs Wohnung.

Was geht da vor? Da das Meiste aus der Sicht von Norah erzählt wird, kennt der Leser das Gesamtbild nicht und man macht sich so seine Gedanken. Norah zweifelt an sich selber oder verrennt sie sich da in etwas?

Insgesamt ist "Der Schatten" ein spannender Thriller, wobei mir das letzte Viertel und das Ende am besten gefallen haben.

Veröffentlicht am 21.07.2018

guter Schwedenkrimi

Sommernachtstod
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Was geschah mit dem fast 5-jährigen Billy, als er im Garten einem Kaninchen folgt? Er ist spurlos verschwunden, nur sein Schuh wird gefunden. Eine groß angelegte Suchaktion bleibt erfolglos. Kommissar ...

Was geschah mit dem fast 5-jährigen Billy, als er im Garten einem Kaninchen folgt? Er ist spurlos verschwunden, nur sein Schuh wird gefunden. Eine groß angelegte Suchaktion bleibt erfolglos. Kommissar Mansson ist für die Suche / die Ermittlungen verantwortlich. Schnell gibt es einen Verdächtigen, die Dorfbewohner urteilen schnell. Die Mutter kommt mit dem Verlust nicht klar, sie ist zunächst schwer krank, als dann eigentlich eine Besserung in Sicht ist, nimmt sie sich das Leben. Auch der Vater ist von Geschehnissen gezeichnet.

Das Buch erzählt zum einen im Sommer 1983, als Billy verschwand. Ein weiterer Handlungsstrang erzählt in der Gegenwart. Vera, die Schwester von Billy ist Gesprächstherapeutin. Sie leidet als Erwachsene immer noch an dem Verschwinden von Billy. Als in einer Gesprächsrunde ein bisher unbekannter Mann von einem verschwundenen Kind aus seiner Kindheit erzählt, ist bei Vera Billys Verschwinden wieder absolut präsent. Wer ist der Mann und was ist damals tatsächlich passiert?


In einem insgesamt spannenden Kriminalroman erfährt der Leser die gesamte Tragweite mit einem für mich unerwarteten Ausgang.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein eher 'ruhiger' Thriller, aber dennoch fesselnd

Wahrheit gegen Wahrheit
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Die ersten Seiten des Buches haben mich doch tatsächlich etwas irritiert zurück gelassen, bis ich dann das Unglaubliche begriffen hatte: Viv arbeitet bei der CIA, ihre Aufgabe ist die Suche nach russischen ...

Die ersten Seiten des Buches haben mich doch tatsächlich etwas irritiert zurück gelassen, bis ich dann das Unglaubliche begriffen hatte: Viv arbeitet bei der CIA, ihre Aufgabe ist die Suche nach russischen Spionen, dabei stößt sie auf ein Foto von ihrem Ehemann. Matt ist die Liebe ihres Lebens, seit 10 Jahren sind sie ein Paar. Die beiden leben mit den gemeinsamen Kindern ein erfülltes Familienleben. Viv kann es gar nicht glauben, aber es ist Matt auf dem Foto. Dennoch ist sie fest überzeugt, dass es sich um einen Irrtum handeln muss. Als Viv Matt mit dem Thema konfrontiert, rechnet sie damit, dass Matt alles abstreitet, doch er gibt es zu. Auf die Frage von Viv: "wie lange schon", antwortet der 37-jährige Matt: "22 Jahre".
Basiert ihre Liebe, ihre Familie mit den Kindern auf einer extra dafür konzipierten Lüge?

Der Schreibstil liest sich flott und flüssig, somit ist das gesamte Buch mit seinen insgesamt knapp 350 Seiten zügig gelesen. Das Buch ist aus der Sicht von Vivian geschrieben, was ich sehr gelungen finde, somit baut sich eine Spannung auf, weil der Leser die andere Betrachtungsweise nicht kennt.

Dieser insgesamt doch eher 'ruhigere' Thriller hat mir gut gefallen.

Veröffentlicht am 16.06.2018

wahre Freundinnen

Wir sehen uns im Sommer
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Asa Hellberg mit ihrer passenden Art für Frauen um die fünfzig zu schreiben, überzeugt auch mit ihrem aktuellen Wohlfühlroman.

Das Buch beginnt mit einem Brief von Sonja. Sonja ist eine der vier Freundinnen, ...

Asa Hellberg mit ihrer passenden Art für Frauen um die fünfzig zu schreiben, überzeugt auch mit ihrem aktuellen Wohlfühlroman.

Das Buch beginnt mit einem Brief von Sonja. Sonja ist eine der vier Freundinnen, sie weiß, dass ihr Leben zu Ende geht. Sie hatte sich für jede der Freundinnen etwas Besonderes überlegt und dafür alles in die Wege geleitet. Und nun möchte sie, dass ihre Asche an Orte gebracht wird, die Sonja zu Lebzeiten sehr viel bedeutet haben.

Fünf Jahre später sind die Freundinnen Sonjas letztem Wunsch immer noch nicht nachgekommen. Mehrfach hatten sie einen Anlauf für die gemeinsame Reise genommen, aber irgendetwas kam immer dazwischen.

Jede der drei Freundinnen hat ihr Päckchen zu tragen. Im Moment durchlebt Rebecca eine Phase der tiefen Trauer, vor einigen Monaten hat sie ihren geliebten Mann verloren. Sie kann sich nicht vorstellen in dieser für sie so schwierigen Zeit, die Reise mit Maggan und Susanne anzutreten. Doch Maggan und Susanne können Rebecca überreden und endlich die Reise für Sonja unternehmen.

Die Briefe und die Geschichte von Sonja sind der rote Faden des Buches. Einiges aus dem Leben von Sonja wussten die Freundinnen bis dahin nicht. Lesenswerter fand ich allerdings, welche Veränderungen sich bei Maggan, Rebecca und Susanne ereignet haben.

So ergibt sich insgesamt ein absolut runder und sehr lesenswerter Wohlfühlroman.