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Veröffentlicht am 03.09.2018

Eine wahre Geschichte über eine tapfere, außergewöhnliche Sängerin

Ein Song bleibt für immer
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„Ich möchte, dass die Menschen meine Stimme hören und etwas dabei empfinden, dass meine Songs Gefühle in ihnen hervorrufen, Pete. Meine Zukunft ist ungewiss…“ „Nicht, Alice.“ „Aber es ist doch so. Ich ...

„Ich möchte, dass die Menschen meine Stimme hören und etwas dabei empfinden, dass meine Songs Gefühle in ihnen hervorrufen, Pete. Meine Zukunft ist ungewiss…“ „Nicht, Alice.“ „Aber es ist doch so. Ich möchte, dass etwas von mir bleibt.“ Meine Songs für die Zukunft… „Meine Musik wird weiterleben, wenn ich einmal nicht mehr da bin.“

Das Buch „Ein Song bleibt für immer“ beinhaltet die wahre Geschichte der Sängerin Alice Martineau. Sie kam mit der Krankheit Mukoviszidose auf die Welt und konnte nie sorgenfrei durch die Welt laufen. Als Kinde musste sie deutlich schneller erwachsen werden und sich viele spöttische Kommentare anhören. Nach einer kurzen Modelkarriere möchte sie sich ihren Traum verwirklichen und Sängerin werden.

Vor dieser Geschichte kannte ich die Krankheit Mukoviszidose gar nicht. Ich habe mir ein paar Sachen hierzu durchgelesen und bin der Meinung, dass man unheimlich tapfer sein muss, mit einer solchen Krankheit zu leben und sich seine Träume zu erfüllen. Alice mag es überhaupt nicht, wenn man sie tapfer nennt, da sie das Leben nur so kennt. Ich finde, dass jeder Mensch, der mit solchen Karten ins Leben startet auch ab und zu mutlos und verzweifelt sein kann. Sie ist es nicht, von daher ist sie in meinen Augen außergewöhnlich stark und kann für viele ein Vorbild sein.

Die Geschichte ist definitiv inspirierend und bewegend. Sie enthält Hoffnung, Trauer und Liebe. Eine Emotion, die ich jedoch teilweise vermisst habe, ist die Leidenschaft. Alice stellt ihren Lebenstraum teilweise über ihre Gesundheit und möchte berühmt werden. Sie liebt das Singen über alles, sodass es ihre große Leidenschaft zu sein scheint. Jedoch ist dies beim Lesen nicht sehr stark herüber gekommen. Ich möchte nicht nur die Tatsache mitbekommen, dass ihr das Singen so wichtig ist, sondern ich hätte dies auch gerne gespürt.

Mein Tipp an alle Leser: Googelt die Sängerin nicht bevor ihr das Buch ausgelesen habt. Es ist eine wahre Geschichte und es gibt sehr viel über die Sängerin im Internet. Als ich angefangen habe das Buch zu lesen, wollte ich natürlich auch die Lieder hören. Über Youtube findet man da eine ganze Menge. Dabei erfährt man jedoch auch direkt sehr viel über die Sängerin selber. So erfährt man von Ereignissen, die erst viel später in dem Buch geschehen. Es sind somit unfreiwillige Spoiler. Bei der ein oder anderen Info wünschte ich mir beim Lesen, dass ich sie noch nicht hätte. Also googelt die Alice Martineau nicht direkt, aber hört euch hinterher unbedingt ihre Lieder an.

Von dem Buch sowie dem Leben von Alice Martineau bin ich einfach nur fasziniert. Es ist eine Geschichte über eine starke Persönlichkeit, das Singen und zugleich eine Liebesgeschichte. Definitiv viele Emotionen!

Veröffentlicht am 30.08.2018

Eine grandiose, fantasievolle Fortsetzung!

Queen and Blood
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„Eines Tages fand er ein wunderschönes Mädchen. Ihr Haar hatte die Farbe des Sonnenaufgangs, und ihre Haut war von Sonnenflecken gesprenkelt“, fuhr er fort. Sasha schwieg. Ihre Hände, die über seinen Rücken ...

„Eines Tages fand er ein wunderschönes Mädchen. Ihr Haar hatte die Farbe des Sonnenaufgangs, und ihre Haut war von Sonnenflecken gesprenkelt“, fuhr er fort. Sasha schwieg. Ihre Hände, die über seinen Rücken streichelten, hielten inne. „Das Mädchen war freundlich zu Kjell von Jeru, obwohl er sich ihr gegenüber kalt und abweisend verhielt. Sie war geduldig mit ihm, auch wenn er wütend wurde. Sie war sanft, obwohl er hart war.“

Es ist die Fortsetzung von „Bird & Sword“, aber handelt von anderen Personen. Es ist wahrscheinlich nicht notwendig den ersten Teil zu kennen, um ihn zu verstehen, aber ich fand es sehr hilfreich. In diesem Teil werden Magiebegabte nicht mehr geächtet und werden langsam in die Gesellschaft integriert. Für mich war es hilfreich zu wissen, wie es hierzu kam, da dies nicht noch einmal erklärt wird.

In diesem Teil geht es zum einen um Sasha. Sie arbeitet als Dienerin und Seherin ein einem kleinen Dorf – ohne zu wissen, wer sie eigentlich ist oder woher sie kommt. Nach einem Unfall wird sie von dem Soldaten Kjell gefunden. Er rettet sie und kümmert sich um sie. Doch wer ist Sasha wirklich?

Der erste Teil hat mich einfach nur begeistert und der zweite Teil stand diesem kaum hinterher. Hier hat es vielleicht ein paar Seiten länger gedauert, bis ich vollkommen in die Geschichte eingetaucht bin, aber dann bin ich vollständig dadrinnen aufgegangen. Es gab ein paar Höhen und Tiefen, aber ich mochte Sasha und Kjells Geschichte einfach. Außerdem mochte ich auch, dass die Personen aus dem ersten Teil wieder auftauchen.

Als Fan von Märchen hat mich auch gefreut, dass hier viele kleine Geschichten erzählt werden. Sasha liebt es abends beim Lagerfeuer die Soldaten zu unterhalten. Diese kurzen Märchen haben mir sehr gefallen. So weiß ich jetzt beispielsweise, dass Bäumen verwandelte Menschen sind, die darauf warten wieder erweckt zu werden.

Es ist so eine fantasievolle Reihe, die einen einfach nur in ihren Bann zieht. In meinen Augen ein Muss für Fantasy-Fans.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Was passiert, wenn man untätig ist?

Vox
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„Wenn mir jemand erzählt hätte, ich könnte den Präsidenten, die Bewegung der Reinen und diesen unfähigen kleinen Scheißkerl Morgan LeBron innerhalb einer Woche zu Fall bringen, hätte ich ihm nicht geglaubt. ...

„Wenn mir jemand erzählt hätte, ich könnte den Präsidenten, die Bewegung der Reinen und diesen unfähigen kleinen Scheißkerl Morgan LeBron innerhalb einer Woche zu Fall bringen, hätte ich ihm nicht geglaubt. Aber ich hätte auch keinen Einwand erhoben. Ich hätte überhaupt nichts gesagt.“

Vox spielt in einem Zukunftsszenario, in dem Frauen unterdrückt werden und ohne jegliche Meinungsäußerung sind. Es steht ihnen lediglich zu hundert Worte am Tag zu sagen. Dies wird über ein Armband überwacht. Jean war eine erfolgreiche Wissenschaftlerin von Aphasie und Mutter von vier Kindern. Bis ihr ihre Stimme genommen wurde und sie an den Herd befördert wird.

Hundert Worte sind genauso viel, wie die beiden oberen Abschnitte. Es ist somit nicht viel, was eine Frau am Tag sagen darf. Der Grundgedanke hat mich fasziniert. Ich konnte mir zunächst nicht vorstellen, wie es zu so einem Szenario kommen kann, aber es hat mich interessiert, wie es damit weiter geht. Zunächst ist mir erst einmal bewusst geworden, wie viele Möglichkeiten es gibt, mit anderen Menschen zu kommunizieren.

Anschließend war ich schockiert von den vielen Ungerechtigkeiten. Jean als Mutter darf beim Abendessen nicht reden, ebenso wie ihre Tochter. Dafür lärmen ihre drei Söhne und sind dabei häufig sehr unverschämt. Sämtliche Rechte sind ihr genommen worden – das Recht zu arbeiten, das Recht auf Selbstbestimmung oder auch das Recht eigene Entscheidungen zu treffen. Mit Jean habe ich häufig mitgefühlt.

Etwas zu kurz ist mir die Hintergrundgeschichte gekommen. Es wird angerissen, dass sich weiße Männer diskriminiert gefühlt haben und dadurch den Spieß umgedreht haben. Nach und nach wurden Frauen aus allen politischen Ämtern gedrängt worden und zum verstummen gebracht worden. Aber wie kommt es dazu, dass eine Hälfte der Bevölkerung plötzlich ohne Rechte dasteht?

Das Buch ist faszinierend und enthält sehr viele sehr wichtigen Aussagen. Es ist keine Lösung einfach nichts zu tun. Es heißt häufiger, dass das Böse siegt, wenn die Guten nichts tun. Es ist notwendig seine Stimme zu nutzen und sich für die eigenen Interessen einzusetzen. Bei den ganzen Frauenrechtsbewegungen ist es ebenso wichtig darauf zu achten, dass dies in einzelnen Situationen nicht zu einer Diskriminierung der Männer führt.

Neben den höchst aktuellen, spannenden Themen hat das Buch leider auch einige schwächen. Die Hintergrundgeschichte kommt nicht nur zu kurz, sondern das Ende ist auch sehr konstruiert. Ich hätte mir hier mehr Komplexität gewünscht. Für den ein oder anderen wird auch der Sprachstil gewöhnungsbedürftig sein, da es hier viele Zeitsprünge und parallele Szenarien gibt. Das kann an der ein oder anderen Stelle etwas verwirren.

Mich hat das Buch Vox zum Denken angeregt. Von daher hat es meine Erwartungen erfüllt. Es ist kein perfektes Werk, aber es ist spannend und bewegend. Ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Eine wahnsinnig fesselnde Geschichte, die ich nicht zur Seite legen konnte

Idol – Gib mir die Welt
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„Meine Eltern sind gestorben, und irgendwie bin ich es auch. Meine Freunde sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden – nein, ich bin aus dem Leben meiner Freunde verschwunden. Ich kann nicht so ...

„Meine Eltern sind gestorben, und irgendwie bin ich es auch. Meine Freunde sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden – nein, ich bin aus dem Leben meiner Freunde verschwunden. Ich kann nicht so tun, als ob es anders wäre. Ich habe mich von allem entfernt, mich im alten Haus meiner Großmutter verkrochen und mir einen Job gesucht, für den ich mein Zuhause nie wirklich verlassen musste.“

„Idol“ ist definitiv eine Rockstar-Romanze. Das ist nicht schwer zu erkennen, da die männliche Hauptperson ein Rockstar ist, was jedoch bei dieser Geschichte besonders ist und sie zu einer außergewöhnlichen Rockstar-Romanze macht, sind die Gefühle und Handlungen drumherum. Das Buch ist an vielen Stellen tiefgründiger, als auf den ersten Blick erkennbar.

Liberty Bell lebt nach dem Tod ihrer Eltern als Einsiedlerin. Das ändert sich, als eines morgens Killian James betrunken mit seinem Motorrad durch den Gartenzaun kracht. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht mögen, freunden sie sich an. Dabei weiß Liberty nicht, dass Killian Gitarrist der erfolgreichsten Rockband der Welt ist. Libertys Traum war auch einmal Sängerin zu werden, doch hat sie diesen Traum auf Wunsch ihrer Eltern immer begraben. Wird es für Liberty doch Zeit sich raus in die Welt zu wagen und ihren Traum zu verwirklichen?

Nicht nur Liberty hat Probleme, mit denen sie zurechtkommen muss. Killian ist traumatisiert nachdem er seinen Bandkollegen nach einem Selbstmordversuch aufgefunden hat. Er hat keine Lust weiterhin Musik zu machen, bis er Liberty singen hört. Was mich hieran so gut gefällt ist, dass sie sich durch diese Hintergrundgeschichte auf Augenhöhe begegnen. Killian ist ein Rockstar und Liberty eine einfache Buchcoverdesignerin. Da ist die Ausgangslage für beide nicht ganz einfach beziehungsweise ungleich. Ich finde es meist nicht schön, wenn ein Partner deutlich dominanter ist oder stärker im Vordergrund steht als der andere. Durch ihre Fehler und Probleme ist jeder auf den anderen angewiesen.

Ein weiterer Aspekt, der mir gut gefallen hat, ist die Darstellung der Musikbranche. Teilweise stellt man sich ein Rockstarleben sehr glamourös vor. Die Schattenseiten werden dabei häufig vergessen. Hier wird dieses Leben nicht komplett negativ dargestellt, aber es werden definitiv auch die Schattenseiten illustriert, wie lange Arbeitszeiten, die Ruhelosigkeit, die Präsenz in den Medien und die Pflichten gegenüber dem Plattenlabel. Auf mich hat diese Darstellung sehr realistisch und authentisch.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte hat mich zunächst durch die Tiefgründigkeit und die authentische Darstellung überrascht, dadurch hat sie mich jedoch umso mehr gefesselt. Für mich ist dies eine super Rockstar-Romanze und absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Eine einzigartige Freundschaft mit einer bewegenden Geschichte

Nichts als Liebe
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„Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Liebe etwas anderes sein könne als überwältigend. Und schon als ich ein Kind war, war klar, dass ich mich niemals mit weniger zufriedengeben würde.“

Macy traut ...

„Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Liebe etwas anderes sein könne als überwältigend. Und schon als ich ein Kind war, war klar, dass ich mich niemals mit weniger zufriedengeben würde.“

Macy traut sich nicht mehr eine enge Beziehung einzugehen. In jungen Jahren hat sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren Vater sowie ihren besten Freund und gleichzeitig große Liebe Elliot verloren. Nun führt sie eine Beziehung, in der sie keine großen Gefühle riskieren muss. Nach elf Jahren läuft sie nun Elliot wieder über den Weg und hinterfragt ihr unkompliziertes Leben. Ist sie wirklich glücklich? Und ist da noch war zwischen ihr und Elliot?

Die Geschichte spielt in zwei Zeiten: Zum einen lernt der Leser die erwachsenen Macy kennen und zum anderen startet die Handlung 14 Jahre zuvor. Ehrlich gesagt fand ich den Handlungsstrang in der Vergangenheit spannender. Hier zieht Macy gerade mit ihrem Vater in das Ferienhaus neben Elliots. Auch wenn Macy dort nur in den Ferien und am Wochenende wohnt, verbindet sie bald mit Elliot eine enge Freundschaft.

Beinahe jeden Nachmittag liegen die beiden in einem begehbaren Kleiderschrank, der zum Bücherzimmer umgebaut wurde. Sie schließen die Außenwelt aus und unterhalten sich über Bücher, Träume und was sie sonst noch gerade interessiert. Wenn sie sich nach einer Trennung wiedersehen, fragen sie sich häufig nach ihrem aktuellen Lieblingswort. Auch wenn das nur eine kleine Frage ist, sagt die Antwort so häufig so viel über die aktuelle Situation aus. Mir hat dieser kleine Aspekte extremst gut gefallen. Immer wieder habe ich mich selber gefragt, was gerade mein Lieblingswort ist.

Ihr Treffpunkt zeigt schon wie außergewöhnlich die Freundschaft zwischen den beiden ist. Mich hat begeistert, wie der Leser mitbekommt, wie sich Macy und Elliot kennenlernen, Vertrauen aufbauen und sich langsam ineinander verlieben. Die ganze Zeit über fragt man sich, wieso die beiden elf Jahre lang keinen Kontakt hatten. Auch in der aktuellen Zeit wird dieses Geheimnis nicht direkt gelüftet. Die Spannung steigt immer weiter. Das macht einen weiteren Reiz in der Geschichte aus.

Sehr überrascht hat mich auch, wie gefühlvoll das Buch ist. Von dem Autorenduo kenne ich bereits ein paar Bücher, wie die „Beautiful“-Reihe. Die Bücher werden wohl dem Genre Erotik zugeordnet und enthalten einige detaillierte Beschreibungen von Schlafzimmerszenen. Bei „Nichts als Liebe“ habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht, zu welchem Genre das Buch genau gehört. Auch wenn ich es von den Autoren bis dato nicht anders kenne, gehört die Geschichte definitiv nicht zum Genre Erotik. Somit wurde ich hier positiv überrascht, dass das Buch viel niveauvoller und bewegender ist.

Ich mochte im Endeffekt beide Handlungsstränge sehr gerne, ich mochte die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite und ich mochte auch die beiden Hauptpersonen. Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil ich es ein kleines bisschen übertrieben fand, warum Elliot und Macy elf Jahre zuvor den Kontakt abgebrochen haben. Insgesamt war es mir jedoch ein wahres Lesevergnügen.