Profilbild von DianaPegasus

DianaPegasus

Lesejury Star
offline

DianaPegasus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DianaPegasus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

humorvolle Lovestory

Dating you, hating you - Hoffnungslos verliebt
0

Christina Lauren – Dating you, Hating you, Hoffnungslos verliebt

Evie ist sich sicher, schrecklicher kann die Party ihrer besten Freundin und ihres Ehemannes nicht mehr werden, als sich immer mehr Pärchen ...

Christina Lauren – Dating you, Hating you, Hoffnungslos verliebt

Evie ist sich sicher, schrecklicher kann die Party ihrer besten Freundin und ihres Ehemannes nicht mehr werden, als sich immer mehr Pärchen auf der Kostüm-Party einfinden. Doch dann steht plötzlich ein gutaussehender junger Mann vor ihr, mit dem sie sich unterhalten kann. Gleich scheint die Chemie zu stimmen, doch er hat einen gravierenden Fehler: Er ist Schauspielagent, genau wie sie auch und das bedeutet, kaum Zeit und jede Menge Arbeit, dazu ein gesundes Ego und wie erwähnt, viel Arbeit zu Unzeiten.
Als dann Carter plötzlich aufgrund einer Firmenfusionierung ihr Kollege wird, sind die Träume ohnehin erst mal dahin, denn beide wollen nichts mit einem Kollegen anfangen... obwohl sie den jeweils anderen nicht aus dem Kopf bekommen. Aber es kommt noch schlimmer als ein Konkurrenzkampf ausbricht.

Ich kannte bisher noch kein Buch von Christina Lauren. „Dating you, Hating you“ hat mir gut gefallen, da es angenehm zu lesen und unterhaltsam war, darüberhinaus war es kurzweilig und humorvoll, eine gute Portion Humor hat ebenfalls nicht gefehlt und auch ein bisschen Erotik war vorhanden, die nicht übertrieben wirkte. Das Buch ist eine lockerleichte „gute Laune“-Lektüre die Spaß macht.
Der Schreibstil ist modern und flüssig. Die Story selbst hält zwar kaum Überraschungen parat, wird aber aufgrund der Leichtigkeit schnell zu einem Pageturner. Innerhalb weniger Stunden hatte ich das Buch durch und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Die Charaktere, hauptsächlich Carter und Evie, sind gut und detailliert beschrieben, wirken lebendig und facettenreich, auch wenn die Nebenfiguren relativ blass blieben.
Das Buch wird aus der Sicht von Evie und Carter erzählt. Während Evie immer wieder an sich zweifelt und das Konkurrenzdenken recht ausgeprägt ist, ist Carter etwas lockerer in seiner Einstellung, wirkt selbstbewußter. Er ist sehr charmant, scheint jedem um den Finger wickeln zu können und merkt erst viel zu spät, dass er zum Spielball der Chefs wird. Ich finde gut, dass er seinen Mann steht und das er das durchzieht, was er sich vornimmt. Dabei gibt es kleine Einblicke ins Familienleben, sodass der Leser ihn zwar besser verstehen kann, die aber für die tatsächliche Handlung überhaupt nicht von Belang sind.
Evie war mir auf Anhieb sympathisch, ihr ätzender Chef macht ihr das Leben nicht gerade leicht, sie arbeitet hart, hat einen etwas schrägen Humor und sie hat ein paar nette Eigenschaften, die sie lebendiger und charmanter wirken lässt. Sie ist eine Kämpferin, und das gefiel mir sehr gut. Aber sie vergißt nicht ihr Herz und das schätze ich an einem Charakter sehr.
Die Autorin hat vielleicht etwas dick aufgetragen, dass der Konkurrenzkampf manchmal ein wenig an einen Kindergarten erinnert, dennoch hat es mir ein schmunzeln aufs Gesicht gezaubert und von daher fand ich es nicht ganz so tragisch.
Schauplatzbeschreibungen gibt es eher weniger, aber darauf kann ich auch gern verzichten, da der größte Teil der Geschichte entweder im Haus der Freunde, in einer Wohnung oder im Büro stattfindet.

Ich kann das Buch allen Lesen/Leserinnen empfehlen, die eine gute Portion Humor verstrickt mit einer angenehmen Liebesgeschichte zu schätzen wissen.

Das Cover erinnert mich an die Bücher einer anderen Autorin, weshalb ich das Buch auch gelesen habe, da ich irrtümlich dachte, es sei von ihr. Durch meinen Fehler habe ich nun eine weitere Autorin gefunden, deren Bücher ich im Auge behalten werde.

Fazit: humorvolle Lovestory. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.08.2018

guter Thriller, wenn auch nicht das stärkste Buch der Autorin.

Der Schatten
0

Melanie Raabe – Der Schatten

Norah hat ihr altes Leben hinter sich gelassen, ist geflüchtet vor ihrem Ex und der Frage aller Fragen, hat sich in ihrem Job verausgabt und für fremde Frauen Gerechtigkeit ...

Melanie Raabe – Der Schatten

Norah hat ihr altes Leben hinter sich gelassen, ist geflüchtet vor ihrem Ex und der Frage aller Fragen, hat sich in ihrem Job verausgabt und für fremde Frauen Gerechtigkeit üben wollen... und ist gescheitert.
Wien soll ein Neuanfang werden, doch da kommt eine Bettlerin auf sie zu und sagt, sie werde an einem bestimmten Tag einen bestimmten Mann ermordern... aus freien Stücken.
Neugierig geworden recherchiert Norah und stößt auf Ungereimtheiten, dazu muss sie ihre Vergangenheit durchforsten, liegt dort vielleicht die Lösung?
Was könnte es geben, dass sie dazu veranlasst einen für sie wildfremden Mann zu töten?

Ich kenne bereits die beiden Vorgänger, der Autorin wobei mir "Die Falle" sehr gut gefallen hat und "Die Wahrheit" mich etwas weniger angesprochen hat.

"Der Schatten" konnte mich noch ein bisschen weniger überzeugen als das zweite Buch, obwohl die Autorin hier gekonnt Spannung aufbaut, die aber durch die vielen Rückblicke und ausschweifende Story immer wieder absinkt. Keine Frage, Melanie Raabe erschafft einen Welt, die düster und beklemmend ist, die etwas trostlos und distanziert wirkt, und somit einen unterschwelligen Grusel aufbaut. Leider verliert mich die Geschichte zwischendurch immer mal wieder, was zum einen an der recht unsympathischen Hauptfigur Norah liegt, die einfach keine Sympathiepunkte aufbauen kann, zum anderen gibt es zu viele Störungen, in dem ein weiterer Handlungsstrang aufgebaut wird und irgendwo in der Luft hängen bleibt.
Norah war drogenabhängig, ist jetzt ziemlich distanziert und unfreundlich, wirkt leicht abwesend und trinkt gern mal ein Gläschen. Dabei kommt sie mir etwas bott, eben unsympathisch rüber, niemanden dem ich mein Vertrauen schenken würde oder mit dem ich auf einer Wellenlänge bin. Dementsprechend fällt es mir etwas schwer, mich auf Norah einzulassen, mit ihr zu bangen und zu hoffen.
Natürlich sollte ein Thriller viele Irrwege, Überraschungen und eine gute Portion Abwechslung beinhalten, für mich war es teilweise etwas holprig Norah zu folgen. Leider wirkten einige der Gegebenheiten auch einfach nur konstruiert, dass ich mich wunderte, dass Norah sich überhaupt damit abgab.
Punkten kann die Autorin aber mit der Ausarbeitung der Figuren, die sie lebendig und realitätsnah erschafft. Auch die Handlungsorte sind bildhaft beschrieben, sodass ich mir diese gut vorstellen konnte.

Der Roman liest sich überwiegend kurzweilig, hat eine gewisse Grundspannung und ist vom Plot her sehr interessant, sodass ich mich in großen Teilen gut unterhalten gefühlt habe, mit "Die Falle" ist dieser Roman aber keinesfalls zu vergleichen, auch wenn ich alle drei Romane von Melanie Raabe empfehlen kann.
Natürlich sei hier gesagt, dass alle Thriller der Autorin Einzelgeschichten sind und in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können.
Vielleicht hatte ich einfach eine zu hohe Erwartung, aber der Thriller ist keineswegs schlecht, nur manchmal, und das ist im realen Leben auch so, kommt man nicht so gut mit der Hauptfigur zurecht.

Das Cover ist eher dezent gestaltet, was mir sehr gut gefällt.

Fazit: guter Thriller, wenn auch nicht das stärkste Buch der Autorin. 3,75 Sterne.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Interessanter erster Band, wenn auch mit viel Potenzial/Luft nach oben.

Night School 1
0

CJ. Daugherty – Night School,1, Du darfst keinem trauen

Allies Eltern sind es leid, dass sie ihre Tochter immer wieder aus Schwierigkeiten heraus holen müssen, und nach einer Verhaftung wird gehandelt: ...

CJ. Daugherty – Night School,1, Du darfst keinem trauen

Allies Eltern sind es leid, dass sie ihre Tochter immer wieder aus Schwierigkeiten heraus holen müssen, und nach einer Verhaftung wird gehandelt: Allie kommt gegen ihren Willen auf das Internat Cimmeria, eine Schule für Priviligierte und Hochbegabte. Ohne Handy/Technik, dafür mit viel Arbeit und einem gesitteten Umfeld soll Allie wieder auf die richtige Bahn gelenkt werden, die seit dem Verschwinden ihres Bruders und den anhaltenden Panikattacken sowie ihrer rebellischen Art immer wieder in Schwierigkeiten gerät.

Doch in Cimmeria ist es nicht so wie es sein sollte. Auch hier herrscht der Schrecken hinter der Fassade. Allie selbst wird in Machtspielchen verstrickt, da ihre Familie selbst einen Bezug zu Cimmeria hat. Und dann gibt es da noch die sagenumwobende aber geheime Night School...

Ich habe die ungekürzte Lesung gehört, gesprochen von Luise Helm. Sie erzählt die Geschichte eindringlich und überwiegend spannend, die Stimme passt sehr gut zu Allie, so wie ich sie mir vorstelle und die Synchronsprecherin bietet mit unterschiedlicher Intonation und Stimmfarbe ein breites Band an Charaktere, die sie unterschiedlich spricht.
Insgesamt spricht Luise Helm die Geschichte passend zur Story, beschleunigt das Tempo wenn die Story spannend wird, entschleunigt diese aber auch, wenn es notwendig wird.

Allie ist nicht gerade sympathisch, wirkt anfänglich aufgesetzt, übertrieben und distanziert, dazu noch bockig, was die Sprecherin sehr gut herüber bringt - manchmal zu gut, sodass ich lange Zeit ein Problem mit der Hauptfigur hatte und ich immer wieder überlegt habe, ob ich nicht doch lieber auf das Buch zurück greifen sollte, damit ich die „nervige“ Stimme aus dem Ohr habe.
Sympathiepunkte konnte die Hauptfigur vorerst nicht aufbauen, da sie nach jeder halbwegs netten Szene gleich ein paar nervige hinterherfeuerte. Dazu kommt eine Dreiecksgeschichte, die so klischeebeladen und vorhersehbar ist, dass ich schmunzeln musste. Zum Ende der Geschichte wirkt sie langsam sympathischer, ein oder auch zwei Blicke hinter die Fassade sind notwendig um sie zu verstehen. Die Panikattacken und ihr Zähldrang machen Allie etwas „menschlicher“.
Sylvaine ist einer der beiden Mitschüler, die Allie um den Finger wickelt, oder sie wird um den Finger gewickelt. Sylvaine ist in diesem Band undurchschaubar, geheimnisvoll aber irgendwie mit seiner Art nicht gerade sympathisch ja fast schon abstossend, da er scheinbar mit den Mädels und mit Allies Gefühlen spielt, sodass es fast zu einem Eklat kommt. Bisher ist mir schleierhaft, warum dies ausgerechnet passieren musste, gibt es der Story doch eher einen negativen Touch.
Carter West ist der unverstandene, dunkle Gegenspieler von Sylvaine. Es besteht eine Rivalität zwischen den beiden Jungs, der Grund dafür ist erst mal nicht zu erkennen. Carter mochte ich auf Anhieb sehr viel besser leiden, auch wenn man nicht all seine Aktionen nachvollziehen kann.
Dann gibt es noch Jo und Kate, die eine Freundin die andere geliebte Feindin, die ein wenig in der Welt um Allie mitmischen, aber auch zu ihnen konnte ich keine besonders gute Beziehung aufbauen, sodass in dem ersten Buch noch viele Geheimnisse, Überraschungen und Handlungsstränge irgendwie unfertig wirken.
Natürlich werde ich auch das zweite Buch hören, vielleicht gefällt es mir dann besser, ansonsten werde ich wieder auf die Bücher umsteigen.

Der Plot der Geschichte ist auf jeden Fall sehr interessant und auch wenn man bisher nicht viel über die Night School an sich erfährt, nur das es sie gibt, ist die Story interessant und man bleibt, nicht zuletzt wegen des Cliffhangers, neugierig wie es wohl mit Cimmeria Allie und Co weitergehen wird.
Die Handlungsorte sind gut beschrieben, die Stimmung ist gut eingefangen und die Spannung wird zwar nicht durchgängig gehalten, aber durch die verschiedenen Aktionen bleibt es spannend.
Eigentlich hatte ich hier etwas übersinnliches erwartet, aber in dieser Hinsicht wurde ich enttäuscht.
Interessant ist zu erfahren, wie sich Allie wohl entwickeln wird, ob sie weiterhin so rebellisch bleibt oder ob sie für den Leser sympathischer wird.
Die Figuren sind ebenfalls anschaulich ausgearbeitet, wirken lebendig und detailliert.

Die Story ist kurzweilig und überwiegend spannend, ich habe mich, abgesehen bis auf ein paar Kleinigkeiten und einer nicht so wirklich sympathischen Hauptfigut, gut unterhalten gefühlt. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Fazit: Interessanter erster Band, wenn auch mit viel Potenzial/Luft nach oben. Knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.08.2018

starke Stimmen, mittelmäßiger Thriller.

Die Gerechte
0

Peter Swanson – Die Gerechte

Ted ist immer noch wütend auf seine untreue Ehefrau Miranda, als er in der Flughafenhalle von einer unbekannten Rothaarigen angesprochen wird. Vom Alkohol etwas redselig geworden, ...

Peter Swanson – Die Gerechte

Ted ist immer noch wütend auf seine untreue Ehefrau Miranda, als er in der Flughafenhalle von einer unbekannten Rothaarigen angesprochen wird. Vom Alkohol etwas redselig geworden, berichtet er Lilly, dass er seine Frau am liebsten ermorden möchte.
Doch Lilly reagiert anders als gedacht, sie hat eine sehr freimütige Einstellung zum Tod der Menschen und schmiedet mit Ted einen Plan.
Doch schon bald gibt es Probleme und der Plan birgt mehr Risiken als gedacht. Werden sie ihn durchziehen können?

Ich kannte bisher noch kein Buch von Peter Swanson und da der Thriller laut Rezensionen ziemlich polarisiert, war ich neugierig geworden und habe mir die Hörbuchfassung aus der Bibliothek mitgenommen. Sie ist zwar gekürzt, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass mir etwas wichtiges beim zuhören fehlt.
Gelesen wird das Hörbuch von Uve Teschner, Christiane Marx, Britta Steffenhagen und Oliver Brod, die die Story zu einem schönen Hörgenuss gemacht haben. Temporeich, und je nach den Eigenschaften des Charakters ausgearbeitete Emotionen, gelesen, schaffen sie es den verschiedenen Charakteren wie Ted, Lilly, Miranda und Co eine Aura und Lebendigkeit zu verpassen, sodass man sich besser in der Story zurecht finden konnte.
Starke Stimmen für ein eher mittelmäßigen Thriller, der in großen Teilen vor sich hinplätscherte.
Die beiden MP3-CDs sind in kurze Tracks eingeteilt, sodass ein Wiedereinstieg jederzeit möglich ist.

Die Story war sicherlich interessant, aber mir persönlich fehlte etwas der Thrill und obwohl die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, fehlte mir das gewisse „Etwas“, sodass ich das Hörbuch oft zur Seite legen wollte. Trotzdem war genug Neugier und Spannung vorhanden, um es dann doch nicht zu tun, obwohl ich mich mit den Hauptfiguren nicht anfreunden konnte.
Lilly wirkt distanziert, kalt und abgeklärt. Sie ist davon überzeugt, dass Mord ein Mittel der Wahl ist, das jeder stirbt, und man den Zeitpunkt einfach mal bestimmen kann. Der erste menschliche Mord war sicherlich verständlich, vielleicht sogar gerechtfertigt in ihren Augen, aber das macht es nicht einfacher, wenn man ihr Leben verfolgt. Ihre Eltern lieben Partys, Sex und das künstlerische Leben, und ein Auge haben sie nicht unbedingt auf ihre Tochter, die schnell in den Fokus eines Pädophilen gerät. Doch mit jeder neuen Tat, jedem weiteren Tod fühlt sich Lilly unbesiegbar.
Ted war zwar nicht die sympathischste Hauptfigur, aber sein Motiv ist klar und wahrscheinlich das älteste der Welt. Wir erfahren in Rückblicken wie er seine geldgierige Ehefrau kennengelernt hat, wie er sie erwischt und seine Rachegedanken ihn vollkommen einnehmen. Das er dabei etwas für Lilly zu empfinden glaubt, ist klischeehaft und war abzusehen.
Auch Kimbel, der Polizist, der versucht die Morde aufzuklären, verfällt der jungen Frau zunehmend, was ihm zum Verhängnis werden könnte.
Alles in allem kann man es zusammenfassen mit einer mordenden jungen Frau, die Mann wie Frau manipuliert, sich durchs Leben mordet und dabei sicher ist, nie entdeckt zu werden.
Alles ist durchgeplant, es gibt keine Zufälle.
Ja, die Geschichte hatte ihre Spannung und war zwischendurch faszinierend, ja der Autor hat eine gute Grundidee gehabt und ja, für einen Thriller für zwischendurch ist die Story vollkommen okay – aber eben leider nicht mehr.
Punkten kann der Autor mit schönen, bildhaften Beschreibungen der Schauplätze, lebendigen und facettenreichen Charakteren und einer kurzweiligen Story.
Man wird auf einige Irrwege geschickt, anfänglich dachte ich Ted sei die Hauptfigur, später stellt sich heraus, dass es eigentlich jemand anderes ist. Schöne Winkelzüge wurden ausgearbeitet, sodass die Story eine durchgängige Grundstimmung präsentiert.

Das Cover ist jetzt nicht gerade ein Blickfang, aber es spiegelt die roten Haare der Protagonistin wieder.

Fazit: starke Stimmen, mittelmäßiger Thriller. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Sehr guter Abschluss des Doppelbandes, auch wenn er nicht ganz an den ersten Band heranreicht.

Fire Queen
0

Vanessa Sangue – Fire Queen

Saphira de Angelis ist einer von zwei Capos in Palermo. Seitjeher ist ihre Familie mit der Familie der Vargas verfeindet, die ebenfalls einen Anspruch auf Palermo erhebt. Ausgerechnet ...

Vanessa Sangue – Fire Queen

Saphira de Angelis ist einer von zwei Capos in Palermo. Seitjeher ist ihre Familie mit der Familie der Vargas verfeindet, die ebenfalls einen Anspruch auf Palermo erhebt. Ausgerechnet der Mann mit dem sie das Bett teilte, der Mann der sie eigentlich beschützen sollte, der man der glaubte, sie hätte seinen Vater getötet, ausgerechnet der Mann ist ein Verräter und hat sich in ihre famiglia eingeschlichen.
Nach einem Schusswechsel wird Saphira verletzt, doch sie schwört Madox Rache, denn ein Verräter und Mörder darf nicht am Leben bleiben.
Doch leichter gesagt als getan, denn zuerst muss sich Saphira erholen und ihre beste Freundin Rabia kehrt zurück, um Saphira zu helfen. Doch insgeheim verfolgt sie ihre eigene Pläne und schon wieder schwebt Saphira in tödliche Gefahr und ausgerechnet Madox will sie beschützen... hin und her gerissen zwischen Leidenschaft und Rache muss sich Saphira entscheiden, was ihr wichtig ist... die famiglia oder die Liebe

„Fire Queen“ schließt direkt an „Cold Princess“ an, von daher sollte der Vorgänger bekannt sein. Die kleinen Rückblicke reichen nicht aus, um die meisten Vorgänge zu verstehen.
Die Autorin verweist schon im Vorgängerband im Vorwort darauf, dass es Gewalt und detaillierte erotische Szenen gibt, teils auch mit Schmerz und Dominanz verbunden, was sich in diesem Buch weiter führt.
Trotz alledem sind die erotischen Szenen geschmackvoll gehalten, wirken nicht übertrieben oder vulgär.

Der Schreibstil ist auch hier wieder temporeich und modern, sodass ich das Buch in wenigen Stunden durchgelesen hatte. Der erste Band hat mich sehr gefesselt, doch der zweite Band war in meinen Augen etwas schwächer.
Die Story war immer noch sehr spannend, mitreißend und fesselnd, es gab einige erotische Szenen, es gab viele Tote, einen Haufen Emotionen, jede Menge Action und die Spannung wurde durchgängig gehalten, die Story ist raffiniert und gut ausgearbeitet, dennoch kam sie nicht an ihren Vorgänger heran, was sehr schade ist und manchmal bei Dilogien passiert. Hier fehlte das gewisse Etwas, das den Vorgänger zu einem Highlight gemacht hat.

Nicht falsch verstehen, die Story ist super, aber ich hab erwartet das die Autorin noch etwas drauf setzt.
Auch hier wirken die Figuren lebendig, wenn sie nicht gerade in Todesgefahr oder gestorben sind, facettenreich und die bereits bekannten Figuren werden weiter ausgearbeitet. Man sollte schon allein deshalb den Vorgänger lesen, damit die Hauptfiguren nicht blass wirken.
Saphira war in diesem Buch sehr wiedersprüchlich, einerseits genießt sie den Schmerz, sie braucht ihn wie ein Ventil, andererseits passt das alles nicht zusammen mit ihrem Verhalten während der Genesungsphase. Ansonsten ist sie wie im Vorgänger auch: eiskalt, unberechenbar, eine Machtfigur. Das man ihr den Thron streitig macht und sie sich ungewohnt unterwürfig gibt, ist ein guter Schachzug der Autorin.
Madox ist wie im Vorgängerband auch: eiskalt, charismatisch und ein Killer. Er kann Saphira nicht vergessen und hat Probleme bei den Vargas, denn auch ihm wird der Thron streitig gemacht. Der Vargas-Kampf um den Thron ist ein wenig lasch, obwohl ich Madox´neuen Vertrauten Lauro recht schnell ins Herz geschlossen habe.
Ein weiterer Minuspunkt für die Story ist, dass die Autorin mit Vorliebe Leute sterben lässt, die einem ans Herz gewachsen sind. Muss das wirklich sein? Nach Damiano habe ich gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer werden, aber das war doch wirklich nicht nötig.
Gut, es ist keine seichte Lovestory, denn es geht hier knallhart zu und man sollte keinen Kuschelkurs erwarten, aber das war mir persönlich dann doch einen Touch zu viel.
Was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitete war der Strang um Rabiak, der so insziniert wirkte. Das Motiv war einfach so ausgelutscht, hier hätte ich der Autorin wirklich etwas mehr Raffinesse zugetraut. Auch gab es einige offene Fragen, die Lösungen konnte man zwar zwischen den Zeilen lesen, aber nun gut, ein Abschluss wäre hier schön gewesen.

Landschaft und Schauplätze sind auch wieder gut beschrieben, obwohl diese nicht in den Vordergrund gerückt werden.

„Fire Queen“ ist ein guter Abschluss, die Story ist durchgängig spannend, kurzweilig, erotisch und nichts für „schwache“ Nerven. Reine Liebesromanleser werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, allen, die ein bisschen Schmerz und Gewalt sowie eine bittersüße Liebesgeschichte interessant finden, sind mit der Dilogie gut beraten.

Das Cover ist passend zum ersten Band gestaltet und ein sehr hübscher Blickfang. Anstatt dem kühlen grausilber ist das Cover jetzt glühend rot.

Fazit: Sehr guter Abschluss des Doppelbandes, auch wenn er nicht ganz an den ersten Band heranreicht. 4 Sterne.