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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2018

Ausflug in die deutsche Geschichte

Land im Sturm
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Ulf Schiewe hat hier ein sehr außergewöhnliches Buch geschrieben. Es behandelt die Jahre 925 bis 1848 in Deutschland. Aufgeteilt ist diese immense Zeitspanne in 5 Kapitel und wird durch verschiedene Peronen ...

Ulf Schiewe hat hier ein sehr außergewöhnliches Buch geschrieben. Es behandelt die Jahre 925 bis 1848 in Deutschland. Aufgeteilt ist diese immense Zeitspanne in 5 Kapitel und wird durch verschiedene Peronen dargestellt, die alle ihren familiären Ursprung in der vorher behandelten Zeit haben.

Dieses außergewöhnliche Projekt ist dem Autor wieder einmal rundum gelungen. Hier werden, wie man es bei ihm gewohnt ist, wahre geschichtliche Hintergründe mit verschiedenen Charakteren dargestellt, die teils fiktiv, teils real sind. Man kann sich hervorragend in diese Charaktere hinein denken, denn Ulf Schiewe hat einen einmalig guten Stil, deren Handlungen und Meinungen darzustellen. Dadurch, daß sich die einzelnen Familien im Laufe der Jahrzehnte immer wieder begegnen, läuft ein gut ausgearbeiteter roter Faden durch die Handlung und man hat das Gefühl, hier wirklich wie in einer Chronik die Familie zu verfolgen. Man bekommt eine innere Verbundenheit mit den Personen und lebt ihr Leben intensiv mit. Die damalige Zeit wird auch in diesem Buch wieder sehr gut dargestellt. Man erlebt die Sorgen und Nöte hautnah und zittert zu Kriegszeiten richtig mit. Denn gerade die Kriegsszenen gehen hier extrem unter die Haut, da sie wirklich realistisch und nicht geschönt geschrieben sind. Halt "aus dem Leben gegriffen".  Als Ausgleich dazu sind die gefühlvollen Szenen dann wieder pure Erholung. Gekonnt vermittelt der Autor hier neues, bisher eher unbekanntes Wissen über das Deutschland in diesen Jahrhunderten, so daß man zum guten Schluß das Buch zuklappt und sich denkt: "Wieder etwas dazugelernt!". Man kann sich vorstellen, wieviel Arbeit Ulf Schiewe in sein Buch investiert hat, denn die Recherchen dazu waren mit Sicherheit sehr umfangreich und zeitintensiv. Da merkt man die Liebe des Autors zu seinen Büchern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
Veröffentlicht am 01.09.2018

Familiensaga

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Die 20er Jahre. Louisa, ihre Mutter sowie ihr Onkel leben in ärmlichen Verhältnissen. Doch Louisa bekommt die große Chance, aus dieser Armut auszubrechen. Sie kann sich bei der reichen Familie Mitford ...

Die 20er Jahre. Louisa, ihre Mutter sowie ihr Onkel leben in ärmlichen Verhältnissen. Doch Louisa bekommt die große Chance, aus dieser Armut auszubrechen. Sie kann sich bei der reichen Familie Mitford als Kindermädchen bewerben. Doch ihr Onkel hat andere Pläne mit ihr, um seine Schulden zu begleichen: er will sie an Männer verkaufen. Louisa gelingt die Flucht - und bekommt die Anstellung bei den Mitfords. Sie wird enge Freundin der ältesten Tochter Nancy und beide geraten in große Gefahr, als sie sich zu intensiv mit dem Mord an Florence Nightingale befassen. 

Ein wunderschöner Roman Stile der alten englischen Familiengeschichten! Hier werden die 20er Jahre wieder lebendig, denn diese Zeit ist so bildhaft beschrieben, daß man sich fühlt, als wäre man dabei. Man sieht die Menschen und ihre Umgebung perfekt vor sich und ist gefühlt immer mitten im Geschehen. Die Charaktere sind einfach liebevoll dargestellt. Vor allem Nancy und Louisa werden auch für den Leser zu Freundinnen, denen man Glück wünscht und mit denen man mitzittert. 

Ich werde diese Serie auf jeden Fall weiterhin verfolgen!

Veröffentlicht am 30.08.2018

Großartig

Ein unvergänglicher Sommer
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Winter in New York. Richard Bowmaster muß trotz der Wetterverhältnisse mit seinem Hund zum Tierarzt. Evelyn Ortega aus Guatemala fährt ohne Wissen ihres Arbeitgebers mit dessen Auto. Richard und Evelyn ...

Winter in New York. Richard Bowmaster muß trotz der Wetterverhältnisse mit seinem Hund zum Tierarzt. Evelyn Ortega aus Guatemala fährt ohne Wissen ihres Arbeitgebers mit dessen Auto. Richard und Evelyn werden in einen Unfall verwickelt. Und es kommt noch schlimmer: Evelyn hat eine Leiche im Kofferraum. Zusammen mit der Gastprofessorin aus Chile, Luzia Marac, versuchen Richard und Evelyn die Leiche verschwinden zu lassen. 

Isabell Allende hat wieder einmal bewiesen, welch großartige Schriftstellerin sie ist. Sie verbindet hier eine unterhaltsame Geschichte mit politischem Hintergrundwissen und gibt dem Leser dabei Wissen über die südamerikanischen Länder mit auf den Weg. Dadurch versteht man so manche Angst und die daraus resultierenden Handlungen der Charaktere, die von Anfang an sympathisch und greifbar sind. All dies wird in einem sehr schön lesbaren Stil verpackt, so daß man das Buch trotz des höheren Anspruches gut lesen kann.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Besser als erwartet

Ein Teil von ihr
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Als Andrea ihren 31. Geburtstag mit ihrer Mutter Laura bei einem Mittagessen in einem Lokal feiert, geschieht ein Amoklauf, bei dem Laura Andrea mit ihrem eigenen Körper schützt. Kurz darauf bekommt Andrea ...

Als Andrea ihren 31. Geburtstag mit ihrer Mutter Laura bei einem Mittagessen in einem Lokal feiert, geschieht ein Amoklauf, bei dem Laura Andrea mit ihrem eigenen Körper schützt. Kurz darauf bekommt Andrea von Laura mysteriöse Hinweise und reißt quer durch Amerika. Es entstehen immer mehr Ungereimtheiten und Andrea beginnt sich zu fragen, ob sie ihre Mutter wirklich so gut kennt, wie sie bisher dachte...

Ich hatte seit einiger Zeit einen Bogen um die Bücher von Karin Slaughter gemacht, da ich zuletzt oft enttäuscht war. Doch hier ist es anders. Das Buch ist spannend, hat zwar zwischendurch immer mal einen Hänger (da wird einfach zu viel unwichtiges beschrieben), aber die Spannung wird gekonnt immer wieder neu aufgefangen. Die verschiedenen Zeitstränge werden gekonnt zusammengeführt, so daß sich zum Schluß hin ein stimmiges Bild ergibt.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Urkomisch

Ed ist tot
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Ed ist tot. Umgekommen durch seine eigene Schuld. Man geht auch nicht ohne Bescheid zu sagen in die Wohnung der Ex und kommt aus dem Wandschrank. Da kann man schon mal in ein Messer laufen. Und nun hat ...

Ed ist tot. Umgekommen durch seine eigene Schuld. Man geht auch nicht ohne Bescheid zu sagen in die Wohnung der Ex und kommt aus dem Wandschrank. Da kann man schon mal in ein Messer laufen. Und nun hat Ex Jen ein Problen. Wohin mit der Leiche? Zum Glück gibt es Dave, der die Leiche kurzerhand zerstückelt, um sie im See zu versenken. Doch leider hatte Ed noch Schulden bei ganz üblen Gesellen, die dich nun auf die Fersen von Jen heften.... 

Ein wirklich gelungener Krimi für alle, die schwarzen Humor mögen und ein Buch nicht zu ernst nehmen. Denn das Buch ist schon sehr schräg. Die Charaktere, allen voran Jen, sind extrem speziell und ihre Handlungen nicht wirklich logisch. Mich persönlich hat dies nicht gestört - im Gegenteil. Ich empfand das Buch als erfrischend anders. Der Schreibstil paßt zum Buch - locker, mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Ironie.