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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbar unterhaltsame Ruhrpott-Krimikomödie

Die Jutta saugt nicht mehr
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Dies war meine erste Begegnung mit dem ungewöhnlichen Ermittlerteam Loretta Luchs und dem pensionierten Kommissar Erwin. Ich hätte auf eine Bekannte hören und schon viel früher in die Serie einsteigen ...

Dies war meine erste Begegnung mit dem ungewöhnlichen Ermittlerteam Loretta Luchs und dem pensionierten Kommissar Erwin. Ich hätte auf eine Bekannte hören und schon viel früher in die Serie einsteigen sollen.
Die Geschichte ist flott geschrieben und aufgrund vieler witziger Situationen äußerst unterhaltsam. Es empfiehlt sich nicht, dieses Buch in der Bahn oder im Wartezimmer beim Arzt zu lesen, da man sonst erstaunte Blicke ernten wird, wenn das Lachen aus einem quasi herausplatzt.
Die Protagonisten sind alle richtige Typen mit wundervollen Besonderheiten. Besonders angetan hat es mir Frank, der mit seinem Ruhrpott-Dialekt herzerfrischend ist.
Auch wenn der Krimiteil etwas schwach ist, habe ich nicht bereut, das Buch gelesen zu haben. Im Gegenteil es hat mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert und war genau das richtige Buch für den Urlaub.
Ich kann mit Gewissheit sagen, dass dies nicht mein letztes Buch mit Loretta war, denn die Vorgänger sind schon geordert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne Geschichte über Liebe, Verlust und Trauer

Ein Zimmer über dem Meer
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Als Handlungsort hat sich Dana Paul alias Corina Bomann die schöne Küste Cornwalls ausgesucht, denn hier gab es in früheren Zeiten Schmuggler, Piraten und Strandräuber. Was von Bedeutung für den zweiten ...

Als Handlungsort hat sich Dana Paul alias Corina Bomann die schöne Küste Cornwalls ausgesucht, denn hier gab es in früheren Zeiten Schmuggler, Piraten und Strandräuber. Was von Bedeutung für den zweiten Erzählstrang ist. Ob man das Buch deswegen direkt als „Cornwall-Roman“ bezeichnen muss, lass ich mal dahingestellt sein.

Wie gesagt, haben wir es mit zwei Erzählsträngen in verschiedenen Zeitebenen zu tun. Da gibt es zum Einen den aktuellen mit Kim, Dan und Janet als Protagonisten und zum Anderen den Anfang des 19. Jahrhunderts mit Leandra und Christian.

Wie von der Autorin gewöhnt, ist der Erzählstil flüssig und schnell zu lesen. Mir hat besonders gut die Idee gefallen, die zweite Geschichte in Form eines Tagebuches einzubinden. Bei dem Gegenwartsteil ist die Handlung nach ein paar Seiten zum größten Teil bereits vorhersehbar, was mich aber nicht wirklich gestört hat.

Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet und waren mir größtenteils sympathisch. Meiner Meinung nach gelingt der Autorin die Darstellung weiblicher Charaktere besser als die der männlichen Protagonisten.

Mir ist besonders Leandra ans Herz gewachsen, da mich ihr Schicksal am meisten berührt hat.

Eine schöne Geschichte, die mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grenzüberschreitende Ermittlungen

Auentod
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Die Hitze flimmert über den Oderauen, und Kommissar Voss macht Urlaub in Polen. Mit Maja, der Pflegerin seiner Mutter. Doch während Voss sich noch an den Gedanken gewöhnen muss, dass sie jetzt vermutlich ...

Die Hitze flimmert über den Oderauen, und Kommissar Voss macht Urlaub in Polen. Mit Maja, der Pflegerin seiner Mutter. Doch während Voss sich noch an den Gedanken gewöhnen muss, dass sie jetzt vermutlich wirklich ein Paar sind, ist Maja plötzlich verschwunden.
Auentod ist der zweite Fall von Kommissar Voss; angesiedelt ist das Ganze im Osten Deutschlands – an der Grenze zu Polen. Bei diesem Fall hat der Ermittler es nicht nur mit einem Mord zu tun sondern im Verlauf der Ermittlungen kommen weitere Verbrechen ans Tageslicht.
Voss ist etwas altmodisch und ein Naturmensch und mir allein deswegen schon sehr sympathisch. Ich mag die genauen und bildhaften Beschreibungen, das lässt sofort Bilder im Kopf entstehen und macht alles noch anschaulicher. Hier ein Beispiel: … er setzt sich am Rande des Feldweges ins Gras, die Morgensonne wärmt angenehm. Voss blickt sich um, auf der Weide vor ihm stehen Kühe, die entspannt vor sich hin fressen. Er hört sie schmatzen und mit den Kiefern mahlen, eine Kuh hält beim Fressen die Augen geschlossen und sieht dabei genießerisch aus.“
Da ein Teil der Verbrechen in Polen stattfinden, ist Voss auf die Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei angewiesen. Hier werden auch immer wieder Vorurteile und Klischees bedient (Polen stehlen Autos).
Die Sprache ist einfach und die Geschichte ist unterhaltsam und lässt sich flott lesen.
Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Verbrechen und die Herleitung haben mir gut gefallen. Es war mal was ganz anderes.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Natürlich und gesund

Pur genießen
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Hier haben wir es nicht mit einem reinen Kochbuch im herkömmlichen Sinn zu tun. Pascal Naessens befasst sich mit der allgemeinen Ernährung unserer Gesellschaft und mit den Nahrungsmitteln und deren Wirkungsweise ...

Hier haben wir es nicht mit einem reinen Kochbuch im herkömmlichen Sinn zu tun. Pascal Naessens befasst sich mit der allgemeinen Ernährung unserer Gesellschaft und mit den Nahrungsmitteln und deren Wirkungsweise an sich. Wie der Titel schon sagt, ist ihr Motto kochen mit natürlichen und gesunden Nahrungsmitteln. Außerdem setzt sie sich mit der Kombination der verschiedenen Lebensmittel auseinander.
Wer jetzt aber meint, dass ist kein Kochbuch für mich, denn die Gerichte können ja gar nicht schmecken, der irrt. Pascal Naessens geht es um viel mehr, ihr geht es beim Kochen „um Romantik, Kommunikation, um Kreativität, um Gesundheit und vor allem um Genuss.“
Was mir gefällt ist, dass die Zutatenliste in der Regel sehr kurz ist und dass man sie überall bekommen kann. Die Gerichte sind meist innerhalb kurzer Zeit und einfach zuzubereiten was besonders für Berufstätige von Vorteil ist. Außerdem ist die Zusammensetzung sehr abwechslungsreich. Bei vielen Anleitungen gibt es am Ende noch einen Tipp der Köchin zu einer der Zutaten, zur Zubereitung oder zur Menge. Meistens steht auch noch ein handgeschriebener Satz drunter z. B. „Ich liebe es, wenn ein Gericht gleichzeitig überraschen, lecker, schön und auch noch einfach zuzubereiten ist.“
Jedes Gericht erhält zwei Seiten; auf der einen Seite stehen die Zutaten und die Anleitung und auf der anderen gibt es ein ansprechendes Bild des fertigen Gerichts.
Außer den Bildern des Gerichts finden wir immer wieder wunderschöne Aufnahmen, mal ein Pärchen mit Picknickkorb an einem Bach, mal einen romantisch hergerichteten Tisch im Garten.
Bei den von mir nachgekochten Gerichten gab es keine Probleme oder Unklarheiten und sie haben auch noch geschmeckt. Für mich ist es gewöhnungsbedürftig, dass eine Mahlzeit entweder aus Kohlenhydraten und Gemüse oder Gemüse und Fleisch / Fisch besteht. Gut, Fleisch muss nicht bei jeder Mahlzeit sein, das ist in Ordnung. Wenn aber Fleisch dabei ist, fehlen mir Kartoffeln, Nudeln oder Reis.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Frau findet sich wieder

30 Songs und eine Frau
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Da ich etwas älter bin als die Protagonistin konnte ich mich im ersten Teil der Geschichte überall wiederfinden. Die altbekannten Lieder, die Erinnerungen wecken; die Träume, die man mal hatte und das ...

Da ich etwas älter bin als die Protagonistin konnte ich mich im ersten Teil der Geschichte überall wiederfinden. Die altbekannten Lieder, die Erinnerungen wecken; die Träume, die man mal hatte und das Ausräumen des Elternhauses bei dem einem laufend Erinnerungsstücke in die Hand fallen.
Der mittlere Teil hingegen erscheint mir zu schrill und zu übertrieben. Eine Frau, die sich wieder selbst finden will, kann sich bestimmt auf viele neue Sachen einlassen, zumal wenn ihr entsprechende Menschen zur Seite stehen. Aber die Diskrepanz zwischen Annes altem Ich und dem anderen Ich in Wien erscheint mir zu groß … auch wenn es nicht von heute auf morgen sondern schrittweise passiert. Vielleicht bin ich auch einfach zu bodenständig oder konservativ.
Zu der Weiterentwicklung Annes tragen diverse Menschen bei. Und da hat mir sehr gut gefallen wie die Autorin diese unterschiedlichen Personen in die Geschichte eingebunden und charakterisiert hat. Oder wie zufällige Entdeckungen (ich denke an die Briefchen in der Wohnung der Professorin) Erkenntnisse in Anne reifen lassen.
Im letzten Teil erkennt Anne, dass sie auf keinen Fall in den alten Trott zurückkehren kann, aber auch, dass das Leben nicht immer so weiter gehen kann wie in Wien. Sie hat eine Vorstellung wie ihr Leben in Zukunft aussehen könnte, ohne dass ihre Wünsche und Bedürfnisse untergehen … mit und trotz Ehemann und anstrengender Mutter.
Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, der auch nachdenklich stimmt (vielleicht auch nur, wenn man bereits in die Jahre gekommen ist), aber auch aufzeigt, dass man ruhig von herkömmlichen Verhaltensmustern abweichen kann und soll.