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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2018

Noch Luft nach oben

Ein Teil von ihr
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Andrea weiß alles über ihre Mutter. Sie ist überzeugt, dass keine Geheimnisse zwischen ihnen stehen. Bis ein Besuch im Einkaufszentrum in einer brutalen Attacke endet, bei der ihre Mutter Laura ...

Andrea weiß alles über ihre Mutter. Sie ist überzeugt, dass keine Geheimnisse zwischen ihnen stehen. Bis ein Besuch im Einkaufszentrum in einer brutalen Attacke endet, bei der ihre Mutter Laura ins Visier gerät. Plötzlich lernt Andrea eine Seite von ihr kennen, die nichts mit dem ruhigen, gutmütigen Charakter der Frau gemein hat, die sie aufgezogen hat. Wenige Stunden später wird Laura von skrupellosen Verfolgern heimgesucht. Auf der Suche nach einer Antwort folgt Andrea verzweifelt den Spuren in die Vergangenheit. Denn sie muss die verborgene Identität ihrer Mutter ans Licht bringen. Sonst kann es für keine von ihnen eine Zukunft geben.

Zu Beginn war es für mich sehr verwirrend, ich fand Andrea furchtbar träge, fast schon unsympathisch. Mit kam sie teilweise vor, als wäre sie noch ein kleines Kind.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal 1986, dann 2018. Auf den ersten Blick haben die Geschichten nichts miteinander zu tun, aber es wäre keine Karin Slaugther wenn es nicht zusammengefügt würde.
Nur dies war teilweise so langatmig und langweilig, dass es schwierig war am Ball zu bleiben.

Die letzten zwei, drei Kapitel konnten das Buch meiner Meinung nach dann auch nicht mehr retten, obwohl es da dann doch spannend wurde.

Schade, für mich hätte die Story definitiv noch Luft nach oben gehabt.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Mich konnte es fesseln

Der Schatten
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„Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr ...

„Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Gerade ist die junge Journalistin Norah von Berlin nach Wien gezogen, um ihr altes Leben endgültig hinter sich zu lassen, als ihr eine alte Bettlerin auf der Straße diese Worte förmlich entgegenspuckt. Norah ist verstört, denn ausgerechnet in der Nacht des 11. Februar ist vor vielen Jahren Schreckliches geschehen. Trotzdem tut sie die Frau als verwirrt ab, eine Irre ist sie, es kann gar nicht anders sein – bis kurz darauf ein mysteriöser Mann namens Arthur Grimm in ihrem Leben auftaucht. Bald kommt Norah ein schlimmer Verdacht: Hat sie tatsächlich allen Grund, sich an Grimm zu rächen? Was ist damals, in der schlimmsten Nacht ihres Lebens, wirklich passiert? Und kann Norah für Gerechtigkeit sorgen, ohne selbst zur Mörderin zu werden?

Wie immer gehen bei einem Melanie Raabe Buch die Meinungen sehr auseinander. Mir allerdings hat auch dieses Buch sehr gut unterhalten.
Ich möchte das Seting in Wien, ich mag ihren Schreibstil und ich fand es sehr spannend und fesselnd.
Was mich allerdings etwas irritierte, war der Titel. Es erschien schonmal ein Buch einer österreichischen Autorin, welches Schatten heißt und in Österreich spielt, aber egal. Dieses war ganz anders.

Mir gefiel die Verbissenheit, aber auch das Verworrene, mit dem die Autorin bzw. die Protagonistin an den Fall ranging. Für mich war das Buch absolut fesselnd und sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Schwieriges Thema

Ohne ein einziges Wort
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Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. ...

Stell dir vor, du begegnest einem Mann, einem wundervollen Mann, und verbringst sieben Tage mit ihm. Am Ende dieser Woche bist du dir sicher: Das ist die große Liebe, und es geht ihm ganz genauso. Zweifellos. Dann muss er verreisen und verspricht dir, er meldet sich auf dem Weg zum Flughafen. Aber er ruft nicht an. Er meldet sich gar nicht mehr. Deine Freunde raten dir, ihn zu vergessen, doch du weißt, sie irren sich. Irgendetwas muss passiert sein, es muss einen Grund für sein Verschwinden geben. Und nun stell dir vor, du hast recht. Es gibt einen Grund, aber du kannst ihn nicht ändern. Denn der Grund bist du.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, daher hatte ich keine Ahnung, wie ihr Schreibstil so ist. Jetzt muss ich gestehen, ich brauchte furchtbar lange, um mich überhaupt in die Geschichte einzufinden. Ich fand sie unglaublich verwirrend, mal wurde drei Wochen später erzählt, mal Tag eins, nächstes Kapitel war der letzte Tag und so weiter ...
Aber nachdem ich mich auf ihre Art zu erzählen eingelassen hatte, konnte ich dem Geschehen viel besser folgen und das Buch entpuppte sich zu einem Pageturner.
Am Ende war ich froh, dass ich durchgehalten hatte, denn die Geschichte hat mich sehr berührt und fasziniert.
Ein durchaus empfehlenswertes Buch, keine nullachtfünfzehn Liebesgeschichte, sondern sehr ernst.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Liebe auf das erste Wühaha

Bulli & Lina (Band 1) - Ein Pony verliebt sich
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Lina ist elf und freut sich auf die Sommerferien und den Sommermalkurs mit ihrer Freundin. Doch daraus wird nichts, sie muss mit ihrer Mutter den Hof des Onkels und seine Kois hüten. Ausgerechnet direkt ...

Lina ist elf und freut sich auf die Sommerferien und den Sommermalkurs mit ihrer Freundin. Doch daraus wird nichts, sie muss mit ihrer Mutter den Hof des Onkels und seine Kois hüten. Ausgerechnet direkt neben einem Ponyhof und Lina hat Angst vor Pferden.
Bulli jedoch verliebt sich sofort in Lina und zeigt ihr das auch, auch wenn Lina zuerst noch ordentlichen Respekt hat.

Ein total niedliches Kinderbuch, liebe auf das erste Wühaha von Bulli. Bulli mag ich tatsächlich sofort, an Lina musste ich mich erst gewöhnen.
Die beiden lösen dann noch total kindgerecht einen seltsamen Fall von Koiverschwinden, was eigentlich fast nebensächlich erscheint.
Ich mag den Schreibstil sehr gerne, ich finde es toll, wie abwechselnd aus Sicht von Lina und aus Sicht von Bulli erzählt wird. Vor allem Bullis Erzählart finde ich sehr niedlich.

Für junge LeserInnen ab circa acht Jahren finde ich das Buch sehr empfehlenswert.
Ein guter Auftakt einer hoffentlich langanhaltendan Freundschaft zwischen Pony und Reiter. Ich wünsche mir noch viele Teile.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Die Wahrheit

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Dass Dinge einfach passieren, kann Suzy nicht akzeptieren. Sie macht sich über vieles Gedanken: den Schlafrhythmus von Schnecken, die jährliche Zahl der Quallenstiche oder wie alt man ist, wenn ...

Dass Dinge einfach passieren, kann Suzy nicht akzeptieren. Sie macht sich über vieles Gedanken: den Schlafrhythmus von Schnecken, die jährliche Zahl der Quallenstiche oder wie alt man ist, wenn das Herz 412 Millionen Mal geschlagen hat – gerade mal 12 Jahre. In dem Alter ist Suzys Freundin Franny im Sommer ertrunken, obwohl sie eine gute Schwimmerin war. Suzy muss herausfinden, wie das geschehen konnte. Es ist ein weiter, erkenntnisreicher Weg in einer Welt voller Wunder, bis sie begreift, dass der einzige Trost manchmal ist, Dinge anzunehmen, die man nicht ändern kann. Eine ergreifende Geschichte der Selbstfindung und ein großer Blick auf unsere Existenz.

Suzy hat nah dem Tod ihrer Freundin beschlossen, einfach Nichtsorecher zu werden. Vorher war sie Dauersprecher, aber sie kommt mir dem Tod von Franny nicht zurecht. Sie fühlt sich schuldig.
Ein unglaublich einfühlsames Buch mit einem ganz wunderschönen Schreibtisch. Suzy ist für ihr Alter sehr weit, fast schon Altklug, sie liebt es schon immer, Fakten zu sammeln über Dinge, die besonders sind und doch so normal.
Selten habe ich ein Jugendbuch mit so viel Tiefgang gelesen. Einfach nur toll.