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Veröffentlicht am 23.11.2018

Herbstliches Wohlfühlbuch mit Apfelduft

Die Rückkehr der Apfelfrauen
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Auf das Wiedersehen mit den 5 Apfelfrauen habe ich mich sehr gefreut, denn schon der Vorband „Eva und die Apfelfrauen“ hat mich sehr gut unterhalten.
Die 5 Freundinnen Eva, Nele, Marion, Dorothea treffen ...

Auf das Wiedersehen mit den 5 Apfelfrauen habe ich mich sehr gefreut, denn schon der Vorband „Eva und die Apfelfrauen“ hat mich sehr gut unterhalten.
Die 5 Freundinnen Eva, Nele, Marion, Dorothea treffen sich in Venedig mit Julika zu einem Mädelswochenende, und da es auf Evas Apfelplantage wieder mal „brennt“ wird kurzerhand die gemeinsame Zeit durch einen Arbeitseinsatz in der brandenburgischen Provinz verlängert.
Dani, die Verwalterin der Apfelplantage, musste kurzfristig verreisen und nun sehen sich die 5 einer wahren Apfelflut gegenüber.

Trotz ihrer Unterschiedlichkeit eint die 5 Frauen eines – eine Freundschaft und ein Gemeinschaftsgefühl, bei dem ich immer an die Musketiere denken muss, ganz nach dem Motto „Eine(r) für alle, alle für eine(n). Da wird sich auch mal angezickt und herumgemeckert, aber letztendlich wird jede mit ihren eigenen Macken respektiert. Ich habe die Freundinnen wieder sehr gerne durch den traumhaften Altweibersommer begleitet und mich in ihrer Gesellschaft ausgesprochen wohl gefühlt. Auch der fiese Nachbar hat die Idylle nicht gestört. Ganz im Gegenteil, denn Eva und ihre Freundinnen laufen hier zu Hochform auf. Sehr gut gefallen haben mir auch wieder die Beschreibungen der Landschaft und vor allem Neles Streifzug durch den Wald. Der war so realistisch beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, dabei zu sein. Auch die immer wieder eingestreuten Informationen über alte Apfelsorten oder gefährdete Tiere haben sich gut in die Handlung eingefügt.
Die Apfelzitate zu Beginn jedes Kapitels waren wieder ein ganz besonderes Schmankerl genau so wie die Rezepte am Schluss, von denen ich sicher einiges nachkochen/-backen werde.

Da beim letzten Kapitel für mich gefühlt noch lange nicht Schluss war hoffe ich doch sehr auf eine Fortsetzung. Schließlich haben die 5 Apfelfrauen doch auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass das Baumblütenhotel entstehen kann.

Für dieses Wohlfühlbuch gibt es von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.11.2018

perfekter Einstieg in die Adventszeit

Dünenwinter und Lichterglanz
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Schon allein beim Anblick des Covers habe ich mir gewünscht, dass die Geschichte hält, was der Titel verspricht – und ich bin nicht enttäuscht worden.
Moderatorin Alida hat ein Händchen für Wohndekorationen. ...

Schon allein beim Anblick des Covers habe ich mir gewünscht, dass die Geschichte hält, was der Titel verspricht – und ich bin nicht enttäuscht worden.
Moderatorin Alida hat ein Händchen für Wohndekorationen. Aus heiterem Himmel erfährt sie, dass ihre TV-Sendung eingestampft worden ist. Als wäre das nicht schon schlimm genug stirbt kurz darauf auch noch ihre Oma. Als Alida im Nachlass Liebesbriefe und ein altes Foto aus St. Peter Ording findet möchte sie dort den Mann suchen, den ihre Oma über Jahrzehnte nicht vergessen konnte.
Die Handlung an sich verläuft relativ unspektakulär und plätschert über die ersten 2/3 Drittel des Buches eher ruhig dahin. Trotzdem gelingt es der Autorin, eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen, die bis z um Schluss anhält. Die Landschaftsbeschreibungen und Schilderungen der Spaziergänge durch St. Peter Ording sind so realistisch, dass man beim Lesen geradezu mitgenommen wird und den Salzduft fast erahnen kann.
Die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch beschrieben und gleich auf den ersten Blick sympathisch.
Besonders die Beschreibungen der Weihnachtsdekorationen haben mir sehr gut gefallen, da ich mir die einzelnen „Stationen“ sehr gut vorstellen konnte. Gerade im letzten Abschnitt strömt die Weihnachtsstimmung förmlich aus den Seiten. Auf dem Adventsfest wäre ich am liebsten mit dabei gewesen, so einladend war es geschildert. Den Geruch von Punsch und frisch gebackenen Plätzchen hatte ich dabei direkt unter der Nase. Auch die immer wieder eingestreuten Informationen über friesische Traditionen und Weihnachtsbräuche waren sehr interessant.
Die Geschichte ist perfekt für einen Nachmittag auf dem Lieblingsleseplatz, um sich in eine winterliche, vorweihnachtliche Stimmung versetzen zu lassen. Aber Vorsicht, bei mir hat sie auch extremes „Meerweh“ verursacht.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Mein Freund der Baum

Eines Tages in der Provence
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Natürlich denke ich bei „Provence“ zunächst an duftende Lavendelfelder, aber dort gibt es auch entzückende kleine malerische Dörfer, in denen das Leben unaufgeregt dahinplätschert. Dieser Frieden wird ...

Natürlich denke ich bei „Provence“ zunächst an duftende Lavendelfelder, aber dort gibt es auch entzückende kleine malerische Dörfer, in denen das Leben unaufgeregt dahinplätschert. Dieser Frieden wird eines Tages durch eine Ankündigung am Mittelpunkt des Dorfplatzes, einer alten Platane, empfindlich gestört; soll diese doch ohne ersichtlichen Grund gefällt werden.
Insbesondere der Junge Clement ist empört, sinnt nach einem Ausweg und bittet sogar den französischen Präsidenten um Mithilfe. Nach und nach werden alle Anwohner rund um die Platane aktiv: Versammlungen werden abgehalten, Unterschriften gesammelt und sogar ein Fest rund um die Platane findet statt. Und alle sind sich letztendlich einig: die Platane muss bleiben.
In dieser warmherzigen Geschichte nimmt man nicht nur am Leben der Dorfbewohner teil mit allen Sorgen und Nöten, sondern erfährt auch viel aus dem Leben der Platane, die hier auch eine Stimme erhält und ihre Sichtweise auf Land und Leute kundtut.
Die Charaktere der Dorfbewohner sind allesamt liebevoll und authentisch beschrieben und es ist mir nicht schwer gefallen, mir ein Bild von ihnen zu machen. Mein persönlicher Held ist Clement, der nur so vor Ideen sprüht und nicht aufgeben will, aber auch die beiden hochbetagten Schwestern haben mir in ihrer Schrulligkeit oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und die Geschichten des Baumes waren oft auch zu komisch.
Mich hat diese Geschichte zum Nachdenken angeregt, denn oft bleibt in der Hektik des Alltags kaum noch Platz für Achtsamkeit und Wertschätzung, egal ob gegenüber Menschen oder der Natur. Und oft muss erst etwas Entscheidendes passieren, damit man Dinge wieder bewusst wahrnimmt.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen; sie lädt förmlich ein zum Entschleunigen und Genießen und ist genau das richtige Buch, um die Seele ein bisschen baumeln zu lassen.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Amüsante Schnitzeljagd der besonderen Art

Paris für Anfänger
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Paul, Kontrollfreak erster Klasse, Knigge-Liebhaber, Fleckenverabscheuer, Autor im Geiste eines Stil-Ratgebers zum Umgang mit Menschen, lebt sein Leben möglichst nur in geraden Bahnen. Lediglich seiner ...

Paul, Kontrollfreak erster Klasse, Knigge-Liebhaber, Fleckenverabscheuer, Autor im Geiste eines Stil-Ratgebers zum Umgang mit Menschen, lebt sein Leben möglichst nur in geraden Bahnen. Lediglich seiner Freundin Annika kann er keinen Wunsch abschlagen, obwohl pinke Glitzergeweihe nicht zu seinen must-haves im eigenen Wohnbereichs zählen. Mit ihr tauscht er sogar regelmäßig „Fleckengrüße“ aus – Kaffeeflecken, die zu Männchen mit Sprechblasen umgewandelt werden.
Chaos und Spontaneität sind für ihn Fremdworte und daher plant Paul seinen 30 Geburtstag gerade generalstabsmäßig. Eine spontane Kurierfahrt einen Tag davor für Annikas chaotische Schwester Jojo und einen Kontrabass, der in Paris verkauft werden soll, gehen Paul eigentlich völlig gegen den Strich, aber Annika zuliebe willigt er doch ein.
Und damit beginnt eine amüsante Serie von Pleiten, Pech und Pannen, in deren Mittelpunkt eine Quietscheente steht, das Geburtstagsgeschenk von Annika.
Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil lässt sich die Geschichte sehr schnell lesen.

Die Inhaltsangabe hat mich neugierig auf Paul gemacht, der ja der Beschreibung nach ziemlich stocksteif daher kommt. Ich wollte zu gern erfahren, welche Odyssee er zusammen mit Jojo durchleben oder –leiden muss, da beide die komplett gegensätzliche Personen sind.

Paul macht es einem auf den ersten Blick nicht unbedingt leicht, ihn zu mögen durch seine Art, Menschen in Schubladen einzuordnen. Allerdings hat er auch eine andere Seite, die sich aber nur gegenüber seiner Freundin Annika zeigt. Da kann er auch liebevoll und großherzig sein.
Jojo ist auf ihre Art auch sehr speziell und hat eine ziemliche Forderungshaltung Paul gegenüber. Durch das Zusammentreffen von Chaos auf der einen und Angestaubtheit auf der anderen Seite kommt es im Laufe der Handlung zu den aberwitzigsten Situationen, die mich sehr oft zum Lachen gebracht haben.
Die Entensuche durch Paris ist eine Mischung aus Schnitzeljagd und Stadtrallye, (Wer Paris kennt, wird die eine oder andere Ecke sicherlich wieder erkennen), die turbulent, kurzweilig und sehr unterhaltsam daherkommt und Paul zeigt, dass es im Leben auch mitunter einen Umweg auf ungeraden Bahnen braucht, um am Ziel anzukommen.
Offen geblieben ist bei mir nur die Frage, welche „Anfänger“ mit dem Titel gemeint sind.
Wer Paris mag und auf der Suche nach einem unterhaltsamen Roman für zwischendurch ist sollte hier zugreifen. 4 ****

Veröffentlicht am 25.08.2018

Auch Inselträume lassen sich verwirklichen

Meeresrauschen und Inselträume
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Dies war mein erstes Buch von Susan Mallery und ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass es sich bereits um den 3. Teil der Blackberry-Island-Serie handelt. Aber auch ohne Kenntnisse aus den beiden Vorbänden ...

Dies war mein erstes Buch von Susan Mallery und ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass es sich bereits um den 3. Teil der Blackberry-Island-Serie handelt. Aber auch ohne Kenntnisse aus den beiden Vorbänden habe ich gut in die Handlung hineingefunden, auch dank des mitreißenden und lebendigen Schreibstils. Im Mittelpunkt steht Nina, ein wahres Organisationstalent im Job und in der Familie die Frau für alle Fälle: ein Leck im Dach – Nina kümmert sich – Probleme mit den Angestellten ihrer Mutter – Nina regelt alles – Ebbe im Portemonnaie – Nina sorgt für Nachschub. Verantwortung für Haushalt und kleine Schwester zu übernehmen musste Nina schon mit 12 Jahren lernen, da ihre Mutter Bonnie ihr ganz eigenes Lebensmodell verfolgt hat und Platz für ihre Töchter gab es dabei nicht. Über die Jahre ist sie nicht nur auf der Insel hängen geblieben sondern hat auch ihre eigenen Wünsche und Träume ganz aus den Augen verloren.
Mit ihrem jetzigen Leben ist sie mehr als unzufrieden, findet aber keinen Ausweg aus ihrem täglichen Hamsterrad und als ihre kleine Schwester Averil sich eine „Auszeit“ von ihrer Ehe nimmt und unangemeldet auftaucht, eskaliert die angespannte Situation in der Familie.
Und dann spielen auch noch 2 recht attraktive Männer eine nicht unerhebliche Rolle. Nina hat die Qual der Wahl, wer ihr Herzblatt sein soll, und muss sich endlich über ihre Rolle im Familiengefüge und vor allem über ihre Zukunftspläne klar werden.

Dies ist nicht nur eine klassische Liebesgeschichte, sondern auch eine humorvolle und mitunter sehr emotionale Familiengeschichte mit einem ernsteren Hintergrund. Es dreht sich vor allem um den Mut, neue Wege zu gehen, Ballast loszulassen, vielleicht auch unangenehme Entscheidungen zu treffen und auch konsequent zu ihnen zu stehen. Und vielleicht ist es an an der Zeit selbst einmal wieder inne zu halten und über das eigene Leben nachzudenken.
Einmal begonnen ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen, denn ich war viel zu neugierig, wie sich die Charaktere und die Handlung weiter entwickeln. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und es gibt natürlich ein in meinen Augen stimmiges Happy end.

Für dieses Wohlfühlbuch mit seiner ganz speziellen Inselatmosphäre gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.