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Veröffentlicht am 10.10.2018

Nettes Lesevergnügen nicht nur für Musikfans

Als Bach nach Dresden kam
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Im Jahre 1717 arbeitet Jean Baptiste Volumier als musikalischer Direktor für die französische Hofkapelle bei August dem Starken in Dresden.
Nachdem seinem Herrn die Tastenkunst des französischen Musikers ...

Im Jahre 1717 arbeitet Jean Baptiste Volumier als musikalischer Direktor für die französische Hofkapelle bei August dem Starken in Dresden.
Nachdem seinem Herrn die Tastenkunst des französischen Musikers Machand sehr zusagt und er den Auftrag bekommt, Marchand zu einem Vorspielen nach Dresden zu holen, fürchtet er um seinen Job.
Daher ersinnt er einen Plan, den er beharrlich verfolgt: nämlich die Organisation eines Wettstreits zwischen Marchand und Bach in Dresden.


Meine Meinung:
Das kleine Büchlein von Ralf Günther ist ein schönes Lesevergnügen.
Die Geschichte des Tastenduells und seiner Organisation durch Volumier wird sehr plastisch und authentisch beschrieben, so dass man sehr schnell in die Handlung findet.
Die Mühen des Reisens, die Volumier auf sich nehmen muss, um zu Marchand und weiter zu Bach etc. zu reisen, sind so detailliert beschrieben, dass man den Staub und die Unbequemlichkeit gut nachfühlen kann. Auch die Schauplätze werden so gut dargestellt, dass man sich das Dresden oder Brüssel im 18. Jahrhundert gut vorstellen kann.
Die handelnden Personen haben mir auch gut gefallen, denn neben den Hauptpersonen kommen auch am Rande die eine oder andere Dame als „Farbklecks“ vor.
Natürlich kommt auch die Musik nicht zu kurz.
Ohne zu viel zu verraten, kann ich anmerken, dass mich das Ende einigermaßen überrascht hat.


Fazit:
Insgesamt hat mir das kleine Büchlein gut gefallen und es hat mir ein paar vergnügliche und auch lehrreiche Stunden beschert.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Nette Fortsetzung für kurzweilige Lesestunden

Die Frauen der Kamelien-Insel
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Sylvia und Mael, die sich im ersten Teil der Reihe auf der wunderschönen Kamelieninsel kennengelernt haben, krönen ihre Liebe und heiraten.
Während Sylvia sich mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch auseinandersetzt, ...

Sylvia und Mael, die sich im ersten Teil der Reihe auf der wunderschönen Kamelieninsel kennengelernt haben, krönen ihre Liebe und heiraten.
Während Sylvia sich mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch auseinandersetzt, kommt überraschender Besuch auf die Insel, der alles durcheinanderbringt.
Außerdem ist da noch die Sache mit der eigens gezüchteten außergewöhnlichen „Sylviana“ Kamelie, deren Verkauf Sylvias und Maels Traum von der Erweiterung des Zentrums finanzieren soll.


Meine Meinung:
Der zweite Band schließt von der Handlung und der flüssigen Erzählweise nahtlos an den ersten Teil an, so dass ich unmittelbar wieder in die Geschichte eingetaucht bin.
Ich habe mich über das Wiedersehen mit der schönen Kamelieninsel und mit vielen liebgewonnenen Personen gefreut.
Die Handlung im zweiten Teil ist ähnlich kurzweilig wie in Band 1, auch die Stärken des ersten Teils ziehen sich durch.
So habe ich besonders die Schilderungen von lokaltypischen bretonischen Besonderheiten zu Sitten und Gebräuchen oder kulinarischen Spezialitäten sehr genossen.

Die Personen sind ebenfalls in sich weitgehend authentisch und stimmig konzipiert, wobei ich mich als Leserin manchmal an der Protagonistin Sylvia gestört habe, die auf der einen Seite beruflich so eine strukturierte und gut durchdachte Arbeitsweise hat, sich aber, wenn es um ihre eigenen Belange geht, durch eine grenzenlose Naivität auszeichnet. Auch dass sie sich am Anfang so in ihren unerfüllten Kinderwunsch hineinsteigert, fand ich etwas nervig.

Dies sind aber nur kleine Punkte, die das große Lesevergnügen nur ein wenig getrübt haben.


Fazit:
Auch der zweite Band ist eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.09.2018

Fängt langsam an und steigert sich dann gewaltig

Vier.Zwei.Eins.
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Laura und Kit sind jung und verliebt und besuchen gemeinsam eine Sonnenfinsternis in Cornwall. Als sie im Dunkeln durch die Gegend stolpern, nimmt Laura etwas wahr. Eine brutale Vergewaltigung.
Es folgen ...

Laura und Kit sind jung und verliebt und besuchen gemeinsam eine Sonnenfinsternis in Cornwall. Als sie im Dunkeln durch die Gegend stolpern, nimmt Laura etwas wahr. Eine brutale Vergewaltigung.
Es folgen ein Gerichtsprozess und viele Jahre voller Ängste. Schließlich leben Laura und Kit völlig zurückgezogen ohne Kontakte in den sozialen Medien und unter falschem Namen, damit sie bloß nicht aufgespürt werden können…


Meine Meinung:
Der Roman fängt zunächst sehr langatmig an und fährt mit sehr, sehr ausführlichen Schilderungen einer Sonnenfinsternis und der grundsätzlichen Settings an. Man erlebt die Geschehnisse kapitelweise aus der Vergangenheit vor 15 Jahren und der heutigen Situation aus der Sicht von Laura und von Kit.
Langsam gestaltet sich ein Bild….

Im weiteren Verlauf, spätestens im vierten großen Abschnitt, legt der Roman so an Tempo zu und man erfährt als Leser solch überraschende Sichten zu den Ereignissen, dass man wie gebannt an den Seiten klebt und nur noch wissen will, wie es weitergeht.
Alles, was man aufgrund des Anfangs als gegeben geglaubt hat, wird wieder in Frage gestellt.

Ich hatte mir die Geschichte zwar etwas anders vorgestellt und war zunächst etwas zögerlich aufgrund der zunächst vermeintlich langatmigen Erzählweise, aber dann war ich wirklich überrascht von alle den Wendungen.


Fazit:
Ein am Ende spannendes Buch, das es wirklich geschafft hat mich zu überraschen.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Authentischer und spannend zu lesender Erfahrungsbericht einer Kindheit und Jugend im und kurz nach dem 2. Weltkrieg

Das Mädchen, das von Freiheit träumte
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Tilli wohnt in einem kleinen Ort in Ostdeutschland auf einem Bauernhof und ist fünf Jahre alt, als 1939 der zweite Weltkrieg ausbricht.
Sie berichtet aus ihrer persönlichen Sicht über ihre Erlebnisse ...

Tilli wohnt in einem kleinen Ort in Ostdeutschland auf einem Bauernhof und ist fünf Jahre alt, als 1939 der zweite Weltkrieg ausbricht.
Sie berichtet aus ihrer persönlichen Sicht über ihre Erlebnisse während des Krieges im dritten Reich und danach, als die Russen die Macht in Ostdeutschland übernehmen.


Meine Meinung:
Wie die Autorin im Vorwort treffend schreibt, handelt es sich um einen ganz persönlichen Erfahrungsbericht eines durchschnittlichen Mädchens während der Zeit des Krieges und der Besatzung durch die Sowjets.
Für mich waren die Beschreibungen sehr authentisch und ich konnte mich gut in Tilli hineinversetzen. Gerade weil sie nicht unbedingt heraussticht aus der deutschen Bevölkerung, vermittelt dieses Buch vieles, was sicherlich auch so manch anderem passiert ist.

Besonders deutlich ist Tillis Freiheitsdrang. Sie ist schon immer fasziniert von Amerika, kämpft dafür auf eine weiterführende Schule gehen zu dürfen und lernt neben der Schule noch Englisch. Sowohl unter der Naziherrschaft als auch unter der Besatzung durch die Sowjets beschreibt Tilli treffend, welche Einschränkungen es für die Bevölkerung gibt, mit welcher Angst die Leute leben, dass man immer aufpassen muss, was man sagt…
Dieses Thema zieht sich durch das ganze Buch und wird so gut rübergebracht, dass man die Beklemmung, unter der Tilli leidet, gut nachvollziehen kann.

Der Schreibstil ist insgesamt sehr flüssig zu lesen und in einer einfachen Sprache gehalten, so dass man das Buch schnell ausgelesen hat.


Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch besonders deshalb so gut gefallen, weil es die Erlebnisse eines ganz normalen Mädchens während des zweiten Weltkriegs und danach wiedergibt.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Schöner Roman fürs Herz – ideale Urlaubslektüre

Zwischen dir und mir das Meer
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Lena hat früh ihre Mutter verloren, die bei einem Badeunfall auf Amrum uns Leben kam, als Lena erst 8 Jahre alt war.
Vielleicht beschäftigt sie sich deshalb mit dem Sammeln von Meerglas, aus dem sie schönen ...

Lena hat früh ihre Mutter verloren, die bei einem Badeunfall auf Amrum uns Leben kam, als Lena erst 8 Jahre alt war.
Vielleicht beschäftigt sie sich deshalb mit dem Sammeln von Meerglas, aus dem sie schönen Schmuck herstellt, um etwas aus dem Meer zurückzubekommen?
Als ein junger italienischer Gast zu Besuch auf Amrum ist, aber dann sehr überstürzt abreist und dabei Fotos von ihrer Mutter hinterlässt, entschließt Lena sich spontan auf Spurensuche an der Amalfiküste zu gehen. Auch der gutaussehende Gast geht ihr nicht mehr aus dem Kopf…

Meine Meinung:
Ich habe „Immer wieder im Sommer“ sehr gerne gelesen und der Roman „Zwischen dir und mir das Meer“ hat mir ähnlich gut gefallen.
Schön fand ich, dass der Roman aus zwei Perspektiven in zwei Zeiten erzählt wird (aus der Sicht Lenas in der aktuellen Zeit und aus der Sicht ihrer Mutter Mariella in den 1970er Jahren), so dass sich langsam ein rundes Bild zusammensetzt.
Die Personen sind sehr liebevoll gezeichnet und bleiben recht authentisch in ihren Handlungen und in ihrer Entwicklung, so dass man als Leserin ihre Beweggründe recht gut nachvollziehen kann.

Neben der netten Kulisse von Amrum als Nordseeinsel, die mir schon in „Immer wieder im Sommer“ gut gefallen hat, fand ich in diesem Roman besonders die Amalfiküste sehr schön beschrieben. Somit kann man sich beim Lesen sehr gut an diesen Sehnsuchtsort versetzen und riecht die Zitronen / Zitronenblüten und spürt fast die Sonne auf der Haut.

Besonders nett fand ich, dass die Geschichte sehr gefühlvoll erzählt wird, ohne kitschig zu wirken, und man sich beim Lesen in die Umgebung und die Beziehung der Personen hineinträumen kann.

Fazit:
Ein sehr nettes Buch, das sich zum Beispiel bestens als Urlaubslektüre eignet!