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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2018

Ein ganz besonderes und sehr berührendes Buch!

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
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Als ich beim Durchstöbern der Fischerverlags-Vorschau auf „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt ...

Als ich beim Durchstöbern der Fischerverlags-Vorschau auf „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ gestoßen bin, war meine Neugier sofort geweckt. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Von Marieke Nijkamp hatte ich bisher noch kein Buch gelesen; ihr Jugendroman „54 Minuten“ steht allerdings schon etwas länger auf meiner Wunschliste. Ihr neues Jugendbuch sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Corey und Kyra waren die allerbesten Freundinnen. In ihrem Heimatstädtchen Lost Creek in Alaska haben sie jede freie Minute miteinander verbracht und sich alles anvertraut. Doch dann zieht Corey weg, nach Kanada, um dort auf ein College zu gehen. Kyra bleibt in Lost Creek zurück, wo sie auf ihre Freundin warten wird. Es wird jedoch nie mehr zu einem Wiedersehen kommen. Kurz vor ihrem Besuch erhält Corey die traurige Nachricht, dass ihre beste Freundin tot ist. Kyras Tod trifft Corey sehr. Als sie nach Lost Creek zurückkehrt, um an der Beerdigung ihrer verstorbenen Freundin teilzunehmen, spürt sie sofort, dass sich etwas in ihrem Heimatort verändert hat. Sie wird wie eine Fremde behandelt, es macht sogar den Eindruck, als wäre sie in dem Dorf nicht willkommen. Noch mehr verwirrt sie aber die Gespräche über Kyra, die sie mitbekommt. Kyra galt immer als eine Außenseiterin, nun aber wird sie von den Bewohnern wie eine Heilige dargestellt. Die Einwohner Lost Creeks sind sogar der Meinung, dass Kyras Tod vorherbestimmt gewesen wäre. Coreys Verwirrung wird zunehmend größer. Sie beginnt nachzuforschen, denn sie ist sich sicher, dass mehr hinter dem Tod ihrer Freundin steckt und Lost Creek voller Geheimnisse ist.

Mit „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ ist Marieke Nijkamp ein ganz besonderer Jugendroman gelungen, welcher eine sehr berührende und ruhige Geschichte erzählt, die noch lange in einem nachklingt. 

Die Handlung spielt sich in etwa 6 Tagen ab und wird aus der Sicht von Corey erzählt. Mir war Corey auf Anhieb richtig sympathisch. Ich habe sie sehr gerne nach Lost Creek begleitet, um dort zusammen mit ihr dem Tod von Kyra auf den Grund zu gehen.

Kyra lernen wir nur in der Vergangenheit kennen. Das Buch berichtet nicht nur über die Geschehnisse im Hier und Jetzt, durch viele Rückblenden erfahren wir auch, wie es früher in Lost Creek zuging und wie innig die Freundschaft zwischen Corey und Kyra war. Mir hat der gesamte Aufbau der Handlung richtig gut gefallen. Obwohl wirklich viel in der Zeit gesprungen wird, war ich an keiner Stelle verwirrt. Es wird immer sehr gut kenntlich gemacht, in welchem Zeitraum wir uns gerade befinden. Ob vor zwei Jahren, vor neun oder sieben Monaten – wir dürfen Lost Creek und Kyra zu vielen unterschiedlichen Zeiten kennenlernen. Was dabei sofort deutlich wird: Kyra galt in dem kleinen Städtchen als die totale Außenseiterin. Bei ihr wurde vor einigen Jahren eine bipolare Störung festgestellt, etwas, was anscheinend nicht gerne in Lost Creek gesehen wird und was dazu geführt hat, dass Kyra von den Einwohnern ausgegrenzt wurde. Psychische Erkrankungen sind leider keine Seltenheit, aber oft ein Grund, warum Betroffene von anderen gemieden werden. Das Buch spiegelt also, wenn auch auf eine ziemlich krasse Weise, die traurige Realität wider.
Ich fand das Verhalten der Einwohner in Lost Creek wirklich schlimm. Nicht nur zu Kyras Lebzeiten, auch nach ihrem Tod haben mich die Menschen in diesem merkwürdigen Städtchen richtig aufgeregt.

Sehr bewegend fand ich die Briefe, die Kyra ihrer Freundin geschrieben, aber nie abgeschickt hat und die Notizen, auf die Corey nach Kyras Tod stößt und die nur zu deutlich machen, wie groß Kyras innere Zerrissenheit war. Zuflucht hat sie in der Kunst gesucht. Kyra war eine sehr talentierte Malerin, ihre Bilder sollen auch vor allem nach ihrem Tod noch eine große Rolle in Lost Creek spielen. Da werde ich nicht groß näher ins Detail gehen, aber noch so viel:

Die Autorin hat das Buch durch Rückblenden, Briefe und Passagen, die sich wie ein Theaterstück lesen, nicht nur sehr außergewöhnlich aufgebaut, auch übernatürliche Dinge begegnen einem zwischen den Seiten. Dies verleiht der Geschichte ein ganz besonderes, geheimnisvolles Flair. Mich hat dieser Übernatürliche-Anteil nur etwas beim Lesen gestört. Ich kann noch nicht mal sagen, warum, denn eigentlich passt es wunderbar zur Story. Ich konnte mich einfach nicht komplett drauf einlassen. Da wird wohl jeder anders empfinden, meins war es leider nicht so ganz. Gefallen hat mir das Buch aber dennoch, sogar sehr.

Was ich ganz groß loben muss, ist das Setting. Lost Creek wird erstklassig beschrieben. Das Städtchen befindet sich in Alaska, ein Ort, der mich in Büchern als Schauplatz schon immer fasziniert hat. Schnee, Kälte, Einsamkeit – all das verleiht Lost Creek etwas wunderbar Geheimnisvolles und Mysteriöses. Wohnen würde ich an diesem Ort weiß Gott nicht wollen, aber über das Lesen habe ich ihn liebend gerne besucht.

Fazit: Ein sehr berührender, authentischer und nachdenklich stimmender Roman. „Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ kann nicht nur mit einem wundervollen Cover aufwarten, auch das, was sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt, ist wunderschön. Mir hat das Buch tolle Lesestunden beschert. Die Geschichte, die hier erzählt wird, wird mich wohl noch eine ganze Weile nicht loslassen, mich hat sie sehr bewegt. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.10.2018

Ein witzig-frecher Lesespaß für Jung und Alt

Pechsträhnen färbt man pink
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Von Mina Teichert kannte ich bereits ihr erstes Buch im Planet Verlag: „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“. Da mir dieses Werk von ihr richtig gut gefallen hat, war meine Neugier sofort geweckt, als ich ihr ...

Von Mina Teichert kannte ich bereits ihr erstes Buch im Planet Verlag: „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“. Da mir dieses Werk von ihr richtig gut gefallen hat, war meine Neugier sofort geweckt, als ich ihr neues Jugendbuch in der Verlagsvorschau entdeckte. Das hübsche Cover und der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Den Titel finde ich übrigens richtig genial. Für mich stand daher auch sofort fest, dass ich „Pechsträhnen färbt man pink“ unbedingt lesen möchte.
Was kann man tun, wenn man unbedingt bei einem Tanzwettbewerb gewinnen möchte? Klar, das Tanzen üben, das tut Winni auch in jeder freien Minute. Das Outfit muss aber auch perfekt sein. Pinke Haare, die hat nicht jeder, oder? War ja klar, dass die Mutter darauf nicht allzu erfreut reagiert. Winnis Begeisterung hält sich dafür sehr in Grenzen, als sie dazu gezwungen wird, Zeit mit Fiete zu verbringen. Dieser befindet sich gerade zur Reha auf Winnis Heimat-Insel Amrum und, nun ja, Fiete ist schon ein recht merkwürdiger Kauz. Der erste Eindruck soll jedoch täuschen. Zusammen mit Fiete und der zahmen Möwe Chickenwing wird Winni versuchen, dem rätselhaften Tierverschwinden auf der Insel auf die Spur zu kommen. Ihre Ermittlungen sind nur alles andere als ungefährlich. Als Fiete plötzlich spurlos verschwindet, begibt sich Winni sofort auf die Suche nach ihm. Sie muss sich dabei eingestehen, dass sie Fiete mittlerweile richtig lieb gewonnen hat. Ob es ihr wohl gelingen wird, Fiete zu retten und die Tierdiebstähle aufzuklären?
Was mich bereits von den ersten Seiten an hellauf begeistern konnte, ist der Humor in dem Buch. Unsere Protagonistin Winni ist so herrlich frech und schlagfertig. Ich musste über sehr viele ihrer Bemerkungen ziemlich schmunzeln und bin stellenweise aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.
Winni, kurz für Wernike, ist eine starke Persönlichkeit, die so leicht nichts schockt und die bereit ist für ihre Ziele und Träume zu kämpfen. So möchte sie zum Beispiel unbedingt an einem Tanzwettbewerb teilnehmen und ist für diesen unermüdlich am üben.

Ich habe Winni zutiefst für ihre große Schlagfertigkeit bewundert. Gerade zum Ende der Geschichte, wenn es richtig gefährlich und spannend wird, fand ich ihr Verhalten bemerkenswert locker und ruhig. Dies wäre dann aber auch mein einziger kleiner Kritikpunkt an das Buch. Ich finde es natürlich toll, dass sich Winni nicht unterkriegen lässt, nur fand ich es dann doch etwas unrealistisch, dass sie so wenig Angst zeigt. Für mich war ihre Coolness schon etwas too much. Aber das wäre auch wirklich das Einzige, was mich beim Lesen ein wenig gestört hat. Ansonsten bin ich richtig begeistert von dem Buch. Hier ist Mina Teichert ein toller Jugendroman gelungen, versehen mit jeder Menge Humor, liebenswerten, frechen Charakteren, einer kleinen Prise Romantik und einer großen Portion an Spannung. Auch der Tiefgang kommt nicht zu kurz. Dieser Punkt hat mich sehr positiv überrascht. Das Buch unterhält einen nicht nur bestens, es regt einen auch zum Nachdenken an. Es werden die Themen Mobbing, Vorurteile und Diabetes angesprochen. Winni soll nämlich die Bekanntschaft mit dem dicklichen, zuckerkranken Fiete machen, von dem sie anfangs nicht so wirklich begeistert ist. Dick heißt aber nicht automatisch uncool. Fiete mag sich seltsam kleiden und schon irgendwie merkwürdig drauf zu sein – es soll sich aber noch zeigen, was alles in ihm steckt und dass Fiete ein verdammt toller Typ ist, auf den man sich immer verlassen kann.

Fiete fand ich einfach nur klasse oder, um es mit seinen Worten auszudrücken: Er ist richtig knorke. Über ihn habe ich mich sogar noch mehr amüsiert als über Winni. Seine Weise zu sprechen und insgesamt seine liebenswerte Art hat mir immer wieder breite Schmunzler entlockt.

Fiete und Winni ergeben zusammen ein recht ulkiges Pärchen. Beide halten sie kein Blatt vor den Mund – ihr könnt euch vermutlich denken, dass da eine Menge herrlich unterhaltsamer, spritzig frecher Dialoge zustande kommen. :D
So genervt Winni anfangs von Fiete war, umso lieber hat sie ihn schließlich gewonnen. Es wird schon recht eindeutig, dass sich da doch etwas mehr als nur Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Dass das Thema erste Liebe hier mit eingebaut wurde, hat mir sehr gut gefallen, da es absolut passend für ein Buch dieser Altersklasse ist.

Was ich ebenfalls super fand, waren die Nebencharaktere. Die kleinen Zwillingsschwestern von Winni fand ich unheimlich süß, auch wenn sie, typisch kleine Schwestern eben, schon manchmal etwas nerven können.
Ein Charakter, bei dem ich nicht nur den Namen genial finde, ist Chickenwing. Eine Möwe namens Chickenwing, ist das nicht eine super Idee? Ich fand die Möwe toll, als großer Vogelfreund hat es mich natürlich ganz besonders gefreut, dass Winni einen gefiederten Freund besitzt.
Chickenwing ist auch nur ein Beispiel dafür, mit was für einfallsreichen Ideen dieses Buch aufwarten kann. Der Humor hier war auf jeden Fall ganz genau mein Geschmack.

Auch das Setting fand ich klasse. Bücher, die auf Inseln spielen, fielen schon immer in mein Beuteschema. Amrum wird hier wirklich toll beschrieben. Leider war ich noch nie auf dieser schönen Nordseeinsel. Die Schauplatzbeschreibungen haben mir Amrum richtig schmackhaft gemacht. Ich glaube, ich weiß schon, wo ich bald mal Urlaub machen werde. :D

Ebenfalls sehr schön sind die kleinen Zeichnungen und die Bilder von Chickenwing an den Kapitelanfängen. Gerade letzteres hat mir richtig gut gefallen.

Dank der mitreißenden, packenden Handlung, dem flüssigen, jugendlichen Schreibstil und der angenehm kurzen Kapitel hat sich das Buch für mich viel zu schnell gelesen. Ich hege ja die große Hoffnung, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. So, wie das Buch endet, würde sich ein zweiter Band jedenfalls prima anbieten.

Fazit: Spannend, humorvoll, frech und richtig schön! „Pechsträhnen färbt man pink“ erzählt eine tolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Abenteuer. Die Handlung ist ein toller Mix aus Teenieroman und Krimi und beschert nicht nur Mädchen (und vielleicht auch so manchem Jungen) ab 10 Jahren einen wundervollen Lesespaß. Ich kann das Buch auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Das Einzige, was mich stellenweise dann doch etwas gestört hat, ist die Coolness von Winni und Fiete. So amüsant diese ist, manchmal waren mir die beiden dann doch zu gechillt drauf. Mir hat das Buch aber natürlich dennoch richtig gut gefallen und ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Fröhlich, liebenswert und wunderbar fantasievoll!

Glückstage unterm Apfelbaum – Geschichten von Minna
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Kinderbücher lese ich für mein Leben gerne, ganz egal für welche Altersklasse. Bei „Glückstage unterm Apfelbaum“ konnte das farbenfrohe Cover meine Neugier sofort wecken. Auch der Klappentext klang richtig ...

Kinderbücher lese ich für mein Leben gerne, ganz egal für welche Altersklasse. Bei „Glückstage unterm Apfelbaum“ konnte das farbenfrohe Cover meine Neugier sofort wecken. Auch der Klappentext klang richtig nett, für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich die kleine Minna unbedingt kennenlernen wollte.

Die siebenjährige Minna ist ein sehr aufgewecktes Mädchen mit einer großer Portion an Fantasie. Bei ihr ist es ganz normal, dass nachts plötzlich ein kleiner Mann namens Willi in ihrem Zimmer auftaucht, der auf der Suche nach den Puffer-Inseln ist. Auch so einige andere wundersame Wesen trifft Minna in ihrem Alltag an wie den Botaniker Fritz Glück, Schöni, die Meerjungfrau oder den Großwesir des Sultans. Minnas Welt ist wirklich voll von fantasievollen Gestalten, die jeden Tag zu einem kleinen Abenteuer machen. Alle anderen wundern sich stets darüber. Zum Beispiel, dass plötzlich die letzten drei Kartoffelpuffer aus dem Kühlschrank verschwunden sind oder warum auf dem Schaf-Kissen plötzlich einige Schafe fehlen. Minna jedoch wundert das nicht.

„Glückstage unterm Apfelbaum – Geschichten von Minna“ enthält insgesamt 28 Vorlesegeschichten. Diese sollte man in meinen Augen in der richtigen Reihenfolge lesen, da sie schon aufeinander aufbauen. Um so ein klassisches Vorlesebuch mit in sich abgeschlossenen kleinen Geschichten handelt es sich hier also nicht.

Mir haben die Abenteuer von Minna richtig gut gefallen. Sie sind wunderbar liebenswert und herrlich fantasievoll. Bei Minna kann es schon mal passieren, dass Schafe auf Kissen plötzlich lebendig werden und im Zimmer herumspringen. Oder dass die Meerjungfrau auf ihrem Bild mitten im Unterricht zu ihr spricht. Oder dass der Großwesir des Sultans während des Strandurlaubs mit einem Taschentuch als Teppichersatz davonfliegt. Klingt verrückt? Ja, ein bisschen verrückt mögen die Geschichten schon sein, aber sie zeigen nur zu schön, was alles möglich sein kann, wenn man nur genug Fantasie besitzt.
Minna wundert es auch gar nicht, dass ihr ständig diese merkwürdigen Wesen begegnen, die nur sie sehen kann. Alle anderen, ihre Eltern, ihre Lehrerin, ihre Freunde, die wundern sich schon darüber, wenn sich bestimmte Dinge nach den Besuchen der wundersamen Wesen verändert haben. Nun, die haben eben nicht so viel Fantasie wie die kleine Minna. :D

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass wir es mit vielen verschiedenen Schauplätzen zu tun bekommen. Wir lernen Minnas Zuhause und den Garten kennen, wir gehen einkaufen, besuchen die Schule, reisen zur Oma und ans Meer – das Lesen wird so herrlich abwechslungsreich und lässt keine Langeweile aufkommen. Mit von der Partie bei Minnas Unternehmungen sind natürlich immer ihre wundersamen Besucher. Von denen begegnen einem in diesem schönen Buch wirklich eine Menge.

Die Geschichten laden zum Träumen, Schmunzeln und Mitfiebern ein. Zum Vorlesen eignet sich das Buch wirklich perfekt, da auch Erwachsene Minnas Abenteuer lieben werden. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen farbenfrohen Illustrationen von Yayo Kawamura. Besonders angetan hat es mir ja Minnas roter Haarschopf. Er verleiht ihr so ein schön freches Aussehen. Absolut passend für dieses liebe, pfiffige Mädchen.

Vom Verlag wird das Buch für Kinder ab 5 Jahren empfohlen. Dieser Altersempfehlung schließe ich mich gerne an. Jünger sollten die Kinder in meinen Augen auch nicht sein, da Minna ja bereits ein Schulkind ist und sich ältere Kinder daher besser mit ihr identifizieren können als jüngere.
Zum Selberlesen eignet sich das Buch für etwas geübtere Leser. Für Leseanfänger wird es zu schwierig sein, da der Text nicht in einer großen Fibelschrift gedruckt ist.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Meiner Meinung nach bieten Minnas Abenteuer sowohl Mädchen als auch Jungen ein tolles (Vor-)Lesevergnügen. Minna begegnen nämlich nicht nur Prinzessinnen oder Meerjungfrauen, sondern auch Könige und Cowboys. Ich denke schon, dass auch Jungen jede Menge Spaß mit Minnas kleinen Geschichten haben werden.

Fazit: Fantasievoll, liebenswert und zum Träumen schön. Ein wundervolles Buch mit 28 süßen Vorlesegeschichten, die Groß und Klein ein tolles Leseerlebnis bescheren. Mich persönlich hat es ein wenig gestört, dass man die Geschichten nicht unabhängig voneinander lesen kann, das hätte ich schon etwas schöner gefunden. Ansonsten aber bin ich richtig begeistert von dem Buch. Ich kann es sehr empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.09.2018

Ein wunderschönes Buch!

You make my heart race
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„You make my heart race“ konnte meine Neugier in erster Linie aufgrund des Covers wecken. Ich bin ja der totale Cover-Käufer und bei diesem schönen Buch gefiel mir die Aufmachung auf Anhieb. Allerdings ...

„You make my heart race“ konnte meine Neugier in erster Linie aufgrund des Covers wecken. Ich bin ja der totale Cover-Käufer und bei diesem schönen Buch gefiel mir die Aufmachung auf Anhieb. Allerdings überzeugte mich auch der Klappentext sehr schnell. Von Miranda Kenneally hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, ihr zweiter Roman im cbt Verlag sollte also mein erstes Werk von ihr sein.

Annie hat ein schweres Jahr hinter sich. Seitdem ihr Exfreund Kyle gestorben ist, wird die 18-jährige von Trauer und Schuldgefühlen geplagt. Immer wieder stellt sie sich die Frage: Wäre Kyle noch am Leben, wäre er noch an ihrer Seite, wenn sie ihn nicht abgewiesen hätte? Annie fasst schließlich einen Entschluss: Sie möchte Kyles Traum verwirklichen und den Marathon laufen, für den er vor seinem plötzlichen Tod so hart trainiert hat. So beginnt Annie also mit ihrem Lauftraining. Immer wieder stößt sie an ihre Grenzen, aber aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Schmerzen, Übelkeit, Erschöpfung – all dies nimmt Annie für Kyle in Kauf.
Ein Lichtblick während ihre Trainings ist der attraktive Junge Jeremiah, der sie mit seiner quirligen und süßen Art sofort verzaubern kann. Die beiden fühlen sich immer stärker zueinander hingezogen, aber Annie scheut zunächst davor zurück, etwas mit ihm anzufangen. Jeremiah verfolgt eine dunkle Vergangenheit und Annie fürchtet sich davor, erneut jemanden zu verlieren und mit einem noch größeren Riss im Herz zurückgelassen zu werden.

Obwohl ich mit Sport so gar nichts am Hut habe und man mich gerade mit dem Laufen jagen kann, konnte mich die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und mich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchsuchten lassen. Ich bin also das perfekte Beispiel dafür, dass man überhaupt keine Sportskanone sein muss, um dieses schöne Buch zu mögen.

Durch den locker-leichten, flüssigen Schreibstil der Autorin, der sich super angenehm lesen lässt, und die schön kurzen Kapitel bin ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen, besser als erwartet. Manchen mag vielleicht die Spannung fehlen, die Geschichte ist schon eher ruhig. Da ich aber gerade solche Bücher sehr liebe, hat mich dieser Punkt also überhaupt nicht gestört.
Bis auf das Ende, dass ich mir irgendwie ein bisschen weniger offen gewünscht hätte, habe ich nichts an dem Buch auszusetzen.

Besonders gut gelungen fand ich die Ausarbeitung der Charaktere. Ganz besonders Annie mochte ich richtig gerne. Dadurch, dass man alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfährt, bekommt man einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, sodass man sich wunderbar in sie hineinversetzen und ihr Handeln und Denken nachvollziehen kann.

Es wird einem als Leser sehr rasch klar, wie schwer Annie der Tod ihres Exfreundes getroffen hat und wie sehr sich ihr Leben dadurch verändert hat. Wie Annie durch das Trainieren für den Marathon versucht, Kyles Tod zu verarbeiten, wurde in meinen Augen wunderschön und sehr authentisch von der Autorin beschrieben. Durch die vielen Rückblenden bekommen wir als Leser nur noch deutlicher zu spüren, wie groß Annies Schmerz sitzt und wie sehr sie Kyles Tod belastet, für welchen sie sich die Schuld gibt.

Mit dem Ziel vor Augen, den Marathon für Kyle zu laufen, treibt sich Annie immer wieder an ihre Grenzen. Wie oben bereits erwähnt, ich hasse das Laufen, ich würde vermutlich noch nicht einmal eine Meile schaffen. Ich habe Annie daher zutiefst für ihre Stärke und ihren eisernen Willen bewundert.
Durch den Marathon-Trainingsplan, der in Form einer Liste immer weiter von Annie ergänzt wird, erfährt man auch, wie sie ihrem großen Ziel immer näher kommt und was sie schon alles erreicht hat. Mir hat diese Idee mit dem Trainingsplan richtig gut gefallen, besonders Annies Anmerkungen fand ich sehr interessant und stellenweise auch amüsant zu lesen.

Das Buch befasst sich schon sehr viel mit dem Thema Laufen, da merkt man beim Lesen auch sehr, dass die Autorin in diesem Bereich ihre eigenen Erfahrungen in die Handlung hat mit einfließen lassen. Dies wird auch in ihrer Danksagung deutlich.
Mich haben die vielen Beschreibungen über Annies Training tatsächlich überhaupt nicht gelangweilt, im Gegenteil, ich fand es richtig spannend mitzuverfolgen, wie hart Annie für den Marathon trainiert.

Ein weiterer wichtiger Charakter in der Geschichte ist Jeremiah, genannt Jere. Er hat mein Herz wirklich im Sturm erobert, ihn fand ich einfach nur zuckersüß. Er bringt richtig Schwung in die Geschichte und lockert diese mit seiner humorvollen Art wunderbar auf.
Allerdings stellt sich heraus, dass auch Jere sein Päckchen zu tragen hat. Jere ist Extremsportler, so ein richtiger Adrenalinjunkie. Schon die gefährlichsten Sportarten hat er gemacht, um sich diesen besonderen Kick zu holen. Verständlich, wie schwer ertragbar das für Jeres Familie, insbesondere für seine Eltern sein muss.
Jeres Krankheit, denn davon kann man in meinen Augen schon sprechen, fand ich sehr interessant. Da ich mich mit dem Thema Adrenalinsucht noch nie eingehender beschäftigt habe, kann ich nicht sagen, ob diese hier wirklich realistisch dargestellt wurde. Mir jedenfalls hat die Ausarbeitung sehr gut gefallen. Das Buch gewinnt dadurch nur noch mehr an Tiefe, sodass man beim Lesen sehr zum Nachdenken anregt wird. Hier und da hätte die Tiefgründigkeit vielleicht ein wenig weiter ausgearbeitet werden können, bei manchen Szenen haben mir dann doch etwas die Emotionen gefehlt – dennoch hat mich das Buch sehr berührt. Auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen Annie und Jere langsam entwickelt, hat mir sehr gut gefallen. Ein bisschen Kitsch und die gängigen Klischees sind dabei zwar vorhanden, aber diese gehören für mich für einen schönen Teenieroman auch einfach dazu.

Fazit: Ein wunderschöner Jugendroman mit einer tollen Message! Der Klappentext und das hübsche Cover haben mir hier nicht zu viel versprochen, mir hat das Buch richtig gut gefallen und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes Werk von der Autorin gewesen sein. Obwohl sich die Handlung sehr viel um das Thema Laufsport dreht, haben mich diese ausführlichen Beschreibungen überhaupt nicht gelangweilt, im Gegenteil: ich fand es richtig spannend Annies Training mitzuverfolgen. Bis auf das Ende, welches mir etwas zu offen war, habe ich nichts an dem Buch auszusetzen. Ich kann es wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.08.2018

Ein neuer spannender Fall für die Nordseedetektive!

Die Nordseedetektive. Unter Verdacht
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Endlich gibt es einen neuen Band von den Nordseedetektiven! Da mir die ersten fünf Bände aus dieser schönen Kinderbuchreihe richtig gut gefallen haben, stellte sich mich hier gar nicht erst die Frage, ...

Endlich gibt es einen neuen Band von den Nordseedetektiven! Da mir die ersten fünf Bände aus dieser schönen Kinderbuchreihe richtig gut gefallen haben, stellte sich mich hier gar nicht erst die Frage, ob ich die Geschwister Emma und Lukas auch auf ihrem sechsten Abenteuer begleiten möchte. Ich war schon sehr gespannt darauf zu erfahren, welchen kniffligen Fall die beiden wohl dieses Mal zu lösen haben.

Erneut ist der Spürsinn der Nordseedetektive gefragt. In dem Städtchen Norden, in dem die Geschwister Lukas und Emma zu Hause sind, treibt eine Verbrecherbande ihr Unwesen. Die Diebe scheinen es auf wertvolles Geschirr abgesehen zu haben und haben nicht nur im Teemuseum Beute mitgehen lassen, sondern sind auch bei Emmas und Lukas Nachbarn Kunschewski eingebrochen und haben dort ein teures ostfriesisches Teeservice gestohlen. Was für ein Glück, dass das Grundstück von Herr Kunschewski von einer Videokamera überwacht wird. Das Blöde ist nur: Auch die Nordseedetektive sind auf dem Videoband zu sehen und gelten nun als die Hauptverdächtigen! Was für ein Unsinn, die Nordseedetektive sollen Diebe sein? Die beiden wollten sich doch nur ihren Ball wiederholen, der beim Spielen mal wieder im Nachbargarten gelandet ist. Emma und Lukas legen sofort mit dem Ermitteln los, um den falschen Verdacht zu widerlegen und die richtigen Täter zu finden.

Ich rate bei Reihen ja meistens, diese von Band 1 an in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Auch bei den Nordseedetektiven halte ich dies für sinnvoll, es ist aber nicht unbedingt notwendig, da man der Handlung im sechsten Teil auch sehr gut ohne den Kenntnissen aus den vorherigen Bänden folgen kann. Zudem wird auch noch mal alles Wichtige aufgegriffen, sodass wirklich keine Verständnisprobleme auftreten sollten.

Ich kenne natürlich die ersten fünf Fälle der Nordseedetektive, daher war es für mich ein freudiges Wiedersehen mit vielen bekannten Charakteren. So haben neben unseren beiden Protagonisten Emma und Lukas auch die beiden Diebe Lang und Finger wieder ihren Auftritt. Sogar einen recht großen, so viel kann ich ja schon mal verraten. Ich amüsiere mich beim Lesen ja immer köstlich über ihre Dämlichkeit. Die beiden sind wirklich nicht die hellsten, irgendwie schon erstaunlich, dass sie dennoch recht erfolgreiche Einbrecher sind.
Die beiden Langfinger sind auf jeden Fall meine Lieblingscharaktere in dieser Reihe, auch wenn sie die Bösewichte sind. Das passiert bei mir ja eher selten, hier ist es aber tatsächlich so. Lang und Finger sind ja auch nicht so wirklich böse, schließlich handelt es sich hier um eine Kinderkrimi-Reihe ab 8 Jahren. Die beiden werden einfach immer so herrlich dumm und übertrieben dargestellt.

Natürlich mag ich aber auch unsere beiden Helden der Geschichte, Emma und Lukas, richtig gerne. Die Geschwister sind zwei ganz liebe und normale Kinder, die man sofort ins Herz schließen muss. In die beiden kann man sich immer bestens hineinversetzen, selbst mir als Erwachsene gelingt dies immer wunderbar. Die Zielgruppe wird sich natürlich ganz besonders gut mit den beiden Kindern identifizieren können.

Mir hat der sechste Band der Nordseedetektive sehr gut gefallen, allerdings habe ich die Bände davor als ein wenig spannender empfunden. Ich hatte hier aber natürlich dennoch sehr viel Spaß beim Lesen und kann das Buch jeder kleinen Spürnase wärmstens empfehlen.

Für etwas geübtere Leser ab 8 Jahren bietet sich das Buch wunderbar zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist sehr leicht und altersgerecht, die Schrift schön groß und die Kapitel angenehm kurz. Zum Vorlesen kann ich die Reihe auch sehr empfehlen. Die Geschichten sind immer zauberhaft von Franziska Harvey illustriert. Auch dieser Band wurde mit wunderschönen Illustrationen versehen, die das Geschehen im Text perfekt wiedergeben. Viele der Bilder sind sogar farbig und ganzseitig. Hinten im Buch befindet sich erneut eine schöne bunte Karte, die genau zeigt, wo das Buch spielt, also Ostfriesland. Ich liebe ja Karten in Büchern und finde die in den Nordseedetektiv Büchern ganz besonders schön.

Fazit: Spannend, witzig und ein Muss für jede kleine Spürnase! Auch der sechste Fall der Nordseedetektive lässt das Herz von Detektiven höher schlagen. Für mich hätte es ein wenig spannender sein können, aber ich hatte hier dennoch sehr viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr, dass es auch noch einen siebten Band geben wird. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!