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Veröffentlicht am 05.10.2018

Ein witzig-frecher Lesespaß für Jung und Alt

Pechsträhnen färbt man pink
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Von Mina Teichert kannte ich bereits ihr erstes Buch im Planet Verlag: „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“. Da mir dieses Werk von ihr richtig gut gefallen hat, war meine Neugier sofort geweckt, als ich ihr ...

Von Mina Teichert kannte ich bereits ihr erstes Buch im Planet Verlag: „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“. Da mir dieses Werk von ihr richtig gut gefallen hat, war meine Neugier sofort geweckt, als ich ihr neues Jugendbuch in der Verlagsvorschau entdeckte. Das hübsche Cover und der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Den Titel finde ich übrigens richtig genial. Für mich stand daher auch sofort fest, dass ich „Pechsträhnen färbt man pink“ unbedingt lesen möchte.
Was kann man tun, wenn man unbedingt bei einem Tanzwettbewerb gewinnen möchte? Klar, das Tanzen üben, das tut Winni auch in jeder freien Minute. Das Outfit muss aber auch perfekt sein. Pinke Haare, die hat nicht jeder, oder? War ja klar, dass die Mutter darauf nicht allzu erfreut reagiert. Winnis Begeisterung hält sich dafür sehr in Grenzen, als sie dazu gezwungen wird, Zeit mit Fiete zu verbringen. Dieser befindet sich gerade zur Reha auf Winnis Heimat-Insel Amrum und, nun ja, Fiete ist schon ein recht merkwürdiger Kauz. Der erste Eindruck soll jedoch täuschen. Zusammen mit Fiete und der zahmen Möwe Chickenwing wird Winni versuchen, dem rätselhaften Tierverschwinden auf der Insel auf die Spur zu kommen. Ihre Ermittlungen sind nur alles andere als ungefährlich. Als Fiete plötzlich spurlos verschwindet, begibt sich Winni sofort auf die Suche nach ihm. Sie muss sich dabei eingestehen, dass sie Fiete mittlerweile richtig lieb gewonnen hat. Ob es ihr wohl gelingen wird, Fiete zu retten und die Tierdiebstähle aufzuklären?
Was mich bereits von den ersten Seiten an hellauf begeistern konnte, ist der Humor in dem Buch. Unsere Protagonistin Winni ist so herrlich frech und schlagfertig. Ich musste über sehr viele ihrer Bemerkungen ziemlich schmunzeln und bin stellenweise aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.
Winni, kurz für Wernike, ist eine starke Persönlichkeit, die so leicht nichts schockt und die bereit ist für ihre Ziele und Träume zu kämpfen. So möchte sie zum Beispiel unbedingt an einem Tanzwettbewerb teilnehmen und ist für diesen unermüdlich am üben.

Ich habe Winni zutiefst für ihre große Schlagfertigkeit bewundert. Gerade zum Ende der Geschichte, wenn es richtig gefährlich und spannend wird, fand ich ihr Verhalten bemerkenswert locker und ruhig. Dies wäre dann aber auch mein einziger kleiner Kritikpunkt an das Buch. Ich finde es natürlich toll, dass sich Winni nicht unterkriegen lässt, nur fand ich es dann doch etwas unrealistisch, dass sie so wenig Angst zeigt. Für mich war ihre Coolness schon etwas too much. Aber das wäre auch wirklich das Einzige, was mich beim Lesen ein wenig gestört hat. Ansonsten bin ich richtig begeistert von dem Buch. Hier ist Mina Teichert ein toller Jugendroman gelungen, versehen mit jeder Menge Humor, liebenswerten, frechen Charakteren, einer kleinen Prise Romantik und einer großen Portion an Spannung. Auch der Tiefgang kommt nicht zu kurz. Dieser Punkt hat mich sehr positiv überrascht. Das Buch unterhält einen nicht nur bestens, es regt einen auch zum Nachdenken an. Es werden die Themen Mobbing, Vorurteile und Diabetes angesprochen. Winni soll nämlich die Bekanntschaft mit dem dicklichen, zuckerkranken Fiete machen, von dem sie anfangs nicht so wirklich begeistert ist. Dick heißt aber nicht automatisch uncool. Fiete mag sich seltsam kleiden und schon irgendwie merkwürdig drauf zu sein – es soll sich aber noch zeigen, was alles in ihm steckt und dass Fiete ein verdammt toller Typ ist, auf den man sich immer verlassen kann.

Fiete fand ich einfach nur klasse oder, um es mit seinen Worten auszudrücken: Er ist richtig knorke. Über ihn habe ich mich sogar noch mehr amüsiert als über Winni. Seine Weise zu sprechen und insgesamt seine liebenswerte Art hat mir immer wieder breite Schmunzler entlockt.

Fiete und Winni ergeben zusammen ein recht ulkiges Pärchen. Beide halten sie kein Blatt vor den Mund – ihr könnt euch vermutlich denken, dass da eine Menge herrlich unterhaltsamer, spritzig frecher Dialoge zustande kommen. :D
So genervt Winni anfangs von Fiete war, umso lieber hat sie ihn schließlich gewonnen. Es wird schon recht eindeutig, dass sich da doch etwas mehr als nur Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Dass das Thema erste Liebe hier mit eingebaut wurde, hat mir sehr gut gefallen, da es absolut passend für ein Buch dieser Altersklasse ist.

Was ich ebenfalls super fand, waren die Nebencharaktere. Die kleinen Zwillingsschwestern von Winni fand ich unheimlich süß, auch wenn sie, typisch kleine Schwestern eben, schon manchmal etwas nerven können.
Ein Charakter, bei dem ich nicht nur den Namen genial finde, ist Chickenwing. Eine Möwe namens Chickenwing, ist das nicht eine super Idee? Ich fand die Möwe toll, als großer Vogelfreund hat es mich natürlich ganz besonders gefreut, dass Winni einen gefiederten Freund besitzt.
Chickenwing ist auch nur ein Beispiel dafür, mit was für einfallsreichen Ideen dieses Buch aufwarten kann. Der Humor hier war auf jeden Fall ganz genau mein Geschmack.

Auch das Setting fand ich klasse. Bücher, die auf Inseln spielen, fielen schon immer in mein Beuteschema. Amrum wird hier wirklich toll beschrieben. Leider war ich noch nie auf dieser schönen Nordseeinsel. Die Schauplatzbeschreibungen haben mir Amrum richtig schmackhaft gemacht. Ich glaube, ich weiß schon, wo ich bald mal Urlaub machen werde. :D

Ebenfalls sehr schön sind die kleinen Zeichnungen und die Bilder von Chickenwing an den Kapitelanfängen. Gerade letzteres hat mir richtig gut gefallen.

Dank der mitreißenden, packenden Handlung, dem flüssigen, jugendlichen Schreibstil und der angenehm kurzen Kapitel hat sich das Buch für mich viel zu schnell gelesen. Ich hege ja die große Hoffnung, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. So, wie das Buch endet, würde sich ein zweiter Band jedenfalls prima anbieten.

Fazit: Spannend, humorvoll, frech und richtig schön! „Pechsträhnen färbt man pink“ erzählt eine tolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Abenteuer. Die Handlung ist ein toller Mix aus Teenieroman und Krimi und beschert nicht nur Mädchen (und vielleicht auch so manchem Jungen) ab 10 Jahren einen wundervollen Lesespaß. Ich kann das Buch auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Das Einzige, was mich stellenweise dann doch etwas gestört hat, ist die Coolness von Winni und Fiete. So amüsant diese ist, manchmal waren mir die beiden dann doch zu gechillt drauf. Mir hat das Buch aber natürlich dennoch richtig gut gefallen und ich vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Fröhlich, liebenswert und wunderbar fantasievoll!

Glückstage unterm Apfelbaum – Geschichten von Minna
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Kinderbücher lese ich für mein Leben gerne, ganz egal für welche Altersklasse. Bei „Glückstage unterm Apfelbaum“ konnte das farbenfrohe Cover meine Neugier sofort wecken. Auch der Klappentext klang richtig ...

Kinderbücher lese ich für mein Leben gerne, ganz egal für welche Altersklasse. Bei „Glückstage unterm Apfelbaum“ konnte das farbenfrohe Cover meine Neugier sofort wecken. Auch der Klappentext klang richtig nett, für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich die kleine Minna unbedingt kennenlernen wollte.

Die siebenjährige Minna ist ein sehr aufgewecktes Mädchen mit einer großer Portion an Fantasie. Bei ihr ist es ganz normal, dass nachts plötzlich ein kleiner Mann namens Willi in ihrem Zimmer auftaucht, der auf der Suche nach den Puffer-Inseln ist. Auch so einige andere wundersame Wesen trifft Minna in ihrem Alltag an wie den Botaniker Fritz Glück, Schöni, die Meerjungfrau oder den Großwesir des Sultans. Minnas Welt ist wirklich voll von fantasievollen Gestalten, die jeden Tag zu einem kleinen Abenteuer machen. Alle anderen wundern sich stets darüber. Zum Beispiel, dass plötzlich die letzten drei Kartoffelpuffer aus dem Kühlschrank verschwunden sind oder warum auf dem Schaf-Kissen plötzlich einige Schafe fehlen. Minna jedoch wundert das nicht.

„Glückstage unterm Apfelbaum – Geschichten von Minna“ enthält insgesamt 28 Vorlesegeschichten. Diese sollte man in meinen Augen in der richtigen Reihenfolge lesen, da sie schon aufeinander aufbauen. Um so ein klassisches Vorlesebuch mit in sich abgeschlossenen kleinen Geschichten handelt es sich hier also nicht.

Mir haben die Abenteuer von Minna richtig gut gefallen. Sie sind wunderbar liebenswert und herrlich fantasievoll. Bei Minna kann es schon mal passieren, dass Schafe auf Kissen plötzlich lebendig werden und im Zimmer herumspringen. Oder dass die Meerjungfrau auf ihrem Bild mitten im Unterricht zu ihr spricht. Oder dass der Großwesir des Sultans während des Strandurlaubs mit einem Taschentuch als Teppichersatz davonfliegt. Klingt verrückt? Ja, ein bisschen verrückt mögen die Geschichten schon sein, aber sie zeigen nur zu schön, was alles möglich sein kann, wenn man nur genug Fantasie besitzt.
Minna wundert es auch gar nicht, dass ihr ständig diese merkwürdigen Wesen begegnen, die nur sie sehen kann. Alle anderen, ihre Eltern, ihre Lehrerin, ihre Freunde, die wundern sich schon darüber, wenn sich bestimmte Dinge nach den Besuchen der wundersamen Wesen verändert haben. Nun, die haben eben nicht so viel Fantasie wie die kleine Minna. :D

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass wir es mit vielen verschiedenen Schauplätzen zu tun bekommen. Wir lernen Minnas Zuhause und den Garten kennen, wir gehen einkaufen, besuchen die Schule, reisen zur Oma und ans Meer – das Lesen wird so herrlich abwechslungsreich und lässt keine Langeweile aufkommen. Mit von der Partie bei Minnas Unternehmungen sind natürlich immer ihre wundersamen Besucher. Von denen begegnen einem in diesem schönen Buch wirklich eine Menge.

Die Geschichten laden zum Träumen, Schmunzeln und Mitfiebern ein. Zum Vorlesen eignet sich das Buch wirklich perfekt, da auch Erwachsene Minnas Abenteuer lieben werden. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen farbenfrohen Illustrationen von Yayo Kawamura. Besonders angetan hat es mir ja Minnas roter Haarschopf. Er verleiht ihr so ein schön freches Aussehen. Absolut passend für dieses liebe, pfiffige Mädchen.

Vom Verlag wird das Buch für Kinder ab 5 Jahren empfohlen. Dieser Altersempfehlung schließe ich mich gerne an. Jünger sollten die Kinder in meinen Augen auch nicht sein, da Minna ja bereits ein Schulkind ist und sich ältere Kinder daher besser mit ihr identifizieren können als jüngere.
Zum Selberlesen eignet sich das Buch für etwas geübtere Leser. Für Leseanfänger wird es zu schwierig sein, da der Text nicht in einer großen Fibelschrift gedruckt ist.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Meiner Meinung nach bieten Minnas Abenteuer sowohl Mädchen als auch Jungen ein tolles (Vor-)Lesevergnügen. Minna begegnen nämlich nicht nur Prinzessinnen oder Meerjungfrauen, sondern auch Könige und Cowboys. Ich denke schon, dass auch Jungen jede Menge Spaß mit Minnas kleinen Geschichten haben werden.

Fazit: Fantasievoll, liebenswert und zum Träumen schön. Ein wundervolles Buch mit 28 süßen Vorlesegeschichten, die Groß und Klein ein tolles Leseerlebnis bescheren. Mich persönlich hat es ein wenig gestört, dass man die Geschichten nicht unabhängig voneinander lesen kann, das hätte ich schon etwas schöner gefunden. Ansonsten aber bin ich richtig begeistert von dem Buch. Ich kann es sehr empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.09.2018

Ein wunderschönes Buch!

You make my heart race
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„You make my heart race“ konnte meine Neugier in erster Linie aufgrund des Covers wecken. Ich bin ja der totale Cover-Käufer und bei diesem schönen Buch gefiel mir die Aufmachung auf Anhieb. Allerdings ...

„You make my heart race“ konnte meine Neugier in erster Linie aufgrund des Covers wecken. Ich bin ja der totale Cover-Käufer und bei diesem schönen Buch gefiel mir die Aufmachung auf Anhieb. Allerdings überzeugte mich auch der Klappentext sehr schnell. Von Miranda Kenneally hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, ihr zweiter Roman im cbt Verlag sollte also mein erstes Werk von ihr sein.

Annie hat ein schweres Jahr hinter sich. Seitdem ihr Exfreund Kyle gestorben ist, wird die 18-jährige von Trauer und Schuldgefühlen geplagt. Immer wieder stellt sie sich die Frage: Wäre Kyle noch am Leben, wäre er noch an ihrer Seite, wenn sie ihn nicht abgewiesen hätte? Annie fasst schließlich einen Entschluss: Sie möchte Kyles Traum verwirklichen und den Marathon laufen, für den er vor seinem plötzlichen Tod so hart trainiert hat. So beginnt Annie also mit ihrem Lauftraining. Immer wieder stößt sie an ihre Grenzen, aber aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Schmerzen, Übelkeit, Erschöpfung – all dies nimmt Annie für Kyle in Kauf.
Ein Lichtblick während ihre Trainings ist der attraktive Junge Jeremiah, der sie mit seiner quirligen und süßen Art sofort verzaubern kann. Die beiden fühlen sich immer stärker zueinander hingezogen, aber Annie scheut zunächst davor zurück, etwas mit ihm anzufangen. Jeremiah verfolgt eine dunkle Vergangenheit und Annie fürchtet sich davor, erneut jemanden zu verlieren und mit einem noch größeren Riss im Herz zurückgelassen zu werden.

Obwohl ich mit Sport so gar nichts am Hut habe und man mich gerade mit dem Laufen jagen kann, konnte mich die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und mich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchsuchten lassen. Ich bin also das perfekte Beispiel dafür, dass man überhaupt keine Sportskanone sein muss, um dieses schöne Buch zu mögen.

Durch den locker-leichten, flüssigen Schreibstil der Autorin, der sich super angenehm lesen lässt, und die schön kurzen Kapitel bin ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen, besser als erwartet. Manchen mag vielleicht die Spannung fehlen, die Geschichte ist schon eher ruhig. Da ich aber gerade solche Bücher sehr liebe, hat mich dieser Punkt also überhaupt nicht gestört.
Bis auf das Ende, dass ich mir irgendwie ein bisschen weniger offen gewünscht hätte, habe ich nichts an dem Buch auszusetzen.

Besonders gut gelungen fand ich die Ausarbeitung der Charaktere. Ganz besonders Annie mochte ich richtig gerne. Dadurch, dass man alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfährt, bekommt man einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, sodass man sich wunderbar in sie hineinversetzen und ihr Handeln und Denken nachvollziehen kann.

Es wird einem als Leser sehr rasch klar, wie schwer Annie der Tod ihres Exfreundes getroffen hat und wie sehr sich ihr Leben dadurch verändert hat. Wie Annie durch das Trainieren für den Marathon versucht, Kyles Tod zu verarbeiten, wurde in meinen Augen wunderschön und sehr authentisch von der Autorin beschrieben. Durch die vielen Rückblenden bekommen wir als Leser nur noch deutlicher zu spüren, wie groß Annies Schmerz sitzt und wie sehr sie Kyles Tod belastet, für welchen sie sich die Schuld gibt.

Mit dem Ziel vor Augen, den Marathon für Kyle zu laufen, treibt sich Annie immer wieder an ihre Grenzen. Wie oben bereits erwähnt, ich hasse das Laufen, ich würde vermutlich noch nicht einmal eine Meile schaffen. Ich habe Annie daher zutiefst für ihre Stärke und ihren eisernen Willen bewundert.
Durch den Marathon-Trainingsplan, der in Form einer Liste immer weiter von Annie ergänzt wird, erfährt man auch, wie sie ihrem großen Ziel immer näher kommt und was sie schon alles erreicht hat. Mir hat diese Idee mit dem Trainingsplan richtig gut gefallen, besonders Annies Anmerkungen fand ich sehr interessant und stellenweise auch amüsant zu lesen.

Das Buch befasst sich schon sehr viel mit dem Thema Laufen, da merkt man beim Lesen auch sehr, dass die Autorin in diesem Bereich ihre eigenen Erfahrungen in die Handlung hat mit einfließen lassen. Dies wird auch in ihrer Danksagung deutlich.
Mich haben die vielen Beschreibungen über Annies Training tatsächlich überhaupt nicht gelangweilt, im Gegenteil, ich fand es richtig spannend mitzuverfolgen, wie hart Annie für den Marathon trainiert.

Ein weiterer wichtiger Charakter in der Geschichte ist Jeremiah, genannt Jere. Er hat mein Herz wirklich im Sturm erobert, ihn fand ich einfach nur zuckersüß. Er bringt richtig Schwung in die Geschichte und lockert diese mit seiner humorvollen Art wunderbar auf.
Allerdings stellt sich heraus, dass auch Jere sein Päckchen zu tragen hat. Jere ist Extremsportler, so ein richtiger Adrenalinjunkie. Schon die gefährlichsten Sportarten hat er gemacht, um sich diesen besonderen Kick zu holen. Verständlich, wie schwer ertragbar das für Jeres Familie, insbesondere für seine Eltern sein muss.
Jeres Krankheit, denn davon kann man in meinen Augen schon sprechen, fand ich sehr interessant. Da ich mich mit dem Thema Adrenalinsucht noch nie eingehender beschäftigt habe, kann ich nicht sagen, ob diese hier wirklich realistisch dargestellt wurde. Mir jedenfalls hat die Ausarbeitung sehr gut gefallen. Das Buch gewinnt dadurch nur noch mehr an Tiefe, sodass man beim Lesen sehr zum Nachdenken anregt wird. Hier und da hätte die Tiefgründigkeit vielleicht ein wenig weiter ausgearbeitet werden können, bei manchen Szenen haben mir dann doch etwas die Emotionen gefehlt – dennoch hat mich das Buch sehr berührt. Auch die Liebesgeschichte, die sich zwischen Annie und Jere langsam entwickelt, hat mir sehr gut gefallen. Ein bisschen Kitsch und die gängigen Klischees sind dabei zwar vorhanden, aber diese gehören für mich für einen schönen Teenieroman auch einfach dazu.

Fazit: Ein wunderschöner Jugendroman mit einer tollen Message! Der Klappentext und das hübsche Cover haben mir hier nicht zu viel versprochen, mir hat das Buch richtig gut gefallen und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes Werk von der Autorin gewesen sein. Obwohl sich die Handlung sehr viel um das Thema Laufsport dreht, haben mich diese ausführlichen Beschreibungen überhaupt nicht gelangweilt, im Gegenteil: ich fand es richtig spannend Annies Training mitzuverfolgen. Bis auf das Ende, welches mir etwas zu offen war, habe ich nichts an dem Buch auszusetzen. Ich kann es wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.08.2018

Ein neuer spannender Fall für die Nordseedetektive!

Die Nordseedetektive. Unter Verdacht
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Endlich gibt es einen neuen Band von den Nordseedetektiven! Da mir die ersten fünf Bände aus dieser schönen Kinderbuchreihe richtig gut gefallen haben, stellte sich mich hier gar nicht erst die Frage, ...

Endlich gibt es einen neuen Band von den Nordseedetektiven! Da mir die ersten fünf Bände aus dieser schönen Kinderbuchreihe richtig gut gefallen haben, stellte sich mich hier gar nicht erst die Frage, ob ich die Geschwister Emma und Lukas auch auf ihrem sechsten Abenteuer begleiten möchte. Ich war schon sehr gespannt darauf zu erfahren, welchen kniffligen Fall die beiden wohl dieses Mal zu lösen haben.

Erneut ist der Spürsinn der Nordseedetektive gefragt. In dem Städtchen Norden, in dem die Geschwister Lukas und Emma zu Hause sind, treibt eine Verbrecherbande ihr Unwesen. Die Diebe scheinen es auf wertvolles Geschirr abgesehen zu haben und haben nicht nur im Teemuseum Beute mitgehen lassen, sondern sind auch bei Emmas und Lukas Nachbarn Kunschewski eingebrochen und haben dort ein teures ostfriesisches Teeservice gestohlen. Was für ein Glück, dass das Grundstück von Herr Kunschewski von einer Videokamera überwacht wird. Das Blöde ist nur: Auch die Nordseedetektive sind auf dem Videoband zu sehen und gelten nun als die Hauptverdächtigen! Was für ein Unsinn, die Nordseedetektive sollen Diebe sein? Die beiden wollten sich doch nur ihren Ball wiederholen, der beim Spielen mal wieder im Nachbargarten gelandet ist. Emma und Lukas legen sofort mit dem Ermitteln los, um den falschen Verdacht zu widerlegen und die richtigen Täter zu finden.

Ich rate bei Reihen ja meistens, diese von Band 1 an in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Auch bei den Nordseedetektiven halte ich dies für sinnvoll, es ist aber nicht unbedingt notwendig, da man der Handlung im sechsten Teil auch sehr gut ohne den Kenntnissen aus den vorherigen Bänden folgen kann. Zudem wird auch noch mal alles Wichtige aufgegriffen, sodass wirklich keine Verständnisprobleme auftreten sollten.

Ich kenne natürlich die ersten fünf Fälle der Nordseedetektive, daher war es für mich ein freudiges Wiedersehen mit vielen bekannten Charakteren. So haben neben unseren beiden Protagonisten Emma und Lukas auch die beiden Diebe Lang und Finger wieder ihren Auftritt. Sogar einen recht großen, so viel kann ich ja schon mal verraten. Ich amüsiere mich beim Lesen ja immer köstlich über ihre Dämlichkeit. Die beiden sind wirklich nicht die hellsten, irgendwie schon erstaunlich, dass sie dennoch recht erfolgreiche Einbrecher sind.
Die beiden Langfinger sind auf jeden Fall meine Lieblingscharaktere in dieser Reihe, auch wenn sie die Bösewichte sind. Das passiert bei mir ja eher selten, hier ist es aber tatsächlich so. Lang und Finger sind ja auch nicht so wirklich böse, schließlich handelt es sich hier um eine Kinderkrimi-Reihe ab 8 Jahren. Die beiden werden einfach immer so herrlich dumm und übertrieben dargestellt.

Natürlich mag ich aber auch unsere beiden Helden der Geschichte, Emma und Lukas, richtig gerne. Die Geschwister sind zwei ganz liebe und normale Kinder, die man sofort ins Herz schließen muss. In die beiden kann man sich immer bestens hineinversetzen, selbst mir als Erwachsene gelingt dies immer wunderbar. Die Zielgruppe wird sich natürlich ganz besonders gut mit den beiden Kindern identifizieren können.

Mir hat der sechste Band der Nordseedetektive sehr gut gefallen, allerdings habe ich die Bände davor als ein wenig spannender empfunden. Ich hatte hier aber natürlich dennoch sehr viel Spaß beim Lesen und kann das Buch jeder kleinen Spürnase wärmstens empfehlen.

Für etwas geübtere Leser ab 8 Jahren bietet sich das Buch wunderbar zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist sehr leicht und altersgerecht, die Schrift schön groß und die Kapitel angenehm kurz. Zum Vorlesen kann ich die Reihe auch sehr empfehlen. Die Geschichten sind immer zauberhaft von Franziska Harvey illustriert. Auch dieser Band wurde mit wunderschönen Illustrationen versehen, die das Geschehen im Text perfekt wiedergeben. Viele der Bilder sind sogar farbig und ganzseitig. Hinten im Buch befindet sich erneut eine schöne bunte Karte, die genau zeigt, wo das Buch spielt, also Ostfriesland. Ich liebe ja Karten in Büchern und finde die in den Nordseedetektiv Büchern ganz besonders schön.

Fazit: Spannend, witzig und ein Muss für jede kleine Spürnase! Auch der sechste Fall der Nordseedetektive lässt das Herz von Detektiven höher schlagen. Für mich hätte es ein wenig spannender sein können, aber ich hatte hier dennoch sehr viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr, dass es auch noch einen siebten Band geben wird. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.07.2018

Ein großes Muss für jedes Pferdemädchen!

Die Pferde von Eldenau - Mähnen im Wind
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Obwohl ich selbst nie geritten bin, lese ich Pferdebücher seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Wie viele Mädchen, so hatte auch damals meine Pferdephase und anscheinend habe ich diese nie ganz abgelegt, ...

Obwohl ich selbst nie geritten bin, lese ich Pferdebücher seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne. Wie viele Mädchen, so hatte auch damals meine Pferdephase und anscheinend habe ich diese nie ganz abgelegt, denn schöne Pferdegeschichten zählen auch heute noch mit zu meinen liebsten Genres. „Die Pferde von Eldenau“ war daher ein großes Muss für mich.

Für Frida gibt es nichts Schöneres, als mit ihrem Pony Liv am Strand entlang zu reiten. Der Wind, das Rauschen der Wellen, das Gefühl von Freiheit und diese innige Verbundenheit zu ihrem Pferd – Frida liebt diese Momente. Sie kann daher auch überhaupt nicht verstehen, was Jannis daran findet, mit seinem Pferd jedes Wochenende auf Turniere zu gehen und anstatt auszureiten, nur zu trainieren. Auf Frida macht Jannis anfangs einen ziemlich arroganten Eindruck. Er und seine Mutter sind gerade aus Berlin nach Eldenau gezogen, wo sie auf den Carlshof einen Neuanfang wagen wollen. Jannis wiederum sieht in Frida zuerst in erster Linie das typische Ponymädchen, das zwar gut mit Pferden klarkommt, nur überhaupt keinen Ehrgeiz beim Reiten hat. Als Jannis Springpferd Dari sich immer seltsamer verhält und ein sehr nervöses Verhalten zeigt, fragt Jannis schließlich Frida um Rat, da er spürt, dass sie Ahnung von Pferden hat. Frida ist sofort bereit, Jannis zu helfen, wobei sie dies nur Dari zuliebe tut. So beginnen die beiden, Dari einem Gelassenheitstraining zu unterziehen. Zuerst klappt das auch sehr gut und die beiden Teenager schöpfen Hoffnung. Nur dann scheint Dari plötzlich viel scheuer zu sein als vor dem Training. Jannis ist verunsichert. Liegt es an Fridas Methoden? Ist sie schuld? Oder steckt jemand anderes dahinter?

Was mich an Pferdebüchern immer am meisten reizt, ist diese besondere Atmosphäre, die in diesen geschaffen wird. Pferdegeschichten haben immer so etwas Harmonisches und Entspannendes, so ein richtiges Wohlfühl-Feeling.

In „Die Pferde von Eldenau“ hat mir diese Atmosphäre ganz besonders gut gefallen. Der Autorin Theresa Czerny ist es erstklassig gelungen, eine wundervolle Stimmung zu erzeugen, die den Leser von den ersten Seiten an verzaubert.

Schauplatz des Buches ist ein herrlich idyllisch gelegener Ort direkt an der Ostsee. Ausritte am Meer sind hier also Programm und zu meiner großer Freude gibt es von diesen eine Menge in dem Buch. Das war ja schon immer ein Traum von mir, einmal mit einem Pferd am Strand entlang zu reiten. Das stelle ich mir wunderschön vor. Durch die tollen Beschreibungen, die wir hier zu lesen bekommen, ist diese Sehnsucht in mir nach so einem Erlebnis nur noch größer geworden.

Mir hat „Die Pferde von Eldenau“ richtig schöne Lesestunden beschert. Genau so muss ein Pferdebuch für mich sein: Eine zum Träumen einladende Atmosphäre, ein tolles Setting und dann diese gefühlvolle und innige Bindung zwischen Pferd und Mensch. Dass diese bei unserer Protagonistin Frida sehr ausgeprägt ist, spürt man vom ersten Moment an. Sowohl zu ihrem Pony Liv als auch zu anderen Pferden: Frida hat einfach ein Gespür für diese Tiere und liebt diese sehr. Für sie geht es daher auch gar nicht, wenn sie ein Pferd leiden sieht. Dies tatenlos mitansehen kann sie nicht. Turniere reiten kommt für sie auch nicht infrage, da sie dies als Tierquälerei empfindet.
Jannis jedoch sieht das anders. Er ist ein erfolgreicher Springreiter und ist in diesem Sport auch sehr ehrgeizig. Als er und Frida aufeinander treffen, kommt es daher auch zu einigen Meinungsverschiedenheiten. Gerade Frida kann ein ziemlicher Hitzkopf sein und wenn es um das Wohl der Pferde geht, versteht die Jugendliche gar keinen Spaß.
Mich haben die vielen Wortgefechte der beiden bestens unterhalten. Klar, streiten ist nicht schön, aber so kleine Kabbeleien lesen sich ja dann doch immer recht amüsant. Frida und Jannis geben schon ein niedliches Pärchen ab. Obwohl sie sich öfters in den Haaren liegen, spürt man sehr, dass sich die beiden eigentlich sehr gerne mögen und vielleicht auch etwas mehr als Freundschaft füreinander empfinden.

Die Geschichte wird sowohl aus Fridas als auch aus Jannis Sicht erzählt. Kapitelweise wechseln sich die beiden mit dem Erzählen ab, sodass wir beide Hauptfiguren näher kennenlernen dürfen. Jannis war mir auf Anhieb sympathisch, er ist ein einfach so ein Typ, dem man sofort gernhaben muss. Mit Frida bin ich leider nicht sofort warm geworden; sie war mir dann stellenweise doch zu zickig und kratzbürstig.

Mit den beiden zusammen erleben wir hier ein wundervolles und auch spannendes Abenteuer, bei welchem Pferdefans ganz auf ihre Kosten kommen werden. Jedem Pferdebuchliebhaber kann ich diesen schönen Jugendroman daher ganz besonders ans Herz legen. Man merkt beim Lesen sehr, wie sehr das Herz der Autorin für die Pferde schlägt und wie gut sie sich auch mit ihnen auskennt.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Handlung ein wenig braucht, um so richtig in Fahrt zu kommen. Aber groß gestört hat es mich nicht, ich habe mich hier beim Lesen richtig wohlgefühlt und sobald die Geschichte auch packender wurde, bin ich richtig ins Mitfiebern geraten.
So habe natürlich auch ich mich gefragt, wieso sich Jannis Stute Dari plötzlich so seltsam verhält. Da habe ich immerzu Vermutungen aufgestellt, wer oder was wohl dahinter stecken könnte. Dies wird auch am Ende geklärt; das Buch ist ziemlich in sich abgeschlossen, bietet aber dennoch genügend Spielraum für eine Fortsetzung. Diese wird es auch geben, auf die freue ich mich jetzt schon sehr! :D

Fazit: Ein wundervoller Jugendroman, der eine richtig schöne Geschichte über Freundschaft, Familie, Abenteuer und Pferde erzählt. Mir hat das Buch herrliche Lesestunden beschert und ich kann es ganz besonders Pferdefans sehr ans Herz legen. Ich habe mich hier beim Lesen richtig wohlgefühlt; diese harmonische Atmosphäre, die ich in Pferdebüchern immer so liebe, ist hier ganz besonders gut gelungen. „Die Pferde von Eldenau – Mähnen im Wind“ ist ein Buch, das zum Träumen und Mitfiebern einlädt und das Herz jedes Pferdemädchens höher schlagen lassen wird. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!