Profilbild von Lrvtcb

Lrvtcb

Lesejury Star
offline

Lrvtcb ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lrvtcb über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2019

Bei weitem nicht so gut, wie der erste Teil

Iron Flowers. Die Kriegerinnen
0

Der erste Teil von Iron Flowers war unglaublich gut. Die Schwestern Nomi und Serina sind mir ans Herz gewachsen und ich fand es ausgesprochen faszinierend, wie die beiden im Laufe der Geschichte nach und ...

Der erste Teil von Iron Flowers war unglaublich gut. Die Schwestern Nomi und Serina sind mir ans Herz gewachsen und ich fand es ausgesprochen faszinierend, wie die beiden im Laufe der Geschichte nach und nach ihre Rollen getauscht haben. Ich war daher sehr gespannt darauf, wie der Kampf um Freiheit und Gleichberechtigung weitergeht.

Zunächst einmal wird das Hörbuch von Theresa Horeis und Coco Plümer angenehm gesprochen. Die Sprecherinnen sind jeweils die Stimme für eine Schwester. So wird immer schnell deutlich von wem der jeweilige Abschnitt handelt. Cool ist auch, dass die Sprecherin von Serina eine ruhigere, weichere Stimme hat und Nomis ein bisschen härter klingt. Dadurch werden Eigenschaften der Charaktere durch die Sprecherinnen aufgegriffen.

Bei dem Hörbuch ist zudem wichtig, dass es sich um eine gekürzte Lesung handelt. Ich habe das Buch zwar nicht in einer ungekürzten Version gelesen, aber ich hatte an der ein oder anderen Stelle schon das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Vielleicht würde meine Bewertung insgesamt besser ausfallen, wenn hier die Lücken gefüllt gewesen wären.

Der Einstieg ist mir gut gelungen. In ein paar wenigen Sätzen wurden die Ereignisse am Ende von Band eins zusammengefasst, sodass der Leser bzw. der Hörer schnell wieder in der Geschichte drinnen ist. Nomi kommt auf der Insel bei Serina an. Aber das Wiedersehen ist nicht lange glücklich, es gilt nun die Zukunft zu planen und zu überlegen, wie es mit den Frauen weiter gehen soll.

Zunächst ist die Handlung fesselnd und die Hälfte der Geschichte hatte ich sehr schnell gehört. Danach fällt der Spannungsbogen jedoch sehr stark ab. Die emotionale Bindung, die ich im ersten Teil zu Nomi und Serina hatte, hat mir hier komplett gefehlt. Die Ereignisse werden neutral und teilweise sehr temporeich beschrieben, wobei die Gefühle außer Acht gelassen werden. Alles ist so distanziert, dass selbst ein paar Morde spurlos an mir vorbei gegangen sind.

Das Ende war dann insgesamt in Ordnung, aber es war viel zu gradlinig. Plötzlich passt alles zusammen und fügt sich reibungslos. Das passte nicht zum Rest der Geschichte und hat mich ziemlich enttäuscht. Es hätte ja kein riesengroßes Drama sein müssen, aber ein paar Unwägbarkeiten wären schon gut gewesen. Somit bin ich jetzt eigentlich froh, dass die Geschichte abgeschlossen ist. Die Dilogie war so nett zu lesen, aber es ist auch gut, dass sie jetzt vorbei ist.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Übertreibungen statt Tiefgang

Broken Darkness: So verführerisch
0

Als ich mitbekommen habe, dass das Label "Endlich Kyss" in die nächste Runde geht, war ich Feuer und Flamme. Das Cover hat mich zwar nicht direkt angesprochen, dafür war die Leseprobe umso besser. Hier ...

Als ich mitbekommen habe, dass das Label "Endlich Kyss" in die nächste Runde geht, war ich Feuer und Flamme. Das Cover hat mich zwar nicht direkt angesprochen, dafür war die Leseprobe umso besser. Hier lernt der Leser Annie kennen, die auf der Flucht ist und sich in einem Trailerpark einmietet. Dort findet sie ein Handy, das scheinbar der Vormieterin gehört. Als es klingelt geht sie heran und lernt Dylan kennen, der wohl ein ziemlich wichtiger, aber auch skrupelloser Mann ist. Vom Klappentext her weiß der Leser darüber hinaus noch, dass sie auch danach noch häufiger telefonieren werden und Dylan Annie dazu bringen wird, Dinge zu tun, die sie sich sonst niemals getraut hätte.

Die Leseprobe hat mich einfach neugierig gemacht. Ich wollte einfach wissen, wie sich die Beziehung von Dylan und Annie, die so sonderbar gestartet ist, weiterentwickelt. Wie schafft es jemand komplett Fremdes, dass man ihm nur aufgrund von Telefonaten vertraut? Das konnte ich mir nicht sonderlich vorstellen und wollte hier lesen, was so besonders an Dylan ist. Außerdem hat mich brennend interessiert, wie es kommt, dass Annie auf der Flucht ist und dass sie vorher ein scheinbar stark eingeschränktes und zurückgezogenes Leben geführt hat. Sie scheint vorher nicht sonderlich selbstbestimmt gewesen zu sein, sodass viele Dinge für sie komplett neu sind.

Zunächst war ich sehr begeistert, weil das Buch einfach verdammt gut geschrieben ist. Es ist eine gute Mischung aus Beschreibungen, Dialogen und Emotionen. Ich konnte mir das Leben in dem Trailerpark, die damit verbundene Anonymität und die Einfachheit vorstellen. Das Kopfkino lief. Annie als Person hat auch Farbe angenommen und ich konnte verstehen, warum sie den Neustart benötigt hat. Die ersten Kapitel sind vorbei geflogen und ich hatte das Gefühl, dass das Buch ein richtiges Highlight werden konnte.

Als ich gedanklich auch vollständig in dem Wohnwagen eingezogen war, ändert sich meine Einstellung zu dem Buch etwas. Es tauchte bei mir wieder die Frage auf, was ist an Dylan so besonders? Warum telefonieren die beiden überhaupt? Was würde ich persönlich in der Situation tun? Die ersten Gedanken tauchten auf, dass die Handlung eigentlich ziemlich unrealistisch ist. Wenn der erste Zweifel gepflanzt ist, sprießt er schön und die Geschichte kam mir immer überzogener vor. "Wer macht den so was?" war ab da der häufigste Gedanke beim Lesen.

Umso mehr ich Annie kennengelernt habe, umso mehr habe ich sie auch nicht mehr verstanden. Zunächst hat ihr Charakter an Farbe gewonnen, aber dann passten ihre Aktionen nicht mehr zu dem, wie ich mir sie ausgemalt habe. Vielleicht war meine Vorstellung von ihr von Anfang an falsch, aber die 180 Grad Drehungen, die sie hier zum Teil in kurzer Zeit macht, waren für mich nicht nachvollziehbar. Ich wollte keine psychologische Abhandlung lesen, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Gründe für ihren Neuanfang mehr thematisiert worden wären. Dass gezeigt worden wäre, was das alles in ihr auslöst, wie sie die Vergangenheit verarbeitet und was sie insgesamt fühlt. Die emotionale Ebene ist mir hier eindeutig zu kurz gekommen.

Auf den letzten hundert Seiten hatte ich für mich dann das Buch schon abgeschrieben gewesen. Hier konnte das Ende nicht mehr viel an meiner Meinung verändern. Es ist ein Abschluss der Geschichte, der genauso wenig nachvollziehbar ist wie das restliche Buch und daher gut dazu passt. Die letzte Seite lässt den Leser mit ebenso vielen Fragen zurück wie es auch schon die Leseprobe getan hat. Der einzige Unterschied ist bei mir nur, dass ich jetzt gar keine Lust mehr habe, die Antworten auf diese Fragen zu finden. Ich habe mit der Reihe abgeschlossen und möchte eigentlich keinen anderen Teil von "Broken Darkness" lesen. Insgesamt bin ich zufrieden, dass ich das Buch jetzt gelesen habe und mir eine eigene Meinung bilden konnte. Hätte ich das Buch nicht gelesen, dann hätte ich mich immer gefragt, wie es ist. So kann ich jetzt guten Gewissens die anderen Teile der Reihe von der Wunschliste streichen und weiß, dass ich da nichts verpasse.

Veröffentlicht am 14.01.2019

DU wirst mich außergewöhnlich finden!

YOU – Du wirst mich lieben
0

„Tag für Tag pendle ich von meiner Wohnung in Bedford-Stuyvesant zu dieser Buchhandlung an der Lower East Side. Tag für Tag schließe ich abends den Laden, ohne jemanden wie dich gefunden zu haben. Doch ...

„Tag für Tag pendle ich von meiner Wohnung in Bedford-Stuyvesant zu dieser Buchhandlung an der Lower East Side. Tag für Tag schließe ich abends den Laden, ohne jemanden wie dich gefunden zu haben. Doch heute bist du gekommen, wurdest hineingeboren in meine Welt.“

Eigentlich lese ich Thriller gar nicht so gerne, aber aufgrund einer persönlichen Empfehlung habe ich diesem Buch eine Chance gegeben. Es hieß, dass der Schreibstil außergewöhnlich und lesenswert ist. Bereits nach wenigen Seiten hat sich diese Aussage als richtig erwiesen.

Die ganze Geschichte wird von einem Ich-Erzähler berichtet, jedoch richtet er sich dabei die ganze Zeit an die weibliche Hauptperson. Sie wird somit eher in der Du-Form erzählt. Bis dato habe ich noch kein solches Buch gelesen und war fasziniert davon. Wie schafft es ein Autor die ganze Zeit bei dieser Erzählform zu bleiben? Die Lösung sind vor allem innere Monologe.

Der Vorteil ist eindeutig, dass der Leser die Hauptperson Joe extremst gut kennenlernt. Er ist ein Stalker und hat ein detailliertes Wahrnehmungsvermögen. So wird seine Umwelt ausgesprochen gut beschrieben. Manchmal springen seine Gedanken, aber vor allem wird so deutlich, wie seine Besessenheit entsteht. Die meisten der Gedankengänge konnte ich zwar verstehen, aber nicht nachvollziehen. Es ist das Gehirn einer kranken Person, was irgendwo auch faszinierend ist.

Nach etwa der Hälfte des Buches war bei mir die Faszination für den Schreibstil verflogen. Danach fand ich die Erzählweise eher eintönig. Ich kannte zwar Joes Kopf, aber auch nur Joes Kopf. Mir fehlte ein objektiver Beobachter, da ich teilweise nicht mehr wusste, was tatsächlich passiert ist und was lediglich Joes Vorstellung ist. Der Leser ist in seiner Gedankenwelt gefangen und bekommt wenige, andere Eindrücke mit. Es gibt nur sehr wenige Dialoge oder tatsächliche Handlung. Das meiste sind wirklich Beobachtungen und Gedanken zu diversen Themen.

Das letzte Drittel habe ich tatsächlich nur noch gelesen, weil ich auf irgendeine Veränderung oder eine Erkenntnis gewartet habe. Mich hat interessiert, ob er als Stalker aufliegt oder ob er sich verändert. Ich habe auf irgendeine interessante Wendung gewartet. Wie erwartet passiert am Ende noch etwas, aber mir war das eindeutig zu wenig. Ich habe im übertragenen Sinne auf eine große Explosion gewartet und nur ein kleines Feuer bekommen.

So hatte das Buch insgesamt zwar einen faszinierenden Schreibstil, aber konnte ansonsten wenig überzeugen. Auch wenn ich bis dato nicht allzu viele Thriller gelesen habe, muss ich hier ganz klar sagen, dass es deutlich bessere gibt.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Kommt nicht ganz an die anderen Bücher der Autorinnen heran

Dating you, hating you - Hoffnungslos verliebt
0

„Wie jeder weibliche Single meines Alters habe ich schon sämtliche Aufreiß-Szenarien durch, von der Bar bis zum Buchclub und alles Mögliche dazwischen. Ich hatte viele spektakuläre schlechte One-Night-Stands ...

„Wie jeder weibliche Single meines Alters habe ich schon sämtliche Aufreiß-Szenarien durch, von der Bar bis zum Buchclub und alles Mögliche dazwischen. Ich hatte viele spektakuläre schlechte One-Night-Stands und habe mehr als genug Dating-Portale ausprobiert.“

Von dem Autoren-Duo Christina Lauren habe ich schon einige Bücher gelesen und mag ihren Stil. Egal ob im Genre der Erotik oder der Liebe, sie schreiben jedes Mal faszinierende, gefühlvolle Bücher. Da war für mich keine Frage, ob ich auch ihr neues Buch lesen möchte.

Hier wird der Leser in die Welt des Filmgeschäfts entführt. Evie ist Agentin für viele berühmte Schauspieler. Eine Beziehung passt da nicht in ihren Tagesablauf. Als ihre Freunde sie mit Carter verkuppeln wollen, ist sie von ihm begeistert. Das alles ändert sich, als Carter nach einer Fusion ihr Kollege wird und sie in einem Wettbewerb stehen.

Evie als Person fand ich sehr faszinierend. Sie arbeitet in einer Branche, in der Frauen nach wie vor benachteiligt werden. Ihre Lösung ist daher noch härter zu arbeiten. Sie ist selbstbewusst, humorvoll und ein echtes Organisationstalent. Ich habe ihr ein Happy End von ganzem Herzen gewünscht.

Carter im Gegensatz zu Evie häufig eher farblos und weniger nachvollziehbar. Er ist sehr weltgewandt, dennoch nimmt er nie war, dass Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind. Ihm scheint dieses Thema sehr wichtig zu sein, dennoch wirkt er hier sehr naiv. In seinem Verhalten war er zum Teil ambivalent, sodass ich ihn nicht einschätzen konnte.

Die Idee zu der Liebesgeschichte klang so schön. Sie enthält Neckereien und kleine Streiche, die die Beziehung auflockern. Aber hier fehlten ein paar Emotionen und der Tiefgang. Mir fehlte die Phase, in der sich beide richtig kennenlernen und sich ineinander verlieben. Gefühlt geht es hier von null auf hundert in drei Sekunden.

Im Vergleich zu anderen Geschichten der Autorinnen schneidet dieses Buch etwas schlechter ab. Andere Bücher sind hier deutlich gefühlvoller und stärker. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Wo bleiben die Emotionen?

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
0

„Du bist Payton. Und du bist gleichzeitig hier, an diesem Pult. Du denkst an das, was der Regisseur vorhin gesagt hat: Mit Geräuschen. Wie er das Wort betont hat. Als wären Geräusche wichtiger als korrekte ...

„Du bist Payton. Und du bist gleichzeitig hier, an diesem Pult. Du denkst an das, was der Regisseur vorhin gesagt hat: Mit Geräuschen. Wie er das Wort betont hat. Als wären Geräusche wichtiger als korrekte S-Laute. Du denkst, dass du beim Würgen keine S-Laute brauchst. Du denkst, dass es um alles geht.“

Mir ist schon häufiger bei Filmen aufgefallen, dass die Tonspur zu den Bildern passt – egal in welcher Sprache ich den Film schaue. Jedes Mal bin ich davon fasziniert und habe mich schon häufiger gefragt, wie das alles funktioniert. Liegt es an den übersetzten Texten oder an den Synchronsprechern? In der Leserprobe ging es viel um die Technik und in den ersten beiden Kapiteln wurde auch ein Einblick in die Arbeit gewährt. Daher wollte ich gerne das Buch lesen. Einmal mag ich gerne Liebesromane und außerdem wollte ich gerne mehr über den Beruf erfahren.

In dem Buch geht es um Lilly, die als Schülerin einer Schauspielschule dazu ausgewählt wird in einem Hollywood-Film eine Rolle zu synchronisieren. Ihr Film Partner Ben ist nicht sonderlich begeistert von ihr. Er hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, da er sich ohne eine Ausbildung, auf sich alleine gestellt durch die Welt schlagen muss. Da sie zusammenarbeiten müssen, versuchen sie miteinander auszukommen. Schnell wird daraus jedoch mehr…

Aus dem Klappentext ging nicht hervor, dass Ben ebenfalls eine große Rolle in der Geschichte einnehmen wird. Tatsächlich ist etwa die Hälfte der Geschichte aus seiner Sicht geschrieben, sodass die Gesamtatmosphäre deutlich düsterer wird.

Ich hatte kein Problem damit, dass das Buch etwas anders war, als erwartet. Was mich massiv gestört hat, ist die Tatsache, dass Emotionen und Motive gefehlt haben. Es wird hier eine Liebesgeschichte beschrieben. Da möchte ich auch gerne mitbekommen, dass die beiden Personen sich verlieben. Für mich war es eher so, dass irgendwann einfach gesagt wird, dass sie aufeinander stehen und miteinander gehen. Davon habe ich eigentlich nichts mitbekommen und das finde ich sehr schade. Das hätte in meinen Augen so nicht sein müssen. Die Beziehung war für mich dadurch auch nicht nachvollziehbar.

Ein bisschen was habe ich durch das Buch über die Arbeit eines Synchronsprechers mitbekommen. Das hat mich sehr gefreut. Ansonsten war die Geschichte eher flach und Emotionen ließen zu wünschen übrig. Für mich war das Buch leider eine Enttäuschung.