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Veröffentlicht am 30.09.2018

Eine Selbstdarstellung mit homorvollen Beispielen, wobei JA-Sager auch toll sind!

Nein ist das neue Ja
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Désirée Nick bringt uns mit persönlichen Anekdoten den Nein-Sager-Trend näher. Dabei gibt sie uns viele Gründe an die Hand, warum wir mit einem ausdrücklichen NEIN auch besser leben können. Es geht um ...

Désirée Nick bringt uns mit persönlichen Anekdoten den Nein-Sager-Trend näher. Dabei gibt sie uns viele Gründe an die Hand, warum wir mit einem ausdrücklichen NEIN auch besser leben können. Es geht um unsere Zeit und unsere Liebe und um das eigene Wohlergehen und unsere eigene Persönlichkeit. Wenn man auch mal NEIN sagen kann, kann man sein eigenes Leben beeinflussen. Warum es nicht einmal versuchen, JA sagen können wir immer noch.

Die Inhaltsangabe des Buches machte mich schon einmal sehr neugierig.


Désirée Nick ist als spitzzüngige Entertainerin bekannt, sie sagt was sie denkt, treffsicher, pointiert und gern auch etwas unter der Gürtellinie. Ihre Äußerungen erscheinen selbstverliebt und sie ist absolut von sich überzeugt, was man bei den meisten Menschen nicht leiden kann und schlimmstenfalls für Größenwahn hält, wirkt bei ihr jedoch wie selbstverständlich, sie ist ehrlich direkt und so kennt man sie. Vielleicht nimmt man ihr deshalb auch einige Dinge, die sie anspricht nicht übel, man kann nur hoffen, dass die von ihr erwähnten Promis mit B-Status das ebenfalls nicht tun. Ansonsten kämen einige Klagen auf Frau Nick zu. Denn in ihrem Buch geht es neben einigen alltäglichen Allerweltsthemen wie Einkaufsverhalten, das Aufräumen und die Sauberkeit von Wohnung und Auto auch um die delikaten, aber offensichtlichen Geheimnisse ihrer Showkollegen, der "lauwarmen Celebrities". Denn in der Welt der Schönen wird nun mal ordentlich mit Schönheitsoperationen nachgeholfen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. All das hat die Nick angeblich nicht nötig und verabscheut jede Auffrischung der Visage oder des Körpers. Da gratuliere ich herzlich und hoffe, sie sagt die Wahrheit.


Insgesamt lesen sich die Plaudereien aus dem Leben der selbsternannten Prinzessin/Autorin recht humorvoll, der Leser identifiziert sich ja auch nicht mit den angesprochenen "Schlampen". Die Fäkalausdrücke gehören zu Frau Nicks Ton dazu, für mich war das dann doch nicht meine Welt. Ich muss nicht mit Kraftausdrücken um mich werfen und setze einfach mein Hirnschmalz ein und entscheide von Fall zu Fall, ob ich JA sage oder NEIN. Dadurch werde ich noch lange nicht in eine Kategorie eingestuft.


Dieses Buch ist kein Ratgeber, es ist eine komödiantische Persiflage auf die JA-Sager-Mentalität. Dabei brauchen wir in unserer Gesellschaft auch gerade die JA-Sager. Ich bin jedenfalls froh, wenn ich auf Menschen treffe, die mich unterstützen und auf Nachfrage JA zum Arbeitseinsatz, Umzug oder zur Abschlepphilfe sagen.

Eigentlich kann jeder Dulli NEIN sagen, aber damit wird die Welt auch nicht besser.


Mit diesem Buch wird man sein Leben nicht verändern. Zugegebenermaßen macht es zuweilen Spaß, wenn man sich Frau Nicks Wortspielereien ansieht oder einige Anekdoten vor dem geistigen Auge bildhaft vorstellt. Nicht mehr habe ich erwartet und deswegen gibt es für diese Unterhaltung von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Ein bildhafter Blick auf menschliche Verfehlungen

Die sieben Todsünden
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Dieser Roman teilt sich in sieben Episoden auf. In jedem Kapitel geht es um eine der sieben Todsünden, begangen von Menschen verschiedener gesellschaftlicher Schichten. Ob Adlige oder Gaukler, jeder der ...

Dieser Roman teilt sich in sieben Episoden auf. In jedem Kapitel geht es um eine der sieben Todsünden, begangen von Menschen verschiedener gesellschaftlicher Schichten. Ob Adlige oder Gaukler, jeder der gegen Gottes Gebote handelt, begeht eine schuldhafte Verfehlung und wird damit zum Sünder. Pater Matteo nimmt sich als Beichtvater ihrer an und wird damit ständig selbst Zeuge von Straftaten und Vergehen. Häufig nimmt ihn seine Aufgabe ziemlich mit, er leidet mit den Menschen und ist doch am Ende auch selbst ein Sünder vor dem Herren. Doch er vermittelt auch zwischen den Menschen, hilft mit einer Arbeit oder einem Dach über dem Kopf, wo die Not seine Nächstenliebe erforderlich macht.
Matteo versucht zwischen den Menschen zu vermitteln, in Gottes Namen vergibt er ihnen ihre Schuld.


Wolf Serno hat einen bildhaften und genau die damaligen Zustände beschreibenden Schreibstil. Man wird unweigerlich in das Treiben Bolognas um 1576 geworfen und erlebt das Miteinander der reichen Medici und den armen Bevölkerungsschichten in Form von Pestkranken, Dieben und Bettlern. Das Schicksal eines Kastratensänger wird vorgestellt und eine junge Frau wird Opfer von sexueller Gewalt, doch am Ende ist sie diejenige, die leiden muss. Sie mag diese Schande nicht offen gestehen und wird von ihrem Vater verstossen. Pater Matteo sorgt für ein Obdach und Arbeit und wird selbst fast zum Sünder.


In diesem Roman taucht man mitten in die Welt der Menschen Bolognas ein. Was müssen die Menschen früher unter ihren Sünden gelitten haben? Das Wort und die Gnade Gottes war oberstes Gebot. Mit Pater Matteo nehmen wir ihnen die Beichte ab, es wird sehr intensiv und ausführlich auf die jeweiligen Delinquenten eingegangen. Dadurch erfahren wir die Vorgänge in detailgenauer Darstellung, teilweise umständlich erzählt, teilweise direkt und häufig voller Betroffenheit, Scham und eigener Qual.



Nicht jedes Kapitel liest sich gleichermaßen interessant, manche Büßer erzählen langatmig, andere flunkern und es gibt auch zähe Geschichten. Die der armen jungen Frau Nausica hat ich mit viel Anteilnahme gelesen. Sie wurde das Opfer mehrfacher Vergewaltigung. Dennoch wird auch ihr eine Buße auferlegt, denn sie suchte eine Engelmacherin auf. Ein Kind einer Vergewaltigung gilt in den Augen des Klerus auch als schützenswert.



Die Sprache passt zum Zeitgeist, die Themen nehmen Bezug auf das biblische Sündenregister. Die Schuld vor Gott kann nur in der Beichte aufgefangen werden. Die Szenerie wird sehr realistisch und bildhaft geschildert, die Fälle sind unterschiedlich und dennoch auf die Dauer recht eintönig.



Der Blick auf menschliche Verfehlungen aus der Sicht der katholischen Kirche wird hier anhand von verschiedenen Beichten gezeigt. Etwas anders als die üblichen historischen Romane, nicht uninteressant, aber auch nicht vollkommen überzeugend. Denn für diese Thematik muss man sich schon explizit interessieren.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Hotelchefin ermittelt

Mord ist schlecht fürs Geschäft
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Honey Driver ist verwitwet, hat eine 18jährige Tochter und leitet ihr eigenes kleines Hotel in Bath. Sie ist die neue Verbindungsfrau des Hotelverbands zur Polizei. Als ein amerikanischer Tourist spurlos ...

Honey Driver ist verwitwet, hat eine 18jährige Tochter und leitet ihr eigenes kleines Hotel in Bath. Sie ist die neue Verbindungsfrau des Hotelverbands zur Polizei. Als ein amerikanischer Tourist spurlos verschwindet, ist Honeys Ermittlerinstinkt geweckt. Mit Mut und Engagement geht sie dem Fall nach.


Dieser Krimi fällt durch sein britisches Flair auf, durch abwechslungsreiche Charaktere und eine sympathische Protagonistin mit trockenem Humor.
Es gibt einen Hausgeist Sir Cedric, den machohaften Detectiv Steve Doherty, auf den Honey ein Auge geworfen hat und natürlich Honeys Mutter, die nichts unversucht lässt, um Honey endlich wieder einen Mann zu vermitteln. Es kommt natürlich nur eine gute Partie in Frage. Folglich ist Honey ständig auf der Flucht vor ihrer Mutter, um nicht genervt zu werden.

Mit Doherty gibt es ständig Reibereien und Wortgefechte. "Was sich liebt, das neckt sich" - könnte man meinen. Dabei ist Honey die treibende Kraft bei den Ermittlungen und erst ihre Hinweise bringen der Polizei den wahren Täter.
Diese Aktionen haben mich schmunzeln lassen und die Beschreibung von britisch anmutender Einrichtung und Lebensart und typischem Lokalkolorit haben mir gut gefallen. Eine unterhaltsame Lektüre, für ein paar schöne Lesestunden.

Die Krimihandlung ist leider nicht so tiefgründig und spannend angelegt, es wird mit der Zeit relativ langatmig und manchmal etwas verwirrend, weil viele Leute befragt werden und in die Handlung involviert sind.
Vielleicht ging es in diesem Band 1 vordergründig um die Einführung der Personen und die Spannung kann sich in den folgenden Bänden entfalten.


Eine vergnügliche unterhaltsame Lektüre, für ein paar schöne Lesestunden. Mehr ein Roman mit britischem Lokalkolorit als ein echter Krimi.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Ben liebt Anna

Ben liebt Anna
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Ben ist Grundschüler und bekommt eine neue Mitschülerin, Anna, in die er sich verliebt. Sie ist ein Aussiedlermädchen und findet Ben auch sehr lieb.


In diesem Buch schildert Peter Härtling die Freundschaft ...

Ben ist Grundschüler und bekommt eine neue Mitschülerin, Anna, in die er sich verliebt. Sie ist ein Aussiedlermädchen und findet Ben auch sehr lieb.


In diesem Buch schildert Peter Härtling die Freundschaft von Ben und Anna, die schon ein wenig verliebt ineinander sind. Da sie beide noch sehr jung sind, wird diese Verliebtheit von Erwachsenen eher herablassend belächelt und als Übertreibung abgetan. Was wissen denn schon Kinder von der Liebe? Doch hier wird klar beschrieben, wie vielseitig die Liebe sein kann. Wie Ben und Anna es empfinden, wenn sie zusammen sind, wird sehr schön deutlich und auch als Erwachsener versteht man ihre Freude und Zuneigung. In jeder Altersklasse wird vielleicht der jeweilige Leser etwas anderes aus der Geschichte lesen und fühlen, je nachdem, was derjenige gerade mit der Situation persönlich verbindet.

Auf jeden Fall kämpfen Ben und Anna um ihre Gefühle und stehen füreinander ein. Besonders die Schwierigkeiten, die mit den Eltern und Mitschülern einhergehen, werden sehr deutlich gemacht. Das Gefühlschaos, die beginnende Pubertät, die Eifersucht, Streitigkeiten und Hänseleien machen den beiden Kindern schwer zu schaffen, aber die Freude über die Freundschaft überwiegt alles. Da muss schon etwas Liebe mit im Spiel sein.

Aus Bens Sicht erfahren wir die Geschichte und dazu passt auch der recht einfache Schreibstil, der manchmal sehr oberflächlich wirkt. Einem Grundschüler nimmt man diese Sprache jedoch ab und jüngeren Lesern wird sie dadurch leicht verständlich erzählt.


Besonders das Ende gefällt mir, denn so spielt sich das Leben auch in Wirklichkeit ab. Für Kinder eine gut verständliche lehrreiche Lektüre.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Teenagerromanze mit Vampir-Mythologie

Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
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Das Buch handelt von einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Vampir. Ich mag solche Geschichten eigentlich nicht so gern, sie sind mir einfach zu unrealistisch und häufig auch recht kitschig. Als meine ...

Das Buch handelt von einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Vampir. Ich mag solche Geschichten eigentlich nicht so gern, sie sind mir einfach zu unrealistisch und häufig auch recht kitschig. Als meine Tochter das Buch verschlungen hatte, musste ich es auch einmal lesen. Ich wollte den Grund für diesen Hype unter den Teenies verstehen.

Gleich vorab, ich habe das Buch komplett gelesen, konnte in die Geschichte eintauchen und kann ihr eine gewisse Romantik und Spannung nicht absprechen. Generell gesehen, ist es kein Buch für mich. Doch ich kann verstehen, wie Millionen junger Frauen auf diese Art von Romanze anspringen und ins Schwärmen kommen.
Sicherlich identifizieren sie sich mit Bella und träumen von einer Liebe unter den Gefahren der Blutsauger. Es gibt einige Stellen, die auch mich fesselten und die Gefühle des Liebespaares und die Rettungsszenen durch Edward fand ich recht gelungen.

Dennoch ist der Schreibstil recht einfach gehalten, und einige Dialoge sind wirklich sehr kitschig, andere würden hier natürlich süß sagen. Wie gesagt, ich gehöre nicht zur Altersklasse der üblichen Leserschaft
Mir erscheint Bella sehr naiv, die ganze Zeit mit der Angst im Nacken (sprichwörtlich gesehen) kann man nicht leben und auch nicht lieben. Aber als junges Mädchen hätte ich sicher auch nicht anders gedacht und nur geträumt, diesen Vampir zu zähmen und als Vegetarier umzuerziehen.

Eine unterhaltsame Vampirgeschichte, die zum Träumen und Schmökern einlädt, allerdings eher für die Altersklasse der 13 - 15 Jährigen. Ich vergebe mit viel Wohlwollen 3 Sterne und habe mir die folgenden Bände gespart. Fans werden auf jeden Fall die Fortsetzung lesen müssen!