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Veröffentlicht am 14.02.2019

Tolles Buch!

Der Klang der Täuschung
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Kazi, 17 Jahre alt, ist eine ehemalige Diebin, die es in die Leibgarde der Königin von Venda geschafft hat. Sie hat von ihrer Königin den Auftrag bekommen einen Verräter ausfindig und dingfest zu machen. ...

Kazi, 17 Jahre alt, ist eine ehemalige Diebin, die es in die Leibgarde der Königin von Venda geschafft hat. Sie hat von ihrer Königin den Auftrag bekommen einen Verräter ausfindig und dingfest zu machen. Dabei kommt sie nach Höllenrachen und lernt dort Jase kennen.

Dieser ist gerade erst zum Patrei der dort herrschenden Familie geworden und muss sich gegen diverse Intrigen wehren. da werden die beiden verschleppt und müssen sich gemeinsam durch die Wildnis nach Hause zurückbringen.

Auf dieser Reise kommen die beiden sich näher als jemals von beiden geplant war.

Das Buch wechselt kapitelweise den Blickwinkel, es wird immer abwechselnd aus der Sicht Kazis und Jases erzählt. Damit bekommt man einen tollen Einblick in das Gefühlsleben der beiden. An vielen Ecken sind die beiden sich ähnlicher, als sie es selbst merken, an anderen Stellen sind die beiden sehr unterschiedlich. Kazi kennt das enge Familienleben, dass das Leben in Torsfeste bestimmt, überhaupt nicht, wohingegen Jase es sich nicht vorstellen kann, wie es ist ohne Familie groß zu werden. Und doch ist es beiden extrem wichtig die zu schützen, denen sie Treue geschworen haben.

Ich kannte noch kein Buch der Autorin, allerdings hat meine Tochter mit großer Begeisterung die Chroniken der Verbliebenen gelesen. So dachte ich mir, dass ich doch den Auftakt einer neuen Reihe dazu nutzen könnte, die Autorin kennenzulernen. Allerdings hat genau die Unkenntnis der Vorgängerreihe es mir am Anfang etwas schwierig gemacht ins Buch zu kommen. Aber sobald Kazi und Jase das erste Mal aufeinander treffen war es vorbei mit den Problemen. Ab diesem Zeitpunkt hat das Buch einen richtigen Lesezwang hervorgerufen und ich mochte einerseits nur ungern aufhören zu lesen, andererseits sollte es auch noch nicht allzu schnell zu Ende sein.

Besonders gut gefallen haben mir die Charaktere von Kazi und Jase. Beide sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und vorsichtig, aber auch bereit, die Dinge einmal aus der Sicht des Gegenübers zu beurteilen. Beide versuchen die Fakten und das Verhalten anderer mit dem Bild abzugleichen, dass sie sich von demjenigen gemacht haben. Da gibt es kaum schwarz-weiß-Denken, sie sind durchaus bereit die Umstände mit in Betracht zu ziehen.

Das Kopfkino lief tatsächlich von der ersten Seite an, ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Ausstattung des Buches fand ich toll, der Verlag hat sogar ein Lesebändchen spendiert und das Cover passt auch gut zur Vorgängerreihe. Das Buch hat am Anfang und am Ende jeweils eine Karte des Kontinents und von Höllenrachen. Leider sind auf der Übersichtskarte Torfeste und Höllenrachen nicht eingezeichnet. Das hätte es mir als Neuling doch leichter gemacht das Geschehen zu verorten.

Alles in allem hat mich das Buch sehr begeistert und ich freue mich auf den zweiten Band. Bis dahin werde ich mich endlich mit den vier Büchern der Chroniken der Verbliebenen beschäftigen.

Von mir eine Leseempfehlung nicht nur für jugendliche Leser.


Veröffentlicht am 22.01.2019

schöner Hamburgroman

Die Villa an der Elbchaussee
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Hamburg, kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Familie Hannemann handelt in ihrem Kontor mit Kakao, auch wenn die wirtschaftliche Lage so kurz nach dem Krieg eher schwierig ist. Tochter Frieda hat von ihrem ...

Hamburg, kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Familie Hannemann handelt in ihrem Kontor mit Kakao, auch wenn die wirtschaftliche Lage so kurz nach dem Krieg eher schwierig ist. Tochter Frieda hat von ihrem Vater die Möglichkeit bekommen in einer kleinen Manufaktur mit Schokoladenrezepten zu experimentieren. Dafür brennt sie, das möchte sie auch für eine Ehe nicht aufgeben. Doch leider sind die Zeiten schwierig und auch Frieda soll ihren Beitrag leisten um die Firma am Leben zu erhalten. Und zwar nicht mit neuen Rezepten, sondern mit einer reichen Heirat.


Wir begleiten Frieda durch die schwierigen Jahre vom Ende des Krieges bis nach der Währungsreform. Frieda hat großes Glück mit ihrem Vater, der ihre Hochzeit tatsächlich nur als letzten Ausweg sieht, wenn es gar nicht anders geht und ihr auch nicht unbedingt irgendjemanden aufdrängen will. Er erkennt auch, dass ihr tatsächlich mehr an der Firma liegt als ihrem Bruder Hans, der verwundet aus dem Krieg zurück kommt und sich im Nachkriegsleben so gar nicht zurecht findet.


Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, es liest sich flüssig und das Kopfkino läuft von Anfang an. Frieda ist am Anfang tatsächlich sehr Ich-bezogen und setzt durch ihre Art auch die Freundschaft zu ihrer Freundin Clara aufs Spiel. Aber im Laufe der Geschichte wird sie erwachsener und beginnt nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere, bedürftigere Menschen Verantwortung zu übernehmen. Das Verhältnis zu ihrem Bruder ist tatsächlich nicht einfach, liebt sie ihren großen Bruder doch sehr, muss aber sehen, dass er sein Leben nicht nur nicht auf die Reihe bekommt, sondern auch noch bewusst zerstört.


Auch die Liebe stellt sie vor schwierige Entscheidungen. Einerseits möchte sie sich verlieben, andererseits möglichst unabhängig bleiben und am liebsten die Firma des Vaters übernehmen. In den damaligen Zeiten alles nicht so einfach. Aber sie reift an diesen Entscheidungen und lernt Kompromisse zu machen.


Das Buch beleuchtet grob die Verhältnisse im Hamburger Gänge-Viertel und in den Waisenhäusern. Allerdings bleibt das alles recht oberflächlich, da Frieda in ihrem Alltag nur selten Berührungspunkte dorthin hat und sich eher theoretisch damit auseinandersetzt. Allerdings muss man ihr zu Gute halten, dass sie versucht im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen. Und ihr ist durchaus bewusst, dass sie großes Glück mit ihrer Herkunft hat.


Von mir gibt es eine Leseempfehlung für dieses sehr gut lesbare interessante Buch!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Schöner zweiter Teil

Winter im kleinen Brautladen am Strand
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Winter im kleinen Brautladen am Strandweg schliesst direkt an seinen Vorgängerband an. Diesmal dreht sich aber alles um Seraphina, die die Hochzeitskleider im Brautladen entwirft. Eigentlich sollte sich ...

Winter im kleinen Brautladen am Strandweg schliesst direkt an seinen Vorgängerband an. Diesmal dreht sich aber alles um Seraphina, die die Hochzeitskleider im Brautladen entwirft. Eigentlich sollte sich Sera um die neue Kollektion kümmern, allerdings kommt ihr da ihre Schwester dazwischen, die an Weihnachten in der Nähe heiraten wird. Da Alice genaue Vorstellungen hat, wie die Hochzeit abzulaufen hat, bittet sie ihre Schwester darum vorab mit den beiden Trauzeugen alles zu organisieren.
Dabei geht natürlich einiges schief, stellt sich doch auch noch heraus, dass einer der beiden Trauzeugen Seras ehemalige Jugendliebe Johnny ist.

Mir hat das Buch deutlich besser gefallen als der Vorgänger. Auch in diesem Buch wird wieder aus der Ich-Perspektive erzählt, aber irgendwie war mir Sera näher. Vielleicht liegt es auch daran, dass man viele Charaktere ja bereits aus dem ersten Band kennt. Das Wiederauftreten der bereits bekannten Figuren war sehr schön in die Geschichte eingebettet.

Ich fand auch die Mischung aus Liebesdingen und den Hochzeitsvorbereitungen gelungen. Seras Liebesnöte standen nicht so sehr im Vordergrund, eigentlich ging es vorrangig darum die Hochzeit von Alice, trotz aller Stolperfallen und Ausraster der Braut, auf die Reihe zu bringen.

Alles in allem hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und daher kann ich hier eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 19.09.2018

Schöner Auftakt

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Flinn hat es nicht einfach im Leben. In der Schule gemobbt und zu Hause eine Mutter, die nach dem Verschwinden des großen Bruders zu nichts mehr fähig ist.


So sitzt sie Nacht für Nacht am stillgelegten ...

Flinn hat es nicht einfach im Leben. In der Schule gemobbt und zu Hause eine Mutter, die nach dem Verschwinden des großen Bruders zu nichts mehr fähig ist.


So sitzt sie Nacht für Nacht am stillgelegten Bahnhof von Weidingborstel, bis eines Tages dort ein Zug hält. Ohne groß nachzudenken steigt sie ein und begibt sich damit auf die größte Reise ihres Lebens.


Schnell stellt sich heraus, dass Flinns Bruder wohl auch in diesem Zug war, bis er spurlos verschwunden ist. Flinn und ihre neuen Freunde machen sich daran das Geheimnis der Verschwundenen zu lüften und geraten dabei in Gefahr.

Die Idee hinter dem Buch ist eine Schule, in der Kinder mehr lernen als nur Mathematik, Englisch und Deutsch. Hier werden Kinder ausgebildet, die das Potenzial haben die Welt zu verändern. Magie spielt dabei auch eine Rolle und so kommt es nicht von ungefähr, dass das Buch mit der Harry-Potter-Reihe verglichen wird.

Mir hat sowohl die Idee, als auch die Umsetzung des Ganzen sehr gut gefallen. Die Schule ist ein wahrhaft magischer Ort, der Flinn auch eine Geborgenheit liefert, die sie in ihrer Familie schon lange nicht mehr erfahren durfte.

Zwischendrin hat mich das etwas sehr teenagerhafte Verhalten von Flinn etwas genervt, aber als es dann aufs Ende zugeht, wird das Buch noch einmal richtig spannend.

Das Buch ist der Auftakt einer mehrteiligen Serie, aber in sich geschlossen. Es klären sich aber noch nicht alle Geheimnisse rund um den Welten-Express auf, auch wenn es am Ende noch einige Überraschungen gibt.

Der nächste Band wird wohl nächstes Jahr im Herbst erscheinen und als kleines Schmankerl findet man am Ende des Buches schon einmal eine Leseprobe dazu.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich sicher nicht in die Zielgruppe gehöre. Ich habe es auch schon meinen Mädels, beide 12 Jahre alt empfohlen und bin schon gespannt, was die dazu sagen werden.


Von daher eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 15.09.2018

Nichts als Liebe

Nichts als Liebe
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Macy hat es sich eingerichtet in ihrem Leben, viel Arbeit und eine ziemlich reibungslose Beziehung.

Doch da trifft sie eines Tages auf Elliot, ihr ehemals bester Freund und ihre erste große Liebe und ...



Macy hat es sich eingerichtet in ihrem Leben, viel Arbeit und eine ziemlich reibungslose Beziehung.

Doch da trifft sie eines Tages auf Elliot, ihr ehemals bester Freund und ihre erste große Liebe und damit muss Macy sich fragen, ob ihr Leben wirklich so ist, wie sie es sich wünscht.

Das Buch spielt abwechselnd im Heute und in der Vergangenheit von Macy und Elliot.

Wir erfahren, wie die beiden sich kennenlernten, erst Freunde und dann ein Paar wurden. Und auch was passierte, als sie sich elf Jahre zuvor trennten.

Macy geht allen Gefühlen soweit wie möglich aus dem Weg, seit sie Elliot und ihren Vater verloren hat. Sie hat sich in ihre Arbeit gestürzt und die Beziehung zu ihrem Verlobten Sean ist auch eher lauwarm als leidenschaftlich.

Elliot hat sein Leben wohl auch eher mit angezogener Handbremse geführt, hat er doch nie aufgehört Macy zu lieben. Als er sie endlich wiedergefunden hat, setzt er alles daran, wieder Teil ihres Lebens zu sein.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn Macy wirklich gelegentlich mal in den Hintern getreten gehört. Allerdings wird erst ganz zum Schluss klar, warum Macy so ist, wie sie ist. Auch Elliot muss sehr lange warten, bis er eine Erklärung bekommt.

Durch den ständigen Wechsel der Zeit enthüllt sich nach und nach die Geschichte der beiden und es bleibt die Spannung, was wohl passiert ist um dieses so ungewöhnliche Paar zu trennen.

Alle beiden lesen gerne und viel und zwischen ihnen entspannt sich ein Ritual, bei dem jeder sein aktuelles Lieblingswort nennt. Meist ist dies eines, das auch die eigene Gefühlswelt knapp beschreibt.

Für Bücherliebhaber und Leser, die gerne Liebesgeschichten lesen ist dieses Buch genau das richtige.