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Veröffentlicht am 18.09.2018

Er will dein Herz

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Schon zu lange wurde Gemma Adderley von ihrem gewalttätigen Mann misshandelt. Nun hat sie sich entschlossen, mit ihrer siebenjährigen Tochter Charly ins Frauenhaus zu flüchten. Sie soll an einem bestimmten ...

Schon zu lange wurde Gemma Adderley von ihrem gewalttätigen Mann misshandelt. Nun hat sie sich entschlossen, mit ihrer siebenjährigen Tochter Charly ins Frauenhaus zu flüchten. Sie soll an einem bestimmten Treffpunkt abgeholt werden und nur einsteigen, wenn das Passwort stimmt. Aber sie kommen dort nicht an.
Etwas später wird eine weibliche Leiche gefunden, die schrecklich zugerichtet ist. Außerdem fehlt das Herz. Charly wird traumatisiert von feiernden jungen Leuten gefunden.
Schon bald gibt es eine weitere weibliche Leiche, der das Herz fehlt. Nun wird es ein Wettlauf gegen die Zeit. Es wird kein leichter Fall für DI Phil Brennan und Marina Esposito, den das traumatisierte Mädchen redet nicht mehr.
Ich habe mich sehr auf ein neues Buch von Tania Carver gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Dieses Buch ist wieder sehr spannend und hat mich von der ersten Seite an gefesselt.
Eigentlich haben sich DI Phil Brennan und Marina Esposito getrennt, aber für diesen Fall arbeiten sie wieder zusammen. Brennan leidet unter der Trennung. Die beiden sind sehr sympathisch und ich habe gehofft, dass sie wieder zueinander finden. Die Psychologin Marina Esposito versucht, das Mädchen zum Reden zu bringen.
Es ist ein schwieriges Thema, mit dem Sich Carver in diesem Buch befasst. Es ist nicht leicht mitzuerleben, welche Ängste die misshandelten Frauen ausstehen müssen und was ihnen angetan wird. Aber auch für die Kinder ist es schlimm. Das konnte man schon gleich am Anfang bei Charly erleben. Sie begleitet Gemma zwar, aber es widerstrebt ihr irgendwie auch wegzugehen. Was mag in einem Kind so alles vorgehen?
Ich ahnte recht früh, auf wen das Ganze hinauslief, trotzdem bleib es weiter spannend.
Ein superspannender und sehr emotionaler Thriller.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ein geheimnisvoller Toter

Agamemnon
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Mitten in Hannover wird die Leiche eines Mannes gefunden und es ist auch schnell klar, um wen es sich bei dem Toten handelt. Niemand scheint ihm eine Träne nachzuweinen, da er nicht einfach war. Allerdings ...

Mitten in Hannover wird die Leiche eines Mannes gefunden und es ist auch schnell klar, um wen es sich bei dem Toten handelt. Niemand scheint ihm eine Träne nachzuweinen, da er nicht einfach war. Allerdings ist seine Vergangenheit auch ziemlich rätselhaft. Hauptkommissar Tackert versucht zu ergründen, welche Geheimnisse den Toten umgibt. Das ist aber anfangs gar nicht so leicht, doch dann gibt es Hinweise auf eine Reihe von Verbrechen und immer ist der Tote Clemens Hinrichs das Bindeglied.
Dies ist mein erstes Buch aus der Reihe um Hauptkommissar Richard Tackert und es ist auch problemlos zu lesen ohne die Vorgängerbände zu kennen.
Der Schreibstil von Wolfgang Glagla lässt sich sehr angenehm lesen.
Richard Tackert ist ein sympathischer und humorvoller Mensch und ein Kommissar, wie man ihn sich im realen Leben vorstellt. Er ist auch ein Vorgesetzter, der für seine Mitarbeiter einsteht. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet.
Der Leser kann die Ermittler sehr schön bei ihrer Arbeit begleiten und wird dadurch immer wieder verleitet, eigene Überlegungen anzustellen. Man würde ja allzu gerne besser dastehen als die Polizisten. Aber es gibt auch immer wieder Wendungen, die nicht nur die Polizisten in die Irre leiten. Es gibt dabei einige Verdächtige
Neben den Ermittlungen erfahren wir auch einiges über Tackerts Privatleben, aber das nimmt nicht überhand.
Die Spannung ist immer gegeben und die Lösung konnte mich am Ende sogar überraschen.
Ein empfehlenswerter Krimi.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Täter oder Opfer?

Die verlorenen Kinder
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Susanne Markhof beauftragt den Privatdetektiv Falco Brunner. Er soll den Mörder ihres Mannes, der in einem Pflegeheim zu Tode kam, finden. In einem anderen Heim gibt es ein weiteres Opfer, welches auf ...

Susanne Markhof beauftragt den Privatdetektiv Falco Brunner. Er soll den Mörder ihres Mannes, der in einem Pflegeheim zu Tode kam, finden. In einem anderen Heim gibt es ein weiteres Opfer, welches auf die gleiche Weise getötet wurde. Aber es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit, die Falco Brunner auf eine Spur führen. Die Toten waren Mitglieder einer Burschenschaft und einst in Wiener Kinderheimen tätig. Die Ermittlungen führen in höchste Kreise und damit stößt Falco auf eine Mauer des Schweigens, denn es geht um Kindesmissbrauch.
Das Buch liest sich gut und flüssig, allerdings gibt es eine Vielzahl von Personen, die auseinandergehalten werden wollen. Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet.
Falco Brunner ist mir nicht besonders sympathisch. Er wurde vom Dienst bei der Polizei suspendiert und auch im privaten Bereich zeigt er sich egoistisch. Seine Frau hat ihn verlassen, da er ständig fremdging. Christina ist mit einem ehemaligen Freund und Kollegen von Falco liiert und das macht Falco aggressiv.
Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht, umso mehr als man weiß, dass alles auf Tatsachen beruht. Man zerstört das Leben von Kindern, um seine eigenen Lüste zu befriedigen. Erschreckend, dass auch hochrangige Mitglieder aus Politik und Wirtschaft keine Skrupel kennen.
Die Nöte der Täter, die in erster Linie Opfer sind, spürt man sehr intensiv und man kann nachfühlen, warum sie nun Rache nehmen.
Ein Krimi, der unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ein interessantes Buch

Kriegslicht
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In dem Roman „Kriegslicht“ lässt Michael Ondaatje den Leser mit dem erwachsenen Nathaniel auf Spurensuche gehen. Nathaniel versucht das Leben seiner Mutter zu rekonstruieren.
In der Nachkriegszeit des ...

In dem Roman „Kriegslicht“ lässt Michael Ondaatje den Leser mit dem erwachsenen Nathaniel auf Spurensuche gehen. Nathaniel versucht das Leben seiner Mutter zu rekonstruieren.
In der Nachkriegszeit des Jahres 1945 müssen die Eltern für ein Jahr nach Singapur und geben den 14-jährigen Nathaniel und seine zwei Jahre ältere Schwester Rachel in die Obhut des mysteriösen Falters, der ebenso mysteriöse Freunde hat. Erst Jahre später kommt die Mutter zurück. Aber sie gibt keine Erklärungen ab und entschuldigt sich auch nicht. Ihre Kinder reagieren sehr unterschiedlich auf die Mutter.
Wir erfahren zwar ein Nathaniels Rückblicken und Recherchen eine Menge von kleinen Begebenheiten, aber alles bleibt ziemlich im Ungewissen. Erst ziemlich am Schluss des Buches klärt sich, warum die Eltern weggehen mussten. Viele Fragen bleiben die ganze Zeit offen. Warum mussten die Eltern weg? Was ist der Mutter in den Jahren bis zu ihrer Rückkehr passiert? Was ist mit dem Vater?
Falter und seine Freunde werden zu einer Art Ersatzfamilie für Nathaniel und Rachel. Dabei haben die Geschwister relativ viele Freiheiten, doch diese Art des Aufwachsens hinterlässt Spuren in ihrem Leben.
Zwölf Jahre später, als Erwachsener, hat Nathaniel aufgrund seines Berufes die Möglichkeit, all das Verborgene über seine Mutter aufzudecken. Endlich fügt sich alles zusammen.
Es ist ein Buch, das die ganze Aufmerksamkeit erfordert, denn in Nathaniels Erinnerungen gibt es häufige Sprünge zwischen Personen und Zeiten.

Eine ungewöhnliche, berührende und gleichzeitig spannende Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Wieviel kann ein Mensch ertragen, der liebt?

Liebe und Verderben
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Ernt Allbright kommt aus dem Vietnamkrieg als gezeichneter Mann nach Hause. Als er wieder einmal seinen Job verliert, trifft er eine impulsive Entscheidung: Er wird mit seiner Familie nach Norden gehen, ...

Ernt Allbright kommt aus dem Vietnamkrieg als gezeichneter Mann nach Hause. Als er wieder einmal seinen Job verliert, trifft er eine impulsive Entscheidung: Er wird mit seiner Familie nach Norden gehen, nach Alaska. Alles soll dort besser werden. Doch sie sind nicht auf das vorbereitet, was sie dort erwartet. Aber die Menschen, die dort leben, helfen ihnen, denn es gibt viel zu tun und der nächste Winter naht. Anfangs sind die Tage lang und Ernt ist beschäftigt, doch als sich der Winter nähert und die Dunkelheit über Alaska hereinbricht, verschlechtert sich Ernts Zustand. Die Bedrohung kommt nicht aus der wilden Natur, sondern sie ist ganz nah, in ihrer kleinen Hütte. Cora liebt ihren Mann und will die Dämonen nicht sehen, die ihrem Mann zu schaffen machen. Zum Glück hat Leni in Matthew einen Freund gefunden, mit dem sie reden und unbeschwerte Zeit verbringen kann.

Ich liebe die Bücher von Kristin Hannah. Ihr Schreibstil ist einfach packend. Die Landschaft um Kaneq ist grandios beschrieben. Die Allbrights landen in einem Paradies mit „kleinen“ Fehlern. In ihrer Hütte gibt es kein fließendes Wasser, keinen Strom, dafür irgendwo draußen ein Plumsklo. Auch sollte man immer bewaffnet sein, falls einem tierischer Besuch begegnet.

Ernt hat Furchtbares im Krieg erlebt. Aber zu jener Zeit hat man die heimkehrenden Soldaten alleine gelassen mit ihren Problemen. Eine posttraumatische Belastungsstörung war kein Thema und wurde daher nicht behandelt. Doch Ernts Kontrollverluste werden schlimmer und er fühlt sich verfolgt und bedroht.

Cora liebt Ernt und sie würde alles für ihn tun. Dabei versucht sie Leni immer zu schützen. Aber auf engstem Raum kann man nichts verheimlichen und man kann sich nicht aus dem Weg gehen. Ich habe aber oft nicht verstanden, warum sie sich nicht helfen lassen wollte.

Leni ist dreizehn Jahre alt, als ihr Vater über den Kopf der Familie hinweg eine Entscheidung trifft. Immer wieder sind sie umgezogen und immer wieder musste Leni in eine neue Schule, wo sie ein Außenseiter blieb. Dann also wieder ein Umzug, dieses Mal nach Alaska. Leni hat mir leidgetan. Sie ist zwar ein starkes Mädchen, muss aber so viel aushalten. Stimmungen werden von ihr erkannt und sie versucht unsichtbar zu sein. Als aus ihrer Freundschaft zu Matthew Liebe wird, wird es noch schwieriger.

Aber auch Matthew muss einiges einstecken, mit dem er nicht so leicht fertig wird.

Der Zusammenhalt der Menschen hat mir sehr gut gefallen. Jeder hat seine eigene Geschichte, die ihn in die Einsamkeit Alaskas verschlagen hat, aber sie wissen auch, dass sie nur überleben können, wenn sie füreinander da sind. Dieser Gemeinschaft tut es nicht gut, wenn da jemand ist, der das nicht zu schätzen weiß und versucht zu spalten.

Der Autorin gelingt es wundervoll, alle Charaktere mit ihren Eigenheiten zu schildern. Ganz besonders gefallen haben mir die resolute Large Marge, die hilfsbereite Thelma und der sympathische Tom Walker.

Manches Mal musste ich das Lesen unterbrechen, weil mir die Geschichte an die Nieren ging. Es ist eine tiefgründige und sehr emotionale Geschichte, die mich total gefesselt hat.

Ich bin von dem Buch begeistert und kann es nur empfehlen.

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