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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2018

Eine Odé an das Fahrrad, wunderschön und toll formuliert

Lob des Fahrrads
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In "Lob des Fahrrads" von Marc Augé, beschreibt der Autor, was dem Menschen in der heutigen Zeit fehlt. Das Fahrrad!

Der Autor erzählt von den Beginnen des Radelns, den ersten Fahrrädern und der damit ...

In "Lob des Fahrrads" von Marc Augé, beschreibt der Autor, was dem Menschen in der heutigen Zeit fehlt. Das Fahrrad!

Der Autor erzählt von den Beginnen des Radelns, den ersten Fahrrädern und der damit gewonnenen Freiheit. Zudem nimmt er den Radsport ein wenig unter die Lupe. Als der Radsport aufkam fesselte dieser die Menschen. Unglaubliche Leistungen wurden gefeiert. Der Inbegriff von sportlicher Höchstleistung.
Die ersten Dopingfälle zerstörten den Traum und das bis heute. Die Höchstleistungen der Radsportler wurden nur noch mit Argwohn betrachtet, selbst wenn kein Doping im Spiel war.
Das Fahrrad verlor mehr und mehr an Bedeutung. Die Neuausrichtung der Großstädte lassen kaum mehr Radfahrer zu und das Zusammenleben von Auto und Fahrrad ist kaum mehr friedlich möglich. Doch was wäre wenn doch das Fahrrad wieder an Wert erlangen würde? Dieses Gedankenexperiment geht der Autor auf wundervolle Weise durch und ich muss sagen, dass er auch in mir die Liebe zum Fahrrad aufgefrischt hat und ich gleich Lust bekam, mein Fahrrad aus dem Stall zu holen.

Ich kann dieses kleine Büchlein guten Gewissens empfehlen. Es ist wunderschön geschrieben und mit Humor und einem optimistischen Weitblick gespickt.
Total niedlich fand ich auch die kleinen Zeichnungen!

Veröffentlicht am 21.09.2018

Ein ROman der mit dem Finger zeigt und auf 250 Seiten in der WUnde bohrt

Gun Love
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"Gun Love" von Jennifer Clement ist ein unglaublich tiefgründiger Roman, der mit einer so bildhaften und poetischen Sprache daherkommt, dass allein dies schon dazu führt, dass man jeden Satz festhalten ...

"Gun Love" von Jennifer Clement ist ein unglaublich tiefgründiger Roman, der mit einer so bildhaften und poetischen Sprache daherkommt, dass allein dies schon dazu führt, dass man jeden Satz festhalten und nicht wieder loslassen möchte!

Der Roman handelt von der wunderschönen, ja fast an einen Albino erinnernden Pearl. Fast erinnert sie an eine kleine Prinzessin, wäre da nicht ihr zu Hause. Ein Ford Mercury der in einem Trailerpark steht.Vorne im Auto wohnt Pearl, hinten ihre Mutter die damals mit ihrem kleinen Baby vor einem Leben voller Gewalt floh.
Zusammen leben sie einen Traum, voller Musik, Hoffnung und Liebe. Während für die beiden die Welt dort, in ihrem Ford, in Ordnung ist, liegt die Welt außerhalb ihres Autos in der Gewalt der Waffen. Und das ist für die beiden auch in Ordnung, bis eines Tages ein Mann mit seiner Waffe auftaucht und Pearls Mutter nur noch einem Traum hinterher hängt. Ein Leben mit diesem Mann, der so undurchschaubar ist.

Obdachlosigkeit, Waffen, Erniedrigung, Hass, Schmuggel, Diebstahl... die Liste der Thematiken in diesem Buch ist so lang und so berührend. Es ist fantastisch, wie die Autorin diese bedrückenden Themen in ein Paket verschnürt, das Stück für Stück preisgibt, wie grauenvoll die Welt und Systeme sein können. Sie schafft es, dass der Leser zunächst auf das Gute hofft und nach und nach gibt sie erst preis, wie groß der Horror und der Irrsinn in dieser Welt ist. Man könnte beim Lesen verzweifeln, aber die Autorin packt den Leser und zeigt wie wichtig diese Themen und lässt den Leser nicht weg sehen.
Diese Magie ist vor allem auf den Schreibstil der Autorin zurückzuführen, denn sie ist so unglaublich gut, dass ich versucht war jeden Satz festzuhalten und nie wieder zu vergessen. Diese wunderbare, bildhafte und poetische Sprache, die Wortgewandtheit der Autorin lassen die Charaktere greifbar werden.
Sie macht den Geruch der Müllkippe, der einzelnen Trailer, der Menschen sichtbar und verwandelt 250 Seiten in pure Poesie. Während die Liebe zwischen Mutter und Tochter zauberhaft wahr und als einzig wichtig erscheint, wird der Irrsinn rund um diese kleine Familie jedoch immer sichtbarer. Der Irrsinn verschlingt diese kleine Familie, brennt die Hoffnung nieder und zeigt, was in unserer großen Welt so grauenvoll schief läuft.

Ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einem Roman!


Mein Buchhighlight diesen Monat und vielleicht sogar im ganzen Jahr!


Veröffentlicht am 20.09.2018

Manchmal braucht man ein bisschen fantastische Hilfe

Die Sprache der Zeit
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"Die Sprache der Zeit" heißt der Debütroman von Sven Urban, der den Leser mitnimmt in eine geheime Welt die mehr Einfluss auf unser eigenes Leben hat, als man denkt.

Endlich ist der erfolgreiche Anwalt ...

"Die Sprache der Zeit" heißt der Debütroman von Sven Urban, der den Leser mitnimmt in eine geheime Welt die mehr Einfluss auf unser eigenes Leben hat, als man denkt.

Endlich ist der erfolgreiche Anwalt Oskar wieder allein und darf sein Leben leben. Die Trennung von seiner Frau und seiner siebenjährigen Tochter ist endlich vollzogen. Was kann jetzt noch passieren? Nicht gerechnet hat er mit Hermes, einem kalkweißen schlacksigen Kerl mit roten Haaren und einem großen schwarzen Zylinder, der ihn kurzerhand in seine fantastische aber auch irgendwie unheimliche Bibliothek entführt.
An diesem Ort fernab unserer Realität halten die gnomartigen Schreiber zwischen den knorpeligen Wurzeln eines riesigen Baumes in ihren magischen Büchern die Zeit selbst fest. Und immer dann, wenn Oskar eines der von Hermes aufgestöberten Bücher aufschlägt, versetzt es ihn zurück in seine eigene Vergangenheit. Doch wie er bald erfahren muss, gehört zum Schicksal der Menschen weitaus mehr, als nur das, was sich unserem bloßen Auge offenbart...

Meine Meinung:
Ich bin total begeistert von Sven Urbans Roman! Das Cover wirkt fast schon unheimlich, aber zeigt genau das was wichtig ist. Eine tolle Zeichnung, die man erstmal auf sich wirken lassen muss.

Sein Schreibstil führt dazu, dass sich der Leser gar nicht mehr vom Buch abwenden kann. Sehr flüssig und eine so wunderbar bildhafte Sprache, dass sich seine Welt sofort offenbart. Mit einer angenehmen Portion Humor. Sehr angenehm.

Die Geschichte ist fantastisch. Die Welt die Urban hier kreiert, ist süchtig-machend! Die einzelnen Figuren und Kreaturen sind gut durchdacht und passen sehr gut in die Geschichte. Mitunter war es, als könnte ich sie berühren.
Ich hatte beim Lesen zudem nicht das Gefühl, dass irgendeine Figur zu viel wäre. Oskar, der Protagonist ist wirklich kein Sympathieträger und ich hätte ihn zwischendrin gerne einfach mal geschüttelt, das übernimmt dann aber der gute Hermes, der mit seiner liebreizend- paddeligen und gleichsam knartschigen Art ein so genialer Gegenpart ist, dass ich zwischendrin auflachen musste.

Sven Urban hat hier einen tollen Roman geschrieben! Er hat eine fesselnde Welt geschaffen, die tiefgründig, spannend und gefühlvoll ist. Themen, die jeden angehen in eine Geschichte verpackt, die sich bis zum Ende hin klasse lesen lässt. Eine ganz klare Empfehlung für den Selfpublisher und seinen Roman!

Veröffentlicht am 18.09.2018

Eine informative Urlaubsreise für die Ohren

Eine Reise durch Schottland
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Diese CD wird nicht ohne Grund als "Urlaubsreise für die Ohren" bezeichnet.


Klappentext:
Die Reise beginnt in Edinburgh mit dem ohrenbetäubenden Knall der "One o`clock" Kanone, die jeden Tag pünktlich ...

Diese CD wird nicht ohne Grund als "Urlaubsreise für die Ohren" bezeichnet.


Klappentext:
Die Reise beginnt in Edinburgh mit dem ohrenbetäubenden Knall der "One o`clock" Kanone, die jeden Tag pünktlich abgefeuert wird. Kunst, Kultur und ein Abstecher in die geheimnisvolle Unterwelt von Schottlands Hauptstadt stehen auf dem Programm. Danach erwarten uns die Highlands mit sagenumwobenen Schlössern und atemberaubenden Landschaften. Die Reise führt uns hinauf bis nach Shetland. Auf dem Loch Ness gehen wir mit Richard auf Jagd nach Nessi, und auf der Isle Skye treffen wir George, den charismatischen "Storyteller". In Glasgow erfahren wir alles über die lokale Musikszene und den Einfluss des Architekten Charles Rennie Mackintosh, bevor wir uns an das schottische Nationalgericht "Haggis" wagen. Traditionelle und ungewöhnliche Musik - mit und ohne Dudelsack - runden die akustische Reise durch eine der romantischsten Regionen Europas ab.

Fazit:
Dieses kurze Hörbuch hält, was es verspricht. Der Hörer darf sich über interessante Informationen zu Edinburgh freuen, mit durch Schlösser wandern und eine Whskkybrennerei besuchen. Ich habe solch eine CD vorher noch nie gehört, habe sie geschenkt bekommen und bin total fasziniert, denn ich war innerhalb des ersten Tracks bereits gedanklich in Schottland unterwegs! Eine tolle Produktion, ein sehr guter Sprecher. Klare Empfehlung

Veröffentlicht am 16.09.2018

Eine super schöne CD für Jung und Alt :)

Geschichten von Henriette und Onkel Titus
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Auf dieser CD, verpackt in einer Hülle mit einem witzig-frischen Cover, befinden sich Kurzgeschichten und Gedichte über Henriette und Onkel Titus.

Sei es die Erfindung einer Denkmaschine, die leider ...

Auf dieser CD, verpackt in einer Hülle mit einem witzig-frischen Cover, befinden sich Kurzgeschichten und Gedichte über Henriette und Onkel Titus.

Sei es die Erfindung einer Denkmaschine, die leider nicht so optimal funktioniert, wie man es gerne hätte, oder aber das Fangen eines Affens im Stadtpark. Onkel Titus und Henriette erleben ein Abenteuer nach dem anderen.

Fazit:
Ich fand die CD total süß. Die Geschichten sind einfach niedlich und zeugen von einem sehr kreativen Geist :)
Ich konnte herzhaft über die einzelnen Geschichten lachen und habe mich super unterhalten gefühlt. Ich fand die beiden Sprecherinnen wunderbar. Ich kann dieses Hörerlebnis jedem, egal ob Jung oder Alt, wärmstens empfehlen!