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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2019

Spannend, berührend und auf Tatsachen beruhend: Edelweißpiraten

Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife
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Von "Edelweißpiraten" hatte ich noch nie etwas gehört, bis ich auf eine Rezension dieses ebenso spannenden wie berührenden und an Tatsachen angelehnt verfassten Roman von Elisabeth Zöller stieß. Bei dieser ...

Von "Edelweißpiraten" hatte ich noch nie etwas gehört, bis ich auf eine Rezension dieses ebenso spannenden wie berührenden und an Tatsachen angelehnt verfassten Roman von Elisabeth Zöller stieß. Bei dieser Bewegung handelte es sich um junge Menschen mit ähnlichen Ansichten wie jenen der wesentlich bekannteren um Sophie Scholls "Weiße Rose". Die Autorin orientierte sich am Leben letzter Zeitzeugen und erklärt in einem interessanten Nachwort u. a., wann sie wie und weshalb wahre Begebenheiten gestrafft oder leicht abgeändert hat. Außerdem verfügt das Buch über ein Glossar, in welchem im Text fettgedruckte politische oder auch örtliche Begriffe erklärt werden. Ein aufrüttelndes Buch, dessen Lektüre ich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Marina - nicht nur für Italienfans

Marina, Marina
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Das Cover weckt Urlaubssehnsüchte, der Buchtitel erinnert an Rocco Granatas größten und zugleich einzigen Hit.
Beide passen gut zu Grit Landaus Italienbuch "Marina, Marina", welches mich schon vor Beginn ...

Das Cover weckt Urlaubssehnsüchte, der Buchtitel erinnert an Rocco Granatas größten und zugleich einzigen Hit.
Beide passen gut zu Grit Landaus Italienbuch "Marina, Marina", welches mich schon vor Beginn der eigentlichen Lektüre begeisterte, als ich nämlich entdeckte, dass es neben einem Personenverzeichnis und einer Kartenskizze sowie einigen ansprechenden Landschaftsaufnahmen auch ein umfangreiches Glossar, eine Playlist, ein sehr interessantes Nachwort und drei Rezepte enthält.
Der Roman erzählt in 14 einzelnen Kapiteln und einem Epilog Ereignisse um 5 Familien des fiktiven Küstenörtchens Sant'Amato und spielt überwiegend in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, enthält Rückblicke in das Jahr 1944 und endet 1980.
Ich fühlte mich sehr gut unterhalten

Veröffentlicht am 26.10.2018

Eines dieser ganz besonderen Bücher: Verschieben wir...

Verschieben wir es auf morgen
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Mit ihrem autobiographischen Sachbuch "Verschieben wir es auf morgen - Wie ich dem Tod ein Schnippchen schlug" präsentiert Miriam Maertens der Leserschaft eines dieser ganz besonderen Bücher, ein "Gänsehautbuch". ...

Mit ihrem autobiographischen Sachbuch "Verschieben wir es auf morgen - Wie ich dem Tod ein Schnippchen schlug" präsentiert Miriam Maertens der Leserschaft eines dieser ganz besonderen Bücher, ein "Gänsehautbuch". Nein, es wird hier nicht auf die Tränendrüse gedrückt, dazu passt der angenehm lesbare Schreibstil auch gar nicht. Weitgehendst sachlich berichtet die Autorin von ihrer schweren Lungenerkrankung "Mukoviszidose", die ihr, als sie in ihrer Kindheit diagnostiziert wurde, nur noch eine Lebensprognose von wenigen Jahren bescherte.
Miriam wollte nicht als "Kranke" leben, sondern ein weitgehend normales Leben führen, wollte, dass fremde Menschen möglichst wenig oder gar überhaupt nichts mitbekommen. Mit zunehmendem Alter redete sie mit Ärzten auf Augenhöhe. Nicht alle ihre Handlungen konnte ich problemlos nachvollziehen, aber vermutlich kann man das ohne eigenes Erleben auch gar nicht. Außerdem gibt ihr der Erfolg recht - überlebte sie doch das in Aussicht gestellte Höchstlebensalter doch bereits um ein Vielfaches.
Das für mich persönlich Beeindruckendste an diesem Buch war für mich jedoch der wirklich spektakuläre familiäre Zusammenhalt, die einzigartige mentale Unterstützung durch ihre Eltern und ihre beiden älteren Brüder. Dass Miriam Maertens zu einer Schauspielerdynastie gehörte, wusste ich nicht. Es gab also in verschiedener Hinsicht Interessantes zu lesen.

DICKE LESEEMPFEHLUNG!!!

Veröffentlicht am 27.09.2018

Unbedingte Leseempfehlung: Deutsches Haus

Deutsches Haus
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"Deutsches Haus" ist der Name einer Gastwirtschaft in Frankfurt/Main im Jahr 1963, mit großem Engagement, aber nicht übermäßig erfolgreich geführt vom Ehepaar Bruhns. Zum Haushalt gehören noch zwei ledige ...

"Deutsches Haus" ist der Name einer Gastwirtschaft in Frankfurt/Main im Jahr 1963, mit großem Engagement, aber nicht übermäßig erfolgreich geführt vom Ehepaar Bruhns. Zum Haushalt gehören noch zwei ledige Töchter. Eva, die jüngere, ist eine gelernte Dolmetscherin und "fast verlobt", als man ihr anträgt, im ersten "Auschwitz-Prozess" ihre Kenntnisse der polnischen Sprache bei der Übersetzung von Zeugenaussagen und Schriftstücken sowie später auch einem Lokaltermin zur Verfügung zu stellen. Gegen den ausdrücklichen Willen von Eltern und "Fast-Verlobtem" sagt Eva zu. Sie erfährt während ihrer Tätigkeit überraschende Fakten aus der jüngsten deutschen, aber auch ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte.
Iris Berben bezeichnet diesen Roman der Erfinderin von "Weissensee", "Ku'damm 56" und "Ku'damm 59" als "genau zur richtigen Zeit" kommend. Das ist leider nur allzu wahr. Lager wie in Auschwitz konnten nur in einer Atmosphäre von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entstehen. Beides gab es wieder während der Handlungszeit dieser Geschichte, wie aus den Reaktionen auf den Prozess ebenso deutlich wird wie aus jenen auf die steigende Anzahl hauptsächlich italienischer Gastarbeiter. Auf die Reaktion vieler heutiger Zeitgenossen auf Kriegsflüchtlinge braucht vermutlich nicht näher eingegangen zu werden.
Das Coverbild (so könnte "Eva" ausgesehen haben) und der Buchtitel (s. o.) passen. Der Stil sprach mich an. Bestimmt wird mir das erzählte Geschehen noch lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Blutiger Rachewinter

Rachewinter
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Mit dem Thriller "Rachewinter" legt Andreas Gruber nach "Rachesommer" und "Racheherbst" den dritten Band seiner Walter Pulaski-Reihe vor, welcher jedoch in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der ...

Mit dem Thriller "Rachewinter" legt Andreas Gruber nach "Rachesommer" und "Racheherbst" den dritten Band seiner Walter Pulaski-Reihe vor, welcher jedoch in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der früheren Teile der Serie verständlich ist. Da in verschiedenen Städten Deutschlands und Österreichs an wohlhabenden Herren im besten Alter Tötungsdelikte verübt wurden, welche mit einer geheimnisvollen jungen Dame zusammen zu hängen scheinen, arbeitet der Leipziger Kommissar Pulaski wieder einmal mit der sympathischen Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers zusammen. Der Roman war leicht lesbar, wenn auch manche blutigen Vorkommnisse recht detailliert beschrieben wurden. Der Fall wurde spannend erzählt, logisch aufgebaut und nachvollziehbar gelöst. Sowohl der Buchtitel als auch das Coverbild passen zum erzählten Geschehen.