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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2018

Für mich zu verwirrend

Das Heer des Weißen Drachen
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Zwar ist Fantasy nicht mein bevorzugtes Genre, aber weil mich die Leseprobe zu diesem Buch so fasziniert hatte, wollte ich es unbedingt lesen. Was ich nicht bedacht hatte: Es handelt sich um den zweiten ...


Zwar ist Fantasy nicht mein bevorzugtes Genre, aber weil mich die Leseprobe zu diesem Buch so fasziniert hatte, wollte ich es unbedingt lesen. Was ich nicht bedacht hatte: Es handelt sich um den zweiten Band zu Draconis Memoria. Band 1 kenne ich nicht. Und hierin mag der Grund für meine Schwierigkeiten mit diesem Buch liegen. Trotz der geschickten Einführung bzw. Rückblick auf den ersten Buchseiten hatte ich erhebliche Mühe, der Geschichte wirklich zu folgen. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass sich ständig neue Wissenslücken auftun und ich mich nicht auskenne. Weiter erschwerend kam für mich hinzu die Angewohnheit des Autors, die Kapitel unvollständig zu beenden und erst viele Seiten später fortzusetzen. Diese Cliffhanger und die fehlenden Vorkenntnisse haben mir das Lesen des Buches ziemlich verleidet.

Da ich nicht sicher bin, ob ich den Inhalt mit eigenen Worten richtig wiedergeben würde, nutze ich ausnahmsweise den Klappentext: „Jahrhundertelang baute das gewaltige Eisenboot- Handelssyndikat auf Drachenblut – und die außergewöhnlichen Kräfte, die es verleiht. Als die Drachenblutlinien versiegen und Kundschafter ausgesandt werden, um neue Quellen zu entdecken, kommt ein verheerendes Szenario in Gang.
Claydon Torcreek ist einer der Überlebenden der gefahrvollen Reise durch das unerforschte Hinterland des Corvantinischen Reiches. Statt der neuen Blutquellen, die die Zukunft seines Volkes hätten sichern können, entdeckt er jedoch einen Albtraum. Der legendäre Weiße Drache ist aus seinem Jahrtausende währenden Schlaf erwacht und giert danach, die Welt der Menschen in Schutt und Asche zu legen. Und noch schlimmer: Er befehligt eine Armee aus Verderbten, die ihm hörig sind.“

Eigentlich eine tolle Story, die das Zeug dazu hätte, den Leser mitzureißen. Mich konnte sie leider nicht erreichen. Ich war zu oft verwirrt, wusste nicht, wo ich mich in der Geschichte befand, es fehlten mir Orientierungspunkte, auch emotionale Anknüpfungspunkte. Zu viele Handelnde, zwar immer wieder spannende Episoden, die mich aber nach einer Weile wieder im Unklaren entließen. Für Fantasy-Liebhaber, die es gewohnt sind, in erdachten Universen zu reisen, mag dies alles kein Problem sein. Für mich jedoch war dieses Buch letztendlich wieder eine Bestätigung, dass Fantasy nicht mein Genre ist. Was letztlich nicht der sicher vorhandenen Qualität des Buches angelastet werden darf.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Kein Buch für Häkel-Neulinge

100 süße Häkelfiguren (KREATIV.INSPIRATION)
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Wie alle Handarbeitsbesessenen habe auch ich einen überquellenden Korb voll mit kleinen Wollresten, die ich einfach nicht wegwerfen kann. Da kam mir das vorliegende Buch mit seinen vielen Mini-Häkelvorschlägen ...

Wie alle Handarbeitsbesessenen habe auch ich einen überquellenden Korb voll mit kleinen Wollresten, die ich einfach nicht wegwerfen kann. Da kam mir das vorliegende Buch mit seinen vielen Mini-Häkelvorschlägen natürlich genau recht.
Sehr positiv habe ich empfunden, dass die gebundene Buch-Ausgabe in seinem Äußeren stabil und schmutzresistent ist, denn solch ein Anleitungsbuch muss ja so Einiges wegstecken. Es liegt schon mal unmittelbar neben der Kaffeetasse oder kopfüber im Wollkorb. Es wird mit ungeeigneten Lesezeichen wie Häkelnadel oder halbem Wollknäuel gequält. Die Buchseiten selbst sind relativ fest, sodass man es bedenkenlos Kinderhänden zum Durchblättern überlassen kann. Das Cover zeigt sich liebenswert ansprechend dank der abgebildeten Flamingos. Im Buchinneren sind die Kapiteleinteilungen wie z. B. „Frühlingserwachen“ oder „Tiere suchen ein Zuhause“ gut gelungen. Es fehlen auch nicht die grundsätzlichen Angaben zu Material, Werkzeug und Häkeltechnik. Schön empfinde ich die unterschiedliche Farbgestaltung der Seiten und die Übersichtlichkeit der Anleitungen.
Tja, aber jetzt beginnt leider der weniger erfreuliche Teil, aber ich schicke voraus, dass dies meine ganz subjektive Meinung ist. 100 Anleitungen – aber bei nur ganz wenigen geht „das Herz auf“, bei ganz wenigen hat man den Impuls, genau dies oder das sofort nacharbeiten zu wollen. Die vorgeschlagenen Ideen sind nett, das ja, aber wir wissen ja, nett ist nicht genug, damit es uns in der Häkelnadel juckt. Mir fehlt insbesondere an den Tierchen und Superhelden und Engelchen das Liebenswerte, die Gesichter würde ich teilweise sogar als missglückt bezeichnen. Letztlich kann man jedoch darüber hinwegsehen, denn eine geübte Häklerin bekommt den Gesichtsausdruck besser hin als die Musterhäklerin des Buches. Wirklich problematisch finde ich jedoch, dass ein Häkelneuling mit der Angabe „2 Lm, dann fm in Spiral-Rd. häkeln“ nichts, aber auch schon gar nichts anfangen kann. Hier hätte es am Anfang durch Step-by-Step-Fotos einer Erläuterung bedurft, wie man nach Häkeln von 2 Lm plötzlich zu Spiralrunden kommt und was das überhaupt heißt. Und der Satz „mit Füllwatte ausstopfen“ erscheint mir ebenfalls nicht genug, denn gerade durch das feste oder weiche Ausstopfen kann ich die Füllwatte als zusätzliches Gestaltungsmittel benutzen, kann damit regelrecht formen. Hierzu fehlt leider jeglicher Hinweis im Buch.
Fazit: Ein handwerklich gut gemachtes Ideen-Buch, leider mit einigen Schwächen, insbesondere für Häkelneulinge.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Kittelschürzen-Humor

Das kann man doch noch essen. Renate Bergmanns großes Haushalts- und Kochbuch
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Dank der großartigen Carmen-Maja Antoni, die liest, als säße sie selbst in der Kittelschürze am Küchentisch, habe ich das Hörbuch mit Vergnügen gehört.
Die Verlagsinformation sagt alles: „Die Hausfrau ...


Dank der großartigen Carmen-Maja Antoni, die liest, als säße sie selbst in der Kittelschürze am Küchentisch, habe ich das Hörbuch mit Vergnügen gehört.
Die Verlagsinformation sagt alles: „Die Hausfrau heutzutage ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Da werden nur noch Tiefkühlpizzen aufgewärmt und wie man Fenster richtig putzt, das weiß keine. … "Ein Stich Butter muss immer ran ans Gemüse, sonst kann der Körper die Fittamine gar nicht verarbeiten." Renate Bergmann weiß zu vielem etwas zu sagen und vor allem: alles besser. Ihre Weisheiten, Ideen, Ratschläge und Rezepte sind auf diesem amüsanten Hörbuch versammelt.“
Ich kam mir vor, als säße ich bei Oma in der Wohnküche und bekäme erzählt, was jemanden bewegt, der „getrennt von seinen Zähnen schläft“, aber dennoch hausfraulich und mitmenschlich gesehen echten Biss hat. Mit tiefster Entrüstung vorgetragen erfahre ich von schlampigen Nachbarn, die nicht einmal mehr die Teppichfransen kämmen. Und ich bekomme leckere Kuchenrezepte verraten, die ich sofort mitschreiben möchte. Es könnte gut sein, dass ich demnächst mal die Gardinen mit Backpulver einweiche, wer weiß…

Veröffentlicht am 15.05.2018

Vor diesem Buch muss gewarnt werden!

Weil es dir Glück bringt
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Lesen Sie dieses Buch nicht, wenn Sie hungrig sind! Lesen Sie es nicht, wenn Sie Süßes mögen! Lesen Sie es nicht, wenn Sie jeden Monat an Weight Watchers Geld bezahlen!

Der Klappentext erzählt ausführlich ...

Lesen Sie dieses Buch nicht, wenn Sie hungrig sind! Lesen Sie es nicht, wenn Sie Süßes mögen! Lesen Sie es nicht, wenn Sie jeden Monat an Weight Watchers Geld bezahlen!

Der Klappentext erzählt ausführlich vom Inhalt: Samantha hat immer von der großen weiten Welt geträumt. Das Landleben auf dem Hof ihrer Eltern nahe des Lake Michigan erschien ihr eintönig und beschwerlich. Doch ihr aktueller Job in einer angesagten Patisserie in New York ist nicht so toll, wie sie es erhofft hatte. »Chef Dimple«, wie sich ihr Boss nennen lässt, ist ein eitler Choleriker und aufgeblasener Angeber, der seine Mitarbeiter ausbeutet und keinen Respekt vor Sams Backkünsten hat. Ihm ist es egal, wie die Kuchen seines Ladens schmecken, Hauptsache er sieht im Fernsehen gut damit aus. Als ein Streit mit ihm eskaliert, wirft Sam das Nudelholz für immer hin und fährt nach Hause - sehr zum Bedauern des netten Lieferanten Angelo Morelli.
Sams Familie ist froh über den unerwarteten Besuch. Alle sind schon aufgeregt, denn das 100-jährige Jubiläum des Obsthofs steht bevor, das mit dem 75. Geburtstag von Sams Großmutter zusammenfällt und groß gefeiert werden soll. Sam hilft überall mit, backt mit Mutter und Großmutter Cider-Donuts, Kirschkuchen und Apfeltaschen für den Hofladen und versucht sich über ihre Zukunft klarzuwerden. Das wird nicht leichter, als sowohl Angelo als auch ein neues New Yorker Jobangebot in Michigan eintreffen. Ist sie eigentlich damals vor etwas davon gelaufen, als sie in die Großstadt zog? Wo fühlt sie sich wirklich zu Hause?
Während des Sommers, in dem sie mit den Frauen ihrer Familie zusammenarbeitet, erfährt sie viel über die Generationen vor ihr und findet Trost in den überlieferten alten Rezepten. Mit dreizehn hatte sie genau wie ihre Mutter und ihre Großmutter ein Holzkästchen für die besten geheimen Familienrezepte und den Schlüssel dazu geschenkt bekommen. Wird dieser Schlüssel ihr am Ende Glück bringen?

Durch das gesamte Buch zieht sich ein unglaublicher Duft – nach frisch Gebackenem, nach Genuss pur. Noch nie habe ich eine so sinnliche Beschreibung von Schlagsahne gelesen. Und gelernt, dass nicht alles perfekt sein muss, auch „Außenseiter“ schmecken gut. Durch die Erzählweise in verschiedenen Zeitsträngen liest sich das Buch lebendig, abwechslungsreich. Allerdings konnte ich mit Samantha nicht wirklich warm werden. Mir sind ihre Denk- und Handlungsweisen psychologisch wenig nachvollziehbar geblieben, die Handlung bietet wenig Überraschung, ist vorhersehbar. Dafür habe ich ohne Ende geschwelgt in den herrlichen, ausführlichen Familien-Rezepten, in den sinnlichen Schilderungen der Backvorgänge. Das allein schon war das Lesen wert!

Veröffentlicht am 13.05.2018

Sehr gemächlich erzählt

Schweige nun still
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Der Klappentext zog mich magisch an und ließ mich ein hohes Spannungspotential erwarten: Eine junge Frau wird in die Station für Koma-Patienten des St. Catherine Hospital eingeliefert, nachdem man sie ...


Der Klappentext zog mich magisch an und ließ mich ein hohes Spannungspotential erwarten: Eine junge Frau wird in die Station für Koma-Patienten des St. Catherine Hospital eingeliefert, nachdem man sie bewusstlos in einem Straßengraben gefunden hat. Ein tragischer Unfall mit Fahrerflucht? Im Bett neben Cassie liegt Frank, der am Locked-in-Syndrom leidet: Er nimmt alles wahr, kann sich aber nicht mitteilen. Die Menschen um ihn herum verhalten sich so, als wäre Frank gar nicht da. Und so ist er es, der als einziger die Puzzleteile von Cassies Vergangenheit zusammensetzt und erkennt, dass sie noch immer in tödlicher Gefahr schwebt. Denn jemand aus ihrer nächsten Nähe würde alles tun, damit das Schweigen gewahrt bleibt, niemals ans Licht kommt, was wirklich geschehen ist …

Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Obwohl der Plot alles hat, was zu einem Psychothriller gehört, kann sich durch die extrem gemächliche, ausschweifende, fast betuliche Erzählweise keine Spannung aufbauen. Der eigentlich geschickte Schachzug, die Geschichte aus drei verschiedenen Sichtweisen zu erzählen, verliert im Verlauf der Seiten immer mehr an Reiz, umso mehr, als die dargestellten Personen nicht wirklich psychologisch nachvollziehbar denken und handeln. Streckenweise kamen mir die geschilderten Szenarien vor wie eine Mischung aus „Chicago Hope“ und „Barnaby“, was zwar durchaus seinen Reiz hat, aber doch weit weg ist von einem Psychothriller. Viele, viele Seiten lang geschieht im Grunde nichts, man liest und liest, fühlt sich mäßig unterhalten, macht sich so seine Gedanken und Vorstellungen, hat Vermutungen, aber bleibt weitgehend unberührt. Erst auf den letzten 50 Seiten passiert alles auf einmal. Das Geschehen explodiert quasi. Und schon ist das Buch zu Ende und man fühlt sich als Leser wie nach einem überraschenden Gewitter: erschreckt und froh, es hinter sich zu haben.