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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2018

temporeich und spannend

Leid und letzter Tag
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Auf dem Marktplatz steht ein Mann, den alle für irre halten. Denn er hat einen an seinen Oberkörper angeketteten Koffer bei sich. Wie sich später herausstellt enthält der Koffer 5 nummerierte Handys, mittels ...

Auf dem Marktplatz steht ein Mann, den alle für irre halten. Denn er hat einen an seinen Oberkörper angeketteten Koffer bei sich. Wie sich später herausstellt enthält der Koffer 5 nummerierte Handys, mittels derer die Polizei zu einem Katz- und Mausspiel vom Täter gezwungen wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es um Menschenleben geht, beginnt….
Dieser Erik-Donner-Band hat es in sich. Da kommt sogar Donner an seine Grenzen. Von Anfang an beginnt er temporeich und spannend. Und es ist der erste Teil in dem Erik Donner menschliche Züge aufweist und diese auch offen zeigt. War er bisher immer der Einzelgänger, so ist er in diesem Fall, wenn die Polizei erfolgreich sein will, zwingend auf seine Kollegen angewiesen. Aber nicht nur auf die, sondern auch auf seinen pensionierten Vater mit dem ihn kein so gutes Verhältnis verbindet.
Mich hat der Krimi von Anfang an gepackt. Ich habe mit gefiebert bei der Lösung der Aufgaben. Muss dabei auch zugeben, dass die Lösungen immer logisch und folgerichtig waren, ich aber nie selbst darauf gekommen wäre. Ich muss schon sagen, dass der Autor hier viel Fantasie, die aber durchaus glaubhaft und nachvollziehbar ist, in die Geschichte hat einfließen lassen. Bewundernswert, weil ihm damit ein wundervoll spannendes Werk gelungen ist, das ich jedem Krimi-Fan uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Von mir gibt’s daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 18.10.2018

toll konstruiert, spannend zu lesen

Rachewinter
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In Wien wird der brutale Mord von Handwerkern beobachtet und per Handy gefilmt. Wenige Tage später spricht bei der Rechtsanwältin, Evelyn Meyers ein verzweifelter junger Mann vor. Er behauptet man will ...

In Wien wird der brutale Mord von Handwerkern beobachtet und per Handy gefilmt. Wenige Tage später spricht bei der Rechtsanwältin, Evelyn Meyers ein verzweifelter junger Mann vor. Er behauptet man will ihm diesen Mord in die Schuhe schieben. Er möchte, dass sie seine Verteidigung übernimmt. Engagiert nimmt Evelyn diesen Auftrag an. Sie ahnt nicht, wie weitgreifend und gefährlich ihre Recherchen für sie und ihren Assistenten Florian werden...
Das Buch hat Suchtpotential. Hat man erst einmal angefangen zu lesen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Die Hauptfiguren im Buch (wer die Teile davor bereits gelesen hat, trifft alte Bekannte wieder) sind sehr unterschiedlich in ihrer Art. Deshalb aber nicht weniger glaubhaft und liebenswert. Da ist die Rechtsanwältin Evelyn Meyers, energie- wie einfallsreich und beharrlich stellt sie sich den Aufgaben und geht dabei nicht immer legale Wege. Ganz anders dagegen Walter Pulaski, der Leipziger Kriminalhauptkommissar. Der ist gesundheitlich stark angeschlagen, was ihn aber nicht daran hindert bei seinen Alleingängen seine Gesundheit weiter zu gefährden. Auch er ist beharrlich, einfallsreich in seinen Ermittlungsmethoden, bleibt aber immer mehr der Außenseiter. Die beiden haben mir bereits in Rachesommer und Racheherbst als Romanfiguren gefallen. Es hat mich beeindruckt mit welchem Spürsinn und mit welcher Beharrlichkeit Evelyn und Flo an die Recherchen herangegangen sind und Zusammenhänge erkannt haben. Oftmals kommen sie erst auf Umwegen der Wahrheit ein Stück näher. Das fand ich beeindruckend. So etwas muss man sich als Autor erst einmal alles ausdenken und dann auch noch in Worte fassen können.
Geschickt finde ich es auch, wie der Autor immer wieder den Ortswechsel zwischen Wien und Leipzig vornimmt. Da wird dann im spannendsten Moment das Kapitel und damit der Ort gewechselt. Das hält die Spannung auf hohem Niveau, man muss einfach weiterlesen. Noch besser gefallen hat mir, wenn Personen aus ihrer Perspektive das Geschehen völlig anders als es dem bisherigen Kenntnisstand des Lesers entspricht, schildert, wie der tatsächliche Ablauf war. Das hat mich erst einmal verwirrt, bis ich dann gemerkt habe, dass diese Schilderungen, genau wie Zeugenaussagen mit Vorsicht zu genießen sind und nicht immer der Wahrheit entsprechen. Tolle Idee!
Ich fand diesen Thriller sehr gut und kann ihn uneingeschränkt allen Thriller-Fans weiterempfehlen. Von mir gibt's 5 Lese-Sterne.


Veröffentlicht am 15.10.2018

stimmt nachdenklich, wunderbarunterhaltsam

Deutsches Haus
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"Deutsches Haus" heißt das Speiselokal das Eva Bruhns Eltern, Edith und Ludwig betreiben. Die gesamte Familie, auch die beiden bereits erwachsenen Töchter, wohnen mit den Eltern im gleichen Haus. Während ...

"Deutsches Haus" heißt das Speiselokal das Eva Bruhns Eltern, Edith und Ludwig betreiben. Die gesamte Familie, auch die beiden bereits erwachsenen Töchter, wohnen mit den Eltern im gleichen Haus. Während die Eltern die Gaststätte betreiben, verdient Eva ihren Lebensunterhalt als Dolmetscherin für Polnisch und ihre Schwester als Säuglingskrankenschwester. Eines Tages wird Eva zur Übersetzung einer Zeugenaussage ins Gerichtsgebäude gerufen und damit beginnt für sie der bisher schwerste Auftrag ihres Lebens...
Eva kam mir anfangs noch sehr naiv und altbacken vor. War sie doch bei der ersten Zeugenaussage kaum in der Lage die Worte des Zeugen korrekt ins Deutsche zu übersetzen. Aber je länger sie sich dieser Aufgabe stellt, umso mehr ist sie ihr gerecht geworden. Auch wenn sie damit manchmal bis an ihre Grenzen geht. Die innere Zerrissenheit von Eva hat die Autorin sehr gut in Worte gefasst. Es gibt Stellen im Buch, die mich stark beeindruckt haben. Z.B. im Zusammenhang mit der Schilderung der Verzweiflung, der Mutlosigkeit der KZ-Häftlinge, die eigentlich bereits mit dem Leben abgeschlossen haben. Das hat mich stark berührt.
Dabei setzt sich das Buch nicht nur mit den Gräueltaten der Nazi-Diktatur auseinander. Nein, es spiegelt auch die menschliche Schwäche der Verdrängung wunderbar wider. Der Buchtitel ist doppeldeutig und somit sehr treffend gewählt
Amüsiert habe ich mich über die im Buch erscheinenden Familiennamen, die zum Teil schon sehr kurios klangen.
Das Buch empfand ich als rundum gelungen, unterhaltsam und nachdenklich stimmend. Es wird der damaligen Zeit gerecht. Auch die Rechtlosigkeit von Ehefrauen ist darin wiederzufinden. Von mir gibt's wohlverdiente 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.10.2018

wunderbares Lesevergnügen - empfehlenswert

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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1486 Johann Georg wächst im Kraichgau auf. Seine Mutter nennt ihn immer Faustus - der Glückliche. Als sie dann aber an Schwindsucht früh stirbt, bleiben Johann nur noch sein kleiner Bruder und Margarethe, ...

1486 Johann Georg wächst im Kraichgau auf. Seine Mutter nennt ihn immer Faustus - der Glückliche. Als sie dann aber an Schwindsucht früh stirbt, bleiben Johann nur noch sein kleiner Bruder und Margarethe, seine Freundin von klein auf. Das Leben in den Weinbergen ist hart und eintönig. Um so mehr freuen sich die Leute über die Abwechslung durch Spielleute, die mit ihren Gaukler- und Zauberkunststücken, der Musik und dem bunten Treiben etwas Abwechslung und Lebensfreude in den Alltag bringen. Für Johann bestimmt die Begegnung mit den Spielleuten sein weiteres Schicksal....
Johann ist im meinen Augen ein Getriebener. Denn getrieben wird er von seinem Wissensdurst, seiner Liebe zu Margarethe. Sein oft ihn beherrschender unbändigen Zorn steht ihm da oft im Wege. Das alles wird sein weiteres Schicksal bestimmen.
Ja und dieses Schicksal wird vom Autor einfach wunderbar in Worte gefasst und zu einer spannenden, abwechslungsreichen Geschichte verwoben. Mir hat gefallen, wie uns noch heute bekannte Städte in der Handlung unter den damaligen zum Teil katastrophalen Lebensbedingungen beschrieben werden. Gleiches gilt auch für die Einbindung der historisch belegten Wissenschaftler und Philosophen. Schon erstaunlich, was alles zu den damaligen Studiengängen für Wissensgebiete belegt werden mussten. Die Handlung selbst ist spannend. Es ist nicht vorhersehbar welche Schicksalsschläge das Leben des Dr. Faustus noch nehmen wird. Ich denke, man merkt, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und so kann ich es allen Liebhabern dieses Genres guten Gewissens weiterempfehlen. Von mir gibt's 5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 01.10.2018

spannend, gelungen, Lesevergnügen pur

Bluthaus
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Noch immer ist Frida Paulsen sich nicht im Klaren darüber ob sie in den Polizeidienst zurückkehren will. Doch als Jo, ihre Internatsfreundin, sie aufsucht und anschließend spurlos verschwindet, muss Frida ...

Noch immer ist Frida Paulsen sich nicht im Klaren darüber ob sie in den Polizeidienst zurückkehren will. Doch als Jo, ihre Internatsfreundin, sie aufsucht und anschließend spurlos verschwindet, muss Frida einfach auf eigene Faust ermitteln. Ihr einziger Anhaltspunkt ist ein altes Foto….
Auch dieses Buch um Frida Paulsen hat mich wieder unwahrscheinlich spannend und kurzweilig unterhalten. Frida, die sich durch Beharrlichkeit und Mut auszeichnet und dabei aber auch so viel Herzenswärme ausstrahlt, muss man einfach mögen. Auch wenn Jo Arndt eher introvertiert ist, so finde ich sie als Romanfigur doch interessant. Ich habe ihre Stärke bewundert.
Geschickt wechselt sich im Buch Gegenwart mit der Zeit vor 20 Jahren ab. Das hat mir gefallen, da dadurch der Leser Stück für Stück in die Hintergründe des Mordes eingeweiht wird. Da die Geschichte unerwartete Hintergründe und Motive aufzeigt, ist sie spannungsgeladen bis zum Schluss. Realistisch wird das Buch, da auch Alltagsprobleme geschickt mit einfließen und die Figuren wie auch die Geschichte insgesamt realistisch und glaubhaft erscheinen lassen.
In meinen Augen - ein wunderbar spannender Krimi, der ein spannendes, kurzweiliges Lesevergnügen garantiert. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.